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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger DaS „Zschopaucr Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäz! ich N'oiiail Llezngepreis ZusirM'eb.S"PIg Bettellungen werden in uns. Gei-tMSM-von den Bolen, sowievonaklenPostanslalten angenommen Anzeigenpreise: Die 4V mm breite Millimeteizeile 7 Pfg.; die 93 mm breite Mclbmeierzeile im Text'eil 25 P,g.; Nachlaßbafsil L Zisser- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Pvrtr Das Uschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und des Stadtrais zu Zschopau behördlicherseits b-stimmle Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. Ä. m. b. H.Zjchopau Gemeindegirokvnto: Zschopau vcr. 41; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 428-,4 - Fernsprecher Nr. 7>L Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hahndorf, Wilischthal, Weihbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzfchdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors 27 193. Der Lege» der Ehestandsdarlehen NmW werde» 15M GlOndsdMehe« llewöhrl Im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und im Kampf nm die soziale, wirtschaftliche und finanzielle Gesundung des deutschen Polkes sind in den ersten vier Jahren der nationalsozialistischen Negierung eine Reihe steuerlicher > und sozialer Maßnahmen getroffen worden, die kräftig an dem Wiederaufbau mitgeholfen haben. Da steht vorn au die Gewährnng derEhestandsdarlehen. Neber ihre Verwendung und Auswirkung gibt Staatssekretär im Reichsfinanzministerium Fritz Reinhardt einen Ueberblick, der ein recht erfreuliches Ergebnis bringt. Staatssekretär Reinhardt weist nach, daß seit dem 1. August N)33 bis zum 30. Januar 1937 700 000E He ft andsdarlehen im Durchschnittsbetrag von 600 Mk. gewährt worden sind. Auch künftigwerdcn monat lich rund 15 000 Ehestandsdarlehen so lange gewährt, wie es noch heiratsfähige Volksgenossinucn im Arbeitnehmerstand gibt. Was wmde durch dis Ehestandsdarlehen erreicht? Angenommen, daß ohne diese Darlehen von den 700 000 jungen Paaren 200 000 sowieso die Ehe geschlossen hätten, sind in den ersten 3^ Jahren 500 000 Ehen mehr geschlossen und ebensoviel Haushaltungen mehr gegründet worden als es ohne Gewährung der Darlehen der Fall gewesen wäre. Die Zahl der Ehe schließungen ist von 19^,3 bis 1935 um 420 000 höher ge wesen als in den letzten drei Jahren zuvor. Rechnet man noch hinzu, daß durch die Erhöhung des Beschästigungs- staudes in der Möbelindustrie 150 000 Volksgenossen ein gestellt werden konnten, so haben die Ehestandsdarlehen den Arbeits markt um 650 000 Arbeits ¬ kräfte cnrlastet. Gleichzeitig damit ist eine Erhöhung der Umsätze, der Einkommen und des Verbrauchs erfolgt, es sind mehr Steuern eingegangen, und mit der erhöhten Zahl der Eheschließungen ist auch die Geburten ziffer erheblich ge st iegen. Wurden 1933 971 174 Kinder geboren, so waren es 1935 1 261 273. Kinderfreudigkeit der OariehenSehen Es hat sich erwiesen, daß in den mit Ehestands darlehen gegründeten Ehen bis Ende Januar 1937 rund 500 000 Kinder geboren wurden. Das sind doppelt so viel wie in den Ehen, die seit 1933 ohne Ehestands darlehen geschlossen wurden. In diesen Ehen zeigt sich also -ine weit größere F o r t p f l a n z u n g s f r e u d i g - keit, die sich aus den verschiedenen steuerlichen Ver günstigungen zum Teil erklären läßt. Die Rückflüsse aus oen Ehestandsdarlehen werden zur Gewährung von Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien