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Sonnabend, de« S. Februar 1937 „M lröme« getrost in die MW Wim" Dr. Goebbels sprach in Grotz-Hmbarg öber die bolschewistische Gefahr In Hamburg sprach in der Hanseatenhalle vor Zehntauscudcn schaffender Volksgenossen Reichsminister Dr. Goebbels. Der riesige Versammlungsraum war überfüllt. Wei tere Tausende hatten sich draußen vor der Hanseatenhalle ungesunden, nm durch Lautsprecher die Rede an;uhöre». Dr. Goebbels erklärte, daß das nationalsozialistische Aufbauwerk der letzten vier Jahre niemals ohne das deutsche Volk möglich gewesen wäre. Dr. Goebbels stellte Ne Regierungsmethoden des vergangenen Svstems dem Aufbauwillen des neuen Reiches gegenüber. Der Führer iabe sich bei der Machtübernahme eine Frist von vier Fahren ansbedungen. Nun habe er der Ration eine Leistungsschau geboten, die in der Geschichte beispiellos ?astehe. Die Feststellung des Ministers, die Sache dcS Führers lei in den vergangenen vier Jahren zur Angelegenheit ^es ganzen deutschen Volkes geworden, löste minutenlange Seifallskundgebungcn aus. Der Rationalsozialismus habe die vergangenen vier Fahre nicht ungenutzt verstreichen lassen, er habe zum testen Male in der Geschichte eine Revolution der Ordnung lurchgeführt und ein Regime der Disziplinlosigkeit durch rin Regime der Disziplin abgelöst. Deutsche Währung die stabilste der Welt Die deutsche Währung, erklärte der Minister, ist die stabilste der Welt, das Heer der Arbeitslosen von damals ist in den Wirtschaftsprozcß eingcgliedert — und zwar für mmer —, die Produktion geht wieder ihren geregelten Gang, das Regime ruht im Herzen des Volkes, wir habe» »en Bolschewismus ausgerottet, Versailles ist zerrissen, and nach innen wie außen steht das von einer starten Armee geschützte Reich gefestigter da denn je. „Leider gibt es immer noch Menschen", rief Dr. Goebbels aus, „die diesen Wandel zu schnell vergessen haben und die alle Erruugcnschaftcn des NationalsozialiS- mns danklos und wie selbstverständlich entgegennehmen. Wenn man aber das Erreichte gerecht würdigen will, dann vars man den damaligen Zustand nicht etwa mit einem Wunschgebilde vergleichen, sondern man muß die Erfolge nach jenem grauenhaften Zustand wertet«, den «vir tatsäch lich vorsaudeil. Fest steht, daß das einst aus tausend Wunden blutende deutsche Volk wieder ein Weltvolk ist." Es geht um dir abendländische Kultur Im Anschluß daran ging der Minister auf die Fragen aer deutschen Außenpolitik ein. Er betonte, daß es heute um die Erhaltung der abcudläudischcu Kultur gehe, Ne durch den asiatisch-jüdisch c u Bölschcwis > m n s aufs schmcrstc bedroht sei. Vor dieser akuten Ge- sahr dürfe lein Staat die Augen verschließen. „Wir bemühen «ins, Europa über diese Gefahr auf- zuklären. Des Führers Außenpolitik zeigt ein absolut tonstruktives Gesamtbild uud läßt klar erkennen, daß eine ordnende und regelnde Hand nach einer weit voraus- schauendcn Konzeption am Werke ist. Sie ist allerdings nur bei einer Negierung möglich, die fest «m Sattel sitzt und dank der Geschlossenheit der Ratio«« eine Macht ver körpert, mit der die Welt rechnen kann und muß. Rach wie vor steht das große weltpolitische Problem der Be kämpfung des Bolschewismus im Vordergrund unseres Interesses, und es ist nouvendiger denn je, daß sich der Führer auf eine wirklich volksverbunoene Demokratie stützen kann, die die Besten in die Führung zu bringen versteht." Dr. Goebbels stellte fest, daß die deutsche Ehre uud daS deutsche Lcbeusrccht uuaugetastct bleiben müssen und oatz sich die Welt mit Deutschland als Großmacht abzufin- ocn hat. Dr. Goebbels rechnete dann scharf mit der von Mos kau betriebenen Hetz- und Lügenkampägne ab. Moskau habe die Absicht, Europa zu revolutionieren. Es unter halte als Fremdeulcgion seiner Irrlehre in allen demokra tischen Ländern kommuuistische