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Feuraih beim Führer Berichter st attungüber den Wiener Besuch Der Reichsminister des Aeußern, Freiherr v. Neu rath, ist mit seiner Gattin aus Wien zurückgckehrt und in Berlin wieder eingetrvfse», nachdem er in München Gelegenheit genommen hatte, dem Führer und Reichskanzler über seine Reise zu berichten. * Dem zwischenstaatlichen Ausschuß zur Vertiefung der gegenseitigen kulturellen Beziehungen, der in Wien konsti tuiert worden ist, gehören von deutscher Seite Leqa- tionsrat von Twardowski (Auswärtiges Amt), Geheim rat Gürich (Kultusministerium) sowie Regierungsrat von Weißenhof und Dr. Megerle (Propagandaministe rium) an. Oesterreich wird vertreten durch Minister außer Dienst Hammerstein-Equord, Sektionschef Dr. Egon Loebenstein, Gesandten Max Hoffinger und Sektionsrat Dr. Wilhelm Wolf. Bei den Beratungen wird es sich zu nächst darum handeln, die einzelnen besonders dringenden Fragen des gegenseitigen kulturellen Verkehrs, die bereits in den Beratungen der Staatsmänner erörtert wurden, einer Besprechung zu unterziehen und hiernach ein Arbeits programm fcstzulegen. Zehn Reichsdeutsche aus Gowjei- rußland ausgewiesen Ohne Angabe von Gründen Der Deutschen Botschaft in Moskau wurde vom Anßcnkommissariat amtlich mitgeteilt, daß zehn der seit Monaten in Haft befindlichen Reichsdeutschen iu administrativem Gerichtsverfahren zur Ausweisung aus der Sowjetunion verurteilt worden feien. Bis jetzt wurden keinerlei Gründe für die Ausweisung an gegeben. Es handelt sich um vier der in Moskau und um sechs der in Leningrad verhafteten Reichsdeutschen. Ihre Namen lauten: Franz Melchior, Ingenieur, Wilhelm Pfeif fer, Viehhändler, Arthur Thilo, Ingenieur, Otto Goldschmidt, Chauffeur, Eugen Klein, Werk meister, Otto F i s ch l e, Werkmeister, Tatjana Bärwald, Studentin, Paul Bärwald, Ingenieur (Vater der Tat jana), Emil Larisch, Techniker, Otto Walther, Lithograph. * Die Ausweisung dieser zehn Reichsdeutschen bedeutet für sie zwar die Wiedergewinnung der Freiheit, gleich zeitig aber auch den Verlust ihrer bisherigen Existenz grundlage. Die Ausweisung im administrativen Verfahren ist eine Strafe, die ein Verschulden voraussetzt, für welches indessen die Sowjetbehörden bisher den Beweis nicht er bracht haben. Da im Laufe der letzten Monate 43 Reichs deutsche in der Sowjetunion verhaftet worden sind, bleiben von ihnen noch immer 33 in Hast, über die von den Sowjetbehörden trotz zahlreicher Schritte der Deut schen Botschaft bisher jede Auskunft verweigert worden ist. Es muß erwartet werden, daß auch über ihr Schicksal möglichst bald Klarheit geschaffen wird. Räumung des englischenAotstandSgebieles 170 000 Bewohner werden umgesiedelt Die Vorlage zur Hilfe für die notleidenden Gebiete ist dem englischen Parlament zugeleitet worden. Wie dazu die „M orning Post" erfährt und in großer Auf machung meldet, soll man in der letzten Kabfnettssitzung beschlossen haben, den norde nglischenNotstands- bezirk S ü d w e st-D u r h a m, der wirtschaftlich nicht mehr zu halten sei, „aufzugeben". Demgemäß soll der zrößte Teil seiner 170 000 Einwohner nach anderen In dustriegebieten umgesiedelt werden. Wie „Morning Post" schreibt, gelten die Kohlen gruben des Bezirks, die schon seit Jahren stillgelegt sind, als wirtschaftlich unrentabel. Sie sind zum größten Teil ..ersoffen". Ihre Wiederinstandsetzung würde ungeheure Mittel verschlingen. Auch für den Wiederaufbau der nahe- t« in Ruinen liegenden Dörfer und der verkommenden Straßen und Wege müßten so