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Xr. 9 Hcilruscn begrüßte die vieltausendköpfige Menschenmenge vcu Führer. Der Führer dankte für die herzliche Begrü ßung mit erhobener Rechten. Reben ihm standen auf dem Ballou Neichsaußcnminister Freiherr von Neurath, die Staatssekretäre Dr. Meißner und Lammers, der per sönliche Adjutant des Führers, Obergruppenführer Brückner, und der militärische Adjutant des Führers, Oberstleutnant Hoßbach. Minutenlang dauerten die Ova tionen an. Dann schloß sich die Balkontür hinter dem Führer. — Vorbeimarsch der Ehrenkompanie Unter Führung ihres Kompaniechefs, Hauptmanns Brüger, war die Ehrenkompanie nach Abfahrt der Diplo maten aus dem Ehrenhof des „Hauses des Neichspräsi- ocuicn" abgerückt und hatte in der Wilhelmstrabe gegen über der Reichskanzlei Aufstellung genommen. Dort schritt der Führer in Begleitung des Kommandanten von Ber lin, Generalleutnant Schaumburg, und des Komman deurs des Wachrcgimcuts, Oberst von derAlten, die Front der Ehrenkompanie ab. Hieran schloß sich ein Vor beimarsch vor dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, dem auch bei dieser Gelegenheit von den Massen auf dem Wilhelm platz herzliche Kundgebungen bereitet wurden. Slarler Eindrua in London Die Ansprache des Führers wird in der Londoner Abendpresse in großer Aufmachung veröffentlicht. Die Ueberschriften weisen besonders auf die Erklärung des Führers hin, daß Gefahren für den Frieden vorhanden seien. Der „Evening Standard* stellt seinen Bericht an die Spitze des Blattes und hebt hervor, daß der Führer sich an die Völker gewandt habe, sich zu versöhnen. — „Eve ning News" weist besonders auf die Stelle der Erklä rung hin, die die Erwartung ausspricht, daß die gegen wärtigen Sorgen Europas eine Mahnung für alle Völ ker sein sollten. — Der „Star" hebt hervor, daß Adolf Hitler dem deutschen Volk Ordnung bringe, um der Welt damit zu dienen. Reujahrsglückwünsche der Halloren für Or. Goebbels Nach dem Empfang beim Führer statteten die Hal lorett auch Reichsminister Dr. Goebbels ihren Besuch ab, um ihm in ihrer althergebrachten Form die Glückwünsche für das Jahr 1937 zu überbringen. Mit Segenswünschen für das Wohlergehen des Ministers und seiner Familie verband der Wortführer die Hoffnung, daß Dr. Goebbels auch im neuen Jahre in unverminderter Arbeitskraft zum Wohle für Volk und Vaterland schaffen möge. Reichsminister Dr. Goebbels dankte den Abge sandten der Salzwirker-Brüderschast herzlich mit dem Wunsche, sic noch recht viele Jahre in den Tagen der Neu jahrswende begrüßen und ihnen und ihren Familien seine besten Wünsche für das neue Jahr aussprechen zu können. Anbedingte Sicherung derSrowers orgnng Listen bei den Ortsbauernführern und Sachvcrständigen- ausschüsse in den Gemeinden — Vcrfütterung von zu gekauftem Roggen und Weizen verboten Deutschland ist in seiner Browersorgung vom Ausland unabhängig, solange die Landwirtschaft ihre Pflicht tut und das ihr auferlegte Ablieferungssoll an Brotgetreide pünktlich und gewissenhaft erfüllt. Die Landwirtschaft ist sich nach den bisherigen Ablieferungen, von Ausnahmen abgesehen,. ihrer Pflicht durchaus bewußt. Das Bewußt sein darf aber keinesfalls eher erlahmen, als bis das Ab lieferungssoll restlos erfüllt worden ist. Es kommt alles darauf an, den Nest des Ablieferungssolls bis Ende Fe bruar 1937 ebenso pünktlich und vollständig zu erfüllen, wie dies bei den ersten Raten der Ablieferungspflicht bis her im allgemeinen der Fall war Um dem Rechnung zu tragen, hat der Neichsbauern- führer angeordnet, daß die Ortsbauernsührer L i st e n an legen, in die sich aus freiem Willen diejenigen Bauern und Landwirte eintragen können, die sich verpflichten wollen, nicht nur ihr Licfersoll pünktlich zu erfüllen, sondern dar über hinaus noch zusätzliche Mengen an Brotgetreide ab- zulicfern. Um