verwendet. So wurden seit Oktober 1935 bis Ende Januar dieses Jahres an 350 000 minderbemittelte kinderreiche Familien einmalige Kinderbeihilfen von durchschnittlich L50 Mark gewährt, dadurch sind zwei Millionen Kinder mit durchschnittlich 62 Mark bedacht worden. Dazu kommen laufende Beihilfen, ^die 237 000 Familien für 300 000 Kinder gewährt worden sind. Diese Kinder» beihilfen sind eine volkswirtschaftliche und bevölkerungs» politisch notwendige Ausgleichsmaßnahme. Gleichzeitig er» gibt sich aus der stärkeren Berücksichtigung des Familien» standes bei den Steuern und der Gewährnng von Kinder beihilfen eine Erhöhung der Kaufkraft und damit des Lebenshaltuugsstandes der Kinderreichen. UMM PMsW zur PWMgW? Mos angeblich sür direkte Aussprache Die vom Führer in seiner großen'Ncde vom 30. Ja nuar angeschnittenen Probleme beschäftigen jetzt die inter nationale Politik. In London und Paris ist ein reger Meinungsstreit entstanden, und cs schein« so, als wen» vie Kabinette sehr bald die Neve zum Gegenstand ernster Erwägungen machen würden. In P a r i s e r p o l i t i s ch e n K r c i s c n mißt man oer Rede des Außenministers Delbos, die er bei der Einweihung des Gefallenendenkmals in Chalcauroux hielt und in der er auf die Rede Hitlers vom Sonnabend ein ging, große Bedeutung bei. Es heißt, Telbos wünsche eine deutsch-französische Verständigung durch unmittelbare Anssprache. Es ist in der französischen Oeffentlichkeit besonders vermerkt worden, daß Außenminister Delbos einen Kranz auch auf den Gräbern der in Chateauroux beigesetzten deutschen Soldaten niedergelegt hat, die dort in der Gefangenschaft gestorben sind. Der Minister hat, wie man allgemein annimmt, auch durch diese Geste seinen Ver söhnungswillen gegenüber Deutschland ausdrücken wollen. Eine gewisse Einleitung des unmittelbaren deutsch-sran- zöstschen Gedankenaustausches sieht man in Paris bereits in dem Besuch des Direktors der Handelsvertragsabtei lung im Handelsministerium, Alphand, in Berlin. Auch in London Hai eine umfassende Erörterung über die Führerrede eingesetzt. Das englische Kabinett wird sich in den nächsten Tagen ebenfalls mü der Rede befassen. Die Londoner Zeitung „Time s" heben sich aus der allgemeinen Pressebetrachtung durch Formulierung positiver Vorschläge heraus. Die Zeitung meint, daß ein Waffen st illstand in bezug auf öffentliche Erklärun gen jetzt gui sein würde. Hitler habe seine feierliche Er klärung erneuert, daß er keinen denkbaren Streit mit Frankreich habe, daß er bereit sei, Belgien und Holland zu garantieren, und daß er für das ganze deutsche Volk spreche, wenn er der britischen Regierung offene und herz liche Mitarbeit anbiete. Was jetzt notwendig sei, damit die Beruhigung und die zur Versöhnung beitragende Wirkung dieser Zusicherungen erhalten und vermehrt werde, sei d e r erste Schritt auf dem Wege der Versöh nung. Das Blatt „Daily Mail" rät den britischen Staats männern, sich ernsthaft mit der von Hitler geforderten Rückgabe der deutschen Kolonien zu befassen. Es sei kein Zweifel darüber, so heißt es weiter, an wen dieser Abschnitt der Neichstagsrede gerichtet gewesen sei. Die britische Regierung und das Volk müßten ernstlich die -Zukunft dieser früheren deutschen Gebiete, die jetzt unter — Demnächst KMsettssitzuvg in London britischem Mandat stünden, erwägen. Hitler babe betont, daß Deutschland die Kolonien nicht für militärische, son dern für wirtschaftliche Zwecke benötige. In allen Zeilen Freu öem Führer! Ein Tagesbefehl