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AAMtt « Tageblatt und Anzeiger Anzeigenpreis: Die 4ü mn brene MiUiiiicieczeile 7 Psg.; Nc Li mm bieire Millimeierzeile im Textteil 2ü Pig,; Nnchlatzttasfel Z Zisser- und Nachwrisgebühr Lü Psg zuzügl. Peru Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich 2 onatl.Bezugepreis l.7>'RM.Zusiellueb. Lu Psg. Bestellungen werden in uns. Geschästsst.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschalt F.öha und deS Stadlrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau vir. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Ar. 428-»4 - Fernsprecher Nr. 7tL Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendorf 89 d»« März 1927 199. «Segen Verleumder u. GerüHtemaGer Llngarn und GGweiz maGen Front gegen grundlose Klatsehereien Der ungarische Ministerpräsident Daranyi verlas am Mittwoch im Abgeordnetenhaus eine grundsätzlichc Er klärung der Regierung, die in aller Schärfe gegen die Ge- rüchtemacherei und Verleumdung unverantwortlicher Ele mente Front macht. In der Regierungserklärung heißt es u.: Eine der Aufgaben der Regierung ist es, die politischen Bewegun gen des Landes mit Aufmerksamkeit zu verfolgen und dar über zu wachen, daß diese Bewegung nicht über den ge setzlichen Rahmen hinausgehen und sich nicht in einer Rich tung entwickeln, die auch nur im geringsten Matze zu einer Gefährdung der öffentlichen Meinung führen könnte. Es ist dagegen nicht Aufgabe der Regierung, sich durch die Flui grundloser Klatschereien einzelner und durch die hierdurch hervorgerufene Nervosität zu Handlun gen Hinreitzen zu lassen, für die überhaupt keine sachliche Notwendigkeit vorliegen würde. (Lebhafte Zustimmung und Beifall bei der Regierungspartei; Lärm und Wider spruch auf der Linken.) Die Regierung hat keinen Grund zu der Annahme, daß irgendein äußerer Faktor aus die Gestaltung des un garischen politischen Lebens, sei cs auch nur auf in direktem Wege, bestrebt ist, Einfluß zu gewinne». Ich muß miH aus das Entschiedenste gegen die u n - omo r t l»che GerKchtemacherei verwahren, die sich bemüht, solche Behauptungen ohne sachliche Gründe in die öffentliche Meinung zu streuen. (Zwischen ruf des völkischen Abgeordneten Dr. Najnitz: „Hysterische Gesellschaft! Pester Lloyd!) Die Regierung bedauert, daß in einem Teil der öffent lichen Meinung solche unverantwortlichen Gerüchte Boden finden konnten. Die Regierung hält dies für um so be dauernswerter, weil die Gerüchtemacherei hierbei nicht einmal den bei uns akkreditierten Vertreter eines befreun deten Staates verschont hat. (Abg. Graf Festetics (Regie- rungspärtei): „Schmutzige jüdische Verleumdung!" — Abg. Dr. Rajnitz:„Man richtet das Land zugrunde!") Man bemüht sich sogar, den betreffenden Diplomaten in einer Weise hinzustellen, die mit den Tatsachen und seiner völlig korrekten Haltung im krassesten Gegensatz steht. Dr. Najnitz: „Beweisen und nicht verleumden!") Wenn die Nation mit Recht von der Negierung erwarten kann, daß sie die Ordnung des Landes unter allen Um ständen aufrechterhalten soll — ich und die Regierung übernehmen ruhig diese unsere Pflicht — so glaube ich, daß die Regierung und die Gesetzgebung wiederum von der öffentlichen Meinung erwarten kann, daß diese hyste rische Gerüchtemacherei keine weitere Unterstützung findet. Die öffentliche Meinung möge Gerüchte, die geeignet sind, eine Stimmung zu schaffen, die in. keiner Weise durch die tatsächliche Lage begründet ist, nicht von Mund zu Mund weitertragen. Eine derartige Stunmung biete; Ge legenheit, die wirtschaftlichen und politischen Interessen des Landes zu gefährden. Allgemein fiel auf, daß der Führer der Kleinland wirtepartei, Tibor Eckhardt, und der frühere Minister präsident Graf Bethlen im Saale nicht anwesend waren. * Schweizer Gchuhgeseh gegen den Kommunismus Die zunehmende Hctzarbeit der Kommunisten in der -Schweiz — Nach den Weisungen der Kommunistischen Internationale. Im Schweizerischen Ständerat kam das Ordnungsschntzgesetz zur Sprache, wozu Bundesrat Bau- uann, der Leiter des Justizdepartements, bedeutsame Lrklärungen