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Mopauer« Tageblatt «nd Anzeiger Anzeigenpreise: Die 46 mn: beeile Millimeierzeile 7 Psg.; Ne 9 Da« „ZschopauerTageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. L'onailBezug^preis 1.7vRM.Zuhellueb.L<» Psg Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, mm breite Millimeterzeile im Texiteil . . 25 Psg.; Nachlahstaffel Z Ziffer- und sowievoualleuPostanslaltenangenommen O H K U b l « t t s A P Z s H - tz» « « « W d UMgegSHld Aachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porte DaS „Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft Flöha und ves StadtratS zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blan «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 428-<4 Fernsprecher Nr. 7>2 Zeitung sür die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenbein, Schlößchen Porschendors L». Hl L Ma«, l9S7 lVH. Der MeWsme Wille DeuWilmss zum WelAndel MM« AM les MWm W WMIW Ms da SchMer Messe Die Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP., die jährlich auf der Leipziger Messe in einer Großkund gebung durch maßgebende Männer der Partei vor den Wirtschaftlern und Wirtschaftspublizisten des In- und Auslandes die wirtschaftspolitische Arbeit und Kampf- richtung der Partei darlegen läßt, hatte ihre diesjährige Kundgebung unter das Leitwort „Wille zum Welthandel" gestellt. Ganz außergewöhnlich starke Beachtung fand die Kundgebung im In- und Ausland. Selt Tagen schon war die 2500 Personen fastende Alberthalle bis auf den letzten Stehplatz ausverkauft. Neben den führenden Männern der Wirtschaft aus dem ganzen Reich waren auch namhafte Vertreter der ausländischen Wirtschaft, namentlich aus England, sowie das Diplomatische und Konsularkorps in großer Zahl erschienen, um Botschafter von Ribben trop und den Leiter der Kommission für Wirtschaftspoli tik, Bernhard Köhler, zu diesem für die HaNdelsvolitik aller Staaten der Welt grundlegenden Thema zu hören. Von 200 Pressevertretern waren siebzig aus dem Aus land gekommen. Der Gauwirtschaftsberater des Gaues Sachsen, Staats- minister für Wirffbaft und Arbeit. Lenk, begrüßte die Teilnehmer an der Kundgebung inmitten der gewaltigsten Leistungsschau deutscher und ausländischer Erzeugnisse, wie sie die Leipziger Messe darstelle. Die We MeMps Auf der Frühjahrskundgebung der Kommission sür Wirtschaftspolitik der NSDAP, in der Alberthatte des Krystallpalastes zu Leipzig hielt der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter des Deutschen Reiches, Jo achim von Ribbentrops eine bedeutsame Rede, in der er nach Ausführungen über die Entwicklungsgeschichte der Leipziger Messe den Wunsch ausfprach, daß im wirtschaft lichen Leben Europas die Leipziger Messe in Zukunft eine immer einflußreichere Rolle spielen möge. Der Redner schilderte dann, wie der Weltkrieg und Versailles die gewaltigste Wtrtschaftsumwälzung unserer Zeit gebracht hätten, und daß kein Land imstande gewesen sei, sich den Folgen dieser ungeheuren Umwälzung zu ent ziehen. Ribbentrop führte im Verlauf seiner weiteren Ausführungen u. a. aus: Es ist das unsterbliche Verdienst unseres Führers und der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, auch auf dem Gebiet der Wirtschaft in Deutschland einen radikalen Umschwung herbeigeführt zu Haven. Ich glaube, daß man heute nach den Erfahrungen, die wir in den letzten vier Jahren gemacht haben, ruhig sagen kann, daß es ein unlösbares Wirtschaftsproblem