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Mopauer» Tageblatt «nd Anzeiger Anzeigenpreise: Tie 46 mn breile Mibimeierzeile 7 Pig.; Ne v: mm b:ei:e Mi!l uieierzeile im Tentei! 2.'. Pin.; Nachlaßne-siel Z Ziffer- un! Nachweisgebühi 25 Psg zuzügl. Por:. Da« „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich 2 onatt Bezugepreis 1.7"RM.Zusiell«eb. LttPig Befiel ungen werden in uns. GeichSsiSs' -vo» den Bolen, sowievonallenPostaniialtenangenommen MocheNblNtt für I s ch 0 P N « «ttd UMgegeNÜ Das »schopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Anushauptmannschaft Floha und des Stadlrals zu Zs-bopav belwidlicheiseils b-stimmte Blatt and entbält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgifche Handelsbank e. G. m. b H Zschopau (Aemeindegirokomo: Zschopau vtr. 4i; Postscheckkonw. Leipzig Ar 4 ^^ Fernsprecher Nr. 7lL Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors HU». 8g Moniag, d»M 18. 1987 198. Nerjöger Meergans dreifacher deutscher Meister 4oooo ÄufGauer am GGWtztas Ser MeisterfGaft tn AttenverM Unter der Niesenbeteiligung von mehr als 40 000 Zu schauern ging der Hauptkampf um die Deutsche und Heeres- Skimeisterschaft in Altenberg im Ost-Erzgebirge vor sich. Ein herrlicher Winterlag lag über dem ticfperschneiten Ost-Erzgebirge. Von allen Seiten strömten die Winter sportbegeisterten in diesen schönsten Teil des Ost-Erzgebir ges; mit den zahlreichen Sonderzügen der Reichsbahn, mit den Großkraftwagen der Neichspost und der Kraftver kehrsgesellschaft Sachsen, mit Kraftwagen, aus den umlie genden Orten zu Fuß, mit KdF.-Fahrten waren sie ge kommen, um sich dieses größte wintersportliche Ereignis in Sachsen nicht entgehen zu lassen. Dank der vorzüglichen Vorbereitung wickelte sich die An- und Abbeförderung die ses Riesenverkehrs reibungslos ab. Schon Stunden vor her zogen die Menschenmassen von allen Seilen zur Sachsen-Schanze an der Nordseite des Geising- Berges gleich einer Massenwanderung. Am Kampfrichterturm wohnten dem Springen der Reichssportführer von Tschammer und Osten, der Reichsstatthalter Mutschmann, Obergruppenführer Schepmann, Innenminister Dr. Fritsch, der Lei ter der Landesstelle Sachsen, Salzmann, Gruppen führer Lein, Generalarbeitsführer von Allen, Gansportführer Kunz u. führende Männer der Partei »nd ihrer Gliederungen, von der Wehrmacht General der Infanterie von Bock, Oberbefehlshaber der Gruppe 3, als Vertreter des Oberbefehlshabers des Heeres, General der Infanterie List, Kommandierender General des IV. AK., General der Art. von Reichenau, Kom mandierender General des VII. AK., General der Flieger ! Wachenfeld usw. bei. Mit einem Sprung von 67 Meter von Anton Eis- aruber vom Skiclub Partenkirchen wurde die einwandfreie f Beschaffenheit der Schanze festgestellt. Die 67-Meter-Marke wurde weder in Probesprüngen der Vortage und in den Wettbewerben erreicht. Die Wettkämpfe wurden dar auf eröffnet durch einen Probesprung von 44 Meter von Loisl Kratzer aus Rottach-Egern. Nachdem das Deutschland-Lied gesungen worden war, begann der große Kamps um die Deutsche und Heeres- Skimeisterschaft, dem die vielen Zehntausende von Zu schauern mit Begeisterung folgten. Bis zum Beginn des äußerst spannend verlaufenen Springens, das, abgesehen von einigen harmlos ausge- gangcnen Stürzen, vollkommen einwandfrei durchgeführt wurde, gingen die Meinungen über den Sieger um die Deutsche und Heercs-Skimeisterschaft für 1937 stark aus einander: die einen schworen auf Willi Bogner, den Vor- jabrsmeister, die anderen auf den schlesischen Oberjäger Günther Meergans, der bei den Staffelläufen am Sonn abend ein prachtvolles Können gezeigt hatte. Selbstver ständlich gab es für die vielen bayerischen Wintersportler nur einen Sieg ihres Landsmannes Willi Bogner, gegen den ihrer Meinung nach kein anderer Springer aufkom men könne. Feste Siegeszuversicht herrschte bei den Schle siern. nachdem den 50-Kilometer-Lauf ihr Landsmann Leupold geworden hatte. Die Deutsche und zugleich die Heeres-Skimeisterschaft errang der Oberjäger Günther Meergans vom JR. Hirschberg. Der erst 21 Jahre alte