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Mopauer» Tageblatt «nd Anzeiger Anzeigenpreise: Die -«6 mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,; bie 93 mm breite Millimeterzeile im TextteU 25 Pig.; Nachlaßstasfel L Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pfg zuzügl. Porte Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich 't."onatl.Bezngspreis l.7"RM.Zustellpeb. St' Pfg Bestellungen werden in uns. Geichäs,slt., von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen Da» »schopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha und des Stadtrais zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blatt mrd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeindegirokonlo: Zschopau Ar. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42834 — Fernsprecher Nr. 7lL Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors i- 28. Ja»»«« 193? Dank an den Führer Besondere Hilfsaktion -es WinteryiifSwerkS rum 30. Januar Der Reichsminister für Voltsaufklärung und Propa ganda, Dr. Goebbels, gibt folgendes bekannt: „Am 30. Januar feiert die ganze Nation das vier jährige Bestehen des nationalsozialistischen Reiches. Aus diesem Anlaß wird das deutsche Volk in großen Kund- gedungen deW-Führer feinen Dank abstatteu und sich zu ihm in Treue bekennen. An diesem Tage wird vom Winter hilsswcrt des deutschen Volkes wiederum eine besondere Hilfsaktion durchgesührt werden. Entsprechend der Zahl der betreuten Volksgenossen gelangen außer der nor malen Leistung Anwendungen im Werte von rund ^Mil lionen Mark zur Verteilung, und zwar 10,65 Millionen Wertgutscheine im Betrage von je 1 Mark und 4,3 Millionen Kohlengutscheine im Werte von je 1,50 Mark. Die Durchführungsbestimmungen für die besondere Hilfsaktion am 30. Januar erläßt der Reichsbeauftragte fiir das Winterhilsswerk! Es lebe der Führer! Es lebe die nationalsozialistische Revolution." Ausführungsbestimmungen In den Ausführungsbestimmungen beißt es: Die GutschetnefürLebensmittel und B e - kleidung berechtigen zur kostenlosen Entnahme von Lebensmitteln, Kleidung, Wäsche, Schuhwerk im Werte von 1,00 Mark je Schein, Andere Waren als Lebensmittel und Kleidung. Wäsche, Schuhwerk dürfen auf diese Gut ¬ scheine nicht verabfolgt werden. Die Gutscheine werden in der Zeit vom 30. Januar bis zum 15. Februar 1937 in allen einschlägigen Geschäften in Zahluyg genommen. Die Gutscheine sind auf weißem Wasserzeichenpapier mit braunem und schwarzem Aufdruck hergestellt. Die Abrechnung der Gutscheine geht folgender maßen vor sich: Die einschlägigen Geschäfte versehen die in Zahlung genommenen Gutscheine auf der Rückseite mit ihrem Firmenstempel oder mit handschriftlicher Firmen angabe. Stempel oder, Namen setzen 1. Geschäfte, die Lebensmittel verabfolgt haben, in das rechte obere schwarzbeschriftete Feld der Gutscheinrückseite. 2. Geschäfte, die Bekleidungsstücke verabfolgt haben, in das. rechte untere braunbeschriftete Feld der Gutscheinrückseite. Gutscheine, die nach dem l5. Februar 1937 vorgelegt werden, oder Scheine, die den Dienststempel des WHW. nicht tragen, dürfen von den einschlägigen Geschäften nicht in Zahlung genommen werden. Die Kohl eng u »scheine berechtigen zur Ent nahme von 50 Kilogramm Braun- oder Steinkohlen je Schein. Auch bei diesen Gutscheinen ist an den Kohlen händler bei Uebergabe eine Anerkennungsgebühr von l5 Pf. je Schein zu entrichten. Jede mißbräuchliche Verwendung der Gutscheine wird strafrechtlich verfolgt. Hm Mus Mr ÄHum Mahnllngell an die falsche Adresse - Mrs Antwort an den englischen Außenminister Demokratie ein schlechter Schatz gegen Volschemismas Während durch die Sorglosigkeit gewisser Regierungen die Verwicklungen in Spanien die internationale Lage immer mehr verwirren, hat der englische Außenminister Eden es für richtig gehalten, sich mit Deutschland und seiner Weltanschauung, die er eine „Doktrin" nannte, zu beschäftigen und über die Spanienfrage hinaus alle europäischen Probleme in die Erörterung zu ziehen. Auch der französische Ministerpräsident Blum will sich nach Verlautbarungen aus Paris an Deutschlands Adresse wenden. Eden, Blum und der Außenminister der Sowjets, Litwinow - Finckelstetn, die sich in Gens zur Völkerbundstagung treffen, werden die europäischen Probleme