des Reichskriegs- " Ministers Der Ncichskricgsministcr und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Gcncralfcldmarschall von Blomberg, hat folgenden Tagesbefehl erlasse,,: „Am 30. Januar 1937 hat der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht den, Gcneralseldmarschall von Blomberg, Generaloberst Freiherr von Fritschs Generaladmiral Dr. e. h. Raeder, General der Flieger Milch das goldene Parteiabzeichen verliehen. Der Führer hat damit diesen Offizieren die höchste Ordcnsauszeichnung zuteil werden lassen, über die das nationalsozialistische Deutschland verfügt. Diese Ehrung gilt über den einzelne» hinaus sür die ganze Wehrmacht. Der Führer hat ausgesprochen, das, Partei und Wehrmacht die beiden auf ewig verschworenen Garan ten für die Behauptung des Lebens unseres Volkes sind, ! und daß er den zahllosen Soldaten und Offizieren danke, die im Sinne der nationalsozialistischen Bewegung in Treue zu ihm gestände,, haben. Das haben wir getan uns werden es in allen Zeiten tun. Unsere Kraft und unser Handeln, unser Gut und unser Blut gehören dem Führer nnd dem deutschen Volke! Heil dcmFührcr!" Kurze Nachrichten München. An den Münchener Volksschulen fand die Einschreibung der in diesem Jahr neu in die Volksschulen eintretenden Kinder statt. Die Einschreibung ergab einen überwältigenden Sieg der Gemeinschaftsschule. Neu eingeschrieben wurden 7457 Kinder, davon 7100 für die Gemeinschaftsschule. Damit haben sich also die Eltern von 95,2 v. H. der schulpflichtig gewordenen Münchener Kinder für die Gemeinschaftsschule eutschicdcn. Hamburg. Reichsstatthaller Kaufmann stattete zn- sammcn mit allen Mitgliedern des Hambnrgcr Senats dem Ministerpräsidenten Generaloberst Göring einen Be such ab und überreichte ihm in feierlicher Form die E h r c n b ü r g c r n r k u n d e der Hansestadt. MS Redel!, sondM Tsien! Zu dem Wcltccho auf die Hitler-Rede. In der internationalen Politik gibt cs nur ein Thema: Die Hitler-Rede vom 30. Januar. So schnell wird sich dieses Thema auch noch nicht ausschöpfen lassen, denn für die internationale Diplomatie enthält die Rede Gesprächsstoff für Wochen und Anregungen für Monate. Sie weist den Weg, der aus dem politischen Chaos her ausführt, und kein Staatsmann wird es vor seinem Ge wissen verantworten wollen, über die unendliche Fülle von Anregungen des Führers leichtfertig hinwegzugehcn. Die Kabinette in den Grotzstaaten Europas haben Gelegen heit, nach eindringlichem Studium der Führerrede die praktische Seite zu erörtern. Denn bei ihnen liegt die Entscheidung. Die internationale Diplomatie hat bisher sehr wenig zur Entwirrung des politischen Durcheinanders in der Welt bcigetragen. Sie hat dafür nm so reichlicher angekiagr und gejammert. Das ist aber ein rein negativer Beilrag zur Weltbcfrieduug. Auf diese Weise knüpft man weder die zerrissenen Fäden der Weltwirtschaft wieder zusammen noch sichert man seinem Lande Frieden und Brot. In Theorie am grünen Tisch hat die Nachkriegspolitik erstaun lich viel geleistet. Aber sie har sich von der Praxis ver dammt ferngehalten. Politische Beschlüsse der Großstaaten zeichnen sich durch eine merkwürdige Weltfremdheil aus uud durch eine erschreckende Ideenlosigkeit. Man findet keine neuen Gedanken, keine festen Pläne, sicht keinen neuen Weg, aber man stellt dafür um so höhere Forderungen, die mit geradezu verblüffender Zähigkeit verteidigt wer den. Auch die alten Formeln, die nun schon Jahrzehnte her- haltcu, müssen immer wieder daran glauben. Deswegen