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Zlchopaaer Tageblatt und Anzeiger Freitag, den IS. Februar ISSN MW gibt O verlöre« «»«Mllcher Bimarsch ms Awerin Nr. 36 Elternschaft als Pflicht In einer Großkundgebung in der Deutschland Halle in Berlin wies der Reichsbund der Kinder reichen auf die bevölkerungspolitischen Forderung« unserer Zeit hin. In Reden von Dr. Ley, Baldui von Schirach und Dr. Groß wurde aus die Bedemun, des Kinderreichtums für die Zukunft unseres Volte« hingewiesen. Wer unter „Volk" nur die heute lebende Generatior versteht, der muß notwendig auch bei einem anderer Familienbegriff landen als der völkisch Denkende, sm den Volk ein Erbstrom von Ewigkeit zu Ewigkeit ist. Deur für diesen ist die zeitgenössische Generation eben nur da« augenblicklich vorübergehende Erscheinungsbild, di, Familie aber der ewige Lebensquell, dei das Volkstum von der Vergangenheit in die Zukunft hin überführt. Von dieser Einstellung aus steht dann auck Ehe und Elternschaft als Pflicht an der Gemein schäft und als Lebensinhalt weit höher als jede noch sc verdienstliche Berufstätigkeit und jeder persönliche Kamp ums Dasein. In der libcralistischen Zeit galt Ehe dem einen als eine mehr oder minder erwünschte Ausgestaltung des eigenen Daseins, eine Behaglichkeitssrage, dem anderer als Mittel, seine Finanzen aufzubessern oder Karriere zu machen, wieder anderen als eine veraltete Einrichtung, di« man noch so fortschleppte, sehr vielen als eine Ausgabe- Posten, den man sich einmal in einer unbedachten Stim mung aufgehalst hatte, — alle aber gingen mehr odet weniger am Sinn der Ehe - der Volkserhaltung — vor bei und waren darin einig, daß Ehe und Kinderzeugung völlige Privatanlegenbeiten jedes einzelnen seien. Deshalb wurde damals auch allgemein eine hohe Kinderzahl als eine Verirrung, eine wirtschaftliche Ent gleisung und die Forderung, daß Staat und Gemeinden Ehe und Kindersegen fördern sollten, als eine unerhört - Zumufung betrachtet. Heute hat sich die verlorengegan gene Erkenntnis wieder eingestellt, daß die Familie di- wahre Keimzelle und das Lebenselement, der Kinde r- jegen aber die Existenzfrage des Volkes ist. Ein Volk ohpe ausreichenden Kindersegen steht vor der Gefahr des Volkstodes. Das alles liegt auf einer Linie mit dem großen Umdenkungsprozeß vom Ich auf das Wir, vom Heute aus das Morgen, vom Liberalismus aus den Nationalsozialismus. So brachte die Machtergreifung durch den National sozialismus eine völlige Wende in der Pflege der Familie und im Schutz des Kindersegens. Es wurde die Nein i- gung des Erbgutes von rassefremden und kranken Bestandteilen vollzogen. Die Erhaltung der An — nach Reinheit des Blutes. Erbtüchtigkeil und Zahl ves Nach wuchses — wurde in den Mittelpunkt aller Aufgaben ge stellt. So ist ein Familienschutz aufgebaut worden, der für die Lage der kinderreichen Familie bereits eine Reihe von Erleichterungen gebracht Hai. Es wurde bei Neugestal tung des Steuerwesens den Kinderreichen eine wesentliche Begünstigung zngebiüigt, außerdem werden für unbemit telte kinderreiche Lohnempfänger einmalige Beihilfen für notwendige Anschaffungen und für Familien mit fünf oder mehr Kindern im Bedürftigkeitsfalle laufende monat liche Zulagen gezahlt, auch hat die Berücksichtigung Kin derreicher bei der Zuteilung von Siedlerstellen und Heim stätten erfreuliche Fortschritt? gemacht. Die Familienpslege ist jedoch damit nicht abgeschlos sen, vielmehr ist sie erst im Ausbau begriffen. Wie in anderen Ländern, sotten die vorlänfigen in der Haupt sache auf die notleidenden Familien zugeschnittenen Maß nahmen durch einen umfassenden systematischen Aus gleich der Familienlasten ersetzt und durch wei- tcrgehende Maßnahmen vervollständigt werden, die beson ders darauf abzielen, der Vottsamilie und deren Kindern wisdcx die voll? Wettbewerbsfähigkeit und den gleichen Lcbensraum zu sichern. Weit über diese materiellen Dinge hinaus ist aber in diesen vier Jahren