dort weiter erörtern. Nach der Rede Edens, die ein überraschend geringes Verständnis für die deutsche Friedenspolitik erkennen läßt und auf die der Führer selbst antworten wird, kann man mit weiterer Komplizierung der internationalen Probleme rechnen. -Prinzipienretter" Die vorgeschlagenen Methoden Edens zur Erreichung des Friedens unterzieht das italienische Blatt „Tribuna" einer treffenden Kritik. In einem Leitartikel des Blattes heißt es, niemand zweifle an den guten Ab sichten des britischen Außenministers, jedoch stelle Eden, „wte alle Prinzipienrei 1 er", die lebendigen Tat sachen nicht in Rechnung, die doch gerade heute immer aufs neue die gesamte Lage in Europa verändern. Die um jeden Preis überzeugten Friedensapostel schätzten die bolschewistische Gefahr viel zu gering ein und hegten gegen den Faschismus ein blindes Mißtrauen, nur weil er an geblich gegen die Dogmen der Demokratie verstoße. Edens »olitisches Glaubensbekenntnis werde am besten durch einen eigenen Ausspruch gekennzeichnet: „Die Demokratie st das Gegengift gegen den Bolschewismus". Offenbar, o ironisiert das Blatt, habe sich aber Eden in einem Wort geirrt. Anstatt „Gegengift" hätte er „N ä h r b o d e n" sagen sollen. — In Deutschland wie in Ungarn, in Italien wie in Spanien hätten die Tatsachen die Behauptungen Edens Lügen gestraft. Ueberall hätten die Marxisten ver sucht, gerade die parlamentarischen Systeme der Demo kratie auszunutzen, um die Macht an sich zu reißen In Spanien sei ihnen dies gelungen, und Frankreich stehe das gleiche Schicksal nahe bevor. Die Engländer glaubten jedoch nur an ihre eigenen Erfahrungen, nie an die der anderen. Den Erfahrungen, die sie selbst machten, wollten sie dann allerdings allgemeine Geltung verschaffen. Oer Llnfinn der deutschen -Isolation" In England hat die Nachricht, daß der Führer dem Außenminister Eden antworten werde, eine lebhafte Auseinandersetzung über das Für und Wider der Politii Edens hervorgerufen. Einzelne Blätter äußern Vermutun gen über den Inhalt der Führerrede und stellen wett- schweifende Perspektiven, die sich aus der angekündigten Hitler-Erklärung ergeben könnten. Die „Daily Mail" wendet sich bei dieser Gelegen heit wiederum scharf gegen Edens letzte Rede und be zeichnet die Befürchtung Edens, daß Deutschland in die Isolation gedrängt werden könne, geradezu als Unsinn. Im Gegenteil, man könne gegenwärtig kaum ein anderes Land in der Welt finden, das sich so vieler und enger Bande mit anderen kraftvollen Nattonen erfreuen könne. So verweist das Blatt in erster Linie aus die deutsch- italienische Freundschaft. Im Fernen Osten habe Deutschland in Japan einen zuverlässigen Freund, mitPolen bestehe ein Zehnjahrespakt, Deutschlands Be ziehungen zu Oesterreich und zuUngarn seien denk bar herzlich, und das neue Spanien sei Deutschlands Verbündeter. Franco werde es niemals vergessen, was Deutschland mit der Anerkennung des nationalen Spanien für ihn getan habe. In der neuesten Zett sei auch eine Freundschaft zwischen Deutschland und Portugal erwachsen, die aus der gemeinsamen Abwehr des Bolsche wismus aufkeimte. Selbst in Südamerika bestehe eine feste Freundschaftsgrundlage mit Argentinien, Brasilien und Chile. Wenn man das Isolation nenne, so schließt das Blatt, dann könne man England nur dieselbe Politik empfehlen, denn der einzige Freund, den England im I Augenblick der Gefahr habe, sei heute nur noch Frankreich. Verteidiger des Friedens Unter der Ueberschrift „Deutschland und Adolf Hitler" veröffentlicht die Wochenzeitschrift „Marianne" einen Artikel aus der Feder Fernand de Brinon's, in dem dieser versucht, auf die in Frankreich fast täglich aufgeworfene Frage zu antworten: „Was will Deutschland?" Das Dritte Reich, so schreibt Brinon, wolle das, was die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei wolle, uns infolgedessen, was der Führer wolle. Die Formel: „Eine Partei und ein Reich" gebe genau das politische Deutsch land von 1937 wieder. Wenn Adolf Hitler der unbestreit bare Führer Deutschlands sei, so müsse es auch möglich ein, festzustellen, wohin er Deutschland führe. Denn seine hauptsächlichsten Gedankengänge seien bekannt. Als sicherster Wegzeiger für die Beurteilung und für die Vor aussagen diene das Buch „Mein Kampf". Durch die Fehler