sichcrzustellen, daß alle ohne Unterschied ihre Pflicht erfüllen, auch diejenigen, die im Gegensatz zu der großen Mehrheit des Landvolkes aus Unkenntnis ihrer Verantwortung oder aus Pflichtvergessenheit nicht ihrem Ablieferungssoll entsprechend Roggen und Weizen zum Verkauf bringen, wird in jeder Gemeinde ein Sachver - ständigenausschuß gebildet, der die Aufgabe hat, an Ort und Stelle festzustellen, aus welchem Grunde im Einzelfall das Ablieferungssoll nicht erfüllt worden ist. Dieser Ausschuß hat ferner gegebenenfalls vas Erforder liche zu veranlassen, um die Erfüllung des Ablieferungs solls zu erreichen. Ferner wird durch eine Verordnung des Reichsernäh rungsministers allen Tierhaltern die Verfütterung von zugekauftem Roggen oder Weizen oder Erzeugnissen hier aus verboten. Bei den Deputatempfängern wird der Reichsnährstand dahin wirken, daß die Deputate künf tig nur in dem Umfang in Roggen oder Weizen geliefert werden, in dem die Depuiatempfänger diese Getreidearten für ihre eigene Ernährung benötigen. Auch der Handel von Roggen und Weizen zu Futterzwecken wird verboten. Für die Geflügelhaltungen, die auf Grund dieses Ver bots keinen zugekausten Weizen mehr verfüttern dürfen, wird durch die Neichsstelle für Getreide im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten Mais zur Verfügung gestellt werden. Auch sonst werden durch die Reichsstelle im Be nehmen mit dem Reichsnährstand demnächst größere Mengen von Futtermitteln über die Landesbauernschaft verteilt werden, um zu erreichen, daß über das Abliefe rungssoll hinaus noch Roggen und Weizen abgeliefert wird: bei dieser Verteilung sollen in erster Linie die Bauern und Landwirte berücksichtigt werden, die ihr Ab lieferungssoll pünktlich und vollständig erfüllt und sich in die erwähnte Liste eingetragen haben. Urlaubsreife Görings nach Italien Ministerpräsident Generaloberst Göring wird sich in Begleitung seiner Frau dieser Tage zu einem kürzeren Erholungsurlaub nach Italien begeben. Zschopau« Tageblatt und Anzeiger Dienstag, de« 1L. Januar 1937 FrMWs „PMHerWng" M Ceuta Französischer Generalstab plante Gamarsch ia Spanisch-Marokko Berlin, 11. Januar. sDrahtbcricht). Dl- Hetze, die die französische Presse gegen Deutsch land ausgenommen hatte, und in der Deutschland unter stellt wird, daß es geheime Pläne in Spanisch-Marokko habe, wendet sich jetzt gegen ihre Urheber selbst. Es hat sich nämlich herausgcstcllt, daß der sranzöstsche General- stab Vorbereitungen getroffen hat, uni die Nordzone von Spanisch Marokko dem französischen Marokkogcbiet an- zualiedcrn. Die Marokkozone tStiewe.) Die französischen Gcncralstabskrcisc spekulieren dar auf, daß das geschwächte Spanien nicht in der Lage wäre, Frankreich ernstlich an der Besetzung von Spanisch- Marokko zu hindern. Gleichzeitig könnten die Franzosen einen ihrer lang gehegten Pläne verwirklichen, indem sie die spanische Hafenstadt Ceuta zu einer Festung gegen über dem englischen Gibraltar ausbauen könnten Mit diesen Plänen verschiebt Frankreich die ganze spanische Frage vom weltanschaulichen auf das macht politische Gebiet und kehrt damit zu den berüchtigten Methoden im Zeitalter des Imperialismus zurück. Wir werden au die Geschichte der Vorkriegszeit erinnert, wenn im Zusammenhang mit den Plänen der französischen Regierung das Wort vom Panthersprung Löon Blums nach Ceuta wiederauslebt. Vor unserer Er innerung wird die Krise lebendig, die schließlich 1914 zum Weltkrieg sühnte. Ganz Marokko in ferne Hände zu bekommen, ist die Absicht Frankreichs, solange es überhaupt in Marokko Fuß gefaßt hat. Aber immer hatte England ein wachsames Auge auf Marokko. Denn es hatte vorsorglich im Jahre 191)4, als es Frankreich freie Hand in Marokko ließ, um freie Verfügung über Aegypten einzutauschen, dafür ge sorgt, daß gleichzeitig Spaniens Ansprüche