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Mopauer« Tageblatt Da» „Zschopauer Tageblatt und^n^ei^cr, erscheinlwerkiaglicy --'»»nil Aczugcprei» t.7'MM.Zuffelluek> 2>>Pjg Büslettunqin werden in utts.O>eichästS»,.,vo» den Boten, sowievon allenPostanslallcn angenommen und Anzeiger Wschesklutt IS* Aschs»«« und S»MeMe«d Anzeigenpreise: Tie 46 uun breiie MiNimeierzeile 7 Psg,; sie S3 mm breite Mwimeieczeile im Textteil 25> Pig,; Äacblasjna'ie! Z Ziffer- und Rachweisgebühr Psg zuzügi. Povu LaS „Zs/bopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und des SwdtnnS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt ,nd emyält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau vtr. ti: Postscheckkonto: Leipzig Rr. 4^6-, i — Fernsprecher Nr. 7 >2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichcn, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendorj rr». rs Mas Sie Weit zur FUYrer-Nede sagt... interessante -Sressestimmen zum KrieSenSappeN des Führers Ae Tat a«d das Programm Das große neue deutsche Programm wurde vom Führer am Sonnabend vor den Abgeordneten «des Reichstages, dem gesamten deutschen Volk und einem großen Kreis geladener Diplomaten entwickelt. Zuhörer der Führerrede waren, wenn auch nicht unmittelbar so doch miittelbar, zweifellos auch zahlreiche fremde ausländische Staats männer, zumal die Antworten auf die Führerrede zum Teil schon angekündigt waren, bevor der Führer über haupt das Wort ergriffen hatte. Dem Ausland hat die Führerrede klare Richtlinien für den außenpolitischen Weg Deutschlands gezeigt. Der Führer hat in einem einzigen Satz sein ganzes Programm zusammengefaßt: „Die Zeit der sogevamiittan Ueberraschun- gen ist abgeschlossen". Dieses Programm in seiner be deutungsvollen Mr's war möglich nach der umfang reichen politischen Vorarbeit des Nationalsozialismus in der Außenpolitik, die während der letzten vier Iah re durchgeführt wurde. Aber diese Überraschungen waren in den vergan genen vier Iahren unbedingt erforderlich. Nur das Aeb^rraschunasmittel konnte die zum größten Teil un- ekMglichen deutschen Bindungen beseitigen." Nachdem dies« Bindungen aber beseitigt worden sind, ist eine Verhandlungsbasis der Gleichberechtigung gegeben. Die Verkündung des neuen deutschen Programms ist deshalb untrennbar verbunden mit dem tatsächlichen Han deln gegenüber den überlebten Resten der Versailler- Bindungen. Ietzt ist aber nun vom Führer endgültig ausgeräumt worden. Die Bindungen der Reichsbank und der Reichs bahn und das von schwachen Menschen erzwungene Schuldbekenntnis waren die letzten Reste, die Deutschland in «ine Sonderstellung gegenüber anderen Völkern dräng ten Durch den Reparationsvertrag von 1924 (Dawes- Plan) war die Reichsbank und die Reichsbahn Sonder- reglwngen internationaler Art unterworfen. Die Reichs bahn war verpfändet worden als Anleihe-Sicherheit während die Reichsbank unter internationaler Kontrolle stand. Seit 1930 wurden die Bindungen durch die Haager Konferenz (Voung-Plan) gemildert und sie steht sertdeir wieder unter Reichsaussicht. Durch den Widerstand der Gegenseite kamen wettere Milderungen, dir man auf der 1932 in Lausanne geplanten Konferenz beschließen wollte, nicht zustande. Nun ist durch die entschlossene Tat des Führers jede Bindung beseitigt. Ieder souveräne Staat ist grund sätzlich entschlössen.volles Verfügungsrecht über seine so wichtigen Instrumente wie Währungsbank und