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La» .Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtLhauptmannschait Flöha und deS"StadtratS zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blatt wld enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 Fernsprecher Nr. 7tL Zeitung sür die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weitzbach, Dittersdorf, Gornau, DittnronnSdork, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors Anzeigenpreise: Die 4S mm breite Millinieterzeile 7 Psg,; tie 95 mm breite Millimeterzeile im Textteii ... , 25 Psg.; Nachlaßstaffel L Ziffer- und fowievonallenPostanstaltenangenommen fÜL A s ch 0 p S V NNd UMAEgEAd Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheintwerktäglich.Monatl.Bezugepreis 1.7'»RM.Zustellgeb.SuPsg Bestellung, n werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, MHauer» Tageblatt und Anzeiger rr». SL mr«»u»L, L— s. m«, idsr IHA. Die WMe Wehmch M verstärkt Der FWWe Grotzrat HWG enge zchmmMett mit DeaWaad Prager Spiegelfechterei - ' Der Führer der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, hat in einer großen Kundgebung in Aussig die Gleichberechtigung des deutschen Volkstums in der Tschechoslowakei und Wiedergutmachung des Unrechts von 1918 gefordert. — Wie die tschechische Negierung das Sudetendeutschtum behandelt, mögen die folgenden Zeilen, die nur ein Ausfchi .t sein können, zeigen. Die tschechische Negierung hat in einer großen Welt propaganda, für die namentlich London eingespannt wurde, es so dargestellt, als sei in ihrem Staate alles in bester Ordnung. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit hat der tschechische Außenminister Krof 1 a dem Vertreter eines englischen Blattes erklärt, daß es in der Minder heitenfrage überhaupt keine Probleme mehr gebe. Die amtliche Verlautbarung über Verhandlungen mit den Minderheiten fiel dann in entsprechender Form aus. Da bei ist natürlich nicht gesagt worden, daß diese Verhand lungen mit deutschen Splitterparteien geführt wurden, die niemals das Recht haben, im Namen des deutschen Volkstums zu sprechen. Allein die Sudetendeutsche Partei Konrad Henleins ist die Sprecherin, und in Prag würde man darüber wiederum dolehrt werden können, wenn man die Forderung Henleins nach Neuwahlen er füllte. Was auch immer die Prager Regierung über die Minderheitenfrage in die Welt setzen mag, die Sudeten- deutsche Partei wird sich nicht mürbe machen lassen und mit der gleichen Entschlossenheit wie bisher ihre Rech nung präsentieren. Die Sudetendeutschen werden sich nicht mit der Prager Behauptung abfinden, daß die tschechische Negierung schon viel, fast zuviel für die Minderheiten ge tan hat. Ein Hohn geradezu, wenn man die Verhältnisse im Sudetenland kennt und weiß, mit welchen Methoden das deutsche Volkstum niedergehalten wird. Weshalb er füllt Prag nicht derartig gerechte Forderungen des Sudetendeutschtums wie vernünftige Neuregelung des Schulwesens, Beteiligung Minderheitsangehöriger in der Verwaltung oder Beteiligung an den Aufträgen der öffentlichen Hand? Ausflüchte sind die Antwort auf diese gerechten Forderungen. Nach Prager Darstellung ist, was die Minderheiten politik betrifft, in der Tschechoslowakei alles in bester Ordnung. Daß dem nicht so ist, läßt sich hundertfältig nachweisen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die Tschechoslowakei offenbar immer mehr bereit ist, ihre Statistik in den Dienst ihrer „Alles-in-Ordnung"- Propaganda zu stellen. Man weiß, daß man Verschie denes aus Zahlen lesen kann; diese Mühe scheint man sich aber an der Moldau gar nicht zu machen. Nein, man hat einfach verschiedene Zahlen, die man lesen kann. Darüber machte kürzlich der Abgeordnete Hirte der Sudetendeut schen Partei im Parlament aufschlußreiche Mitteilungen. Er berichtete beispielsweise, daß in der nordböhmi schen Stadt Zwickau die Arbeitsvermittlungsanstalt ein Sinken der Arbeitslosenziffer meldet, während die Be zirkskrankenkasse (die es schließlich auch wissen mußl) über ein Sinken der Beschäftigungszahl zu be richten weiß. Welche Feststellung richtig ist, kann unschwer festgestellt werden, wenn man weiß, daß in dieser Stadt in fünfzehn vollbeschäftigten Textilbetrieben früher 4000 Textilarbeiter, heute aber nur noch etwa 400 Kurzarbeiter beschäftigt werden! Das Ziel dieser Zahlenkunststücke ist klar: Man will der Weltöffentlichkeit weismachen, daß das Problem der Arbeitslosigkeit in der Tschechoslowakei überhaupt nicht schwerwiegend