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Nr. 29« Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Sonnabend, de« 19. Dezember 1936 VEs «k SW-es Am 19. Dezember 1936. Spruch des Tages Die Staatssorm äußerlich zu ändern, ist leicht. Ein Boll innerlich umzugestalten, kann immer nur gelingen, wenn sich ein bestimmter Entwicklungsprozeß selbst mch, oder weniger erledigt hat. Adolf Hitler. Zubiläen und Gedenktage 20. Dezember 1552 Katharina (Käthe) Luther, geb. v. Bora, Martin Luthers Frau, gestorben. 1795 Der Geschichtsforscher Leopold v. Ranke geboren. 1806 Sachsen wird unter Friedrich August I. Königreich. 1921 Der Generaloberst v. Beseler in Neubabelsberg bei Potsdam gestorben. 21. Dezember 1748 Der Dichter Ludwig Hölty geboren. 1853 Die Schriftstellerin Isolde Kurz in Stuttgart ge boren. 1924 Adolf Hitler aus der Festungshaft in Landsberg am Lech entlassen. Sonne und Mond 20 Dezember: S.-A. 8.08, S.-U. 15.47; M.-A. 11.07, M.-U. 23.3L 21. Dezember: S.-A. 8.09, S.-U. 15.47; M.-A. 11.26, M.-U. — Goldener Gonniag Und nun kommt der „Goldene Sonntag"! Aus dem zarten Hell des Silbers wurde der warme Schein des Goldes und soll Uebergang sein zu dem strahlenden Glanz des Weihnachtslichtes. Der Goldene Sonntag hat zweifache Bedeutung. Er ist die letzte Station der innerlichen Vorbereitung auf das Fest, und er soll auch — bildlich gesprochen — das Gold in Bewegung setzen. Aus alter Erfahrung wissen wir, daß die letzten Tage vor dem Fest die besten für das Weih nachtsgeschäft sind. Der Heilige Abend naht, so mancher denkt mit Schrecken daran, daß er eigentlich sich noch gar nicht um die vielen Geschenke gekümmert hat, die er machen will. Nun geht es mit Entschiedenheit ans Werk. Es herrscht heute Hochbetrieb in allen Geschäften, überall fließ« das Geld. Hier viel, dort wenig. Dort, wo die Not noch so groß ist, daß nicht einmal ein Weniges erübrigt werde« kann für einige bescheidene Gaben, da werden hilfreiche Volksgenossen einspringen. Wir wollen es nicht vergessen: Das Weihnachtsfest ist der Inbegriff der Freude. Es gibt wohl keinen Volks genossen, und sei er im Leben der hartherzigste, der nichr am Weihnachtsfest, einem inneren Gebot folgend, Freude bereiten müßte. Freude den Angehörigen und Verwand ten, den Bekannten und Betriebskameraden. Wie wäre eS, wenn wir alle unseren Blick über die Kreise hinauslenk-*, wollten zu dem unbekannten Volksgenossen? O ja, es gib auch heute noch manchen Vater und manche Mutter, dii noch nicht wissen, wie sie die Augen ihrer Kinder freude glänzend machen können; in mancher Stube will man ec nicht glauben, daß am Heiligabend das Licht der Freud, leuchten wird. Wollen wir nicht jenen Eltern die Sorg, um das Fest der Kinder nehmen, und wollen wir nicht ir jene Stuben Hellen Schein bringen? Nur ein kleine« Opfer ist notwendig. Ein Opfer, das uns die Weihnachis- freude bringt. Dafür ist am Goldenen Advent noch Zeit, und' wii hätten niemals einen schöneren Goldenen Sonntag in deutschen Vaterland erlebt, wenn ein Bruchteil des strö menden Goldes der bewegten Herzen und — der Geld taschen armen Volksgenossen geschenkt würde. Wie wir das machen? Fragt die Winterhilfe! * Weihnachtsfeier für die vom WHW.