Verkehrs mittel zu wahren. Deutschland macht jetzt auch auf diesem Gebiet keine Ausnahme mehr. Moralisch noch wichtiger ist die Beseitigung der Aus nahmestellung Deutschlands, di« durch die KrirgSschuldlüge entstanden ist. Der Artikel 231 des Versailler Diktates, der als Einleitung zu den Reparationsverpflichtungen übernommen wurde, lautet: „Deutschland erkennt an, daß Deutschland und Zeine Verbündeten als Arheber für all« Verlust« und Schäden verantwortlich sind, die den ver bündeten Regierungen infolge des Krieges zugefügt wur den, Ler ihnen durch den Angriff Deutschlands aufge zwungen wurde". Mit moralischer Diffamierung suchten nun . di« „Sieger- mächte" die ungeheure Last der Kriegsschulden zu recht fertigen. Nach dem Fortfall der Tributzahlungen blieb noch di« moralische Beschuldigung übrig, daß wir den Krieg verursacht und der Gegenseite aufgezwungen hätten. Des Führers Rede wurde ausgezeichnet durch die Tat, di« R«ste der Trennungen und Anterscheidungen beseitigt zu haben, die seit 1919 das Völkerleben zerrissen. Der Führer hat die Isolierung Deutschland abgelehnt, hat di« Bereitwilligkeit zur Zusammenarbeit an allen großen Problemen ausgesprochen. Gleichzeitig hat er aber di« Verhandlungsmöglichkeiten durch di« Stellung zum Bol schewismus abgegrenzt. Ferner hat er die RWtungSfrage das Verteidigungsrecht und den Kolonialanspruch' be handelt. Der Gegenseite ist nunmehr die Gelegenheit gegeben, auf dieser neu geschaffenen Basis mit Deutschland zu ver handeln, nachdem die Versailler ^Hindernisse durch di« -Zeit der sogenannten Aeberraschungen" weggeräumt wov- den ist. hd Die Neichstagsrede des Führers pnvet m auen wan dern größte Beachtung und wird in der gesamten Welt presse eingehend gewürdigt. In der italienischen Presse wird die Nede unter besonderer Berücksichtigung der außenpolitischen Erklärungen veröffentlicht. Stark beachtet werden auch die Bereitschaft Deutschlands zu auf richtiger Zusammenarbeit mit den übrigen Mächten auf dem Boden der Gleichberechtigung und der Widerruf der im Versailler Diktat erzwungenen Kriegsschulderklärung. Das Recht Deutschlands auf Kolonien und der Hinweis auf die Aktionsunfähigkeit des Völkerbundes werden ebenfalls unterstrichen. Der Direktor des halbamtlichen römischen „Voce dJtalia" hebt die klare Bekräftigung des deutschen Aufbauwillens hervor. Hitler habe mit dem Schein vieler Illusionen aufgeräumt. Er habe Regierun gen und Nationen zu einer klaren Erkenntnis der Wirk lichkeit zurückgefühn und damit Europa einen großen Dienst erwiesen. Die gesamte englische Sonntags presse bringt die Führerrede als das Haupieretgnis des Tages. Es ist kein Zweifel darüber, daß die Rede als ein Ereignis von allergrößter Bedeutung angesehen wird. Die Kommentare sind vorläufig nur kurz. Nach einem Reuter-Bericht über den ersten Eindruck in London heißt es u a.: „Der allgemeine Eindruck in London gehl dahin, daß Hitlers Rede die Dinge nicht fördert. Die Aera der Neberraschnngen ist zwar vorüber, aber die Aera der Zu sammenarbeit scheint noch nicht begonnen zu haben. Der Reuter-Bericht hebt sodann den höflichen Ton der Rede hervor und erklärt, daß die besonderen Punkte, die Außenminister Eden in seiner kürzlichen Unterhaus rede in bezug auf eine europäische Generalregelung er wähnte, von Herrn Hitler etwas unbestimmt behandelt worden seien. England habe von den Stellen der Ned« Kenntnis genommen, in denen Hitler erklärte, daß