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Nr. 1 Mes WM n Mz PmW „Lippe Detmold eine wunderschöne Stadt" ist ein deutsches Volkslied, aber auch nicht mehr. Es wird ein Spottlied, wenn man mutwillig darin das Wört chen „einen" betont, um damst zu bekunden, cs babe dort nur einen Soldaten gegeben, der in den Krieg marschieren mußte. Abgesehen davon, daß dieses alte niedersächsische Stammland einen solchen Spott nicht ver dient, zumal im Kriege das Infanterieregiment 55 in Detmold sich unvergeßlichen Kriegsruhm erworben und schwere Opfer gebracht hat, werden es sich Lippe-Detmold und mit ihm das ganze deutsche Land verbitten, daß im Ausland das Spottlied als deutsche Natio nalhhmne unterschoben wird. Man darf wohl annehmen, daß in Holland die deutschen Nationalhymnen bekannt sind, und Menschen von Takt sollten in Holland cinsehen, daß die Gleichstellung dieses soldatisch ver brämten Gassenhauers mit der holländische» National hymne zumindest eine Geschmacklosigkeit ersten Ranges ist. Die Sache hat aber noch eine andere Seite. Möglich, daß die holländischen Regierungsstellen und P rinz Bernhard zurLippe-Biesterfeld bisher nichts von diesen Entgleisungen erfahren hatten. Nachdem aber bei den Vorbereitungen zu den Hochzeilsfeierlich- keitcn im Haag die Nationalflagge der Deutschen besudelt und bei einem deutsch-holländischen Fußballspiel die deut schen Farben beleidigt wurden, und nachdem sich die Ein- schmuggelung des Spottlicdcs eingebürgert zu haben scheint, dürfen wir wohl erwarten, daß etwas von den zu ständigen Stellen in Holland und von dem Prinzen Bern hard geschieht. Prinz Bernhard wird als künftiger Ge mahl der holländischen Thronfolgerin und dercinstiger Prinzgemahl nicht verleugnen wollen, daß er ein Prinz deutschen Blutes ist, und daß diese Abstammung verpflichtet. Es ist schon traurig, daß er durch die Oeffent- lichkeit auf die schandbaren Vorgänge in Holland auf merksam gemacht werden muß, und daß er nich, bereits vorher dagegen Front gemacht hat. Jeder aufrechte und anständige Holländer wird diese Probokatlonen, wie sie sich gewisse Kreise in Holland zuschulden kommen lassen, mit Abscheu ablchnen, und man wird cs dem Prinzen Bernhard sicherlich nicht als Zeichen besonderen Mutes anrechnen, wenn er Augen und Ohren gegen öffentliche Beleidigungen seines Vaterlandes verschließt. Auch wenn er Holländer wird, kann er dadurch nie von der Verpflich tung entbunden werden, stets für seine Heimat und für deutsche Ehre cinzutreten. Je früher Prinz Bernhard den Holländern beweist, daß er ein Mann von Cha rakter ist, um so leichter wird er es später haben und um so schneller wird er sich die Anerkennung aller der Kreise Hollands erwerben, die sich nicht als Büttel ge wissenloser Intriganten und Hetzer benutzen lassen. Bedauern des holländischen Außenministers Ter holländische Außenminister hat auf die Vorfleb lungen der deutschen Gesandtschaft im Haag bei der hol- ländischen Negierung sein Bedauern über einen de: Flaggenzwischensälle zum Ausdruck gebracht, die sich kürz lich ereignet haben. Er hat zugesagt, daß sich Zwischen fälle der Art nicht wiederholen werden, wie sie sich bei den Zeigen der Hakcnkreuzfahne an Häusern von Reichsange- bärigen in Holland aus Anlaß der Vorfeiern für die kom mende Hochzeit leider ergeben haben. * Durch die Erklärungen des holländischen Außen Ministers ist dieser Zwischenfall be'.gclegt. Nicht erledig! aber ich der skandalöse Fall bei dem deutsch-hollän dischen Fußballspiel, wo sich die Kapelle weigerte die deutschen Nationalhymnen zu spiele» und statt dessen das Spottlicd „Lippe Detmold, eine wunderschön! Stadt..." als Ersatz anstimmtc. Der Flugzeugskandal in LIGA. FlMWMer Cüse ei« Age«i Moskaus Das AM m die UWWMe sör die iMMm Mm - SmieidoWailer streitet nach bewährtem Mn ad Die amerikanische Presse und diejenigen Kreise des amerikanischen Kongresses, die scharf gegen den Kommunismus eingestellt k-ild, beschäftigen sich in umfang reichem