große Summen ausgewor- fen werden, daß man beschlossen hat, die Häuser zu spren gen, das Gebiet brachliegen zu lassen, um später zu ver suchen, es landwirtschaftlich nutzbar zu machen. Keine Teilnahme Italiens an der Genfer Rohstoffkonferenz Die in ausländischen Blättern verbreitete Nachricht über eine Teilnahme Italiens an der für den 8. März in Genf vorgesehenen Rohstoffkonferenz wird von zu ständiger italienischer Seite als falsch bezeichnet. Italien werde weder an dieser n o ch an anderen vom Völker bund angeregten Konferenzen teilnehmen, weil kein Grund vorhanden sei, die italienische Einstellung gegenüber der Genfer Institution zu ändern. Nr. 48 Zschopaner Tageblatt und Anzeiger WlUUM Flr lW llklmlm dar nße WM AMMiff Am 5. Mai soll aus der Werft vom Blohm u. Voß in Hamburg das erste ausschließlich für deutsche Arbeiter ge baute Schiss der NS.-Gemcinschast „Kraft durch Freude" vom Stapel laufen. Dieses Schiss ist zusammen mit einem Schwcsterschiff am 29. April vorigen Jahres in Hamburg auf Kiel gelegt worden. Der Einbau der Maschinen und der Inneneinrichtung wird nach dem Stapellauf beschleu nigt werden, so daß das erste eigene KdF.-Schiff erstmalig im Frühjahr 1938 für Urlaubsreifen deutscher Arbeiter zur Verfügung steht. Das Schiff hat einen Raumgchalt von 25 000 Tonnen und nimmt damit in der deutschen Handels flotte den fünften Platz ein. Es ist 208,50 Meter lang und 23,50 Meter breit. Die Höhe vom Kiel bis zur Mastspitze beträgt 56 Meter. Es wird von vier Dieselmotoren mit einer Leistung von zusammen 9500 ?8 angetrieben und erreicht eine Geschwindigkeit von 29 Kilometer in der Stunde. Das Schiff enthält 248 zweibettige und 241 vicrbettige Kabinen. Insgesamt können 14 6 0 K d F. - U r l a u b c r aus dem Schiff untergebracht werden. Die Kabinen sind alle geräumig und liegen nach außen. Die Mannschaft wird, was bisher noch auf keinem Schiff der Welt durchgeführt ist, in genau solchen Kabinen nntergebracht wie die Fahrgäste. Das Schiff hat zwei Spciscsäle, große und bequeme Ausenthaltsräume, einen Rauchsalon und vier kleine Salons. Alle Säle sind mit Lantsprecheranlage ausgestattct. Neben einem Sonnen- und einem Sportdeck gibt es zwei Promenadendecks. Das untere ist durch Glasscheiben gegen Wind und Wetter ge schützt, das obere offen. Die Decks sind so groß, daß sämt liche Urlauber zugleich im Liegestuhl daraus Platz finden und daß außerdem noch genügend Raum für Bordspiele übrigbleibt. Auf dem Sonnendeck ist eine Turnhalle und auf dem K-Deck eine Schwimmhalle mit einem Schwimmbecken in der Größe 10X5 Meter. Außerdem stehen 40 Badezimmer und 100 Brausen zur Verfügung. Tumulie im Prager Parlament Kommunistische Schimpfkanonade gegen deutsche Abgeordnete In der Plenarsitzung des Prager Abgeordneten hauses kam es zu Tumultszenen, wie sie seit Jahren nicht verzeichnet wurden. Die seit Jahr und Tag von den Kommunisten und tschechischen Linksparteien gegen die SDP. getriebene Hetze fand hier ihren Höheupnkt. Der SDP.-Abgeordnete K. H. Frank sprach von der Redner tribüne gegen die in der tschechischen Presse und im Parla ment gegen seine in Deutschland erschienene Broschüre „Das Sudetendeulschtum in Kampf und Not" betriebene Hetze. Die gesamte tschechische Linke und e Kommunisten erklärten die Notschilderungen dw,es Buches als Lügenpropaganda. K. H. Frank lud daraus sämtliche Parlamentarier ein, das sudetendeutsche Elcndsgebiet selbst zu besuchen. Dem Vorwurf, daß er sein Buch in Deutschland erscheinen lasse, begegnete der Redner mit der Erklär»! g, der deutsche Kulturkreis ende eben nicht an den Grenzen des Staates, sondern die deutsche Kultur umfasse das ganze deutsche Volk der Welt. Während der Ausführungen Franks kam es zu immer heftigeren Auseinandersetzungen vor der Ministerbank, wo sich die Parlamentarier immer mehr zu sammendrängten. Die Kommunisten überschütteten die SDP.