sei, und der sudetendeutsche Anteil in der Arbeitslosigkeit stetig im Rückgang be griffen ist. Wenn schon Zahlen als Beweismittel für die propa gandistische Beeinflussung des Auslandes verwendet wer den, so kann man es dem Sudetendeutschtum nicht übel- nehmen, daß es jeweils die richtigen Zahlen sür seine Be weisführung heranzieht. Gerade hinsichtlich der Arbeits losenzahl kann das nicht schwer fallen, wenn man ge legentlich die Zahlen in den „Mitteilungen des Hauptvor standes der Industrie" in der Tschechoflowakei etwas ge nauer unter die Lupe nimmt. Aus einer solchen Zusammenstellung geht hervor, daß in zwölf Bezirken mit geringster Arbeitslosigkeit kein.ein ziger Deutscher in Arbeit ist, während es i r zwölf Be zirken mit größter Arbeitslosigkeit nur einen tschechischen Arbeitslosen gibt. Von 1000 Berufstätigen in de, Tschechoslowakei sind in den deutschen Gebieten 153,3 er werbslos, in den tschechischen Gebieten jedoch nur 86,5. Demnach entsprechen 100 Arbeitslose im tschechischen Ge biet 211 Arbeitslosen im Volksdeutschen Gebiet. Diese Zah- l?n sind die beste Widerlegung der tschechoslowakischen Der Faschistische Großrat tagte unter Mussolinis Vor sitz fünf Stunden. Im Mittelpunkt der Beratungen stand ein ausführlicher Bericht des Duce über die militärische Vorbereitung der italienischen Nation. Diese wurde vom Ckoßrat für befriedigend erachtet, jedoch beschloß der Rat angesichts Her Tatsache, daß von einer Beschränkung der Rüstungen, selbst in ferner Zeit, nicht mehr die Rede sein könne, eine Verstärkung der militärischen Vorbereitung der italienischen Nation. Die italie nische Armee soll zunächst auf einen Stand gebracht werden, der den Rüstungen anderer Staaten entspreche. Die Tätig keit des Generalkommissariats für die Kriegsrüstungcn wird um fünf Jahre verlängert. Alle Wehrfähigen vom 18. bis zum 55. Lebensjahre werden einer restlosen Militarisierung unterworfen, indem die einzelnen Jahrgänge zu periodischen Uebungen einberufen werden. Uni auf dem Gebiet der militärischen Notwendigkeiten ein Höchstmaß von Autarkie zu erreichen, haben sich die zivilen Bedürfnisse künftig den militärischen unterzu ordnen. Die italienische Wissenschaft und Technik wird auf gefordert, auf die höchste Autarkie mit vollen Kräften hin- zuarbeiten, denn nur dank Wissen, Tapferkeit und Geist und Bereitsein auf alle Möglichkeiten könnten weniger begüterte Völker einem Angriff an Geld und Rohstoffen reicherer Völker Widerstand leisten. Nach dem Bericht des Außenministers Ciano über die internationale Lage drückte der Faschistische Großrat dem nationalen Spanien seine Solida- Behauptung der deutschen Minderheitengleichberechtigung mit dem tschechischen Staatsvolk. Ein dunkles Kapitel ist dieAuftragsvertel- lung der öffentlichen Hand. Kürzlich unter nahm ein großes amtliches Prager Blatt den Versuch einer Ehrenrettung der Auftragspolitik. Aber auch hier wieder die gleichen Zahlenmätzchen. Die Taktik geht da hin, die Zahlen der Auftragsverteilung nach dem deutschen Gebiet hin mit der Auftragsvcrtcilung nach dem tschechi schen Gebiet zu verale'^'-n. Das ist eine ^""^'licke Irre führung, denn cs ist für das Sudetendeutschtum solange völlig belanglos, ob die Staatsaufträge nach dem tschechi schen oder nach dem deutschen Gebiet erteilt werden, da die überwiegende Zahl jedenfalls in die Hände von Tschechen kommen, ganz gleichgültig, ob diese im tschechi schen oder im deutschen Gebiet wohnen. Für Grcnzbefesti- gungsaufträge, die von Prag den deutschen Gemeinden rität aus und entbot den tüchtigen Armeen Francos seinen Gruß. Ihr Sieg würde allem bolschewistischen Be mühen im Westen ein Ende bereiten und dem spanischen Volk, das seit Jahrhunderten durch Sprache, Religion und Geschichte dem italienischen so verbunden sei, einen neuen Aufstieg der Macht und der sozialen Gerechtigkeit ver schaffen. Ter Außenminister wurde beauftragt, diese Er klärung des Großrats der Franco-Regierung offiziell mit- zuteilen. Der Bericht des Außenminister über die italie nische Außenpolitik wurde einstimmig angenommen. Die günstige Weiterentwicklung der deutsch-italieni schen Zusammenarbeit, deren wirkliche Macht immer mehr zunähme, wurde besonders begrüßt. Von dem italienisch-englischen Mittelmeerabkommen vom 2. Januar sowie von den positiven Ergebnissen der italienisch-türkischen Besprechungen nahm der Großrat mit Befriedigung Kenntnis. Er bekräftigte noch einmal den Willen des faschistischen Italiens, auf allen Gebieten und mit