-Betreuten. Wie an anderer Stelle der vorliegenden Nummer be richtet wird, werden am Montag abend die vom WHW. Betreuten beschert. In Zschopau findet die Feier abends 7 Uhr im „Goldnen Stern" statt, wo man auch den Gemein- schaftsempsang a-bhöreu wird. * Spenden für das WHW. Infolge Platzmangel können wir die Spendenliste für das WHW. erst am Montag veröffentlichen. * Die 6. große Krippe«- und Schnitzerei-Ausstellung vom 10. bis 17. Januar 1937 in Zschopau. Nachdem die Anmeldefrist zur bevorstehenden Ausstellung abgelaufen ist, kann die Vereinsleitung mit Freuden fest- stellen, daß die Beschickung eine außerordentlich starke wird und alle Erwartungen bei weitem übertrifft. Die Aus stellung findet vom 10. bis mit Sonntag, den 17. Januar, statt und wird am 9. Januar durch eine würdige Feierstunde unter Anwesenheit vieler Ehrengäste eröffnet, dem sich ein Heimatabend im Meisterhaussaale anschließt. Ein Besuch der Ausstellung wird schon heute jedem Heimatfreund aufs wärmste empfohlen. Während der Dauer der Ausstellung wird unsere Städtische Orchesterschule eine gute Weihnachts musik -bieten und im Scheine vieler, vieler Kerzen wird man einige Stunden der Erhebung verleben können unter un seren heimischen Feierabendkünstlern, die sich so recht die Freizeit gestalten. Die Hitlerjugend stellt uns Morgen vormittag AusstellvugserWung im „Hans der „Zagend" Die Hitlerjugend hat in allen ihren Abteilungen in den letzten Wochen fieberhaft gearbeitet, um Spielsachen und andere Gegenstände herzustellen, die Weihnachten durch die NSV. und das WHW. Familien zugestellt werden sollen, die sonst ihren kleinen „Lieblingen" aus den verschiedensten Gründen keine Weihnachtsfreude in dem Umfange bereiten können. Um nun einmal einen Ueberblick über die geleistete Ar beit zu geben, werden ab morgen Sonntag im „Haus der Jugend" im Nahmen einer Ausstellung die angefertigten Sachen der Zschopauer Bevölkerung gezeigt, die einen Ueberblick dafür geben, was die deutsche Jugend doch unter Einsatz ihrer ganzen Kräfte in kürzester Zeit vollbringen kann. Der Vertreter des „Zschopauer Tageblattes" hatte be reits heute früh Gelegenheit, durch die im Aufbau befindliche Ausstellung zu gehe». Insgesamt vier Räume sind erfor derlich, um all die gebastelten Sachen aufzunehmen. Da haben die Pimpfe des Jungvolkes Eisenbahnen, Burgen, Reitschulen, Pferdeställo, einen Bauernhof, Schubkarren, Flugzeuge usw. gebastelt, die wohl das Herz eines jeden richtigen Jungen höher schlagen lassen, während sich die Jungmädel hauptsächlich auf die Ausgestaltung von Puppen stuben, Spielen aller Art und mit der Herstellung von Woll sachen zumeist für Kinder und für die Puppen befaßten. Die Hitlerjungen schufen Kasperletheater, Laternen mit pickfeinen Laubsägearbeiten, Tiere, Leuchter, Hammerwerke usw., während der BDM. vornehmlich Wollsachen und Klei dungsstücke für Erwachsene und für Kinder herstellte. So reichhaltig ist die Ausstellung, daß es beim besten Willen nicht möglich ist, alle die Dinge zu schildern, die in wochenlanger mühevoller, ernster, aber doch schaffenS- fro-her Arbeit hergestellt wurden. Und wenn die Ausstellung am Dienstag durch die besten Arbeiten des Banngebietes zur Bannausstellung ergänzt wird und dann schließlich am Donnerstag die Geschenke ver teilt werden, dann wird auch diese Arbeit der deutscheu Jugend zu ihrem Teile dazu beitragen, daß der Friede und das Weihnächtsglück auch in der ärmsten Hütte Einzug hal ten wird. Die Ausstellung ist geöffnet von morgen Sonntag vor mittag 11 Uhr ab und verdient, von recht vielen besucht zu werden. Mitgliederversammlung der NSDAP. Die