klammert man sich in London und Paris zum Beispiel so fest an dem Versailler Vertrag, weil man sich hinter ihm verkriechen nnd ihn immer wieder vor schieben kann. Man verfolgt heute, beinahe 20 Jahre nach dem Entstehen des Versailler Schandvertrages, immer noch die Methoden von 1918, obwohl die Unsinnigkeit und Unmöglichkeit des Vertrages sich schon tausendmal er wiesen hat. Man begreift nicht, odcr>vill es nicht be greifen, daß die Zeit weiterschreitet, daß eine neue Gene ration nach vorn drängt und daß sich das Bild in Europa seit 1918 gewaltig verändert hat. Man möchte das neue Deutschland von heute immer noch so behandeln, wie man das Deutschland von 1918 behandelte. Darüber vergißt man, daß unser heutiges Deutschland nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem von damals zu tun Hal. Das sollte man eigentlich in den vier Jahren, seitdem Adolf Hitler die Macht übernommen hat, gespürt und verstanden haben. Es ist eine gewisse Vergreisung in der internationalen Politik fcstzustellen, die sich sehr zum Schaden der Völker und der Zusammenarbeit zwischen den Staaten auswirken muß. Wo ist der Staatsmann, der den Mut besäße und den klaren Blick, so dentlich wie Adolf Hitler es am Sonnabend tat, den innen- und außen politischen Weg seiner Nation vorzuzeichncn? Immerhin stellen wir aus dem Echo der Hitler- Rede das eine fest: Es gibt keinen Staat in der Welt, der an der Hitler-Rede hätte Vorbeigehen können. Das ist uns der Beweis dafür, daß das neue Deutschland als Macht faktor in Europa anerkannt und daß man sich darüber klar ist, daß nichts geschehen kann ohne Deutschland. Das ist der gewaltige Erfolg deutscher Innen- und Außenpolitik unter der Führung Adolf Hitlers: Deutschland ist Weltmacht. Der frühere englische Luftfahrtminister London- verry, der das neue Deutschland aus eigener Anschau» ung kennt, hat die internationale Politik mit wenige« Sätzen gekennzeichnet: Die Behandlung Deutschlands sett dem Weltkriege, so sagt er, ist eine tragische Tummb--« gewesen. Diese Politik ist auf das starre Festhalten «n dem Vertrag von Versailles zurückznführcn, der an Un fähigkeit nnd Nutzlosigkeit nichts Gleiches aufzuwelse« habe. Lord Londonderry zieht aus der Kenntnis «>» Dinge folgenden einzig möglichen Schluß: Os»» deutsche Mitarbeit ist es unmöglich, , » s eine Aera des Friedens hinzuarbei'.s Eine Verständigung kann nur erreicht werden, wc»-- man anerkennt, daß man mit Deutschland auf der Grund lage der Glcichbercchtiguug verhandeln mnß. Die Zeit der Konferenzen ans der Grundlage des Hin und Her von Meinungen und Gegenmeinungen ist vor» über. Wer dem Frieden der Welt helfen will, muß eS durch festumrissene klare Vorschläge tun. Der Führer dar genügend Vorschläge gegeben, ohne eine Antwort darauf erhalten zu haben. Wir. kommen nicht weiter, wenn wir. wie es der französische Außenminister Delbos in seiner Antwort an Hitler gezeigt hat, in den theoretischen Phrasen steckenbleiben. Auch die Andeutung einer Welt» tonferenz kann uns nicht imponieren. Denn die Rach» kricgsgeschichte hat zur Geuügc gezeigt, was bei diefen Konferenzen hcrauskommt. Mit Reden ist der Welt nicht gedient, sie braucht Taten. Z» einer derartigen Tatpolitik wird Deutschland jederzeit st- Hand reichen und sein Möglichstes beitragen. Nur dal eine sei zum hundertsten Male wiederholt: Es hat keine« Zweck, irgendwe-.che Versuche zur Entwirrung der inie»> nationalen politischen Lage zu unternehmen, wenn man Somjetrußland als Partner mit hineinnehmen will. Herr