Maße mit der Frage, welche Hintermänner hinter dem amerikanischen Makler Cuse stehen, der die Lizenz für Flugzeuglieserungcn an die spanischen Noten in Bilbao erworben hat. Der S o w i e t b o t s ch a f 1 e r in Washington hat es sehr eilig gehabt, nach erprobtem Muster äbzustreiten, etwas mit den Flugzeugankäufen zu tun zu haben. Aber in der amerikanischen Oeffcntlichkcit ist man allgemein der Ansicht, daß Cuse nicht mit eigenem Gelds bezahlen konnte. Der Vorsitzende des Munitionsausschusses des amerikanischen Kongresses N y e erklärte, daß von der Regierung ein ausführlicher Bericht über Cuse au gefordert sei. Cuse soll auch vor den Munitionsausschuß geladen werden, damit volles Licht in seine Verbindungen mit Moskau gebracht" werden kann. Cuse hat sich bei der Washingtoner Negie rung als Händler Schußwaffen, Munition, Unterseeboote und andere Schiffsarlcn als Warenzweig registrieren lassen und nahm in den vergangenen Jahren starke Auf käufe vor. In der amerikanischen Oefsentlichkeit spricht man vielfach seine Verwunderung darüber aus, daß dis Negierung nach der Vergebung der Lizenz an Cuse erst jetzt auf das noch in Geltung befindliche Nemralitäts- gesetz gestoßen sel. Wenn man das Neutralitätsgesetz ändere, sei es auch dann noch zu umgehen, indem das Kriegsmaterial einfach über Mexiko geschickt werde. Die Hafenstadt Vcrakruz in Mexiko sei zu ciucm Um schlagplatz für Lieferungen a» die spanischen Noten geworden. Die amerikanische Presse fragt nun, wer dieser ge heimnisvolle Cuse ist. Man nennt ihn in Amerika den kleinen „Zaharoff". Man kann ihn als sowjeirussischen Agenten für Einkauf von Kriegsmaterial in den Ver einigten Staaten bezeichnen. Cuse ist Lette von Geburt. In seinem Heimatland Hal er lange vor dem Kriege sich als Hausierer betätigt. In Gegenden, wo man noch keine Streichhölzer kannte, tauschte er bei den Hirten diese gegen Ziegenwollc ein. Dann wanderte er nach Amerika aus und wurde Anfang 1928 amerikanischer Bürger. Eine Kongreßuniersuchnng im Jahre 1930 ergab, daß er mit der russischen Handelsgesellschaft bei Ankäufen alter Hceresflugzeuge zusammenarbeitete. In seiner Gesell schaft wurde immer hinter verschlossenen Türen gearbeitet. Die von ihm erworbenen umgebauten Altmotorcn gehen seit mindestens zehn Jahren nach Nutzland. Cuse verfügte stets übet viel Geld. In der letzten Zeit versuchte er, überall moderne Maschinen aufzutreiben. Wie Hohn für die amerikanische Bevölkerung wirkt es, daß er auch das Nekordflugzeug Richmans, „Lady Peace", für dis spani schen Noten erworben hat. Nach Bekanntwerden des letzten Falles ist Cuse v s r s ch w u n d e n. Aber schon jetzt steht fest, daß er für den Moskauer Bolschewismus ungehindert in einem Lande arbeiten konnte, das noch immer vor der kommunistischen Gefahr seine Augen verschließt. SA. sammelt für bas WinterhilssNerk Appell a den Opferwillcn des Volkes. Die Ober st e SA. -Führung wendet sich mit einem Appell an alle Volksgenossen, in dem es u. a. heißt: Freiwillig und uneigennützig, heule wie früher mate rielle Opfer bringend, versiebt der S A. - M a n n seinen Dienst. Ohne Anspruch aus klingenden Lohn bestreitet er die Kosten seiner Uniform, seiner Ausrüstung und Aus bildung aus eigenen ost kärglichen Mitteln. Und wenn diese Männer am Sonntag zum Sammeln aniretcn und ihren Appell zum Opfer an das deutsche Volk richten, dann sollte dieses Vorbild Ansporn sein. Gewiß — der Zeitpunkt zum Sammeln ist nicht günstig,die Feiertage sind gerade vorüber. Feiertage aber, die das deutsche Volk in einem bisher nie gekannten Maße der Einheit, der Zusammengehörigkeil und im Bewußtsein verleben konnte, daß nicht nur der Friede im Innern ge währleistet ist, sondern daß der Führer auch den Frieden nach außen hin gesichert Hal. Diese Feiertage verpfich - t e n zum verstärkten Bekenntnis zur Volksgemeinschaft, sie müssen Impuls sein zu neuer Tal und neuem Opfer. Und so wird auch der erste Sammeltag im Jahre 1637 für das große