Ortsgruppe Zschopau der NSDAP, hielt gestern abend in Gegenwart von Kreisleiter Oehme die letzte dies jährige Mitgliederversammlung ab. Wir werden über die Versammlung, in Ser die einzelnen Führer der Unter- glieüerungen eingehende Berichte über das abgelaufene Jahr gaben, in unserer Montagnu-mmer berichten. * Warnung. In der letzten Zeit sind verschiedentlich Christbäume iu den Privatwalöungen um Zschopau herum gestohlen worden. Die Gendarmerie warnt jetzt vor den Diebstählen und weist darauf hin, daß bei Ermittlung der Täter diese schwere Strafen zu erwarten -haben. Rücksichtsloser Lastwagensührer. Am Freitag abend in der 8. Stunde fuhr in der Nähe des Bismarckdenkmals ein Lastkraftwagen in sehr scharfem Tempo um die Kurve. Da-bei sah der Lastkraftwageuführer ein dort fahrendes Gespann, das ans einer Zugmaschine und einem Kohlenwagen bestand, erst zu spät. Er riß den Wa gen zur Seite und der Schlepper fuhr auf den Bordstein. Nur dem Umstand, daß der Führer des Schleppers sein Fahrzeug sofort zum stehen brachte und daß in dem Augen blick des Vorfalles Fußgänger nicht da waren, konnte das Fahrezug kurz vor der Mauer auf dem Bürgersteig zum stehen gebracht werden, ohne daß Personen verletzt wurden. * Weil sie aus -er falsche« Straßenseite fuhr... In den Morgenstunden des Freitags fuhr eine aus Gornau stammende Arbeiterin-, die sich auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte befand, die Chemnitzer Straße auf der falschen Straßenseite herab nach Zschopau. Dabei überfuhr sie einen dort laufenden Arbeiter, der sich ebenfalls nach seiner Arbeitsstätte begeben wollte. Beide kamen zum Stürzen. Während der Fußgänger nur leisttere Haut abschürfungen erlitt, mußte die Radfahrerin von der Sani tätskolonne vom Roten Kreuz, Gornau, das die erste Hilfe leistete, nach dem Zschopauer Stadtkrankenhaus mit einer schweren Kopserschütt-crung gebracht werden. Nicfa. Ein Großfeuer vernichtete den größten Teil der Nolan richte von E. H. Hofmann. Der starke Wind fachte das Feuer so stark au, daß trotz dem Einsatz sämtlicher Ortswehren und einer Abteilung Pioniere fast sämtliche Logerbestände an Getreide und Mehl verbrann ten; cs handelt sich nm mehrere tausend Zentner. Bautzen. Beim Rangieren tödlich verun glückt. Auf dem Bahnhof verunglückte beim Rangie ren der neununddreißig Jahre alte verheiratete Bahn- nnterhaltungsarbeiter Draht; den Unfall hatte niemand bemerkt. Die Verletzungen lassen darauf schließen, daß Draht beim Kuppeln von Güterwagen zwischen die Puf fer zweier Wagen geraten war. Der Verunglückte starb i kurze Zeit nach dem Unfall. Dresden. Striezelmarkt eröffnet. Der über 500 Jahre alte Striezelmarkt ist diesmal geschlossen vor der Frauenkirche auf dem Neumarkt errichtet worden. Jahrhunderte vergingen, seitdem der Striezelmarkt in dieser feierlichen Weise eröffnet wurde. Oberbürgermei ster Zörner rief einen alten schönen Brauch wieder ins Leben. Reichenbach i. V. tOOVolkswohnungen wer den gebaut. Vor den Ratsherren teilte der Oberbür germeister mit, daß im kommenden Jahr hundert Volks- Wohnungen erbaut werde» sollen. Weihnachtsruckfahrkarten der KVG Anläßlich des Weihnachtsfestcs gelten die auf den staatlichen Kraftwagenlinien gelösten Nückfahrscheine und Sonntagsrückfahrscheine vom 22. Dezember früh bis ein schließlich 6. Jannar, 24 Uhr. Die vom 20. Dezember ! bis einschließlich 2. Januar ausgegebencn Arbeiterwo chenkarten