-Parlamentarier mit einer Flut von Schimpf- Worten, ohne vom Vorsitzenden zurechtgewiesen zu Werden. Als sich die Anpöbelungen der Kommune noch weiter steigerten, die Stimmung schon die Siedehitze erreicht haue und der Komnuinist Beuer weiterö Beschimpfungen wie Faschistenvande usw. der SDP. zubrüllte, wurden dieser und noch einige andere Mitglieder der Kommune von den erbosten SDP.-Parlamentariern gepackt und einfach ge waltsam aus dem Saal geschoben. Unter brüllendem Lärm und Toben wurde die Sitzung vom Vorsitzenden geschlossen und auf Montag vertagt. Die Auseinandersetzungen dauerten noch in den Wandelgängen an, wobei sich be sonders die tschechischen Journalisten unrühmlich Hervor laien. „Bern-Zieh"?? Wissen Sie, was Bern-Zieh ist? Das wissen Sic nicht. Woher sollten Sie auch. Darum wollen wir es Ihnen erklären: Bern-Zieh soll heißen: elek trische Lokomotive. Wir sind überzeugt, daß Sie auf alles andere geraten hätten, nur nicht darauf. Aber weshalb beschäftigen wir uns mit dem rätselhaften Wort Bern-Zieh? In einer technischen Zeitschrift vom lO. Fe bruar wurde unter der Ueberschrift „Familicmag derer von Zieh" der Vorschlag einer Verdeutschung von tech nischen Ausdrücken gemacht, die ihren Ursprung nicht in einem deutschen Wort haben. So soll Lokomotive „Zieh" beißen und Elektrizität „Bern". Auf diese Weise kam man zu dem mysteriösen Wort „Bern-Zieh". Das Interessante an dem ganzen ist, daß die Er finder dieses Wortes ernst genommen werden wollen. Ihnen hat der Generaliyspektor für das deutsche Straßen- wesen, Dr. Todt, in herzerfrischender Weise geantwortet. Ohne auf weitere Beispiele dieses Unfugs einzugehen, hat er darauf hingewiesen, daß es in der Technik, beim Mili tär und ans vielen anderen Kultur- und Lebensgebieten Wörter allgemeiner Bedeutung gibt, die jeder versteht. Es könne nicht Aufgabe der Technik sein, in der ganzen Welt verstandene Ausdrücke durch deutsche Neuworte zu ersetzen, die zur Folge hätten, daß kein Deutscher ohne erklärendes Wörterbuch sie verstehe. Tas nationalsozia listische Deutschland wisse das Ansehen des dentsch.n Volkes und die Leistungen der deutschen Technik durch andere Maßnahmen zu fördern als durch derartige Spie lereien. Dr. Todt ersucht deshalb, von derartigem Ver deutschungsunfug ein für allemal abzusehen. Belebung des deutsch-litauischen Warenverkehrs Besprechungen der Ncgierungsausschüsse erfolgreich ab geschlossen Die am 22. d. M. in Berlin aufgenommenen Be sprechungen zwischen dem deutschen und dem litauischen Regierungsausschuß sind zum Abschluß gebracht worden. Es konnte eine Reih« von dringlichen Fragen der Ein- und Ausfuhr in zufrie denstellender Weise gelöst werden. Der bei diesen Ver handlungen gewonnene Ueberblick über die Auswirkung der am 5. August 1936 getroffenen deutsch-litqui chen Wirtschaftsvereinbarungen hat gezeigt, daß diese entspre chend den gehegten Erwarrungen zu einer wesenll chen Belebung und Ausweitung des Waren verkehrs geführt haben. Es ist auch für die Zukunft zu hoffen, daß diese Aufwärtsentwicklung im deutsch litauischen Warenverkehr weiter anhalten wird. Freitag, L«. Februar 1937' Alle hatten -en Schaden davon Lehren auS dem Streik bei General Motors. Einen anschaulichen