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Zschopauer Tageblatt ««d Anzeiger Dienstag, de« 18. Dezember^«»«. Bet Palm de Mallorca geWel Nr. SSL Leistung und Gegenleistung Handelspolitische Besprechungen mit Oesterreich und Lettland. Das Wiener Abkommen, das zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich am ll. Juli tt)36 abge schlossen wurde, war auch als Grundlage für einen neuen Ausbau der wirtschaftliche n Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich gedacht. Aus der Grundlage dieses Paktes wurde bereits Mitte August das sogenannte Kleine Programm abgeschlossen, das zu einer Ausweitung des beiderseitigen Warenaustausches führte. Aber dieses Kleine Programm konnte auf die Dauer als Grundlage nicht genügen. Es kommt darauf an, die deutsch-österreichischen Handelsbeziehungen einer gründlichen Nachprüfung zu unterziehen, z» untersuchen, wie weit sich die beiden Länder wirtschaftlich ergänzen und unterstützen, wie weit sie sich wirtschaftlich miteinander verbinden können. Bei den jetzt in Wie n zwischen einer deutschen und einer österreichischen Haudelsvcrtrcmng beginnenden Besprechungen werden all diese Fragen znr Erörterung stehen. Oesterreichs wirtschaftliche Aufnahmefähigkeit für deutsche Erzeugnisse hängt weitgehend von der wirtschaft lichen Lage des Landes und von seinen internationalen Bindungen ab. Deutschland ist in seinen Bezugsmöglich- keitcn infolge seiner Deviscnlage, infolge seiner auf Gegen seitigkeit eingestellten Wirtschaftspolitik keineswegs unbe grenzt aufnahmefähig für österreichische Waren. Je mehr Oesterreich zum Bezug deutscher Waren bereit ist, nm so mehr kann umgekehrt aus den österreichischen Ucber- schüsscn durch Deutschland ausgenommen werden. Oesterreichs Hauptausfuhrgüter sind land wirtschaftliche Erzeugnisse, Erze, metallische Roh- und Halb produkte uud elektrische Energie. Unter den landwirt schaftlichen Erzeugnissen stehen wiederum Holz, Zuchtvieh, Vcredlungsprodukte der Biehwirtschaft und Obst mit an erster Stelle. Der Absatz des österreichischen Holzes ist für das Land und sein Bauerntum geradezu eine Eristcuzfrage. Obwohl Deutschland ein wichtiges Holz einfuhrland ist, bezog cs bisher nur einen kleinen Teil seines Holzbedarfes ans Oesterreich, dagegen beachtliche Mengen aus Polen, der Tschechoslowakei, aus Finnland und Rußland. Umgekehrt hat Oesterreich, das ein wich tiges Einfuhrland für K o h l e ist, bisher kaum ein Zehntel dieses Bedarfs in Deutschland gedeckt. Bei entsprechender Verständigung ergeben sich hier gute Aussichten für einen Warenaustausch von HolzundKohle zwischen Oester reich und dem Reich. Ebenso könnten wir weit mehr als bisher Zuchtvieh aus Oesterreich beziehen, wenn dieses umgekehrt beispielsweise dagegen deutsches Mastvieh, an dem es Mangel hat, bezieht. Gegen deutsche Seefische z würden wir gern sonstige landwirtschaftliche Pro dukte wie Butter und Käse aus Oesterreich beziehen. Oesterreich kann andererseits sehr wohl aus Deutschland jene Ausrüstungsgegenstände für das Heer beziehen, die heute dort noch nicht oder nicht rentabel erzeugt werden. Im Fremdenverkehr müssen sich beide Länder ein gut Stück Weges entgegenkommen, denn so wie Deutsch land österreichische Alpenreisen begünstigt, so müßte um gekehrt Oesterreich sich zu einer Werbung für den Besuch beispielsweise der deutschen Nord- und Ostseeküste ver stehen. Gegen österreichische Erze und Elektroenergien müßte Oesterreich all die Fertigwaren bevorzugt aus Deutschland kaufen, deren es für seinen eigenen Markt be darf. Deutschland und Oesterreich ergänzen sich wirtschaft lich in günstiger Weise, und es läßt sich ans dieser natür lichen Ergänzung für beide Länder Großes gewinnen, wenn sie sich zu entsprechenden gegenseitigen Zugeständnis sen verstehen. Von großer Bedeutung sind auch die deutsch - lett- ländischen Wirtschaftsbesprechungen, die in diesen Tagen in Berlin stattfinden und die