sozialistische Werk der gegenseitigen Hilfe eines ganzen Volkes zu einem Erfolg werden, der dem Opferwillen des deutschen Polkes für 1637 als Richtschnur dienen kann. Das Beileid des Führers zum Tode von Erzherzog Friedrich Der Führer und Reichskanzler hat anläß lich des Ablebens des Erzherzogs Friedrich, Budapest, das nachstehende Telegramm an den Sohn des Verstorbenen, Erzherzog Albrecht, gerichtet: „Eurer Kaiserlichen Hoheit spreche ich anläßlich des Heimgangs Ihres verewigten Vaters meine und des deutschen Volkes aufrichtige Teil nahme aus. Seine Verdienste als preußischer Generalfeld marschall und bei der Führung deutscher Truppen im Weltkrieg werden in Deutschland unvergessen bleiben. Adolf Hitler. Deutscher Reichskanzler." Große Auwmobilausstellung in Serkin Vom 20. Februar bis 7. März — Zahlreiche Anmeldungen aus dem In- und Auslande Die die jähr ige große Berliner Internatio nale Automobil- und Motorrad-Ausstel lung 10 3 7 findet in der Zeit vom 20. Februar bis ?. März in sämtlichen Ausstellungshallen am Kaiser- samm statt. Wie der Neichsverband der Automobilindustrie mit- wilt, sind die Anmeldungen der Aussteller in so großer Zahl eingelaufen, daß wiederum wie im Vorjahr der B a u : iner weiteren Halle erforderlich wurde. Die Ausstellungslcitung hat beschlossen, die Ausstellungszeit oon vornherein auf 16 Tage zu bemessen, da die vielen Anmeldungen aus dem In- und Ansland mit Sicherheit darauf schließen lassen, daß die vorjährige Besucherrekord- ziffer weit überschritten wird. lv Zahre Gefängnis M Tschanghsueliang Das durch den Ausschuß für militärische Angelegen heiten eingesetzte Kriegsgericht verurteilte Tschang hsueliang wegen Anstiftung des Aufstandes in Sianfu zu zehn Jahren Gefängnis. Das Kriegsgericht stellte eine Begnadigung durch die Negierung in Aussicht, da Tschang hsueliang Marschall Tschiangkaischek freiwillig aus seiner Gefangenschaft nach Nanking zurückkehren ließ. LeMrutz lür 4. Januar l Wer ein Volk retten will, kann nur heroisch denken. Der heroische Gedanke aber muß stets bereit sein, aus ! die Zustimmung der Gegenwart Verzicht zu leisten, ! wenn die Wahrhaftigkeit und Wahrheit es erfordert. ' Adolf Hitler. Ausschwung in allen Zweigen Die Deutsche Reichspost tm Jahre 193k Die aussteigende Entwicklung der deutschen Volks wirtschaft, die auch im abgelaufenen Jahre qnverändert angehalten hat, brachte der Deutschen Reichspost eine Verkehrssteigerung in allen Dienstzweigen. Zur Er füllung ihrer Aufgaben Hai die Deutsche Reichspost die Postbeförderungsgelegenheiten verbessert und vermehrt, ihre Verkeürseinrichtungen ausgebaut und die. technischen Anlagen weiter vervollkommnet. In einer Reihe von Orten wurde entsprechend der starken Verkehrszunahme die Zahl der Briefzustel lungen erhöht. Tie Postversorgung auf dem Lande hat durch neue Kraftpostlinien und neue Poststellen verbessert werden können Damit sind weiteren Kreisen der Land bevölkerung frühzeitigere Zu- und Abführung der Post und erleichterte Versendung von Kleingütern mit den Land kraftposten zugute gekommen. Das Luftpost netz um faßte im Sommer 1036 108 Linien und verband das Deutsche Reich mit allen europäischen Staaten sowie mit Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay. Die günstige Entwicklung des P o st s ch c ck Ver kehrs setzte sich auch im Jahre l!>36 fort. Die Zahl der Postscheckkonten ist gegenüber dem Vorjahr um etwa 26 000 auf 1003 000 (Ende Novcmver) gestiegen. Der Telcgra- phcnverkehr aus dem allgemeine» Telcgraphennetz ist um rund 2 v. H. gestiegen. Beim Fernsprecher stieg die Zahl der Sprechstellen um 150 000 auf 3,38 Millionen. Zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen wurden getrof. fen, um den Fernsprecher als bequemes und zuverlässiges Nachrichtenmittel weitesten Kreisen der Volksgemeinschaft zugängig zu machen. Beim Rundfunk stieg die Teil nehmerzahl um 750 000 auf über 8 Millionen. Im De zember waren 11,91 v. H. der Bevölkerung des Reiches am Rundfunk beteiligt. Damit steht das Deutsche Reick hinsichtlich der Nundfunkdichte unter den Ländern Europas nächst Schweden, Großbritannien und Dänemark an vierter Stelle. Reichsbahn und Reichsautobahn im Zeichen des Aufbaues Neichsbahn überschritt Leistungsergebnisse von 191? 