Parteien, die auf eine völlige Lähmung der nationalen Außenpolitik der betref fenden Staaten Hinzielen. „Wir wissen, daß das Zentrum der Hetze zur internationalen Weltrevolntion in Moskau sitzt. Wir wissen, daß Moskau von Spanien aus die euro- Dr. Goebbels in der Hanscatenhalle während seiner großen Rede, die eine Abrechnung mit Moskau war. (Weltbild.) paische Front anszürollcn gebeult. Wir werden die Welt über diese Gefahr rückhaltlos aufklärcn." „Europa, erwache!" Wie wir durch unseren unentwegten Ruf: „Deutsch land, erwache!" das deutsche Volk vom Abgrund zurückge- risse«« haben, so werden »vir durch unseren Rus: „Europa, erwache!" den Völkern Europas die Augen öfsuen. Deutsch land hat damit eine «vahrhaft europäische Mission zu er fülle«; cS ist auf dem Wege, Bannerträger eines neu er wachenden Europas zu werden. Es gilt, dem Bolschewis mus mutig uud unbeirrt ins Auge zu schauen, dann hat er bereits die Hälfte seiner Gefährlichkeit verloren. Der Minister schilderte dann die Einheit von Partei, Staat und Wehrmacht. Die große«« Bauten, die «vir jetzt planen, werden noch für spätere Generationen Zengnis von unserer großen Zeit ablegen. Wir wollen den Stäoten Berlin, München und Hamburg den ihrer Art und ihrem Charakter entsprechende»« großzügige«« architek tonischen Ausdruck geben. Wir wollen sie zu wahren Welt städten erbeben. Stürmischer Beifall wurde laut, als Dr. Goebbels erklärte, daß die Organisationsformen der Partei, der Wehrmacht mnd des Staates)in der Person des Führers ihre Einheit fänden. Die Partcisei und bleibe die Trä gerin unseres politischen Lebens. Die zweite große Orga- uisationsform des Staates sei die Wehrmacht. Sie habe die wehrpolitische Führung tnnemnd schütze de»« Staat a«« seinen Grenzen. In diesem Zusammenhang stellte Dr Goebbels die Frage: „Gibt es einen größeren Unterschied zwischen Bol schewismus uud Nationalsozialismus als den, daß man in Moskau die alte Parteigarde Mann für Mann erschießt, «vährend in Deutschland die alte Partcigarde Man»« für Mann den heutige»» Staat trägt?" Das große Vorbild des Führers Lautlose Stille lag über dem riesige» Naum, als der Minister seine Rede mit Worten des Grußes und des tief gefühlten Dankes an den Führer schloß: „Die Nation be ginnt zu begreifen, daß es ihr großer tragischer Irrtum war, sich im Jahre 1919 damit abzufinden, eine dienende Rolle unter den anderen Völkern zu spielen. Sie beginnt uun wieder, ihren Anspruch auf Leben und Ehre in der Welt anzumelden, und sie ist glücklich, im Führer das großeVorbild zn besitzen. Die hinter uns liegenden vier Jahre waren nicht nmsonst. Wir können mutig und getrost in die Zukunft schauen." TradstionSimM für IeuM-Ljlasnla Feier beim JR. 69 in WandSbek Der frühere Kommandeur der Deutsch-Ostafrikauischen Tchutztrupe und siegreiche Verteidiger der Kolonie im Weltkrieg, Generalmajor v o n L e t t o w - V o r b e c! über gab auf dem Kasernenhof in W a n d 6 b e k dem II. Batail lon des IN. 69 die Traditio«» der Schutztruppe für Deutsch- ostafrika. Nachdem von Lettow-Vorbeck in Gegenwart der Spitzel« der Partei, des Staates und der Wehrmacht den« Regiment das kostbare Stück deutscher Soldatengcschichte »nit wuchtigen Worten anvertraut hatte, dankte der Kom- mandcur des Negimens, Oberst v o n B r i e s e n, und ver sprach, das Erbe der Kaiserlichen Schutztruppe für Ofl- afrika iu aller Zukunft in Ehre»« halten zu wollen. Was die ehemalige Schutztruppe nebst Polizettruppe uud die ungezählten Tausende neuciugezogener Eingebo- renenrekruteu in den vier Jahre«« des Weltkrieges unter Lettow-Vorbeck geleistet haben, gehört der Geschichte an und bedarf keines Wortes Es ist ein Zeichen der Dank barkeit und der ehrenden Anerkclinuug für weiße und schwarze Angehörige der Schutztruppe, wem« jetzt ein Truppenteil der neuen Wehrmacht die Tradition der Deutsch-Ostafrikauischcu Schutztruppe übernimmt. Brbeitslaaung des Kulturlreises der SA. Alich in diesem Jahre wird der K n l t u r k r e i s d e r S A. am Todestag Horst Wessels in Berlin zu einer Ar beitstagung gemeinsam mit dem Referenten der SA.