erhalten, vom Tag der Ausstellung an gerech net. n^rzolm Tage Gültigkeit. Weihnachten ist nahe. Das vierte Mal im Dritten Reich steht Weihnachten vor der Tür. Wieder kamen in diesem Jahr Hunderttau send!! deutscher Volksgenossen nach langer quälender Ar beitslosigkeit in Arbeit. Die Familienväter werden am be sten wissen, was es heißt, ihre Kinder wieder beschenken zu können. Wie trostlos dagegen die Christabende der Jahre ohne Arbeit, ein kahles Bäumchen im schlecht durchwärm ten Naum. Jetzt rollt ja das Geld wieder. Die Lohnzahlung ist in den Haushalt geflossen, Freude und Lebensmut ist bei den lange Geprüften eingezogen. Nur manchmal ein kurzes Zurückdenken und sie können die Kameraden nicht verges sen, die weniger glücklich als sie, noch ans die Arbeitsstätte warten müssen. Wer kann ihre Freudlosigkeit am Weih nachtsabend besser beurteilen als diejenigen, die sie ein Jahr zurück erlebt haben? Gerade diese Familienväter werden den noch arbeitslosen Volksgenossen zum Heiligen Abend ein Opfer bringen, ihnen helfen, schneller zn Arbeit zu kommen und auf ihren Gabentischen wird unter den Ge schenken der Weihnachts-Glücksbrief der Rcichslottcrie für Arbeitsbeschaffung nicht fehlen. Geflügelpreise Im Hinblick auf das Weihnachtsfest wird besonders darauf hingewiesen, daß Erzeuger sowie Groß- und Ein zelhändler für Suppen- und Brathühner keinesfalls den Preisstand vom 30. November überschreiten dürfen. Für Gänse sind die bereits bekanntyegebenen Richtpreise für den Einzelhandel (für Mastgänse 1. Qualität 1,30 Mark und für Bauerngänse 1,15 Mark je 500 Gramm) einzu halten. Werden Gänse ausgenommen oder in Stücken verkauft, sind die Preise unter Berücksichtigung des Richt preises und des durch das Ausnehmcn entstehenden Ge wichtsverlustes sowie des verschiedenen Wertes der Trücke derart sestzusetzen, Latz für eine Gans insgesamt kein höherer Preis als der Richtpreis erzielt wird. Parteiamtliche Mitteilungen. Die Politischen Leiter stellen Montag abend )47 Uhr vor dem Nathans zur Teilnahme an der Weihnachtsfeier der vom WHW. betreuten Volksgenossen. Die Ortsgruppenleitung. Wetterübersicht. Am Freitag herrschte in Deutschland nach dem Durch gang einer Negenstörung meist stärker bewölktes und sehr mildes Wetter. Im Flachland wurden Höchsttemperaturen von m-ehr als 12 Grad erreicht. Im Gebirge setzte allgeme^ü Tauwetter ein. Eine neue, über dem Kanal gelegene Stö- rnngsfront wird bei ihrer Ostwärtswanderung infolge föh nigen AbsinkenS der Luftma-ssen rasch abgeschwächt. Wir haben daher für Sonnabend höchstens mit vereinzelten Nie derschlägen zu rechnen. Wetteraussichten für Sonntag: Südwestliche Winde, meist trocken, tagsüber noch mild, nachts Temperaturen um null Grad. Geschäftliches (außer Verantwortuug der Schriftleitungi. Der heutigen Stadtauflage ist ein Prospekt der Fa. Jo hannes Ulbricht, Zschopau, beigelegt. AnMn SmtWdieH: vrTMite Die heutige Nummer umfaßt 14 Seite» Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer, verantwortlich sö, Politik und Bilderdienst: Heinz Voigtländer, verantwortlich für Sport, örtliche und Provinznachrichten: Heinz Haber land, verantwortlicher Anzeigenleiter: Willy Schmidt, ltch in Zschopau. Druck und «erlag: Wochenblatt für Zschs- pau und Umgegend, Richard Voigtländer, Zschopau. — vz XI Lw Zur Zeit ist Preisliste Nr. 7 gültig. ^Wer richtig schenkt schenkt doppelt! I2 570LX « 776. M ff«. L'M-7 On?/? -Hachen