erreicht worden, daß der deutsche Familienbegriff im vollsten Sinne wieder aufgerichtet und dem in der Verfallzeit verrufenen Kinderreichtum wieder zu vollem Ansehen verhalfen worden ist. Die Bedeutung des Kindersegens, die Opfer, die die Eltern vieler Kinder dem Polke bringen, das alles wird ebenso wieder allge mein verstanden, wie es wieder zu einem gesunden Stolz geworden ist, viele gesunde Kinder zu lebenstüchtigen Menschen hcranznziehen. Schon drückt sich dieser Gesin nungswandel in vermehrtem Bekenntnis zur Elternpflicht und einer Zunahme an Gebnrten aus. Aber vergessen Wir nicht, daß der Geburtenrückgang der Vcrfallzeit unser an der spanischen Südfront geht unanshaltsam weiter. Sie haben bereits die füdspanische Hafenstadt Mvtril be- setzt. Nationale Bombenflugzeuge haben im Hafen Al meria, auf den sich die Landoffensive der Südarmce nach der Eroberung von Malaga richtet, einen roten Dampfer von 2500 Tonnen Wasserverdrängung versenkt. In einem Luftkamps in der Nähe von Granada wurden zwei zweimotorige bolschewistische Flugzeuge ab geschossen. An der Front von Madrid haben die natio nalen Flieger längs des Manzanares- und des Jarama- slusses die Stellungen der Bolschewisten mit gntem Erfolg bombardiert. Mehrere Lastkraftwagen mit Lebensmitteln, die auf der Straße von Valencia nach Madrid fahren wollten, wurden von der nationalen Artillerie nnter Fener genommen und mußten umkehren Wie jetzt bekannt wird, ist bei den Kämpfen um Ciem- pozuelos südlich von Madrid vor einigen Tagen eine ganze Abteilung der Internationalen Brigade, insgesamt 1300 Mann, ums Leben gekommen. Unter den Gefallenen be fanden sich ein französischer Oberst und zwei Hauptleute. Bolschewistenhäuptlinge flohen mit Gew - . und Schmuck aus Malaga Wie aus den Nachrichten der verschiedenen spanischen Rundfunksender hervorgeht, haben die Einnahme von Malaga und die Abschnürung Madrids von Valencia nnter den spanischen Bolschewisten eine starke Entmuti gung und niederschmetternde Wirkung hervorgerufen. Die Kommunistische Partei hat einen Aufruf erlassen, in dem es u. a. heißt: Infolge des ständigen Vorrückens der Franco-Truppen ergibt sich für Madrid die große Gefahr, isoliert zu werden. Angesichts des Ernstes der Lage ist die sofortige Mobilisierung der Zivilbevölkerung erforderlich. Die Jugend beider Geschlechter muß sich bereit halten, auf den Barrikaden zu kämpfen. Volk in die Gefahr des Hinsterbens gebracht hat und daß diese Gefahr noch nicht überwunden ist. Denn auch durch das bisherige Ansteigen der Geburtenzahl konnte der Geburtenschwund zwar verlangsamt, aber noch nicht überwunden werden. Wie der Staat durch seine familienpolitischen Maß nahmen das seine zur Abwehr der Gefahr leistet, so ist es Pflicht jedes einzelnen Volksgenossen, jeder deutschen Frau, sich zur Ehe- und Elternpflicht zu bekennen, den Opfermut aufzubringen, den diese Pflichten von uns ver langen, und beizutragen zur immer weiteren Verbreitung und Stärkung des familicnhaften Geistes, der das deutsche Volk einst groß gemacht hat und der die unerläßliche Vcaussetzun^ für eine bessere dentschc Znknnst ist. Linauö für den Reichsberufswettkampf! Ausruf LeyS und Schirachs an die Betriebsleiter Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront und der Jugendführer des Deutschen Reichs erlassen zum Beginn des Neichsberufswettkampfes gemeinsam folgenden Aufruf: Der Reichsberufswettkampf dieses Jahres hat den besonderen Sinn, die deutsche Jugend ideell und praktisch für das große Werk des Vierjahresptanes zu aktivieren. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, in der Erfüllnng der reichseinheitlichen Aufgaben die Mängel in seiner Be rufsausbildung zu erkennen. Er wird diese Schwächen durch geeignete Maßnahmen zu beseitigen trachten. Tas bedeutet eine Leistungssteigerung für jeden Betrieb. Die deutsche Jugend bekennt sich nicht mit Zwang, sondern m i > Freiwilligkeit zur Leistungssteigerung. Durch die Deutsche Arbeitsfront vollzieht nun der deutsche Arbeiter selber die Finanzierung dieses Werkes für die Wirtschaft. Wir richten daher auch an alle Betriebssichrer den dringenden Aufruf: Fördert ven Reichs- berufswettkamps! Stellt Räume für den Wett bewerb zur Verfügung! Gebt den Mitarbeitern und Teil nehmern frei und bezahlt die durch den ausfallende Arbeitszeit! ^ank der Jugend ist euch gewiß. Die MadriderKommunistenblätter schrei ben, daß man dem „Madrider Proletariat" die gegenwär tige äußerst bedrohliche Lage nicht verschweigen dürfe, denn ein mächtiges Heer stehe vor den Toren. Die Ma drider Bevölkerung müsse auf das Aeußerste gefaßt sein. Ein kommunistischer Drahtzieher schreibt u. a., man könne die Bedeutung, die der Verlust Malagas darstelle, nicht leugnen. Wenn das gleiche mit Madrid geschehe, wäre die völlige Niederlage gekommen. Der Bolschewtstensender „Union Radio" in Madrid muß zugeben, daß die Bolsche- wistenhäuptlinge vor der Einnahme Malagas die günstige Gelegenheit wahrgenommen haben, mitgroßen Men gen von Geld und Schmuck, über deren Herkunft der Sender allerdings keine Auskunft gibt, zu entfliehen. 139 rote Kampfflugzeuge abgeschoflen In Andalusien geht die Reinigungsaktion der natio nalen Südarmce weiter. Starke rote Gegenangriffe wur den bei I a e n im Abschnitt zwischen Lopera und Porcuncr verlustreich abgcwiesen. >200 Milizsoldaten er gaben sich dort den Truppen des Obersten del Rio. AuS ihren Aussagen ergibt sich, daß der Fall von Malaga derr Kampfgeist der roten Miliz vollkommen erschüttert hat. Im Hafen von Malaga lief gestern ein britisches Kriegs schiff ein. Wie ans Salamanca berichtet wird, beträgt dio Zahl der bis jetzt abgeschossenen roten Flugzeuge 139. Demgegenüber haben die nationalen Streitkräfte bis jetzt 36 Maschinen verloren. Motril eingenommen Der Vormarsch der nationalen Truppen geht unauf haltsam weiter. Die nationalen Sender berichten, daß: die Stadt Motril Donnerstag vormittag eingenommen worden ist. Motril liegt mehr als achtzig Kilometer öst- lick von Malaga. Die Guuftthrung des Wintcrhitfswerkcs und die SA. Brigade 33 führen dic Eintopsspcisuug (Makkaroni mit Goulasch) und die Kaffecausgabe am Meisterschafts- Sonntag in Altenberg durch. Jeder Volksgenosse, ißt Eintopf. »ass aas«« dieser er neue Meerestiefenrekorde. Aber ob in 4000 Meter Tiefe das Wasser ein fünfzigstel Grad kälter oder wärmer ist als in 3000 Meter, ob es ein Hundertstell pro Mille Salz oder eine Spur Kohlensäure mehr oder weniger enthält, ob es „da unten" in Ruhe ist oder sich bewegt, kümmert ihn nicht, auch nicht, wie diese dem unmittelbaren Einblick verschlossenen Geheimnisse der Tiefe entrissen werden können. Die Zusammensetzung des Wassers läßt sich an Proben, die in besonders konstruierten, mit Fallgewichten verschließbaren Gefäßen in beliebiger Tiefe geschöpft werden, nachträglich an Bord analysieren. Bet Messung der Temperaturen und der Bewegungen der übereinander- gelagerten Wasserschichten ist man aber ganz auf Vie Zu verlässigkeit automatisch in der Tiefe registrierender Appa rate angewiesen. Wenn man bedenkt, daß diese Wunder werke der Präzisionsarbeit, an deren Erfindung und Her stellung deutscher Geist und deutsche Technik hervorragend beteiligt sind, einem Druck bis zu 1000 Atmosphären stand halten müssen und sich auch nicht durch die Stötze des aus den Wellen schwankenden Schiffes beirren lassen dürfen, so sollte auch der Autzenstcheude Respekt vor der Leistung be kommen. Und wenn er dann noch fragen sollte: Wozu das alles?, so würde ihn vielleicht ein Privatissimum über das Wesen und die Aufgaben der reinen Wissenschaft weniger überzeugen als eine Aufklärung darüber, daß die ihm so unbedeutend und unwesentlich erscheinenden Verhältnisse und Vorgänge in den Mcerestiefen von erheblichem Ein fluß auf Wetter und Festlandsklima, aus das Leben im Meer und seine Ausbeutung, kurzhin von erheblichem Ein fluß auch auf die menschlichen Daseinsbedingungen