keine Meinungsverschiedenheit nach menschlichem Ermessen zwischen Deutschland und Frankreich denkbai sei, und daß die deutsche Regierung Belgien und Holland ihrer Bereitschaft versichert habe, die Integrität und Neu tralität beiden Staaten für alle Zeiten zu gewährleisten. Der Reuter-Bericht fährt fort: „In gewissen Stellen seiner Rede betont Herr Hitler, daß Deutschland keinen Wunsch nach Isolierung hat, aber das Gewicht, das ei an anderen Stellen seiner Rede auf einen ausschließlich deutschen Gesichtspunkt legt, wird in London dabin aus- gelcgt, daß er eine Haltung beizubehalten wünscht, di« im Gegensatz zur britischen Politik steht. Die ausführliche Wiedergabe der Rede beherrscht das Bild der gesamten französischen Presse. Die Sonn tagsblätter haben noch keine endgültige Stellungnahme zu der großen Reichstagsrede gefunden. Die zuständigen französischen Kreise haben die Rede mit ziemlicher Zurück haltung ausgenommen. Vermerkt wurden vor allem die Feststellungen, daß die Zeit der Ueberraschungen vorbei sei. Zu den Entschlüssen über die Deutsche Reichsbahn und die Reichsbank stelle man fest, daß die deutsche Regierung wieder einmal zu einer neuen einseitigen Kündigung internationaler Vereinbarungen geschritten sei. Der Vor schlag an Belgien und Holland, ihr Neutralitätsstatut von vor dem Kriege wiederherzustellen, finde besonderes Interesse, sei es auch nur im Hinblick auf die Rückwirkun gen auf den Plan des Nheinpaktes, der dazu bestimmt ge wesen sei, den Locarnopakt zu ersetzen. Das gleiche gelte für die Erklärung, daß jede neue Verbindung mit dem bolschewistischen Rußland für Deutschland wertlos set „Aur" 13 Todesurteile in Moskau Karl Radek kam mit zehn Jahren Gefängnis davon Der Moskauer Theaierprozetz Hai mit folgendem tlrteilsspruch seinen Abschluß gefunden: Karl Radek and drei andere Hauptanführer der angeb lichen trotzkistischen Verschwörung wurden zu längeren Freiheitsstrafen verurteilt, die übrigen >3 Angeklag ten zum Tode durch Erschießen. Radek erhielt lO Jahre Gefängnis, ebenso der ehe malige Sowjetbotschafter in London, Sokolnikow, ind der Chauffeur Woroschilows, Arnold. Der frühere Chefingenieur Stroilow kam mit acht Jahren Ge- iängnis davon. Die Zuhörermenge im Gerichtssaal war von der Tat sache, daß bei vier der Angeklagten, die in ihren „Gestäno- aissen* die unglaublichsten Verbrechen zugegeben hatten, -licht die Todesstrafe, sondern „nur" Gefängnisstrafen aus- zesprochen worden waren, so überrascht, daß der übliche Beifall nach der Verkündung des Urteils ausblieb. Radek schien im voraus gewußt zu haben, daß er dem Aeußersten entgehen würde, denn er lächelte bei der Namensaufrufung »inem Mitangeklagten zu. Auch die zum Tode Verurteilten nahmen den Gerichtsspruch mit bemerkenswerter Ruhe auf. AreaOten GLe r De« Verlaus der Reichstagssitz««g «ad de« Wortlaut der Führerrode i« de« Beilage«- Man schließe daraus, daß die deutsche Regierung daraus bestehe, Sowjetrußland von einer allgemeinen europäische« Regelung fernzuhalten. In der b e l g i s ch e n Presse findet die Rede — abge sehen von einigen Ausnahmen — eine recht günstige Auf nahme. Von den flämischen Blättern schreibt „Het laatst« Nieuws", aus der Wiederholung des Angebots an Bel gien und Holland gehe hervor, welche besondere Bedeu tung diese Länder infolge ihre geographischen Lage für die westeuropäische Sicherheit hätten. Die dänische Presse gibt der Führerrede ebenfalls