1088 Kilometer Rcichsautobahnen in Betrieb Die Deutsche Neichsbahn legt ihre vorläufige Bilanz des Jahres 1936 vor, die ein Spiegelbild dcs starken und stetigen Wirtschaftsausschwungs in Deutsch land ist. Die Reichsbahn kann daher eine günstige finan zielle Entwicklung verzeichnen. Die Leistungsergebnisse )es letzten Vorkr,egsjahres 1913 seien durchweg — zum Leit sogar beträchtlich — überschritten worden. Die Ge- s a m t e i n n a h m e n der Betriebsrechnung stellen sich nit voraussichtlich 3960 Millionen Mark gegen 3586,1 Millionen Mark in 1935 um rund 374 Millionen Mark wer 10,4 v. H. höher als im vorigen Jahre. Dieser nettere Einnahmezuwachs wird es voraussichtlich ermög lichen, die Betriebsrechnung mit einem Ueberschutz .wn rund 460 Millionen Mark abzuschließen: 1935 betrug rer Betriebsüberschuß nur 152,2 Millionen Mark. Die Betriebsausgaben sind mit einer Steigerung von etwa r v. H. gegen 1935 bei weitem nicht so stark gewachsen nie die Einnahmen. Auch die Reichsautobahnen geben einen Rück blick auf 1936, aus dem sich u. a. ergibt: Einschließlich )er bereits seit dem Jahre 1935 betriebenen Strecken 108 Kilometer) waren Ende 1936 1088 Kilometer für den Verkehr freigegeben. Auf etwa 1600 Kilometer Strecken Ind darüber hinaus die Bauarbeiten in vollem Gange. Bisher sind insgesamt 2610 Brückenbauwerke iertiggestellt. Im Jahre 1936 stiegen die Ausgaben für scn Bau der Reichsautobahnen gegenüber den Vorjahren ruf rund 720 Millionen Mark, so daß sett Beginn des Baues bis Ende 1936 rund 1415 Millionen Mark auf- zewendct worden sind. Die Ergebnisse aller bisherigen Verkehrszäh lungen haben die Erwartungen voll bestätigt. Mehr- -ach wurden an Tagen mit Spitzenverkehr aus einzelnen Neichsautobahnstrecken bis zu 12000 Fahrzeuge in 24 Stunden gezählt, ein Beweis für die Be- lastungsfähigkeit der Neichsautobahnen. Die Gesamtzahl der U n f ä l l e ist in den ersten ne«» Monaten mit 1768 Fällen um 13 - r. 1 v. H. niedria« rls im gleichen Zeitraum des Vorjahres. SeiWt SMüehm in LMM MW 38 Reichsdeutsche schmachten in den Kerkern der GPU. Zu den bisher bekannten 37 Haftfällcn von Reichs deutschen in der Sowjetunion kam in diesen Tagen ein neuer hinzu. In Leningrad wurde in der Nacht zum 30. Dezember der reichsdeutsche Sportlehrer Meier von der GPU. verhaftet, nachdem dort erst kurz vor Weih nachten der reichsdeutsche Straßenbauingenieur Doktor Metzger mit seiner Frau festgenommen worden war. Das Ehepaar Metzger ist nach Moskau gebracht worden. Die Zahl der verhafteten Reichsdeutschen beläuft sich damit für Leningrad aus 15, für die gesamte Sowjetunion, soweit sie den amtlichen deutschen Stellen bekannt wurde, auf 38. Die Opfer der ersten Verhaftungswelle von Anfang November sind nunmehr schon über eineinhalb Monate in den Gefängnissen der GPU. fest gesetzt, ohne daß bisher auch nur in einen, einzigen Falle die Besuchserlaubnis für Angehörige oder Vertreter deut scher Konsulate erteilt worden ist. Auch ist nicht bekannt- gegeben worden, welche konkreten strafbaren Handlungen den einzelnen Verhafteten zur Last gelegt werden. Das Geheimnis E um den belgischen Bolfchafissek eiär — Wie Reuter aus Brüssel bestätigt, ist das Mitglied der belgischen Botschaft in Madrid, der erste Sekretär Baron de Borcharave, über dessen Verschwinden berichtet wurde, auf geheimnisvolle Weise in Madrid umgekom men. Nach den Ermittlungen ist der Belgier ermordet worden. Dieser Bericht wird noch nicht „amtlich" bestätigt, doch soll der belgische Außenminister Spaak von dem Vertreter der Noten in Brüssel verlangt haben, daß ein Beauftragter der belgischen Negierung an der Untersu chung über die Ermordung des belgischen Diplomaten beteiligt werden solle. -