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Mit der Zähig keit, die die Tatkräftigen vor den Mutlosen auszeichnet, wirkt eine Familie gemeinsam daran, sich eine Lebenshöh« zu schaffen, die ihrer würdig ist. Der tägliche Tag, der All tag, so oft unterschätzt, steht im Mittelpunkt ihrer Be mühungen. Die innere Haltung einer Familie gibt dem Alltag die bestimmende Farbe: eine schneeweiße makellose oder eine graue. Wo über einem gedeckten Tisch sich die Hände zur Kette zusammenschlietzen können zur „Gesegneten Weihuachtsbäume. Ja, sind sie denn schon wieder da mit ihrem köstlichen Duft und ihrem anspruchslosen Kleide? Im Drange der Geschäfte, ganz verstrickt in den Sorgen und Gedanken des Alltags haben wir gar nicht bemerkt, daß es schon so weit, daß das Fest schon so nahe ist. Und nun geht Weihnachtszauber plötzlich um. Aus allen Ecken lugt er heraus. Aus allen Schaufenstern, ganz in glänzendes Licht getaucht, lacht ganz heimlich stille Wcih- nachtsfreude. Und die Menschen haben, trotz aller Hast und Unruhe, ein seltsames Leuchten in den Augen, und ein Er warten und ein Frohsinn ist in ihnen, als wenn es Kinöer- augen wären. Ja, und dort an den gewohnten Plätzen, schau nur hin, stehen ... Weihnachtsbäume. Dunkelgrün und frisch, und ihre langen Spitzen strecken sich erinnernd- mahnend in die Höhe: Weihnachten kommt ... Weihnachten kommt! Und du stehst noch mitten im Alltag? Denkst gar nicht daran...? Weihnachtsbäume ... unwillkürlich stockt dein eilender Schritt, du trittst näher ... stehst und sinnst ... Lauschst du nicht gar? Wem denn ... Worauf denn? ... Jst's der Wind, der ganz leise durch die abgeschlagenen Bäume geht? Komm, beide stehen und sinne! Schäme dich nicht, daß du hier mit fernen Augen da stehst, mitten unter Weih- nachtsbäumen. Horch! Ein ganz liebes, feines Fernherklingen. Der Wind geht her und hin und trägt auf seinen Schwingen Glockensang, aufklingend hinöurchklingend durch den Lärm der Straßen. Und so vertraulich klingt das Glockensingen. Eine leise, leise, feine Melodie. Stnd's Heimatklänge? Du schauest ein Torf, ein Städtlein, das langsam in die Däm merung sinkt... Und nun klingt es wie ein schlichtes Lied: Weihnachtslieder. Und sinnend nickst du vor dich hin...: Ja, die alten lieben Weihnachtslieder! Ganz wett weg geht dem Sinnen, und plötzlich tropft «ine heiße Träne schwer zur Erde nieder. Heimat — traumseliges Daheimsein! Das greift ans Herz und du fühlst erschauernd, wie einsam du bist! Aber die Weihnachtsbäume um dich herum erheben er innernd mahnende Zeigefinger, und auf einmal hast du wieder Helle Augen und ein Weihnachtsleuchten ist in ihnen. Eine selige Erkenntnis dämmert heimlich in dir auf: Weihnachten, Weihnachten auch für dich, du Einsamer! Sieh', Weihuachtsbäume sind wieder da,' Weihnacht wartet draußen vor der Tür! Stehe nur ruhig still in ihrer Mitte... und lausche... unül ösche nicht den Glanz, der in deinen Augen leuchtet! Nein, lösche ihn nicht ... diesen Glanz in deinen Augen. 28. Fortsetzung. Er erkannt« gleich Ihren Wert, entschuldigte sich, daß er Ihren Damen noch nicht gehört habe. Wie hold sie war in ihrem Lobeseifer — Aber mm verdunkelte sich der strahlende Glanz der Augen: „Nur das Bild da, das möchte ich ungemalt wissen, trotzdem es wohl Ihr Meisterwerk ist —" Sie starrte es an, eine tiefe Falte zwischen den Brauen. Der Mann hob unbewußt die Hand, als wolle er sie wegstreicheln. „Warum, Frau Stalling?" fragte er sanft. „Weil es zu viel verrät," erwiderte sie hart, ohne ihn anzublicken. „Das ist gefährlich." „Gefährlich -?" „Ja. Es zeigt, was man ist, nicht, was man scheinen möchte. Und auf den Schein kommt es an im Leben, lieber Herr Drau, nicht auf die Wahrheit!" All« Bewegung war aus dem schönen Gesicht wie weggewischt, ein spottendes Lächeln lag um den Mund, das dem Maler wehtat. Sehr ernst sah er sie an. Und unter diesem Blick grenzenlos liebenden Ver stehens senkte Elfriede Stalling die Lider, daß Drau die Tränen nicht sehe, die aufgestiegen. Warum log sie diesem Mann, der es besser wußte, das vor? — In welchen Sumpf der Unsauberkeit und