des Versailler Vertrages, durch die Hartnäckigkeit der französischen Außenpolitik habe man es Hitler erleichtert, sein Land wiederaufzurichten. Werde man ihm jetzt auch noch die Genugtuung geben, als der Ver- - leidiger des Friedens zu erscheinen? Denn es bestehe kein Zweifel darüber, daß Adolf Hitler noch lange als Ver teidiger des Friedens sprechen könne. Wenn Frankreich sich darauf versteife, das deutsche Volk vom Nationalsozialismus trennen zu wollen, so werde es sich neue Enttäuschungen bereiten. Frankreich werde dann die selben Irrtümer wiederholen, die es fünf Jahre lang gegenüber Italien begangen habe. Stalins Antwort an Eden Außenminister Eden, der große „Verteidiger der Demokratie", der über seiner Prinzipienreiterei die Welt gefahr nicht steht, bekommt, ohne es darauf angelegt zu haben, auf seine merkwürdige Unterhausrede jetzt die Antwort des Bolschewistendiktators Stalin. Zum 13. Todestag Lenins widmet Stalins „Hofblatt", dic „P rawda" der Weltlage einen Artikel, der mit der Fest stellung beginnt, daß Stalin der Testamentsvoll strecker Lenins sei, und der mit der Versicherung schließt, daß in Erfüllung des Lenin-Testaments Stalin und die Dritte Internationale ,an der Entfachung der Weltrevolution arbeiten und daß bald hier, bald da auf der Weltkugel das Feuer der Weltrevolution ausbrcche. Der Tag des Sieges des Kommunismus ist nahe, frohlockt die „Prawda". Nun, Mister Eden, was sagen Sie dazu? Wollen Sie die Drohung Stalins nicht hören oder halten Sie das alles für völlig harmlos und ungefährlich? Stalin hat auch England in - seine Weltrevolutionspläne einge schlossen, oder glaubten Sie etwa nicht, Herr Eden? ... Ehrenpreis des Führers ' für die Internationale Wintersportwoche Der Führer und Reichskanzler hat für die Interna tionale Wintersportwoche in Garmisch-Partenkirchen einen Ehrenpreis gestiftet. Der Preis, ein von dem Bildhauer Prof. Esser (Berlins in Bronze geschaffener Skiläufer, ist für den Sieger im Kombinationsskilauf (Lang- und Sprunglauf) bestimmt. SA. spendet IVM Reichsmarl sür die Angehörigen der Gebliebenen der „Welle" Der Stabschef hat im Namen der SA. der Kriegs marine 10 000 Mark überwiesen. Diese Summe ist für die Hinterbliebenen der in mannhaftem und kameradschaft lichem Einsatz bei den Rettungsversuchen um die „Duh nen" ums Leben gekommenen Marineangehörigen be stimmt. ^9 Millionen Trachtenpuppen Abzeichen für das WHW. Die schlesischen Porzellanfabriken in Waldenburg, Königszell und Tillewitz sind damit beschäftigt, zwei Mil lionen Trachtenfiguren aus Porzellan herzustellen, die im März bei einer Straßensammlung der NSV. verkauft werden sollen. Die kleinen Puppen verkörpern zehn Trachtenaus allen deutschen Gauen. Zunächst werden die Figuren in Gips gegossen, danach bei 900 Grad im Ofen gebrannt und bei 1400 Grad mit einer milchartigen Glasur überzogen. Hierauf werden sie entsprechend den farben frohen Originaltrachten bemalt und müssen dann nochmals m den Ofen, damit die Farbe auch hält. Durch den großen nach Schlesien gefallenen Auftrag haben Hunderte von Arbeitern wieder Brot und Lohn ge funden. Insgesamt entstehen 19 Millionen solcher Trachtenfiguren aus Porzellan; 17 Millionen werden jedoch in Thüringen und in Bayern hergestellt. Eine Milliarde für Polens Aufrüstung Der polnische Ministerrat hat einer Reihe von Gesetz entwürfen über das Aufrüstungs- und Arbeitsbeschaffungs programm der Regierung zugcstimmt, die in Kürze vom Parlament beschlossen werden sollen. Das Aufrüstungs- Programm sicht Zuwendungen des Staates im Lause der Jahre 1937 bis 1940 in Gesamthöhe von einer Milliarde Zlotv vor. Ein Teil dieser Mittel soll durch die von Frankreich bereitgestellte Rüstungsanleihe aufgebracht werden. Neberdics sind andere Kreditopcrationcn im In- und Aus land vorgesehen. Zur wirksameren Bekämpfung der Er werbslosigkeit hat die Regierung ferner ein Arbeits- beschaffungsprogramm für vier Jahre ausgearbeitet, das für das Jahr 1937 einen Aufwand von 264 Millionen Zloth vorsieht. Vor allem sollen Wege bau und Erdarbeiter« in Angriff genommen werden, um möglichst vielen Erwerbslosen Arbeit und Brot zu sichern. Die Finanzierung des ArbeitsbeschaffungSprogramms ist aus öffentlichen Mitteln und dn»ch Auflegung von B i n n e n a n l c i h c n gedacht.