einer Verlängerung bzw. einer Ergänzung des im vergangenen Jahr abgeschlossenen, am ll). Januar 1937 ablaufenden Wirtschaftsvertrages zwischen beiden Ländern dienen. Das bisherige Abkommen hatte sich für beide Länder gün stig ausgewirkt. Deutschland bezieht in erster Linie aus Lettland Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft (But ter, Schweine, Holz und Eier), während Lettland vor wiegend deutsche Fertigwaren abnimmt. Die Butter bezüge Deutschlands aus Lettland bedeuten für die lett- ländische Wirtschaft eine beachtliche Stütze, zumal der eng lische Markt nicht mehr in dem Maße wie früher Abneh mer der lettländischen Erzeugnisse ist. England, gehört Nach einer Meldung des Londoner Ncntcrbüros aus Gibraltar ist am Sonntag in der Nähe von Palma, der Hauptstadt der Balcarenlnjel Mallorca, eine sowjetrussifche U-Boot-Flottille gesichtet worden, die den Bolschewisten in Spanien neue Hilfe bringen soll. Italiens Antwort an Paris und London Die italienische Negierung hat durch den Außen minister Gras Ciano den Negierungen in Paris und London eine Antwort aus ihre Note vom 5. Dezember betreffend Nichteinmischung :n Spanien überreichen lassen, die der deutschen Antwort entspricht. Die Note enthält im wesentlichen folgende Punkte: 1. Die italienische Negierung teilt den Wunsch der Negierungen Frankreichs und Englands, jeden Anlaß auszuschalten, der den Frieden gefährden und den höheren Belangen der Kultur schaden könnte. 2. Die italienische Regierung bedauert, daß ihr Standpunkt nichl von Anfang an berücksichtigt worden ist, sie sieht kein Hindernis, wenn alle Staaten damit ein verstanden sind im Londoner Ausschuß alle aip besten geeigneten Maßnahmen zur Sicherung der restlosen Durch führung und Kontrolle der Nichteinmischung zu prüfen, vorausgesetzt, daß sie von allen Staaten gleichzeitig ui ihrer Gesamtheit angenommen werden. 3. Die italienische Negierung wünscht, nichts zu ver säumen, was dem Frieden nützlich sein kann, und ist bereit, Vermittlungsvorschläge oder andere Anregungen, die die andern Negierungen vorznbringen für angebracht halten, im Geiste freundschaftlicher Zusammenarbeit zu prüfen und sich an ihrer etwaigen Verwirklichung zu beteilige». Sie stellt sich jedoch die Frage, ob unter den heutigen Verhält nissen die Verwirklichung ei/ier geordneten Volksabstim mung in Spanien in den Bereich der praktischen Möglich- leiten gehören mag. Außerdem muß die italienische Regierung darauf Hin weisen, daß bei objektiver Betrachtung der Tatsachen es schwierig erscheint, zu leugnen, daß das spanische Volk bereits in hinreichender Weise seinen Willen z u - gunsten der Nationalregierung zum Ausdruck gebracht bat. q- Jm englischen A u ß c n u i liegen nunmehr die Antworten Deutschlands, Italiens und Portugals auf den britisch-französischen Vorschlag für die Weiter behandlung der spanischen Angelegenheit vor. Die Note» würden, wie aus London verlautet, zur Zeit geprüft Eine endgültige Stellungnahme sei daher vorerst noch nicht möglich. Die e » g l i s ch c und die s r a n z ö s i j ch e Negierung würden sich nunmehr mneinandcr in Verbin dung setzen und insbesondere auch die Frage prüfen, in wieweit außer der direkten Emmischnng auch die indirekte Einmischung nnd das Verbot der Stellung von Frei willigen praktisch durchgcsühn werde» könne. zu den Ländern, die in zunehmendem Maße mit fremden Staaten eine ausgeglichene Handelsbilanz anstrebt, wäh rend es immer mehr dazu übergeht, seinen Außenhandel soweit als möglich mit den Dominions zu fördern. In den ersten neun Monate» dieses Jahres konnte die deutsche Ausfuhr nach Lettland mit 33,9 Millionen Lai gegenüber 28,6 Millionen Lat im Vorjahr ganz beacht lich gesteigert werden. Die Einfuhr aus Lettland stieg in der gleichen Zeit von 23,2 Millionen auf 33,6 Millionen Lat, so daß sich ein kleiner Ucberschuß zugun sten D c u t s ch l a n d s ergibt. Da der Ware»a>'-'ausch fortgesetzt