für ein einiges Deutschland auf die Dauer nicht gibt, d. h. also, daß die deutsche Wirtschaft selbständig in der Lage ist, daS deutsche Volk zu erhalten. Unser Führer ist aber seit der Machtergreifung stets bestrebt gewesen, neben der wirtschaftlichen Sicherung der nackten Existenz des deutschen Volkes eine Erhöhung des allgemeinen Lebensstandards in Deutschland berbeizu- führen und damit erweiterte Möglichkeiten des kulturellen Schaffens und des kulturellen Austausches für sein Volk sicherzustellen. Zu diesem Zweck hat die deutsche Wirt schaftsführung in den letzten Jahren gewaltige Anstren gungen unternommen, um das deutsche Handelsvolumen mit dem Auslande auf dem Wege ves normalen Güter austausches zu erhöhen und zu entsprechenden großzügi gen Vereinbarungen mit den verschiedenen Ländern der Welt zu kommen. Vierjahrrsplan ist eine Selbsthilfe * Rach fehlgefchlagrnen Versuchen, zu umfassenden inter nationalen Handelsavmachungen zu kommen, schritt der Führer im vorigen Sommer zur Tat. Der Ihnen allen bekannte BierjahreSplan wurde kurzerhand beschlossen. Heute bereits ist er in gewaltigem Umfang in Angriff genommen «nd schreitet unter der Leitung der fähigsten 'Köpfe und der begeisterten Mitarbeit des ganzen Volkes unaufhaltsam seiner Vollendung entgegen. Der Vierjahresplan ist nur eine natürliche Selbsthilfe Deutschlands und alle Kritik des Auslandes kann uns nur in unserer Auffassung bestärken, daß wir auf dem richtigen Wege sind. Ein wohlhabendes Deutschland ist in ganz anderer Weise alS beute in der Lage, über daS bloße Existenzminimum hinaus vom AuSlande zu kaufen. ES unterliegt daher nach meiner Auffassung keinem Zweifel, daß der BierjahreSplan in seiner schließlichen Auswirkung alles andere als Autarkie bedeutet, sondern daß seine Durchführung erst die Voraussetzung für «ine geregelte Wrederanteilnahme Deutschland« am Welthandel schasst, und daß darüber hinaus der hierdurch unabhängig ge- wordene deutsche WirtschastSkörper in gewaltigem Umfange auf Pen Welthandel befruchtend wirken wird im Sinne eines ver- mehrten Austausches von Fndustrieerzeugniffen mit den ande re« großen WirtschaftSlörpern der Welt. Versailles hat Deutschland, einst einen der wohl habendsten Staaten der Erde, in die Front der Besitz losen gedrängt. Man har Deutschland seinerzeit unver- ttünftigerweise seine gesamten mobilisierbaren Werte ge nommen und so eine Ungleichheit des Besitzstandes auf allen Gebieten geschaffen, die letzten Endes niemals von Dauer sein kann, und die heute für ein gut Teil der Un rube in der Welt, verantwortlich zu machen ist. Es liegt aber im Interesse aller Staaten, diese Unruhe in der Welt zu beseitigen, und daher einen Ausgleich zwi schen den besitzenden und den besitzlosen Nationen zu finden. Der Führer Deutschlands, in seiner konstanten Sorge um das tägliche Leben seines Volkes, in seiner Sorge um die Herbeischaffung Ler Nahrung, der Kleidung und aller sonsti gen Vitalen Lebensnotwendigkeiten dieses Volkes, in der Sorge um die Sicherstellung seiner Existenz und Zukunft, sucht diesen Ausgleich mit unseren ehemaligen Gegnern aus dem Weltkrieg. Wie ist er zu finden? Nach Lage der Dinge ist dieser Ausgleich nur auf zwei Gebieten zu finden, nämlich: erstens durch eine Lösung der Frage der Rückgabe des ehemaligen deutschen Kolonial besitzes, und zweitens durch die eigene Kraft des deutschen Volkes selber. Deutschland muß Kolonien haben Was die Lösung der Kolonialfrage angcht, so hat