auf Marokko nicht untergingen. Denn ein französisches Gibraltar in Ceuta gegenüber der englischen Mittelmeerfestung Gibral- tar war und ist für England untragbar. England hatte gleichzeitig den Franzosen die Aufgabe überlassen, Deutschland aus Marokko fernzuhalten. Von 1905 an, als der Kaiser Tanger besuchte, um die deutsche Gleichberechtigung in Marokko zu unterstreichen, und das Kanonenboot „Panther" nach Agadir dampfte, um die Franzosen, die die Hauptstadt Fez eigenmächtig besetzt hatten, vor weiteren Schritten zu warnen, bis zum Jahre 1911, als das Marokko-Abkommen zwischen Frankreich und Deutschland geschlossen wurde, bildete Marokko einen ge fährlichen Krisenpunkt in der europäischen Politik. 1911 wurde die Kriegsgefahr noch einmal beseitigt, gleichzeitig aber wurde die „Entente Cordiale" gegründet, die letzten Endes doch zum Weltkrieg führte. Spanien widerlegt die französische Lüge Die Antwort auf einen französischen Schrill in Tetuan Wie amtlich aus Paris bestätigt wird, hat der fran zösische Gencralkvusul in Tel,,an im Auftrage des Gene- ralresidcutcn von Französisch-Marokko bei dem Geueral- gouverncur der spanischen Marokkozone einen diplomati schen Schritt unternommen. Bemerkenswert dabei ist, daß im Gegensatz zu dem ge wissenlosen Hetzfcldzug, den Frankreich gegen Deutschland in Szene gesetzt hat, nach der amtlichen Verlautbarung der Beauftragte Frankreichs seinen Schritt in Tetuan nur mit Gerüchten begründete, während die Pariser Lügenpresse bereits von Tatsachen zu berichten wußte. Das ist ein auffälliger Rückzug. Der spanische General gouverneur und Vertreter der nationalen spanischen Ne- giernng in Marokko, Oberst Beigbeder, hat dem fran zösischen Generalkonsul versichert, daß ausländische Trup- penabteilungen weder in Marokko sich befänden, noch dort erwartet würden. Auch England rück ab Auch England bestätigt den französischen Lügen-- sabrilaitten, daß alles, was sie über deutsche Einfluß-- nähme in Spanisch-Marokko gemeldet haben, Hirngespinste und gemeine Verleumdungen sind. Weder befinden sich- deutsche Truppen in Spanisch-Marokko noch sind solche ge landet worden Auch über die Anwesenheit angeblicher deutscher Freiwilliger, so heißt es weiter, ist in London, nichts bekannt geworden. Hingegen habe sich eine gewisse deutsche Betätigung in Marokko bestätigt, die sich auf die Beschäftigung von Berg werksingenieuren und ähnliches erstrecke. Es sei ja be kannt, daß Franco eine Reihe von deutschen Beratern habe. Im übrigen wird in London darauf verwiesen, daß dke-" berichtete deutsche Betätigung keine Vertragsverletzung darstelle. Auch die Berichte über die Anlage von Befesti gungsanlagen außerhalb Ceutas hätten sich nicht bestätigt. Die rote Lüsenfabrik in Tanger Ein französischer Sonderberichterstatter zerreißt das Lügengewebe Die Pariser Zeitung „Jour" veröffentlicht den Be richt eines Sonderberichterstatters, der eine fast dreiwö chige Reise durch Spanisch-Marokko machte. In diesem Bericht werden alle die phantastischen Meldungen der französischen Linkspresse über deutsche und italienische Truppenlandungen Lügen gestraft. Der Berichterstatter erzählt, daß die gleichen Leute In Tanger, die ihm diese unglaublichen Märchen aufge- tischt hättten, täglich die französischen Nachrichtenbüros besuchten. Ihnen seien jene Meldungen zuzuschreiben, die von diesen Nachrichtenagenturen und großen fran zösischen Zeitungen über die Lage in Marokko gebracht würden. Diese „Informatoren" aber bekämen ihre Mel dungen von dem roten spanischen „Konsulat" iu Tanger, das bekanntlich den Bolschewisten treu ' ergeben sei. So erkläre sich alles. . Der Korrespondent berichtet über seine Reise: Er fei mehrere Tage in Tetuan, Ceuta und Larrasch gewe sen. Nirgends habe er auch nur einen einzigen aus- ländischenSoldatengesehen. Wenn es so viele dort