abgab. Er betonte, es wäre eine Gefahr, venn eine kleine rührige Minderheit — gemeint sind die Kommunisten — durch Gewalt oder andere ungesetzliche Mittel der Mehrheit ihren Willen aufzwingen oder die Ordnung stören und das Land in Verwicklungen mit dem Ausland bringen köncke. Dem zu Segegsiens sei der Zweck der Vorlage. Die schweizerische Kommunistische Partei sei wohl nicht groß, sie betreibe aber eine rege Propa ganda, und zwar, und das sei maßgebend, in Verbindung nit und nach den Weisungen der Kommu nistischen Internationale. In dieser Tätigkeit liege nach der Auffassung des Bundesrats eine Gefährdung der verfassungsmäßigen Ordnung. Wenn der Bundesrat von seinem Recht, die Kommunistische Partei aufzulösen, noch nicht Gebrauch mache, so geschehe das aus besonderen Gründen. Wenn es das Wohl des Landes erfordere, werde der Justiz minister aber nicht vor einer radikalen Lösung zurück schrecken. Bundesrat Baumann kam zum Schluß noch auf die Untersuchungen der Bundesanwaltschaft zu sprechen und sagte, die in Zürich gemachten Erhebungen beweisen die Verwirklichung der aus dem 7. Weltkongreß in Moskau beschlossenen Aktivierung der kommunistischen Propaganda in der Schweiz. Augenblicklich handele es sich nicht um Terrorakte, sondern um eine syste matische Zersetzung der Grundlagen des bürgerlichen Staates. Die Ereignisse in Spanten zeigten das Ziel der kommunistifchen Tätigkeit in erschreckender Deutlichkeit. Gegen alle Ueberraschungen müsse der Staat gesichert sein. - / Fmm erschleiche SsseOe Madrid wird von dm Bolschewisten deren« geräumt Die Offensive der nationalen Truppen bei Madrid schreitet weiter außerordentlich günstig fort. Die nationalen Kolonnen dringen auf die Stadt Guadalajara vor. Die Roten haben offenbar alle ihnen noch zur Verfügung stehenden Reserven auf dem Hauptkampfabschnitt eingesetzt, da der Widerstand sich dort außerordentlich versteift hatte, ohne allerdings das Vorgehen der nationalen Truppen aushalten zu können. Im Nordosten der Hauptstadt sind die Truppen Francos in Stärke pon mehreren Divisionen im Laufe eines Tages l l Meilen auf einer 1b Meilen breiten Front vorgedrungen. Franco hat, so, heißt es, die stärkste Armee, die bisher jemals im spanischen.Bürgerkrieg eingesetzt wurde, in die Schlacht geschickt. Gleichzeitig sind im Südosten und im Nordwesten erfolgreiche Vorstöße unternommen worden. In wenigen Tagen wird Ma drid vollkommen von der Außenwelt abgeschlossen sein. Nationale Flieger haben in den letzten Tagen wieder holt Proklamationen über Madrid abgeworfen, in denen vte Stadt zur Uebergabe aufgefordert wird. Die Bolschewisten haben begonnen, Kriegs mat e r i a l aus Madrid h e r a u s z u s ch a s f e n und fast alle Ortschaften nordöstlich de« Hauptstadt zu räumen. Die bolschewistischen Sender berichten wenig über die gegen wärtigen militärischen Operationen, jedoch ist dem Inhalt und der Tonart der Sendungen zu entnehmen, daß die nicht geheimzuhaltenden Erfolge der Nationalen im geg nerischen Lager große Niedergeschlagenheit Hervorrufen. Der nationale Lormarich geht weiter Die von den nationalen Truppen am Montag begon nene Offensive an der G u a d a l a j a r a s r o n 1 ist weiter erfolgreich fortgesetzt worden. Am Mittwochmorgen wurde die Bezirksstadt Brihuega eingenommen, die als Knoten punkt mehrerer Landstraßen von großer taktischer Bedeu- tung ist. Nach der Besetzung der Stadt sind die natio nalen Truppen in Richtung auf Guadalajara vormar schiert. Andere Heeresgruppen dringen weiter gegen die Landstraße Madrid—Cuenca vor. Seil Montag sind die nationalen Frontlinien im Nordosten von Madrid un gefähr vierzig Kilometer vorgeschoben worden. Die Truppen standen am Mittwochmorgen etwa fünfundzwan zig Kilometer von Guadalajara entfernt. ZolschewistischeSWaffenMiffeingefchleppl Der Besatzung der nationalen Kriegsschiffe ist es ge lungen, den durch die Beschießung entstandenen Brand auf dem bolschewistischen Munitionsdampfer „M arCan- tabrico" zu löschen. DaS Schiff ist unter Bewachung des nationalen Kreuzers „Canarias" in den nationalen Hafen Pasajes