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Im Saal warteten Kops an Kopf die Männer und Frauen, die täglich im Dienst der nationalsozialistischen Gemeinschaftsarbeit stehen, in der SA., der SS., im NSKK., im Winterhilfswerk, dei Volkswohlfahrt, der Frauenschaft, in den Organisationen der Jugend. Sie waren gekommen, um sich nach den Wor ten ihres Gauleiters wieder innerlich auszurichten und als Mittler sür die an diesem Abend gewonnene Er kenntnis über Deutschlands politische Lage gegenüber der Millionen deutschen Volksgenossen tätig zu sein, mit.dener sie ihre ehrenamtliche Arbeit in den Häusern der Riesen stadt zusammenführt. Berlin, ganz Deutschland und a n ck das Ausland hat auf diese Rede des Neichspropa- gandaministcrs und Gauleiters der Neichshauptstadt ge wartet, nachdem Dr. Goebbels vor kurzem in Hambure sprach und seine Ausführungen schon ein starkes Echo in der ganzen Welt fanden. Jubel beim Empfang des Gauleiters, der vom stell vertretenden Gauleiter Dr. Görlitzer, von Obergrup penführer v. Iagow und dem Stadtpräsidenten unl Oberbürgermeister Dr. Lippert in die Halle geleite: wurde. Dann verlöschte das Licht Scheinwerfer flammten auf. Im Kegel des Scheinwerferllchts marschierten du Träger der Fahnen der Bewegung in die Halle, voran dir Standarten der SA., der SS. und des NSKK., dann dic Fahnen der Jugend, die Fahnen der politischen Soldaten, der Politischen Leiter, der Arbeitsfront und des Luftschutz- bnndes. Inzwischen waren noch Hunderte von Menschen hinter den Fahnen in die Halle gekommen und süllten die GäE. Dr. Goebbels spricht Nach Eröffnung der Kundgebung durch den stellver tretenden Gauleiter ergriff Reichsminister Dr. Goeb bels das Wort. Reichsminister Dr. Goebbels, von stürmischem Beifall begrüßt, erinnerte zu Beginn seiner Ausführungen an die Machtübernahme vor vier Jahren, mit der die Lö sung der ganz großen Fragen der deutschen Politik tat kräftig in Angriff genommen worden sei. In der ersten Etappe des Aufbaues sei die furchtbarste aller Plagen be wältigt worden: die Massenarbeitslosigkeit, von der da mals ein Drittel des deutschen Volkes betroffen war. Immer wieder verwies der Minister unter stürmischen Zu- stimmungskundgebungen auf die enge Verbundenheit zwi schen Regierung und Volk. „Wir mußten", so rief er auS, „die Macht besitzen, und wir wußten auch, daß wir die Macht behalten werden. Aber wir waren auch fest entschlösse», die Macht im In teresse des Volkes zu gebrauchen". Ein Führer — ein Volk In der ganzen Welt gebe es keine Regierung, die mehr als die nationalsozialistische das Recht habe, sich auf das Volk zu berufen. Adolf Hitler sei der Dolmetsch der Nation. Die nationalsozialistische Regierung habe nicht nur die Wahrheit und die Ereignisse vorausgesagt, vor allem habe sie auch das Volk für die Ereignisse fähig nnd stark gemacht. Mit Schärfe rechnete der Minister dann mit den alten Parteien ab, die schwere Schuld auf sich geladen hätten. Wieder brauste der Beisallssturm durch die Halle, als er ausrief, daß diejenigen, die das Unglück verschuldet haben, kein Recht hätten, denen in das Handwert zu pfuschen, die energisch daran gegangen seien, die Not zu brechen. Heute sei die Sache der Führung die Sache der Nation, weil die Sache der Nation die Sache der Füh rung sei. Die erste staatsmännische Leistung nach dem 30. Januar sei der Wahlappell an die Nation gewesen. Denn wir wollten, so betonte der Minister, nicht ohne oder gegen das Volk regieren, sondern wir waren überzeugt, daß die Probleme, die gelöst werden mußten, nur mit Zu stimmung des Volkes gelöst werden konnten. Sarkastisch stellte Minister Dr. Goebbels dann dem demokratischen Gerede im Ausland die tatsächliche Demokratie in Deutsch land gegenüber. Die nationalsozialistische Regierung wolle keine parlamentarische Mittler zwischen sich und dem Volk dulden, sondern unmittelbar mit dem Volke sprechen. Denn niemand verstehe so wie sie mit dem Volk zu leben. Die nationalsozialistische Bewegung habe, mit Martin Luther zu reden, immer dem Volk aufs Maui geschaut. Der schwerste Vorwurf, den man den alten Geg- xrn i.