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Rr. 28S Zschopau» Tageblatt «ab Anzeiger Freitag, den 11. Dezember 1SSK Kunst-Gewerbe ?l38tilren 8obreit»2ellz--6arnltllten, Uhren in kronre. Xtgrmor, LIienbein. öuebstütren in klsrmor voll OnM. Lrreuxnisse erster Künstler. beinste (ZuslitZten unö ausgesuchte ^loöelle. Aparter Schmuck mit Aquamarinen, Turmalinen, Topasen in feinsten Qualitäten. Lrillnnten kerlea juvelen _ Ukrsrmlrsncker jOLftrner 2MMUM König Cdnarü VIII., der auf den Thron verzichtete. (Scherl.) Eduard VIII. wurde am 23. Juni >894 geboren. An seinem 16. Geburtstag erhielt er den ihm als Thronerben zustchcndcn Titel eines Prinzen von Wales. Rach Dienst bei der Marine studierte er in Orford Staatsrccht und Geschichte. Bei Kriegsausbruch meldete er sich zum aktiven Truppendienst und wurde bei verschiedenen höheren Stäben verwendet. Aber er wollte an die Front und setzte sein Vorhaben gegen den Willen Lord Kitcheners durch. Im März 1916 ging er als Stabsoffizier nach Aegvptcn, besuchte später die italienische Front und kehrte dann wieder nach Frankreich zurück. Das Erlebnis des Weltkrieges hat den Prinzen nnd nachmaligen König entscheidend geformt. Und cs ist bezeichnend für ihn, daß er es nur schwer ertragen konnte, nicht mit seinen Kameraden vorn an der Front stehen zu dürfen. Die Kameradschaft, die er an der Front gelernt hat, hat er mit in sein späteres Leben genommen. Sie ist sein stärkster Wesenszug geworden. Gestützt auf reiche Erfahrungen, die er sich auf zahlreichen Reiseu in alle britischen Weltteile aneignete, war er trotz aller Bindung an die englische Tradition ein neucrTyp auf dem englischen Königsthron. «Sensationelle Feststellungen Erklärung Mbbenimps vor dsm Nichteinmischungsausschuß 2 5 0 0 9 Franzosen und 35 000 Sowjet- russen kämpfen in Spanien Der deutsche Botschafter in London, von Ribben trop, gab vor dem Hauptnusschutz des Londoner Nicht- etnmischungSausschusscs, der am Mittwoch in der eng- tischen Hauptstadt zu Beratungen zusammcngctrctcn war, die sensationelle Erklärung ab. datz in den Reihen der Roten in Spanien 25 000 Franzosen und 35 000 Lvwjct- russcn gegenwärtig kämpfen. In der Erklärung heisst es: Als meine Negierung der internationalen Verein barung der Nichteinmischung in Spanien bcitral, wurde sie vou dem ernsten Wunsche geleitet, das Prinzip der Nichteinmischung in der Praxis von Anfang an so wirk sam wie nur möglich zu gestalten. Infolgedessen schlug meine Negierung bereits in ihrer Rote vom 17. August vor, Maßnahmen gegen die Abreise von Freiwilligen zu treffen. Diese Frage wurde später erneut mit unserer Unter stützung von dem italienischen Vertreter aufgeworfen, ohne daß wir hiermit jedoch in den verschiedenen Sitzungen des Untcrkomitees Erfolg gehabt haben. Ich muß daher meine U c b e r r a s ch u n g darüber ausdrücken, daß diese Frage die ihr gebührende Beachtung erst jetzt findet. Es ist allgemein bekannt, daß seit einer langen Zeit Tausende von Freiwilligen verschiedener Nationalität für die Noten kämpfen. Ich möchte heute nur erwähnen, daß ein Parlamentsmitglied am 1. Dezember im Unterhaus erklärt hat, daß lediglich die Interventionen ausländischer Freiwilliger die nationalen Truppen daran verhindert haben, Madrid zu erobern. Diese Feststellung ist sicherlich seinerzeit Ihrer Aufmerksamkeit nicht entgangen. Nachrichten aus zuverlässigen Quellen besagen weiterhin, datz 25 000 Franzosen und etwa 35 000 Sowjetruffen gegenwärtig in den Reihen der roten Regierung kämpfen. Eine ernsthafte französische Zeitung berichtet, daß 500 Matrosen, 200 Deckoffiziere und lOO Marineoffiziere aus der Sowjetunion die Flotte der sogenannten spanischen Regierung bemannen werden. Dieser