der Führer in seiner Rede vom 30. Januar erklärt, daß „die Forderung nach Kolonien in unserem so dichtbe siedelten Land sich als eine selbstverständliche immer wieder erheben wird", und hat gleichzeitig die Gründe, die für die Zurückhaltung der ehemaligen deutschen Kolonien von dem Auslande vorgebracht werden, schlagend wider legt. Deutschland beansprucht grundsätzlich das Recht auf Kolonialbesitz, wie dies auch jeder anderen, selbst der kleinsten Nation der Welt, zusteht, und mutz jeglicher Argumentation, die ihm dieses Recht streitig machen will, in aller Form zurttckweise». Ebenso abwegig aber wie die Gründe, mit denen Deutschland die Kosonien weggenommen wurden, ist auch die Begründung, die man dann und wann in der auslän dischen Presse liest, wonach Deutschland eine imperia listische Kolonialpolitik treiben und feine Kolonien zu stra tegischen Stützpunkten ausbauen würde. Abgesehen da von, daß, militärisch gesehen, an sich jede Kolonie für Deutschland von vornherein eine verlorene Position be deutet, ich wohl der zwischen Deutschland und England abgeschlossene Flottenvertrag der schlagendste Be weis gegen solche Behauptungen. Ich darf im übrigen in diesem Zusammenhang an die seinerzeitige Erklärung des Führers erinnern, daß mit dem Besitz von Kolonien sich keine Erhöhung ver deutschen Flottenforderung er geben würde. Nun zur wirtschaftlichen Seite: Hier sind eS haupt sächlich drei Punkte, die immer wieder unterstrichen wer den müssen. 1. die Rohstofffrage, d. h. die Notwendigkeit für Deutsch, land» Gebiete zu besitzen, in denen mit eigener deutscher Wäh rung Rohstoffquellen erschlossen werde» können und auS denen ebenfalls inlt deutscher Währung Rohstoffe für die Ver sorgung der deutschen Industrie zu kamen sind. Heute stehen Deutfchland die Rohstoffquellen der Welt zwar offen, aber nur gegen Bezahlung in Devisen, die wir nicht in ge- nügendem Umfange besitzen. 2. dir Kolonien alS Absatzmarkt für Industrie- artilcl und al« Feld kür das deutsche Unternehmertum. Hierbei sind die Aufträge von den kolonialen Verwaltungs behörden für öffentliche Arbeiten besonders zu erwähnen, die von großer Bedeutung sind. In fremdeß Kolonien gehe» diese Aufträge fast ausschließlich an dl« Industrien der Mutterländer, bei denen unter deutscher Souveränität würde unsere Industrie natürlich daS Primat haben. 3. Die Entwicklungsmöglichkeiten in den Kolonien. Die Kolonien werden von dem heutigen Deutschland in sehr viel intensiverer Weise entwickelt »erden können, und eS wird eine viel großzügigere und langfristigere Wirtschaftsplanung in ihnen durchgeführt werden können, alS die« bei unserer früheren freien Wirtschaftsführung möglich gewesen war. MIpM md WeMWst Die Grundlage der Gesamtpolitik im nationalsoziali stischen Deutschland und das oberste zu erstrebende Ziel ist und bleibt: Friede und Freiheit. Beide Faktoren sind innen- und außenpolitisch und in wirtschaftlicher Hinsicht nicht zu trennen. Das Streben des deutschen Volkes, Friede und Frei heit im Innern zu «erlangen, ist bereits vollendet. Der po litische Friede im Vergleich zu den Verhältnissen bei der Machtübernahme des Führers am 30. Januar 1933 ist rest los hergestellt durch die Ueberwindung des Parteiunwesens rrnd vor allem der kommunistischen Gefahr. Die politische Freiheit des deutschen Volkes im Innern ist durch den Nationalsozialismus sichergestellt. Ebenso fest wie der politische ist auch der Wirtschafts- friede innerhalb von Deutschland