- ..„e, sei der, daß sie Vie Macht besessen aber nicht o.n Mut gehabt hätten, die Macht im Inter esse des Volkes zu brauchen. Oer Führer hielt sein Versprechen Der Minister stellte dan» unter erneuten Beifalls kundgebungen fest, daß Adolf Hitler alle Vcrspre «ben. die er vor vier Jaffren aemacht habe, erfüllt habe. „Die damals drohende Katastrophe", so rief er ans, „ist beseitigt worden. Die deutschen Arbeiter stehe» nicht mehr vor den Stempelstellen oder Arbeitsämtern, sondern sic stehen wieder in den Fabriken." Die ganze Halle stimmte der Feststellung des Ministers zu, daß heute ganz Deutschland von bejahender Daseinsfreude und schöpferischer Kraft erfüllt sei. Der Redner rief unter dem brausenden Beifall der Massen, der sich immer wiederholte, die verflossenen vier Jahre rastloser Aufbauarbeit ins Gedächtnis zurück, in denen der Führer des Reiches mit seinen Männern das erfüllte, was er einst versprach, als er sich die vier Jahre Zeit vom deutschen Volk erbat. In diesem Zusammenhang würdigte der Gauleiter die energische Kraftentfaltung, mit der sich das ganze Volk hinter seine Führung stellte, um die zu lösenden großen Probleme anzupacken. Gegen die Wühler im Auslands Mit beißender Ironie rechnete Dr. Goebbels hieraus mit jenen verflossene,i Größen im Inneren und jenen Elementen im Ausland ab, die Tag um Tag und Jahr um Jahr den Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes immer und immer wieder vergeblich voraus sagten. Gewiß habe von der Ohnmacht des Volkes vor der Machtergreifung bis zu diesem Wiedcranstieg durch die Bcwegun^Adols Hitlers eine Notzeit durchschritten wer den müssen" was »ur unter der Führung mutiger Män ner möglich gewesen sei. An Stelle des Chaos die Volksgemeinschaft Stürmischer Beifall unterstrich die Feststellung des Ministers, daß Adolf Hitler mit seinen Männern diesen Mut bewiesen habe. Heute stehe die deutsche Wirtschaft wie der auf einem sesten Fundament, heute sei das Reich wie der groß und stark und habe keinen Gegner zu fürchten. Von jenen aber, die seinerzeit das Polk ins Elend führten und dann nach dem 30. Januar >933 den baldigen Zu sammenbruch der nationalsozialistischen Staatsleitung voraussagten, spreche heute kein Mensch mehr. Stürmische Zustimmung dankte dem Minister, als er feststcllte, daß heute an Stelle des ChaoS die Volksgemein schaft getreten sei. In seinen außenpolitischen Ausführungen schilderte Minister Dr. Goebbels das Werk der Befreiung der Nation und der neuen Schmiedung des deutschen Schwer tes. Mutig habe die nationalsozialistische Regierung die Verantwortung auf sich genommen, dem Volt Mut uu^ Eharakter eingeflößt und sei dann unbeirrt ihres Weges gegangen. Abrechnung mit dem Bolschewismus Mit wuchtigen Anklagen, mit überlegener Ironie, mit derbem Spott rechnete der Minister dann mit den Mctffo den der Komintern und insbesondere der bolschewistischen Propaganda ab. Moskau sei zum Unruhezentrum der Welt geworden. Ob man eine Zweiteilung Europas gut oder schlecht finde, Tatsache sei, daß sie da sei und daß cS sich jetzt darum handele, ob man ruhig mit anschaucn wolle, wie Moskau die Welt unterhöhle, oder ob man sich zur Wehr setzen wolle. Was Deutschland betreffe, so seien wir zu entschlossener Gegenwehr bereit. In Berlin sitze heute das G e g e n z e n t r u in gegen Moskau. Viele Minuten lang ertönte Bei fallsklatschen, als der Minister aufrief: „Wenn der Bol schewismus in der Welt eine gegen Deutschland gerichtete Propaganda betreibt, so betreiben wir eine Propaganda gegen den Bolschewismus, das ist doch klar! Wenn innerpolitische Lehren nicht für