Zustrom von Frei willigen aus vielen Ländern und besonders aus Sowjet rußland ist seit langer Zeit wohlbekannt, ohne daß irgend jemand versucht hat, hiergegen zu protestieren oder Ab- wehrmaßnahmen vorzuschlagen. In UcberetnstimmunK mit der von meiner Regie rung eingenommenen Haltung untcrstüüt Deutschland voll und ganz den Appell des britischen Außenministers an das Komitee, dem Zustrom von Freiwilligen nach Spanien Einhalt zu gebieten. Wenn meine Regierung diesem Appell ihre volle Unterstützung gewährt, so ver bindet sic aber hiermit die logische Forderung, datz das Komitee nunmehr das Gesamtproblcm der indirekten Einmischung angrcifen möge. Die Frage der finanziellen Unterstützung zum Beispiel ist meiner Auffassung nach ebenso reif zur Behandlung und Regelung wie die Frage des Zustroms Die MMWe -er MMW Baldwin gibt dem Unterhaus Aufklärung über seine Besprechungen mit Eduard V!!!. Nach der Verlesung der Abdaukungsbotschast des Köuigs stellte Premierminister B a l d w i n im Unterhaus den Antrag, die Botschaft des Königs zu beraten, und gab anschließend eine längere Erklärung ab, in der er eine Darstellung seiner Verhandlungen mit dem König gab In seiner Rede führte der Premierminister etwa folgendes aus: Niemals habe das Parlament jemals eine schwerwiegendere Botschaft erhalten, und niemals sei einem Premierminister eine schwierigere und peinlicher! Aufgabe zugcfallcu. Bei dem Abschied im Fort Belvederc Dienstag nacht hätten sowohl der König als er selbst ge wußt und gefühlt, daß ihre Freundschaft durch die Be sprechungen in den letzten Wochen keinen Schaden ge nommen habe, sondern im Gegenteil enger geworden sei und das ganze Leben hindurch dauern werde. Baldwin erinnerte das Haus daran, daß er im August und September habe Erholungsurlaub nehmen müssen, und fuhr dann wörtlich fort: „Als ich znrückkam, beunruhigten mich zwei Dinge. In mein Amt strömten zahlreiche Briefe, vor allem von britischen Unter tanen und amerikanischen Staatsbürgern britischer Her- kunst und auch ciuige aus den Dominions, in denen Be stürzung und Besorgnis über die Veröffentlichungen der amerikanischen Presse zum Ausdruck kamen. Damals wurde mir klar, daß eine Scheidunqsangelegenheit in Aussicht stand, und ich erkannte, daß daraus später eine schwierige Lage entstehen könnte. Ich beriet mich mit keinem meiner Kol lege n. Deshalb teilte ich dem König mit, daß ich ihn völlig privat im Schloß Belvedere zu sprechen wünsche. Wir trafen uns dort am Dienstag, dem 20. Ok tober. Ich sagte Seiner Majestät, daß ich in doppelter Richtung große Besorgnisse hege: 1. wegen der andauern den Kritik, die zur Zeit in der amerikanischen Presse, in von Freiwilligen. Zum Kriegsühren braucht man in erster Linie Geld. Wenn man in Sowjctrußland Lohnabzüge zur Unter stützung Spaniens durchführt und wenn ausgedehnte öffentliche Sammlungen und ähn liche Aktionen dort unternommen werden, so ist das meiner Meinung nach eine ebenso wichtige Form der Einmischung wie die Stellung von Waffen und Menschen. Falls man der Freiwilligenfrage die Priorität zu- erkennt, so hege ich die Befürchtung, daß einige Negier»» gen lange Zeit mit der stillschweigenden Billigung dieses Komitees eine der wirksamsten Formen der Einmischu^r; fortsetzen werden. Aus diesen Gründen möchte ich be tonen, daß nicht wieder halbe Arbeit getan werden da.l. indem man nur die Freiwilligenfrage behandelt, wähs-:-d die übrigen Fragen wieder auf die lange Bank aelcdvke» werden. SOSÄVO Arbsiisloss weniges' als im Vorjahr Ende November l 197 000 noch Unbeschäftigte Mit dem Fortschreitcn der winterlichen Jahreszeit gingen nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung die Beschäftigungs möglichkeiten