allen Völkern friedlich zusammenzuarbeiten, wenn diese Völler bereits gezeigt haben oder noch zeigen werden, daß sie mit dem faschistischen Italien ihrerseits gern zusammenarbeiten wollen. Zum Schluß der Sitzung entbot der Großrat dem bei dem Attentat in Addis Abeba verwundeten Vizekönig Graziani herzliche Grüße. Für die Haltung, die sie nach dem Attentat an den Tag gelegt haben, wurde den Faschisten und italienischen Arbeitern in Addis Abeba be sonderes Lob gespendet. gegeben werden, müssen sogar die Mittel von den dcutscbcn Gemeinden aufgebracht werden, was sic dem völligen Zu sammenbruch wieder beträchtlich nähcrbringt. Das Elend der 3'/r Millionen Sudetendeutschen schreit zum Himmel. Wenn es noch eine Gerechtigkeit in der Welt gibt, dann wäre es höchste Zeit, daß dem deutschen Volkstum in der Tschechoslowakei sein Recht wird. Und den englischen Berichterstattern, die sich so gern als Propagandisten für Prag einspannen lassen, möchten wir raten, sich einmal ernsthafter mit dem sudetendeutschen Problem zu beschäftigen, selbst die Dinge zu prüfen und bei den Deutschen nachzufraaen, statt sich auf Zahlen material der tschechischen Behörden zu stützen, das man, wie wir gesehen haben, so und so lesen kann! Was die Wett M Rede MeMps sagt: Äntereffant» prkffeftunmen au» ganz Europa Die Rede des Botschafters von Ribbentrop aus der Leipziger Messe, in der er Deutschlands Willen zum Welthandel stark unterstrich und das deutsche Recht aus Kolonien in den Vordergrund stellte, hat im Ausland allergrößte Beachtung gefunden. Die englische Oeffentlichkeit beschäftigt sich vornehmlich mit der Kolonialforderung. Die „Times" bringt die Ueberschrift: „Deutschlands Kolonialforderung". Die Schlagzeile der „Daily Mail" lautet: „Ribbentrop über die deutschen Kolonialrechte". Das Blatt hebt in seiner Meldung hervor, daß Ribbentrop die Mandats mächte aufgefordert habe, freiwillig eine großzügige Geste zu machen, die Deutschland erwarte. Die „Morning Post" meldet, Botschafter von Ribbentrop habe eine leiden schaftliche Forderung nach Kolonien für Deutschland aus gesprochen. „Daily Telegraph" betont, daß Botschafter von Ribbentrop die ausführlichste und am meisten in die Ein zelheiten gehende Forderung nach Rückgabe der deutschen Kolonien gestellt habe, die bisher von einem führenden deutschen Staatsmann erhoben worden sei. Als einzige Zeitung bespricht „Daily Telegraph" in einem kurzen Leit aufsatz die Rede. Aller Vernunft zuwider behauptet der „Daily Telegraph", daß durch öffentliche Reden der Lösung der Kolonialfrage nicht genützt werde. Abschließend heißt es, Deutschlands Wunsch nach Kolonien werde früher oder später eine Angelegenheit der internationalen Erörterung werden. Aber der „natürliche Platz" für ihre Erwägung sei im Völkerbund, von dem die Mandate gekommen seien. Bevor Besprechungen in Genf oder anderswo (wenn Deutschland nicht nach Genf gehen wolle) erfolgreich sein könnten, müsse man einer Beruhigung in Europa noch näher kommen, als dies seit der Inangriffnahme des „gewaltigen deutschen Aufrüstungsprogrammes" ge schehen sei. In der Pariser Presse wird die Leipziger Red« des Botschafters von Ribbentrop über die deutschen Kolo nialansprüche teilweise recht ausführlich wiedergegeben. In mehrspaltigen Ueberschriften wird hervorgehoben, daß Botschafter von Ribbentrop die deutschen Kolonialforde rungen erneut gestellt habe. Einzelne markante Sätze seiner Rede werden im Fettdruck hervorgehoben, doch enthalten sich die Blätter im allgemeinen einer eigenen Stellung nahme. Die italienische Presse gibt die Rede des Bot schafters von Ribbentrop sehr ausführlich wieder. Tie einzelnen Punkte aus der Rede des Botschafters über die Aufgaben und Ziele des Vierjahresplanes werden genau dargestellt. Den stärksten Eindruck haben die Erklärungen ausgelöst, daß Teutschland auf seinem Recht bestehe, Kolonien zu besitzen, und daß Deutschland mit Entschieden heit alle Schlußfolgerungen zurückweise, durch die ihm dieses Recht streitig gemacht werde. Das Wort, daß es keine bessere Friedensgarantie gebe als ein saturiertes Volk, wird in der italienischen Presse besonders unter strichen. Auch die Aeußeruugcn über die bolschewistische Gefahr und die deutsche Wiederaufrüstung werden im einzelnen behandelt. Die polnische Presse berichtet sehr ausführlich über die Rede und hebt die Ausführungen Rippcntrops über den Vierjahrcsplan, die Kolonialfrage, den Kampf gegen die bolschewistische Zersetzung und die Frage der Rüstungen hervor.