Gefühlsöde hatte ihr törichtes Verlangen nach „Glück" sie verlockt — Zwischen ihres Gatten meist alkoholseligen Zärtlichkeiten, die sie — sie wußte es nun — mit Anderen teilte, und Brucks sie umlauernder Gier taumelte sie dahin im tollen Wirbel ewig wechselnder und doch sich ewig gleichblei bender Vergnügen, die schon längst allen Reiz der Neuheit verloren hatten. Gab es etwas Jämmerlicheres als dieses geschäftige Leben des Scheins, dem jeder Wert und Inhalt fehlte? — Stumm beugte Drau sich nor, ergriff ihre Hand und streichelte sie zart, wie man die Hand einer Kranken streichelt, deren Leiden man gern lindern möchte, ohne es zu vermögen. „Es ist nicht leicht, sich selber treu zu bleiben," sagte er endlich gedämpft, „aber ich glaube, man leidet noch viel mehr darunter, das zu scheinen, was man nicht ist!" „Das könnte meine Mutter gesagt haben." Mit zitternden Lippen lächelte die Frau und wischte, ohne sich ihrer zu schämen, die Spur ihrer Erregung fort. „Die müssen Sie kennen lernen, Herr Drau, bei ihr ist gut sein, da fühlt man sich sicher und geborgen. An ihrer Schwelle -schweigt alles, was nicht gut und froh ist im Herzen." „Ihre Güte habe ich schon erfahren," erwiderte er. „Sie hat mich durch Dr. Goebel gleich einladen lassen, schrieb so herzlich, aber — es war mir bisher ganz unmöglich, unter Menschen zu gehen, mochten sie es auch noch so gut mit mir meinen. Es gibt Derzweis- lungszeiten im Leben, die man nur mit sich allein ab machen kann." „Ich weiß, ich weiß —" Nun war sie es, die seine Hand ergriff. „Dr. Goebel hat ja nur angedeutet, wie es um Sie stand, als ihn der Zufall — nein, ich will es Fügung nennen! — zu Ihnen führte, aber das Wenige genügte, um mich tief zu bewegen, mir nächtelang den Schlaf zu rauben." Die Liebe, Holde, Gütige Heiß stieg es in dem Manne auf. Süßeste Gefahr barg ihre lichte, herz wärmende Nähe Er richtete sich auf, lehnte fick in seinen Sessel zurück, als könne er sich ihrem Einfluß so entziehen. Es würde nichts nützen, mied er sie auch fortan — konnte man dem entfliehen, was in einem war? — Vom Eingang der Ausstellungssäle her wurden Stimmen hörbar. Elfriede und Drau erhoben sich, gingen, ohne ein weiteres Wort zu wechseln, an den Fremden vorbei dem Ausgang zu, standen sich einen Augenblick Hand in Hand gegenüber. Bedurfte es der Worte zwischen Menschen, die sich verstanden? Sie wußten beide, daß sie sich wiedersehen würden — weil sie sich Wiedersehen mußten. 20. Kapitel. Solange sie ihn sehen konnte, saß Elfriede Stal ling in ihrem Wagen, ohne dem wartenden Führer das Zeichen zur Abfahrt zu geben, und sah Drau nach, der mit hochgeschlagenem Mantelkragen schnell durch die men schenbelebte Straße schritt — eine mannhafte, aufrechte Erscheinung. Das lag wohl an seiner geraden Haltung, an der Art, wie er den Kopf trug — Nun bog er um die Ecke. , Mit einem kleinen Seufzer lehnte sich die Frau ins Polster zurück, ein weiches Lächeln um die Lippen, die durch allzuviel Berschweigcnmüssen schmal geworden waren. Im Begriff, „nachhause" zu sagen, änderte sie plötzlich ihren Entschluß. „Zu meiner Mutter, Werner!" Der leise pochende Motor sprang an, wie eine sil bergraue Möve schoß der Wagen durch das nebciver- hangene Rcgengrau sinkender Dämmerung. Nein, es war ihr einfach unmöglich, in dieser ge hobenen Feierstimmung Teddy gegenüberzutreten, sein« mehr als saftigen Anekdoten zu ertragen, die er an den Börsentagen mitzubringen pflegte. Mochte er einmal ohne sie fertig werden. Der große Haushalt lief ja wie am Schnürchen, dank der überaus tüchtigen Mamsell, die Stalling aus seinen Iunggesellentagcn mit in die Ehe gebracht. „Es würde genau so glatt weiterlaufen, wenn ich überhaupt nicht da wäre," dachte Elfriede. Was war sie mehr als eine dekorative Staffage, die des Herrn Wille bald hier-, bald dorthin stellte, wo sie gerade am gün stigsten wirkte? Ein Spielzeug für müßige Stunden. Was wußte sie eigentlich von Theodor Stalling? Wieder stand die scharfe Falte zwischen den Brauen, da sie darüber nachgrllbelte, was es war, was sie so stark zu Drau zog. Nach vierjähriger Ehegemeinschaft