um ein leichtes steigt, bestehen für di^ neuen Verhandlungen denkbar günstige Aussichten. Deutschland ist heute der beste Käufer und Lieferant Lettlands. In weitem Abstand folgen England, die Vereinigten Staaten von Amerika und schließlich Sowjeirußland. Günstige Aussichten dürften sich in Zukunft auch aus dem verstärk ten Anbau von Flachs in Lettland ergebe». Mit Rücksicht auf die Nachfrage vieler ausländischer Märkte nach Flachs wird zur Zeit in Mitau eine neue Flachsröste gebaut, die allen modernen Ansprüchen genügen soll. Auch der Durchgangsverkehr bringt Lettland nicht unbedeu tende Gewinne ein, die für seine Zahlungsbilanz sehr wichtig sind. Allerdings sind die Einnahmen ans dcm Römisch-katholische Kirche Englands ( rüstet gegen den Kommunismus Ein Kompromiß zwischen Katholizismus und Kommunis mus gibt cS nicht Von allen Kanzeln der römisch-katholischen Kirchen in England und Wales wurde am Sonntag ein vor vier Erzbischöfen und >3 Bischöfen unterzeichneter Bries verlesen, in dcm die Laienschaft zum organisierten Wider stand gegen den Kommunismus anf- gefordcn wird. Ein derartiges Apostolat, so heißt es in dem Brief, sei nichts Politisches. Der Kommunismus drohe, den größeren Teil der Welt niederzurennen. Der Kom munismus werde als das Heilmittel sür die Ungerechtig keit des Mammonismus, der sich auf dieser Erde breit- machc, bezeichnet: aber dieses Heilmittel sei schlimmer als das Uebel selbst. Es sei nur zu gut bekannt, daß es einen fruchtbaren Boden für die Ernte des Kommunismus gebe. Aus diesem Grunde könne die römisch-katholische Kirche auch nicht über den wahren Charakter dieses tödlichen Wachstums schweigen. Die Abschaffung der Religion sei ein fundamentaler Lehrsatz des Kommunismus. Zwischen dem Katholizismus und dem Kommunismus könne es kein Kompromiß geben. Anfang des nächsten Jahres werden Einzelheiten über den Kampfplan der römisch-katholischen Kirche in England gegen den Kom munismus veröffentlicht werden. Delegierte des solvietrussischen Melongreffes ermordet Nach Meldungen der Sowjetpresse ist die Delegierte des Kujbyschew-Gebietes (früher Samara an der Wolgai bei ihrer Rückkehr vom Moskauer Rätekongreß in ihrer Heimatstadt Melekeß ermordet worden. Die Delegierte Pronina wurde von drei unbekannten Männern auf der Straße überfallen und durch neun Messerstiche getötet. Der Generalstaatsanwalt der Sowjetunion, Wv- schinski, hat zusammen mit der GPU. die Untersuchung selbst in die Hand genommen. Der Untersuchungsrichter für wichtige Sonderfälle der sowjelrussischen Staats anwaltschaft. Dolitzki, und der Oberinspektor der Mos- lauer GPU. sind sofort nach Melekeß entsandt worden. Sechs Personen wurden sofort verhaftet. Durchgangsverkehr infolge des russischen Ausfalls seit l!)33 um ein beträchtliches znrückgegangen, Bei einer weit gehenden lettländischen Anpassung an die Wünsche der deutschen Verbraucher ergeben sich die besten Aussichten für das neue Wirtschaftsabkommen beider Länder. Friedliches Ventil für die Tatkraft Englische Stimme zur Kolonialrede Dr. Schachts In einer Zuschrift an die Londoner Zeitung „T i m e s" über die Kolonialredc Dr. Schachts, die Ler Reichsbant präsident kürzlich in Frankfurt a. M. gehalten hat, ver- langt D. Cecil praktische Vorschläge Englands zur Lö- siing dieser Frage. Ueber das Kolonialproblem hinaus bestünden zwischen Deutschland und England keine un- mittelbaren Streitigkeiten. Es wäre höchst närrisch, wenn England sich einen mächtigen Feind schaffen würde in einer Sache, die geregelt werden sollte. Nach den Gesetzen der Geschichte sei es natürlich, daß ein so lebensfähiges Land wie Deutschland ein friedliches Ventil für seine Tatkraft und Begeisterung besitze. w Aus Odessa wird berichtet, daß sich auf der sowjet- russischen Marinewerft Nikolajew ein schweres Er tz l o s i o n s u n g l ü ck ereignet hat. Sieben Personen wurde» getötet. Außerdem gab es mehrere Schwerverletzte. Bon der Mäöslfchast zur NG.