übergeführt worden. Diese erfolgreiche SeemannStat der nationalen Flotte hat bei den spanischen Bolschewisten größte Bestürzung hervorgerufen, da sie bestimmt auf die gewaltigen Men gen von Kriegsmaterial gerechnet hatten, die dieser Damp fer geladen hat und deren sie dringend bedürfen. Wetthetzer Juda Die Budapester Presse beschäftigt sich in großer Auf machung mit der Rede, in der Ministerpräsident Dara- nyi den böswilligen Gerüchten und Verleumdungen ent- gegengetreten ist, die nicht einmul vor der Person des deutschen Gesandten in Budapest haltmachen und ihn mit angeblichen innerpolitischen ungarischen Umsturzabsichten in Verbindung brachten. Zwischen der Rechtspresse und den jüdisch-liberalen Blättern setzt eine heftige Auseinandersetzung über die wahren tiefer liegenden Ursachen der allgemeinen Erre gung ein. Der nationalvölkische „Uj Magyars" bringt auf Grnud einer eingehenden sorgfältigen Darstellung der in der ausländischen Presse über den angeblick.n Rechtsputsch verbreiteten Gerüchte den Nachweis, daß die gesamte internationale jüdische und marxistische Preise von England, Frankreich, Belgien, Schweden, Oesterreich, Jugoslawien, der Tschechoslowakei, Rumänien und den Vereinigten Staaten sich im wesentlichen auf die Veröf fentlichung des als halbamtlich angesehenen jüdischen „Pester Lloyd" gestützt habe. Trotz der amtlichen Erklärung des Ministerpräsiden ten Daranyi behauptet der „Pester Lloyd", daß seine Mit teilungen über rechtsradikale Bestrebungen keineswegs leere Wahngebilde seien, sondern auf nicht zu leugnende Tatsachen begründet seien. Zu den Behauptungen aus ländischer Einflüsse auf die rechtsradikale Bewegung be ruft sich das Blatt auf die angeblichen Erklärungen zweier der Regierungspartei angehörender Abgeordneter, die als erste über ausländische Einflüsse und ausländische Gelder gesprochen hätten. Durch diese Presseauseinandersetzung rückt in der Budapester Oeffentlichkeit die Frage in den Vordergrund, wer tatsächlich die Verantwortung für die uferlose Panik stimmung trägt, die in den letzten Tagen plötzlich ganz Ungarn erfaßt hatte. Immer eindeutiger dringt die Erkenntnis durch, daß die jüdische Presse, in allererster Linie das jüdische Hetzblatt „Pester Lloyd", die Verantwortung für diese Ereignisse trägt. Verlängerung der Amtsdauer -er Vertrauensräte Durch Gesetz vom S. März 1937 — RGBl, l Nr. 30 - hat die Reichsregierung die Amtsdauer der derzeitigen Mitglieder der Vertrauensräte ebenso wie im vorigen Fahre um ein weiteres Jahr, nämlich bis zum 3 V. APril 1 9 3 8, verlängert. Deutsche Auslandsvertreter beim Führer Der Führer und Reichskanzler empfing zur Meldung den Gesandten Freiherrn von Weizsäcker, der sich nach einigen Monaten kommissarischer Tätigkeit im Auswärtigen Amt demnächst auf seinen Posten nach Bern zurückbegibt. Ferner empfing der Führer zur Meldung den Gene ralkonsul tu Thorn, von Küchler, den Generalkonsul irr Danzig, von Lnckwald, sowie den Generalkonsul in Istan bul, Dr. Toepke. , Mussolini auf der Fahrt nach Libyen Mussolini hat mit großem Gefolge von Neapel auS an Bord eines Kreuzers eine Reise zum Besuch der nord- afrikanischen Kolonie Libyen angetreten. Der Duce wird in Tobruk, etwa 200 Kilometer von der ägyptischen Grenze entfernt, an Land gehen. Marschall Balbo, der Generalgouverneur von Libyen, wird ihn empfangen. Bei Tobruk werden auch die g r o ß e n Flottenmanöver abgehalten werden, denen Mussolini beiwohnen wird. In vier Tagen wird er die neue, längs der Küste verlaufende 1000 Kilometer lange Autostraße von Tobruk bis zur tune sischen Grenze befahren. An einer ganzen Reihe von Plätzen werden vom Duce Neubauten eingcwcih' werden, die der Faschismus errichtet hat, so in der Gegend von Derna die neugcschaffenen Dörfer der 270 italienischen Siedler in der nach dem italienischen Pionier Luigi Razza benannten Siedlung. Von dort aus geht die Reise nach Tripolis, wo Mussolini die elfte tripolitanische Messe er öffnen wird. * Der italienische König und Kaiser hat dem italie nischen Botschafter in London, Dino Grandi, den Grafen titel verliehen.