war ihr Mann ihr innerlich so fremd wie am ersten Tag — nach einer einzigen Stunde der andere vertraut wie ein langjähriger Freund. Gab es eine geheime Erkenntnis, Kraft deren Menschen sich anzogen oder ab stießen? Erkenntnis, die tiefer im Inneren wurzelte- als Me Gefühlswallung der Liebe, oder vielmehr jener Verliebtheit, die Unerfahrenheit für Liebe hielt? — „Ich werde zu Hause anrufen, wann ich Sie wieder brauche. Danke schön, Werner!" Da der Chauffeur ihr sorgsam aus dem Wagen half und die Haustür aufriß. Er hatte bis zur Inflation einer Gräfin gedient und besaß ausgezeichnete Manieren — bessere als sein neuer Herr. Oben wurde Frau Stalling von der öffnenden Grete, die eben selbst heimgekehrt und noch in Hut und Mantel war, jubelnd in die Arme geschlossen. „Fein. Elfe, daß du auch mal ohne feierliche An- Meldung kommst, und jetzt wird daqebtteben. Nicht wahr, Mutti?" (Forts, folgt.) Mahlzeit!", wo das natürliche Gleichmaß von zusammen- geballter Arbeit und gelockerter Pause, froher Entspannung ' ganz bewußt eingesetzt ist, da liegt Weihe auch über dein ge ringsten Tag und gute Hausgeister regieren ihn. Von außen her kann sich die Hausfrau auf die Dau«r nicht ihre Anregungen holen, wie sie den Tisch für ihre käferchen werden aus halben Nußschalen gebildet, die man bemalt und auf Füßchen aus schwarzer Pappe klebt. Sie krabbeln über die Kaffeetafel zur Belustigung der kleinen Gäste. Eine Wohnung feiert Fasching! Die Tafel, die unter der Gefahr vergnügter Bowlentrinker steht, muß ge schützt werden: jedem Gedeck wird eine große Pappscheibe untergelegt, auf die man in dichter Fülle Konfetti geklebt hat, auch in der Mitte des Tisches unter dem Bowlengefäß liegt solch eine Pappscheibe aus tausend bunten Pünktchen. Ein Kindlein wird getauft. In die Mitte des Tisches stellen wir eine große flache Glasschale oder einen Glasteller, be legen sie dicht mit großen weißen Blüten ohne Stiel, Silber- bandschluppen sehen strahlenförmig rings unter der Schale hervor. Mutter hat Geburtstag: ihr Platz ist mit einem Kranz bunter Sommerblumcn geschmückt, die kleinen Kin der haben der lieben Mutter aus einer runden Käseschachtcl (also ans Schachtel als Boden und Deckel als Henkel) ein Vlumenkörbchen gefertigt und mit Blümchen und Moos ge- Dfe feierliche Weihnachtstafel Photo Dr. Paul Wolff (Deike M.) füllt. (Dio Anregungen zu den Festtagstischen sind dem Buch „Familienfeste fröhlich feiern^ von Cornelia Kopp ent nommen.) Und Weihnachten! Da strahlen freilich alle Kerzen, viel bunte Lichtträger sind über den Tisch verteilt, ein Tannen kranz, von Band umschlungen, ruht in der Tischmitte. Frohes Feiern in einem Haus, in dem die kleinen Dinge wichtig genommen werden, und in dem Zeit und Geduld da ist für die stillen Freuden, die di« eigentlichen sind. Liebe ist die Zutat zu jeder Mahlzsit Photo Dr. Paul Wolff (Deike M.) Mahlzeiten bereiten soll. Noch soviele Ausstellungen mit vielen schön gedeckten Tischen machen noch nicht das Tun der Hausfrau segensreich. Nur aus der inneren Ruhe kommen ihr die Einfälle, das Mahl, den Tisch so zu richten, daß Frie den und Kraft von ihm ausgchen. Was wir essen, ist halb so wichtig, wio wir cs essen, darauf kommt cs an! Die Hausfrau muß in sich still werden, in stiller Versenkung ihr Werk tun, dann wird es gelingen. Dann kann sic garnicht mehr anders als das geglättete Tuch mit Bedacht über den Tisch breiten und es ebenso bedachtsam wieder zusammen falten. Etz würde ihr lieblos scheinen, die Butter anders als in frischen Scheiben aufzutragen, das Einfttllen der Marmelade geschieht auf so sorgfältige Weise, daß Glasöose und Inhalt reinlich voneinander getrennt, funkeln und den Appetit reizen. Sie rückt, iu den Anblick des Frühstücks tisches versunken, Kanne und Zuckerdose in hübsche Bezie hung zueinander, sie hat eine Blume für den täglichen Tisch zur Hand. Aus ungezählten stillen Taten formt sich ein schöner Alltag, der alle, die solcher Familie angehören, stärkt und beglückt. Nicht schwer, auf solcher Grundlage auch die Feste zu gestalten! Es gibt so viele! Ein Kiudergeburtstag: Marien-