sind. Wie schon aus der Zusammensetzung des wissenschaft lichen Stabes hervorgeht, wird die neue „Meteor"- Expedition, wie auch die erste, ganz vorwiegend ozeano graphische Aufgaben zu lösen haben, die sich auf das ge samte an weißen Flecken noch überreiche Gebiet diesei Wissenschaft erstrecken dürften. Eine hat der wissenschaftliche Leiter, Professor Defant, kürzlich angedeutei, nämlich die Erforschung der Ursachen und des Ablaufs des Empor quellens von kaltem Tiefenwasser in bestimmten ena- begrenzten Bezirken, das auf die meteorologischen Verhätt- nisse Europas stark einwirkt. Weiter wird der „Meteor", wie er es schon ans der ersten Reise im Südteil des Ozeans getan hat, den Nordatlantik durch zahlreich e Parallel fahrten in — verhältnismäßig — geringen Abständen mit^ einem Netz von Beobachtungsstationen überziehen, wäh rend auf allen früheren deut'chcn wie fremden Expedi tionen immer nur einzelne Ketten gespannt oder, fach männisch gesprochen, einzelne Schnitte gelegt worden waren. Durch das Netzsystem wird unter anderen Vor teilen für die Auswertung des Materials auch eine syste matische Topographie des Meeresbodens mittels Lotungen ermöglicht. Die so zustande kommende Meeresgrundkarte kann zwar noch keinen Anspruch auf Vollkommenheit machen — für den Südatlantik beträgt die Maschenbreite immer noch 600 Kilometer, und für die Nordhälfte wirb sie sich wegen der beschränkten Reisedauer auch wohl kaum/j verkürzen lassen —, aber sie bildet doch, zumat sie duv a Einzelbeobachtungcn ergänzt werden kann, eine zuvt I lässige Grundlage für die künftigen Untersuchungen und Berechuungen. Als solche hat sie sich für den SüdatlantiL schon gut bewährt. Wir wollen stolz darauf sein, daß die Tiefseeforschung diesen bahnbrechenden Fortschritt, der dem Namen „Meteor" denselben Glanz verleiht wie Schiffen anderer erfolgreicher Großexpedittonen, dem „Beagle" und dem „Challenger" etwa deutscher Planung und dem Eifer und der Hingabe deutscher Forscher und Seeleute zu danken hat, und auch der jetzigen Reise einen glücklichen Verlauf und einen neuen Triumph wünschen. Dr. Rausche nplat. , Oer Schnitt durch den Ozean „Kaltquellen" im Atlantik beeinflussen das Wettei Europas — Was wissen wir von der Tiefseeforschung? — „Meteor" auf neuer Fahrt Ohne viel Aufhebens, wie es der Sachlichkeit deutscher wissenschaftlicher Arbeit entspricht, hat von wenigen Tagen der „Meteor", das bekannte Vermessungs- und Forschungs schiff der Reichsmarine, die Heimat zu einer neuen großen Reise in den Atlantischen Ozcan verlassen. Das rege Inter esse der Fachkreise in aller Welt begleitet diese Fahrt, das in der gewaltigen Erweiterung der einschlägigen Kennt nisse wohlbegründet ist, dic die Wissenschaft der ersten Reise in den Jahren 1925 bis 1927 verdankt: Damals war der südliche Teil des Atlantischen Ozeans das Feld seiner Tätigkeit, jetzt ist es der viclbefahrene nördliche bis zur Arktis hinaus. Die Tiefseeforschung gliedert sich in zwei Zweige, den ozeanographischen und den biologischen. Dieser erstreckt sich über das organische Leben in allen seinen Aeußerungen und Wechselbeziehungen, jener bezweckt die Feststellung der Meerestiefen und der Bodenbeschaffenheit und die Kennt- nis der physikalischen und chemischen Verhältnisse, Kräfte und Wirkungen im Meer, z. B. des Salz- oder Gas- gehaltes des Wassers, der Temperaturen und ihrer schicht weisen Unterschiede, der Horizontal- und Vertitalströ- mungen in ihren Reaktionen aufeinander. Dem allge meinen Interesse steht die biologische Tiefseeforschung näher als die ozeanographische; rein gegenständlich und auch, weil der Laie sich von ihrer Arbeitsweise ein Bild machen kann. (Ganz so einfach, wie er sich das „Fischen" vnrzustellen Pflegt, ist es freilich doch nicht.) Ihre Ergeb nisse, die zum großen Teil durch Abbildungen sinnfällig 4 gemacht werden können, regen seine Phantasie an. Die Ozeanographie interessiert ihn weniger. Allenfalls bestaunt