- Gruppe für Weltanschauung und Knltnr znsamiuentreten. Die Arbeitstagung beginnt am 22. und endet am S!. Februar. Am 23. Februar, dem Todestag Horst Wessels, wird Stabschef Lutze vormittags zu der« Ta- gungsleilnchmertt und abends bei einer Feierstunde zum Gedenken an Horst Wessel vom Berliner Funkhaus aus über alle deutschen Sender sprechen. Anier fliegerischer Nachwuchs Die großen Aufgaben der deutschen Fliegerei bestehen hauptsächlich in der Heranbildung des fliegerischen Nach wuchses im Deutschcu Luftsportverband (DLV.) als dem Vorbereiter der schlitzenden Lnftwehr. Der DLV. schöpft ans dem aroßcn Born der Hitler-Jugend. Die Angehöri gen der HI., die Flieger werden wollen, erhalten durch den DLV. eine besondere Ausbildung. Bereits vorn zehnten Lebensjahr ab werden die Jungen in Modellbaukursen zusammengefaßt, die ihnen die ersten technischen und aerodvnamischcn Kenntnisse vermitteln. Vom 15. bis zum 18. Lebensiahr ab erfolgt die zweiten Stuke der Vorbil dung, die in den Luftsportscharen der HI. durchlaufen wird. Tann beginnt die Schulung im Segelflug; die Jun- g»n erbalteu die Möglichkeit, in den Ortsgruppen des DLV. sich in weitestem Maß und auf billigste Art dem Segelflug zu widmen. In besonderen Segelflugschnlen werden die fortgeschrittenen und begabten Schüler weiter geschult uud die Besten von ihnen als Flnglehrer ausge bildet. Tie Neichssportflieaerschule in Chemnitz gibt die Möglichkeit, sich als Motor-Flieger ausbilden zu lassen. Al« der 5. Reichsstraßensammlung am 6. und 7. Fe bruar. bei der vier Bernsteinabzeichen zum Verkauf ge langen, sind auch die Angehörigen des Deutschen Lnft- sportverbandcs beteiligt. Kurze Nachrichten O7"n Professor Waller Frank Hai ve» Präsiden'"-, der Physikalisch-Technischen ReichSanstal«, Professor Dr Fohanncs Stark, «n die Forschungsabteilung Fudensrage ves Reichs- tnstitutes für Geschichte des neuen Deutschlands berufen, um dort zusammen mil Geheimral Professor Philipp Lenard das Resera« „Naturwissenschaf« und Fudenlum" zu teilen. Ferner wurden Professor Dr Rudolf Mentzel in die Forschungs- abteilung Judcnsrage und Professor Wilhelm Engel in den Sachverställdigenbeirat berufen. SEtt M SWAs Am 6. Februar 1937. Spruch des Tages Die Wahrheit richtet sich nicht nach «uö, wir msiffcn uns nach ihr richten. M. Claudius. Jubiläen und Gedenktage 7. Februar 180l Der Kupferstecher Daniel Ehodowiecki in Berlin gestorben. 1807 (bis 8.) Schlacht bei Prenßisch-Evlan. 1812 Der Dichter Charles Dickens in Landport bei Ports mouth geboren. 8. Februar 1587 Hinrichtung der Königin Maria Stuart von Schott land in Fotheringhay. 1871 Der Maler Moritz von Schwind in München gcst. Sonne und Mond: 7. Februar: S.-A 7.32, S.-U. 16.56; M.-N. 5.69. M.-U 12.48 8, Februar: S.-A. 7.31, S.-U 16.58; M-A. 5.39, M.-U. 13.51 Was maa vo» einer ZeltWSMzeige wissen mß! Es ist nun fast etwas Alltägliches, daß Volksgenossen in unsere Geschäftsstelle kommen und in Unkenntnis der Dinge von uns Sachen verlangen, die beim besten Willen einfach nicht zu erfüllen sind. Da hat z. B. jemand eine Wohnung zu vermieten. Um aber nun nicht von den Interessenten im wahrsten Sinne des Wortes überlaufen zu werden, gibt er die Anzeige unter Kennwort auf. Was ist nun eigentlich ein Kenn wort? Das ist ein besonderes Kennzeichen. Alle Briefe, die an den Auftraggeber gerichtet sind, müssen dieses Kenn wort tragen, weil dadurch ein schnelles Abfertigen ermög licht wird. Es ist aber vollkommen ausgeschlossen, daß man in der Geschäftsstelle den Anfragenöen die Adresse des Auf traggebers geben kann, der die Wohnung zu vermieten hat, da wir das Kennwortgeheimnis