den inneren Gebrauch, sonder« für eine Auslandspropaganda verwen det werden, wenn man versucht, mit inncrpolitischcn Leh rcn andere Völker zu vergiften und zu ruinieren, dan:, erhebe ich vor der Welt Protest, dann verschließe ich nicht vor diesen Drohungen die Augen, treibe ich keine Vogel- Strauß-Politik, sondern daun erhebe ich meine Stimme und mahne die Welt, bis sic anfüugt einzusehen." Als ein Nufer in der Wüste habe die nationalsozia listische Bewegung den Kampf gegen den Kommunismus begonnen, immer habe sie den ewigen Ruf wiederholt „Deutschland erwache", bis Deutschland endlich erwacht sei. Nachdrücklich stellte der Minister heraus, daß Deutsch land ebenso energisch auch die bolschewistische Propa ganda abwehren werde. Wir hätten keinen Anlaß, so rief er dabei aus, an die Welt heranzutreten, wenn die Welt nicht über uns irregeführt würde. Jetzt ging Dr. Goebbels scharf mit der internatio nalen Zersetzungarbeit des Bolschewismus ins Gericht Donnernder Beifall unterstrich seine Feststellung: „Wir wehren uns dagegen, daß die Bolschewisten sich in Spa nien ein Sprungbrett schaffen wollen, um Europa aufzu- rollen." Wenn Deutschland und Italien sich gegen den Bolschewismus zur Wehr setzten, so sei das keine geheim eingeleitete Intrige der Berliner Negierung. Es sei ein Zeichen des gesunden Menschenverstandes der Völker, wenn sie nicht aus die Moskauer Phrasen hereinfielen. In die sem Zusammenhang behandelte Dr. Goebbels auch die Rolle der Tschechoslowakei und ihr Bündnis mit Moskau. Auf die Prager Dementis eingehend, stellte er fest, daß sich Dentschlaud nur vorsehe und sich seine Freunde suche. Konstruktive Außenpolitik In warmen und herzlichen Worten würdigte Dr. Goebbels das Rcgierungswerk Mussolinis und unser Verhältnis zu den Staaten, mit denen wir in den letzten Jahren zu einem guten Einvernehmen gelangt sind. Be sonders erwähnte er auch Oesterreich und Polen. Wieder durchtoste stürmische Zustimmung die Halle, als der Minister auf die Bereinigung derDanzigcr Frage Hinweisen konnte. Das sei eine konstruktive Außenpolitik, die darauf hinauslaufe, mit de» Nachbarn und auch mit weitergelegenen Ländern zweiseitige Ver träge abzuschließen. Mau müsse irgendwo mit dem Frie denswerk beginnen. Wenn wir unsere Stellung zu Italien, Oesterreich, Polen, National-Spanien usw., alles zur gleichen Zeit, ausgestaltet hätten, so wäre nichts zustande gekommen Treue sei die Wesenseigenschaft des deutschen Volkes: „Wer »nser Freund ist, der kann sich auch aus uns verlassen", so rief der Redner aus. Arbeit auf weite Sicht Unter stürmischem Beifall der atemlos lauschenden Zuhörer geißelte Dr. Goebbels hierauf den immer wic- derkehrende» Vorwurf der ausländischen Presse, daß Deutschland „Ueberraschungspolitik" treibe, und gewal tiger Beifall gab die Zustimmung der Ricscnmasscn wider, als er kurz danach feststcllte, daß der Führer und seine Mitarbeiter auf weite Sicht arbeiten könnten, denn sic hätten die Gewißheit, daß sie auch noch in zehn Jahren an dem Platze stehen würden, an den sie heute gestellt seien. Dr. Goebbels umriß das Wesen der wahren Demo kratie, indem er erklärte, Demokratie im besten Sinuc des Wortes sei jene, die es möglich mache, die wirklich fä higsten Köpfe der Nation an die Führung zu bringe». Diese wahre Demokratie gebe cs bei uns. Dcr Redner wandte sich danach der in aller Welt viel erörterten Frage zu: Gibt es Krieg? „Ich bin dcr Mei nung", so sagte der Minister, „man spricht zu viel von, Krieg. Man sollte nicht vom Kommenden, sondern vom vergangenen Krieg sprechen!" Gewiß gebe cs Etiquen, die einen neuen Krieg wünschten: Rüstungsindustrie und Moskauer Juden, die wollten einen Krieg, weil sie wühlen, daß nur durch einen Krieg Europa für die Weltrevolution mürbe gemacht werden könne. ^Wir greifen niemand an „Nein, es gibt keinen Krieg", so rief Dr. Goebbels