einen sehr breiten Naum. Die Worte Adolf Hitlers gegen die Bolschewisten und ihre westlichen Verbündeten unter streichend erklärt „Nationaltidende": Hitlers Zorn und feine Verachtung entsprangen gesunder Vernunft und ruhiger Ueberlegung. Er nannte die Dinge und Men schen bei ihrem richtigen Namen. Sämtliche Stockholmer Tageszeitungen beschäfti gen sich mit der Führerrede. „Svenska Dagbladet" hebt den Friedensappell des Führers hervor, „der Löon Blum in seinem Glauben an die Aufrichtigkeit dieses Wunsche- bei Hitler noch sicherer machen sollte". Das größte Auf sehen hat in den nordischen Ländern das Nobelpreisver bot erregt. Die führenden Stockholmer Zeitungen gebe» zu, daß der Harm Deutschlands gegen die Auszeichnung eines Landesverräters durchaus berechtigt sei; sie wollen jedoch aeltend machen, daß Deutschland sich durch das Ver bot kulturell isoliere. Die führende liberale Zeitung Stock holms, „Tidningen", betont, daß der Haupteindruck der Rede in der friedlichen Einstellung bestehe; der grundsätz liche Wille zur Zusammenarbeit mit anderen Völkern sei in keiner früheren Rede so deutlich zum Ausdruck ge kommen. Die polnischen Zeitungen berichten ebenfalls seh, ausführlich. Der Berliner Berichterstatter der „Gazew Polska" weist auf die Ruhe und Selbstsicherheit hin die aus der Nede des Führers und Reichskanzlers ge sprochen habe. Das Blatt hebt auch den korrekten Ton des Führers in seiner Antwort an Eden hervor. Der „Knrjci Poranny" meint, die wichtigste Frage, nämlich die der Ab rüstungsbeschränkungen, sei so formuliert worden, das man nicht hoffen könne, auf diesem Gebiete positive Er gebnisse zu erreichen (?). Adolf Hitler schaue auf Europa und die Welt mit anderen Augen als die westlichen Staa ten. Für Hitler sei der Bolschewismus eine gefährliche Pest. Der übereinstimmende allgemeine Eindruck der Red« in der gesamten ungarischen Ocffentlichkeit ist: ehrliche, Friedenswille und großzügige Verständigungsbereitschaft Deutschlands, aufrichtige und offene Stellungnahme des Führers zn den großen internationalen Problemen und neue Hoffnung auf allgemeine Verständigung und Frieden. In einer offenbar offiziösen Auslastung schreibt die Prager „L i d o v e N o v i np". deren gute Beziehun gen znm Prager Außcnamt bekannt sind, u. a.: Der Ein druck der Rede bei den Prager verantwortlichen Stellen ist nicht ungünstig. Man glaubt, daß nunmehr die Wege zur friedlichen Bereinigung verschiedener Mißverständnisse be schritten werden könnten. Zu diesem Urteil erklärte Trotzki nach einer Meldung «us Mexiko, daß es mehr oder weniger seinen Erwartun gen entspräche. Stalin sei gezwungen worden, einen beträchtlichen Rückzug anzutreten, sonst hätte er alle Angeklagten erschießen lassen. Mstauer Todesurteile werden voWreÄ Das Präsidium des Vollzugsausschusses der Sowjet union hat nach einer amtlichen Mitteilung die Begnadi gung der l3 Angeklagten abgclehnt, die im Moskauer Theawrprozcß zum Tode durch Erschießen verurteilt worden waren. Lenins Iran verhafiei ? Eine polnische Korrespondenz berichtet, daß in Mos kau cm Gerücht verbreitet ist, wonach dieser Tage auch die Krupskaja, die Frau Lenins, verhaftet worden sei, die noch am 2l. Januar an den Feiern anläßlich des 13. Jahrestages des Todes Lenins teilgcnommcn hatte. Weiter soll Pjatakows Frau verhaftet worden sein. Auch Familienmitglieder mehrerer Angeklagter in dein Moskauer Thcaterprozcß sollen verhafte« worden sein.