unerschütterlich fundiert durch die Beseitigung des früher immer wieder herausge stellten Gegensatzes zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie durch die völlige Ueberwindung des Klassenkampfes. Schließlich ist die Wrrtschastsfreiheit auf der Grundlage um fassender neuer Organisationen Her gesäurten innerdeutschen Wirtschaft sowie durch eine berufsständische Gliederung ge sichert. Das gleiche Ziel auch nach außen zu erringen ist der Gegenstand eines unablässigen Ringens des deutschen Vol kes. In Gestalt fremden Mißtrauens oder Feindschaft sind hier noch schwere Hindernisse zu überwinden. Auch der politische Friede nach außen wird durch die Verständigung mit den Nachbarvölkern angestrebt. Der Führer hat wie derholt großzügige Angebote ausgesprochen, die teilweise bis an die Grenze der Selbstverleugnung reichten. Mit Polen, England, Italien, Japan und Oesterreich wurden auf der Grundlage fester Abmachungen die Beziehungen entspannt und gestalteten sich sogar erfreulicherweise teil weise recht freundschaftlich. Mit einer großen Anzahl anderer Länder, die der Füh rer in seiner großen Reichstagsrede am 30. Januar d. I. aufzählte, verbinden uns durchaus korrekte Beziehungen. Die Freiheit nach außen wurde* in politischer Hinsicht durch die Verwirklichung der Wehrfreiheit und die Bereit schaft zu internationalen Frieöensabmachungen gesichert. Als das dringlichste Kapitel deutscher Gesamtbezie- hungen zu den anderen Ländern ist der Wirtschaftssriedo und die Wirtschaftsfreiheit augenblicklich zu bezeichnen. Es ist das hervorragende Verdienst des Botschafters von Rib bentrop, der gestern abend vor Vertretern der Industrie, der Presse usw. aus fast allen Ländern -er Erde in Leipzig sprach, die unlösbaren Zusammenhänge zwischen Weltpolitik und Weltwirtschaft sowie die Rolle des Welthandels als Garant des Friedens, nachgewiesen zu haben. Er bezeichnete dabei als das »nichtigste Mittel auf -i-esem Wege: die restlose Durchführung des Vierjahresplanes und die Rückgabe der deutschen Kolonien. Er widerlegte bei dieser Gelegenheit gründlich die weit verbreiteten Mißdeu tungen des Vierjahresplanes. Der zweite Vierjahresplan des Führers ist keineswegs wclthandelsfeindlich, sondern er soll vielmehr die Voraussetzung für die volle Wieder eingliederung Deutschlands in den neu zu belebenden Welt handel bedeuten. Ebenso widerlegte Botschafter von Ribbentrop die Miß deutungen wegen der Rückforderungen der deutschen Kolo nien gründlich. Auch diese Kolonien sind lediglich Mittel zum Zweck wirtschaftlicher Erstarkung und Besserung des Lebensstandards der deutschen Nation. Eine wirkliche Ge fahr für den Weltfrieden bildet stets nur durch unnatür liches Unterdrücken großer Völker erzeugte Spannungen. Die desto Sicherung des Weltfriedens ist deshalb der wirt schaftliche Aufschwung Deutschlands durch die volle Wieder eingliederung in die neue Wirtschaft. hd. ES besteht kein Zweifel, daß auf diese Weift nach einigen Jahren der Entwicklung aus den Kolonien ein erheblich größerer Prozentsatz des gesamten deutschen Rohstoffbedarfs gedeckt werden kann als vor dem Kriege, und zwar unter ausschließlicher Inanspruchnahme deutschen Kapitals, also deutscher Währung. Oeutfchrand erwartet eine großzügige Geste Wir hoffen, daß gesunder Menschenverstand nnd Wirt schaftsraison auch ans diesem Gebiet obsiegen und baldigst eine gerechte Lösung finden werden Dem Präsidenten Wilson hat eine solche gerechte Lösung vorgcschwcbt.