gegeben hätte, wie berichtet wurde, dann hätte man sie doch irgendwo sehen müssen. Es sei völlig unmöglich, solche großen Truppenansammlungen, wie angeblich vor handen sein sollten, zu verstecken. Er habe außerdem mehrere Male dem Entladen deutscher Handelsschiffe zu gesehen, niemals habe er dabei etwas Auffälliges beob achten können. Der Sonderberichterstatter des „Jour" erklärt, daß er nur wenige Deutsche in Spanisch-Marokko angetrof- jcn habe, in erster Linie Handelsvertreter, deren Zahl aber auch gering sei. Wenn man behaupte, daß Deutsch land oder Italien Absichten auf Spanisch-Marokko hät ten, so täusche man sich gewaltig. Zu gut pordereitet Infolge der in Sowjetrußland sehr starken Presse zensur pflegt die sowjetrussische Presse die Meldungen über alle europäischen Ereignisse meist sehr spät zu ver öffentlichen. Es ist jedoch sehr interessant, daß die Mos kauer Presse schon am 9. und 10. Januar, also zugleich mit der französischen Presse und oaher mit einer ungewöhnlichen Schnelligkeit, in der Lage gewesen war, die marokkanischen Märchen aus Paris ebenfalls zu veröffentlichen und sogar schon in selbstverständlich sowjetistischer Art zu besprechen. Diese Feststellung ist ein. neuer Beweis für die Richtigkeit der Pariser Meldungen, daß die gesamte Prefsehetze sorg fältig vorbereitet war, und zwar unter der Schutzherr- schaft der Sowjetjuden Moses Rosenberg und Potemkin. Diese Feststellung wird sicherlich^ in London auch interes sieren, da ja die französische Preye genügens Veriucye unternommen hatte, auch die englische Presse zur Betet» ligung an den Manövern zu verleiten. Kommunistischer Ausstan-Splan M aufgedeckt Massen der Haftungen in Japan Im Zusammenhang mit einem Aufstandsplan, der jetzt aufgedcckt wurde, wurden 350 Kommunisten in Japan, verhaftet, die seit langem eine ausgedehnte Wühl- u»^ Hetzarbcit in Japan, aber auch aus Formosa, Korea und> in Schanghai getrieben haben. Wie aus der Mitteilung des Tokioter Innenministe riums hervorgeht, wurde die Tätigkeit der kommunistischer». Hetzagemen bereits seit langem sorgfältig beobachtet. Schon vor vier Jahren waren in Japan Geheimbünde kommnnistischer Tendenz gegründet worden, von denen: vor allem unter den Arbeitern und Bauern ft-"''"-^ropa» ganda getrieben wurde. Nicht weniger als 300 Funk tionäre betätigten sich im Auftrage dieser Geheim bünde. Sie gründeten in ganz Japan kommunistische Zel len. Mit getarnten Zeitschriften, die Titel wie „Bauern freund" oder „Arbeiterjugend" hatten, wurde versucht, die Parole des Bolschewismus ins japanische Volk zu tragen. Es waren aber auch bereits Vorbereitungen für einen, bewaffneten Aufruhr getroffen worden. Der Aufstandsplan sah vor, daß wichtige militärische Einrich- lungen und Eisenbahnen zerstört, Funkstationen besetzt: und Banken beraubt werde» sollten. Oie Pressehehe war vorbereitet Eine interessante Feststellung Infolge der in Sowjetrußland sehr starken Presse zensur Pflegt die sowjetrussische Presse die Meldungen über: alle europäischen Ereignisse meist sehr spät zu bringen. Es ist jedoch sehr interessant, daß die Moskauer Presse schon- am 9. und 10. Januar, also zugleich mit der fran zösischen Presse und daher mit einer ungewöhnlichen Schnelligkeit, in der Lage war, die marokkanischen Märchen aus Paris ebenfalls zu veröffentlichen und sogar schon in selbstverständlich typisch sowjetistischer Art zu kommen- tieren. Diese Feststellung ist ein neuer Beweis für die Rich tigkeit der Pariser Meldungen, daß die gesamte Pressehetze sorgfältig vorbereitet war, und zwar unter der Schutzherr schaft der Sowjetjuden Moses Rosenberg und Potemkin. Diese Feststellung wird sicherlich in London auch inter essieren, da ja die französische Presse genügend Versuche unternommen hatte, auch die englische Presse zur Beteili gung an den Manövern zu verleiten.