-Schweftemschast Wem lacht nicht das Herz, wenn eine Mädelschaft der Hitlerjugend frisch und fröhlich singend durch die Straßen zieht? Immer wieder packt uns dieser Gleich schritt deutscher Begeisterung, und uns will scheinen, wie schön cs doch wäre, wenn dieser in Lied und Haltung zum Ausdruck gebrachte Tatwille junger deutscher Volks genossen eine Fortsetzung finden könnte, wenn einmal die Stunde naht, in der — durch die Altersgrenze bedingt — diese frohe Mädclschar auseinandergeht. Wie manches Hitlermädcl wird ähnlich denken und darüber nachsinncn, wie sie ihren Wille» zur deutschen Volksgemeinschaft nnd ihre kameradschaftliche Gesinnung mit ihrem Berufsleben in Einklang bringen könnte. Die Möglichkeit hierzu liegt durchaus nahe. Man möchte sogar sagen, daß gewissermaßen die NS.-Schwe- sternschaft eine sich von selbst ergebende Fortsetzung der Hitlcrmädelschaft ist, wenn Lust und Liebe zum Schwestern- beruf vorhanden sind. Welche Freude muß cs machen, als NS.-Schwester da anzuknüpfen, wo man als Hitlermädcl aufgehört hat! Hier treffen sich unversehens zwei Wünsche. Der Wunsch des deutschen Mädels, sich eine lebensfrohe, aussichtsreiche, echt nationalsozialistische Berufsarbeit zu schaffen, und der Wunsch der NS.-Schwesternschaft, recht viele lebens tüchtige Mädels, die treu und fest zum Führer stehen, in ihren Reihen aufzunehmen. Der Ring kameradschaftlichen Lebens, der soeben ver lassen werden mußte, umfängt die junge Schwestcrn-Schü- lerin aufs neue! Fröhlich geht es in lebensnaher Gemein samkeit an die Arbeit: an das hauswirtschaftliche Vor schuljahr und an die darauffolgende Ausbildung in einer staatlich anerkannten Krankenpflegeanstalt. Unter der Be treuuna einer „Familienmutter" werden Unterricht und Die NS. Schwester ist immer zur Stelle, ob es kleine Wunden zu heilen gibt oder ob der Schwerkrankc ruft. (NSV.-Bildarchiv.) f Unterweisung, werden aber auch fröhliche Freizeit uns köstliche Feierabendstunden zu unvergänglichen Erlebnissen. Ist dann nach zweijähriger Ausbildung als Kran kenpflegerin die Prüfung bestanden, dann eröffnen j sich so viele Wege ins werktätige Leben, daß die Wahl beinahe schwer wird. Die NS.-Krankenschwester kann sich fachlich weiter ausbilden, kann dann z. B. als Opera tionsschwester, als Säuglingsschwester, als Diätschwester wirken: sie kann aufsteigen zur Oberschwester, zur Sta tionsschwester. endlich zur Oberin. Die meisten aber wird die Tätigkeit als NS.-Ge- m e i n d e s ch w e st e r locken. Eine Fülle herrlicher Auf gabe» der Pflege und Hege harren ihrer. Im Volk und mit dem Volk lebt die NS.-Gemcindeschwester als ein hoch- aeachtetes Mitglied des Volksganzen. Die NS.-Schwester kann ihre» Beruf, der ihr selbst unendlich viel Freude bringt und dem deutschen Volke Gesundheit, so lange aus- üben, bis sie heiratet, nnd es heiraten viel NS.-Schwcstern, im vergangenen Jahr z. B. etwa ein Drittel aller Mit glieder der NS.-Schwesternschaft. Als Frau und Mittler werden diese ehemaligen Schwestern ihre Kenntnisse weiter verwerten im Dienste an ihren eigenen Kindern. Aber auch diejenigen Schwestern, die keine eigene Familie gründen, sind wirtschaftlich für ihr ganzes Leben gesichert. Sie stehen unter dcm kameradschaftlichen Schutz ihres Mutterhauses, das für einen sorgenfreien Lebensabend Sorge trägt. Welche Vorbedingungen zur Aufnahme als NS.- Schwesternschülerin gestellt werden, darüber geben alle Kreis- und Gauamtsleitungen der NSV., die auch die An meldungen cntgegcnnchmen, gern Auskunft. Der Ucbcrgäng von der Mädelschaft zur Schwestern schaft bedeutet den Eintritt in ein Leben, das der Persön lichkeit einen weiten und freien Spielraum znr Entfal- rung ihrer Kräfte gibt. Es ist ein frohes Leben, das sich nicht in die Abgeschiedenheit von Welt und Volk verliert, sondern das sich in diese Welt mit ihrer Freude am Dasein nnd am Schaffen für Volk und Reich bewußt hincinstcllt.