unter keinen Umständen verletzen dürfen. Will nun jemand, daß sein Name bekannt gegeben wird, er will aber auf der anderen Seite vermeiden, daß Per sonen, die sich garnicht für die Sache interessieren, seinen Namen kennen lernen, so schreibt er unter das Inserat „Näheres in der Geschäftsstelle". Bei uns kann dann selbst verständlich der Auskunftsuchende die Adresse des Inseren ten erfahren. Es ist uns natürlich ebenso lieb, wenn jemand gleich seinen vollständigen Namen unter die Anzeige setzt, da er nns dadurch Arbeit erspart. Auch über die Zeit, bis wann Anzeige«« für die nächst erreichbare Nummer aufgcgeben werden können, sind sich leider viele Zschopauer nicht ganz im klaren. Es geht wohl an, daß Familienanzeigen länger angenommen werden als andere. Die Auftraggeber von kleineren Anzeige«« usw. sollten sich aber doch der Mühe unterzichcn, nicht erst- so kurz vor 12 Uhr mittags bei uns zu erscheinen. Sie ver hindern damit, daß die Anzeige schnell gesetzt werden muß und dadurch eventuell Fehler entstehe««, zum anderen trage«« sie aber mit daz» bei, daß die Zeitung zur gewohnten Stunde erscheint. Wer sich schließlich über irgendwelche Fragen des An- zeigengcschäftes «richt im klaren ist, der sollte den Weg nach unserer Geschäftsstelle nicht scheuen. Wer dazu keine Zeit hat, der kann auch in unserer Geschäftsstelle anrufen, daß er dann im Verlaufe eines der nächsten Tage einmal von unseren Mitarbeitern ausgesucht und beraten wird. Johann Strauß in Worm Ich bin nicht alt genug, um zu beweisen, seit wann der Nein« „Fledermaus" und Johann Strauß zum geflügelten Wort geworden ist. Ich bin aber alt genug, um die Tat sache zu würdigen, daß Johann Strauß einer ganzen Welt Inbegriff und Freude, Melodie und Danz geworden «st. Nicht nur der irdischen Welt: Es gibt eine» reizenden Scherenschnitt, der nnS den Musikanten Johann Strauß im Paradiese zeigt, wo nach seinen süßen Walzermelodien die Englein durch den weiten Himnrelsraum im lustiger« Tanz schritt wirbeln. So wird deutlich, daß niemand in« ver gangenen Jahrhundert die schöne Kaiserstadt Wien so volkstümlich gemacht hat, wie sein unsterblicher Musikanten sohn Johann Strauß. Johann Strauß hat schon lange das Zeitliche gescgncr, aber seine Melodien sind lebendig geblieben und in ihnen ist auch ei' selbst lebendig geblieben. In seine«« Melodie«« klingt und singt Wien,, sie tragen Wiener Frohsinn über der« ganzen Erdball. Und wenn am 13. Februar 1937 das Grenzlandtheater Obererzgcbirge seine klassische Operette „Die Fledermaus" nach Zschopau bringt, dann bringt sic Johann Strauß, den Wiener Walzcrkvnig zu uns. Es ist unsere Pflicht, ihm zu huldigen, es «st unsere Freude, ihn zu erleben, seine Wundcrgeigc zu hören und uns von einer Welle von Frohsinn mitreißcn zu lassen. Bringen Tie alle Ihre Tympathien dieser entzückende«« Fledermaus und ihrem nicht minder entzückende«« Anhang, unter denen der „Frosch" eine besondere Nolle in dieser lustige«« Menagerie spielt, und Lie werden dem Zaubcrmeister Johann Ltrauß und den« Grenzlandtheater Obererzgcbirge Dank wissen. * Triller Arbeitsveteran. Ter Rangiermeister Pg. Karl Reinhold konnte auf eine 49jährige Dienstzeit b ei der Reichsbahn zu Rückblicken. Dem Jubilar wurden ^Urkunden vom Führer und vom Rcichsverkehrsminister Dr. Dorpmüller durch Betriebs ingenieur Raitzsch vom Betriebsamt Flöha überreicht. Ferner gingen Dankschreiben vonz. Reichsbund der Beamten und von« Amt für Beamte ein. Der Betr.ebsführer st eiste seine 40jährige Dienstzei und sprach ihm Dank und Aner kennung aus. Der Fachschaftsführer des R'ichsbunöes der Beamten dankte ihm ebenfalls im Ramen des Reichs bundes und überreichte ihm unter anerkennenden Worten «in Bild des Führers. Besonders geehrt fühlte sich der Jubilar, weil er sich im Kreise seiner Arbeitskameraden befand, die ihn mit Geschenken bedachten.