in den Außcnberufen zurück. Die Gesamt zahl der Arbeitslosen bei den Arbeitsämtern nahm im November um l 2 l 000 zu; sie stieg da mit auf 1 197 000 au. Im Vorjahr betrug sie am gleichen Stichtage noch fast 2 000 000. Tie allgemeine wirtschaftliche Belebung hat inzwischen zu einem weitgehenden Abbau der Arbeitslosigkeit in den überwiegend konjunktur bestimmten Berufen geführt; sie hat aber auch dazu bei getragen, daß der saisonübliche Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Außcnberufen in diesem Jahr später und lang samer in Erscheinung tritt. Im Vorjahr waren am 30. No vember in den saisonabhängigen Berufsgruppen (Land- und Forstwirtschaft, Industrie der Steine und Erden, Bau gewerbe, Verkehrsgewerbe) 554 000 Gelernte nnd Unge lernte arbeitslos, in diesem Jahr 331 000, das sind 40 v. H. weniger. Im Einklang mit dem Ansteigen der Arbeitslosen- zahlen haben im November auch die Unterstützung s- einricht ungen eine weitere leichte Belastung erfahren. Die Zahl der Unterstützungsempfänger der Reichsanstalt stieg um 67 000 auf 668 000, die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen gering fügig um 3000 auf 151000. Die Zahl der Notstands- arbeitet wurde entsprechend dem leichten Rückgang der freien Beschäftigung leicht verstärkt. Sie nahm um 5600 zu und beträgt jetzt 87 100. Die Zahl der gemeindlichen Fürsorgcarbeiter nahm im gleichen Zeitraum um 1400 ab. Luigi Pirandello Der berühmte italienische Dramatiker einer Lungenentzündung erlegen Der berühmte italienische Dramatiker und Roman schriftsteller Luigi Pirandello, Träger des Litera tur-Nobelpreises, ist in Rom an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben, die er sich vor einigen Tagen zugezogcn hatte. Er stand im Alter von 69 Jahren. Der Tod Pirandellos wird in ganz Italien als ein großer Verlust empfuuden. Kurz nach dem Bekannl- werden der Todesnachricht haben sich sofort zahlreiche Mitglieder der Königlichen Italienischen Akademie, der der Verstorbene seit ihrer Gründung angehörte, sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Politik in das Todeshaus begeben. Pirandello, der noch vor wenigen Tagen in völliger Gesundheit in seinem Freundeskreis verkehrte, war im Begriff, ein neues den Dominions und besonders in Kanada laut werbe, und 2. wegen der Wirkung, die diese auf England selbst haben würde. Weiter erinnerte ich ihn an das, was ich auch ihm und seinem Bruder in den vergangenen Jahren gesagt habe, nämlich daran, daß die britische Monarchie eine einzigartige Einrichtung ist. Der eng» lischen Krone seien Jahrhunderte hindurch Fehler ihrer Vorrechte genommen worden. Aber heute stehe sie, obwohl das eben Gesagte immer noch gilt, viel höher da, als zu irgendeiner Zeit in der Geschichte unseres Landes. Es stehe außer Frage, daß es von wesentlicher Bedeutung set^ sie unversehrt zu erhalten. Angesichts dieser Kritik, dec die Krone ausgesetzt worden sei, könne die Macht der Krone schneller vergehen, als sie gewachsen sei. Ich sagte Seiner Majestät, daß ich gehofft hätte, seine Negierung werde eine große Zeit in einem neuen Men schenalter sein. Er habe so viele der dafür notwendigen Eigenschaften. Ich sagte ihm, daß ich mit ihm als Freund sprechen wollte, um sestzustellcn, ob ich ihm in dieser Sache helfen könne. Ich habe nicht um die Erlaubnis gebeten, das zu sagen, was ich jetzt sagen will. Ich glaube aber nicht, daß cs der König übclnimmt. Der König hat mir nicht nur einmal, sondern viele Male gesagt: Sie und ich müssen diese Angelegenheit zusammen regeln. Ich wünsche nicht, daß sich irgend jemand einmischt. (Beifall.) Baldwin erklärte dann, er habe den König darauf hingcwiesen, daß bei einer Scheidung der Dame seiner