Beweis für die schweren Schäden, die große Streikbewegungen für die gesamte Volkswirt-- schäft, aber auch für die Streikenden selbst im Gefolgt haben, hat der nunmehr abgeschlossene Ausstand der Arbeiter der amerikanischen General Motors geliefert. Anfang Januar trat die Belegschaft dieser große» Auto mobilfabrik in den Streik. Es war die größte Lohn bewegung, die in letzter Zeit in den Vereinigten Staaten stattgefunden hat. 125 000 Arbeiter waren an ibr beteiligt. Sechs Wochen kämpften sie um Lohnerhöhung und Arbeitszeitverminderung. Der Lohnaussall in Vieser Kampfzeit betrug insgesamt rund 17 644 000 Dollar, Der einzelne gelernte Arbeiter hatte einen Ausfall von etwa 164 Dollar zu verzeichnen, jeder ungelernte Arbeiter einen solchen von rund 120 Dollar. DaS ErgbntS dieser riesigen Lohnbewegung war demgegenüber kläglich: Die Firma er klärte sich bereit, die Löhne in Zukunft um 5 Cents prv Stunde zu erhöhen, aber um auch nur den Lohnausfall aus der Streikzeit wieder aufzuholen, mutz der Arbeiter 84 Wochen arbeiten. Ist das ein Erfolg für den Arbeiter? Sechs Wochen Unruhe, Sorge, Hunger und Kummer, Hetze, Krawall und schließlich ein Verdienstausfall, der trotz Lohnerhöhung erst in mehr als eineinhalb Jahren: ausgeglichen sein wird! Dazu der Produktionsausfall, die Verluste der Firma an Vermögen und Absatz, die schließlich von der gesamten Volkswirtschaft, also wie derum auch von den Arbeitern, getragen werden müssen. Und wer garantiert dem Arbeiter dafür, daß die jetzige Lohnregelung bleibt und im Laufe der nächsten einein halb Jahre bei Aenderung der Konjunktur nicht durch Aussperrung wieder zu seinen Ungunsten abgeändert wird? Was könnte eine richtig geleitete Volkswirtschaft, wie sie Deutschland heute besitzt, mit den Summen, die in solchem Streik vertan werden, anfangen! Deutschland setzt alle verfügbare Kraft und alle Mittel ein, um neue Arbeitsplätze zu schaffen, bezahlten Urlaub für die Arbeiter stcherzufiellen, KdF. Reisen zn finanzieren, Wohnungen und Heimstätten zu bauen und jedem schassenden Volksgenoffen Wege zum sozialen Auf stieg zu öffnen. Im nationalsozialistischen Deutschland gibt es eben glücklicherweise keine Streiks mehr, aber auch keine Aus sperrungen. Partei und Staat sorgen für sozialen Aus gleich und soziale Gerechtigkeit. Wir haben in den Jahren deutscher Erniedrigung und marxistischer Parteiherrschaft selbst erlebt, was für den Arbeiter bei den ArbeitsstreitiL» leiten herauskommt. In den Jahren 1919 bis 1931 gab es kn Deutschland 33800 Streiks und Aussperrungen. Nicht weniger als 287 Millionen Arbeitstage gingen dabei verloren,' das be deutete 1 N Milliarden Reichsmark verlorene Lohnsummen und 6 Milliarden Reichsmark Produktionsverlust! Und das Ergebnis wär kläglich: nur N v H. aller Streiks waren angeblich „erfolgreich" für den Arbeitnehmer, und anch van» handelte es sich meist nur um eine» Schein- ' erfolg, wie bei General Motors. So war es in Deutsch land vor 1933, so ist cs heute noch im Auslände. Wer aus dem Anschauungsunterricht, den das Leben selbst erteilt, zu lernen versteht, der zieht die Lehre ans ve» trüben Erfahrungen der Jahre, die in Deutschland von Streits und Aussperrungen, von Arbeitökämpfen aller Art erfüllt waren; der zieht aber auch seine Lehre aus dem jetzt abgeschlossenen Ausstand bei General Motors, der der amerikanischen Volkswirtschaft und den Arbeitern so un geheure Opfer auferlegte. 1 9 .5 MM WW-MM MS/» Lurch gpfer zum Lieg! 1 y r 6 W Der MM siE l — - - - . — Siele Plakette gehört im Monat May an Seine lür!