blonde schlesische Obcr- iäger erreichte in der Kombination (Langlauf und Sprung lauf) die höchste Note mit 443; er holte sich auch die Mei sterschaft im Kombinationssprunglaus mit zwei schönen Sprüngen von 47,5 und 52 Meter mit der Note 217,4. stach Meergans kamen in der Kombination Willi Bog - r e r vom Münchener Skiläuserverein mit der Note 438,8 ind ^ran« Reiter aus Nartenkirchen mit 431.7 Nuuk- Englische Zeitungen schrieben von Einspritzungen, durch die die Angeklagten willenlos gemacht worden waren. Viel näher aber liegt die Vermutung, daß die Untersuchungs behörde ihr Ziel durch Verabreichung von L u m i - nalpräparale n erreicht hat. Wenn man mehrmals täglich das Gift verabfolgt und diese „Kur" einige Wochen durchführt, kann man den stärksten Menschen zu einer Marionette machen. Der Psychiater kann heute bereits durch Verabreichung von Luminalpräparatcn, verbunden mit entsprechender suggestiver Behandlung, unheilbare Irre aus eine bis drei Wochen von ihrer Wahnidee be freien. Haschisch zur Anregung der phanlafir Die Lummalpräparate dienen dazu, den Widerstand des Irren zu brechen und ihn zu beruhigen, uni ihn dann einer suggestiven Bearbeitung zugänglich zu machen. Was der Wissenschaft zum Wohle des Kranken gelungen ist, kann nun leider auch im umgekehrten Sinne angewandt werden. Selbst wenn der Gefangene in der GPU. gleich von Anfang an in einen Hungerstreik treten sollte, trin ken muß er auf jeden Fall. Wenn inan ihm zu nächst Salzwasser (auch eine von der Tscheka sehr häufig angewandte Methode) gibt, wird er später desto ausgiebi ger zu dem mit Luminal präparierten Wasser greisen. Seine Willenskraft läßt nach,' er beginnt auch zu essen und wird immer willenloser. Dann wird er täglich mit den gleichen Suggestivfragen bearbeitet und nach einigen Wochen ist er „prozeßrcis". Zur Beschleunigung der „Kur" und zur Anreizung der Phantasie in Selbstbczich- tigungen werden noch Haschischpräparate gegeben. Bisheriger GPLt.-Chef verhaftet Wie das Londoner Blatt „Daily Telegraph" berichtet, ist der bisherige Chef der GPU., Jagoda, der kürzlich seines Postens enthoben und zum Kommissar für Post- uud Telegraphenwesen degradiert wurde, in aller Stille verhaftet worden, mit ihm zusammen eine größere Anzahl von Polizisten der GPU. Jagoda wird zur Last gelegt, Angehörige der Rechtsopposition durch Informationen und dergleichen unterstützt zu haben. Der wirkliche Grund lieg» nach Ansicht des Kownoer Bericht erstatters des „Daily Telegraph" in der Tatsache, daß Jagoda für Stalin zu groß geworden sei und der rote Diktator in ständiger Furcht vor dem mächtigen Chef der GPU. gestanden habe. s» Milet iie 8M Wie man Geftänbnihe zuftanbebringi Die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" veröffentlicht einen Bericht ihres Moskauer Korrespondenten, der die unmenschlichen und grausamen Methoden der GPU. anf- zeigt. Im Hinblick auf die wieder einmal erlebten „Ge- stündnisse" der im letzten Moskauer „Theaterprozeß" Ver urteilten ist die Schilderung von besonderem Juteresse, da sie dazu beiträgt, das Rätsel um die Selbstbezichtigungen zu lösen. Die Seelenfolter der armen Opfer der Tscheka unterscheidet sich in manchen Fällen kaum von den Me thoden der Hexenprozesse im Mittelalter, wird aber mit unter auch sehr „modern" mit den neuesten Errungen schaften der Technik und der Medizin betrieben. In Einzelfällen politischer Art arbeitet man zunächst mit der „Licht- und T e m p e r a t u r k u r". Die Zelle des Häftlings wird 30 Minuten lang ganz grell erleuchtet, um in den nächsten 30 Minuten in tiefste Finsternis ge hüllt zu werden, 30 Minuten bis 40 Arad Hitze und dar über, um innerhalb weniger Minnien die Zelle für eine halbe Stunde in einen Eiskeller zu verwandeln. Dieses „Spielchen" wird wochenlang Tag und Nacht fortgesetzt. L4 Stunden stehend in der Aökelkammer Zu den harmlosesten Druckmitteln gehören die stock finsteren Ungezieferkammern, in denen die Ge fangenen Tage und Wochen zubringen müssen. Die „Q u e t s ch k a m m e r n", die auf 40 Grad erhitzt werden uyd in die die Gefangenen massenweise hineingequetscht