Wahl, Frau Erne st e Simpson, von ihrem bis herigen Gatten nach dem Urteil die Angelegenheit für einige Zeit würde in der Schwebe bleiben müssen. Diese Schwebezeit könne verhängnisvoll werden, weil dann jedermann die Möglichkeit haben würde, zu.reden. Schauspiel, „Die Briganten der Bergwelt", abzuschließen, das im nächsten Sommer in Florenz zur Ausführung, kommen soll. , . Luigi Pirandello, der am 28. Juni 1867 m Gir- genti (Sizilien! geboren ist, hat sich durch zahlreiche Theaterstücke und Prosaschriftcn nicht nur in seiner Hei mat, sondern auch im Auslande einen bekannten Rainen gemacht. Seine Werke sind auch in Deutschland häufig aufgeführt worden. Sieben Milliarden Fehlbetrag im französischen Haushalt? Der neue Haushalt vor der französischen Kammer. In der französischen Kammer hat die Beratung des Haushalts für 1937 begönne». Sie soll in einem Schnellverfahren durchgeführt werden, damit der Haus halt nach der Absicht der Negierung am 19. Dezember von der Kammer verabschiedet werden kann. Mit Ausnahme von Sonntag und Mittwoch sollen täglich drei Sitzungeu stattfindcn. Der Haushaltsentwurf sicht au Ausgaben 47 958 Millionen vor, an Einnahmen 44 397 Millionen, so daß sich ein Fehlbetrag von 3561 Millionen Francs ergibt. Die Finanzsachverständigen der Opposition glauben jedoch^ nicht die Stichhaltigkeit dieser Ziffern, so berechnet der frühere Generalbcrichterstatter für den Haushalt,. BarSty, den tatsächlichen Fehlbetrag des ordentlichen Haushalts allein bereits aus 7 Milliarden und berechnet für den außerordentlichen Haushalt einen Bedarf des Schatzamtes von weiteren 26 Milliarden für 1937. SachseN m aller Weit. Auch sie feiern deutsche Weihnacht! Deutsch scin heißt klar sein, einfach und gerade im Denken und Tun. Weihnachten, Fest der Liebe, das wir nach Väterbranch zum Ende des Arbeitsjahres feiern, gilt in. erster Linie dem engen Kreis unserer Familie, den Gatten, Kindern und Eltern, unseren nächsten Verwandten. Aber unser starkes Gefühl der Zuneigung und Verpflichtung schwingt jederzeit hinaus in weitere Kreise; es wird zum Ehristfest der ganzen Volksfamilie, ihren Häuptern und Gliedern gelten. Ter Geist unserer Volkskameradschaft reicht hinüber auch zu den Angehörigen unseres Volkes, die außerhalb der Neichsgrenzen leben. Eine Schar deutscher Männer, Frauen und Kinder sicht ihre Aufgabe darin, der Volksgemeinschaft durch Dienst am Nuslandsdeutschtuiu zu nützen und das Ncichsvolk fortwährend an die Brüder und Schwestern jenseits der Grenzen zu erinnern. Viel Tausende von uns in der Hei mat, die den Schmerz des Getrenntseins von fernen, lieben Verwandten und Freunden kennen, brauchen nicht gemahne werden, des Deutschtums im Ausland zur Weihnachtszeit inniger denn je zu gedenken. Aber es geht ja uns alle an, daß wir cs niemals vergessen: Jeder dritte Deut- s ch e ist fremder Staatsbürger und lebt außerhalb der großen Volks hei mal — immer besonderK aber zu unseren Feiertagen sind sie in unser Gedenken ein- geschlosscn! Ter Volksbund für das Deutschtum im Ausland, und hier in der engeren Heimat sein Landesverband Sachsen, berichtet gern, daß auch zu dieser Weihnacht die von der Volksgemeinschaft dem VDA. übertragenen Aufgaben nach bestem Können erfüllt wurden. Außer den laufenden Ob liegenheiten der Schul- und Grenzlandhilfe sind Hunderte von Buchpaketen, Hunderte von sinnvollen Erinnerungs zeichen in Form von Wcihnachtskerzen nnd deren Hallern ans heimischer Schnitzarbeit, vor allem aber viele Tausende von „Sächsischen H e i m a t b r i e f e n" in 94 Länder der Erde gesandt worden, wo Ausländsdeutsche sächsischer Herkunft wohnen. Ein jeder deutsche Gau hat jetzt, dem: sächsischen Beispiel folgend, die geistige Betreu-