werden, daß sie eng anetnandergedrückt nur stehen können, sind ebenfalls sehr beliebt. Es kommt oft vor, daß die 1 armen Opfer 24 Stunden und länger stehend in dieser entsetzlichen Menschenpökelkammer zubringen müssen. Nicht einmal ihre Notdurft können sie verrichten. Ein offenes Geheimnis rst, daß die Gefangenen, auch die weiblichen, vielfach bestialisch geschlagen werden. Wie die ^Selbstbezichtigungen" zustande kommen Auch mit seelischen Druckmitteln arbeiten die Tschekisten. Man droht dem Gefangenen, daß auch seine nächsten Angehörigen verhaftet, ja erschossen würden, wenn er nicht das gewünschte Geständnis unterschreibe. Tausende und aber Tausende haben wissentlich falsche Angaben unterschrieben, um ihre Frauen, Eltern, Geschwister zu retten. Diejenigen Ge fangenen aber, die man für die großen Theatcrprozesse benutzen will, werden ganz besonders „zurechtgemac^". cm Als Bester der Sachsenmannschast ve egte der Sachscnmcistcr Gefreiter Hunger den 8. Platz nit der Note 410,l. Reichssportführer von Tschammer und Osten beglück- vunschte nach dem zweiten Gang zum Spezial-Sprunglauf nn Kampfrichterturm Meergans und Bogner, umbraust oon dem Jubel der Zuschauer. Drei Sachsen auf den ersten Plätzen im Spezial- Sprunglauf Einen herrlichen Erfolg können die sächsischen Ski läufer im Spezialsprunglauf verzeichnen, denn sie belegten die drei ersten Plätze, und zwar P. Schneidenbach oom Wintersportverein Aschberg mit Sprüngen von 57,5, 58 und 6l Meter und der Note 326,2. Ihm folgte Mar Meinel vom Wintersportverein Aschberg mit Sprüngen von 59, 6l und 59,5 und der Note 324,5. Auf den dritten Platz kam der Jäger Paul Häckel vom JR. 10 Dresden mit Sprüngen von 53, 60 und 60 Meter mit der Note 320,3. Sieger im Spezialsprunglauf der Junamannen wurde Sinton N e u aus Oberammergau mit Sprüngen von 58, 58,5 und 63 mit der Nole 171,9. Dieser 63er Sprung bildete auch den in den Wettbewerben erreichten weitesten Sprung. Von den sächsischen Mannschaften belegten in der Kombination der Gefreite Hunger vom JR. 31 Plauen den 8., Feldwebel Trommer vom JR. 31 Plauen den 10.. Hans Leonhardt, Mühlleiten, den 11., Kurt Mein hold, Klingenthal, den 14., Fritz Schädlich, Mühlleiten» den 15., Erich Leonhardt, Mühlleitcn. den 18., Walter Glaß II, Klingenthal, den 20., Rühle aus Geising den 21., Gempler ans Altenberg den 23., Obergefr. Schubert vom JR. 101 Freiberg den 27., Böttrich aus Altenberg den 28., Becker aus Geising den 29., Obergefreiter Schnei denbach vom IN. 10 Dresden den 41. und Unterfeldwebel Huhn vom JR. 101 Freiberg den 42. Platz. Im Kombinationssprunglauf kam Fritz Schädlich aus Mühlleitcn auf den 4. Platz. Erich Leonhardt aus Mühlleiten ans 6., Gefr. Hunger vom JR. 31 auf den 9., Kurt Meinhold aus Klingenthal auf den 12., Becker aus Geising auf den 19., Hans Leonhardt aus Mühlleiten auf den 20.. usw. Als bester Sachse im Spezialsprunglauf der Jung mannen setzte sich Werner Meirner aus Johanngeorgen stadt mit Sprüngen von 44,5, 50 und 52 Meter und der Note 274.8 auf den dritten Platz, auf den 6. Platz der Gefreite Pilz vom JR. 31 Plauen mit 46, 49,5 und 53, Note 266,8. Auch bei dem am Sonnabend ausgetragenen Staffel- lanf über vier mal zehn Kilometer schnitten die Sachsen gut ab, ja, cs entspann sich sogar ein äußerst schärfer Kamvf iu der Mittelgebirgsstaffel zwischen den Hirschber ger Jägern und der Skiabteilung des JR. 31 Plauen, der nur durch den bewunderungswürdigen Einsatz des jet zigen dreifachen Meisters Meergans mit einem Zeitunter schied von ganzen vier Sekunden von den Hirschbergern in 3:25:55 siegreich beendet werden konnte; die Plauener (Seykfertb. Schmidt. Hunger, Trommer) liefen 3:25:59. Die Flachlandstafsel bildete eine reine Berliner, die .Hochgebirgsstaffel eine bayerische Angelegenheit, die je weils die ersten vier und sechs Plätze belegten. Der Ski- klnb Ruhpolding wurde mit der Tagcsbestzeit von 3:20:05 Der Glückwunsch d«S ReichSsportführerS Reichssporisührer von Tschammer und Osten beglückwünscht den Sieger tm »8-Kilomcicr-Langlaus bei den Deuischen Skimeisterschaften, Willi Bogner. «Schirner !