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Rr. SSL Selbst wenn der Staatsstreich Tschanghsueliangs schei tern sollte, würde die Vereinigung der 260 000 Anhänger des Generals mit den etwa 300 000 Kommunisten, die in den Provinzen Sinkiang und Schcnsi operieren, Moskau den Weg nach Mittclchinn öffnen und damit eine außerordentlich schwere Gefahr für ganz China bedeuten. In Lojang, der Hauptstadt der Provinz Hona n, ist ebenfalls eine Meuterei ausgebrochen. Weiter verlautet, daß mehrere andere Provinzen nur auf den Zu- sammenbruch der Macht Tschiangkaischeks warten, um gleichfalls von der Nankingregierung abzusallen und ihre Unabhängigkeit zu erklären. Man befürchtet den Ausbrnch eines allgemeinen Bürgerkrieges, wie er sich seit einem Jahrzehnt in China nicht mehr abgespielt hat. . Man nimmt an, daß Tschanghsueliang ei ' Geheim abkommen mit der Sowjetunion ab:, sch..gen hat, wonach Sowjetrußland ihn in seinen« Kampf gegen die japansrcundlichcn Politiker der N..nkingrcgierung^ unter stützen werde. TsOiangraifcher lm Nach einer Meldung des englischen Nachrichtenbüros Reuter aus P e i p i n g ist M a r s ch a l l Tschiang - taischek freigelassen worden und befindet sich auf dem Rückwege nach Nanking. Dagegen ist jetzt Marschall Tschanghsueliang in einer Gegenaktion gefangen- genommcn worden. Neuler fügt der Meldung allerdings hinzu, das; bisher jede Bestätigung fehle. Nach anderen Meldungen bestätigt sich, daß Marschall Tschiangkaischek am Leben ist und der Gefangenschaft des verräterischen Marschalls Tschanghsueliang entkommen ist. Sein Retter ist der Friedenskommissar der Provinz Chensi, der ehemalige Provinzgonvcrncur, General Vanghuchen, der den Marschall Tschanghsueliang er sucht hatte, ihm den gefangenommcncn Diktator Chinas zu überantworten. Nachdem dies geschehen war, ließ er seine Truppen zum Kampf gegen die Meuterer antreten und den befreiten Marschall nach Nanking abreisen. Zwi- scy den nankingfreundlichen und den Meuterer-Truppen sind in Sianfu schwere Kämpfe im Gange. Japan wartet ab Konferenz beim Kaiser von Japan Der japanische Außenminister Arita und Marine minister Nagano wurden am Montag vom Kaiser von Japan zu einem Vortrag empfangen, um dem Kaiser über Zschopauer Tageblatt und Anzeiger die La^z e in China und über die Maßnahmen zum Schutze des Lebens und Eigentums japanischer Staatsangehöriger in Chinn zu berichten. Außenminister Arlta sprach auch über die Beziehungen Japans zur Sowjetunion. . Zu den Vorgängen in China äußerte sich Minister dahingehend, daß man die Ereignisse und die Ent- wtcklung noch nicht genau übersehen könne. Japan werde sich vorerst abwartend verhalten, sei aber darauf vorbereitet, alles zu tun, seine Angehörigen und seine Interessen in China zu schützen. Wenn der Friede gestört werde, so sei Japan als Nachbar Chinas davon in erster Linie betroffen. ... japanische Flotte trifft Vorbereitungen!, um für reden Fall gerüstet zu sein. Karte zu den Ereignissen in China. «Wagenborg-Stiewe.) SWjek m AHM beteW Moskaus Trappe« stehen aa -er avtzeren Mongolei Nach den letzten Meldungen aus Tokio ist es ganz offenbar, daß Moskau durch den Aufstand Tschanghsue liangS in China eine Entscheidung gegen Japan her- beizuführen sucht. In Japan spricht man ganz offen di» Meinung aus, daß China ein zweites Spanien zu werden drohe. Die Sowjets haben bereits aktiv den Aufstand in der '^-ovinz Schensi unterstützt. Sowjetrussen sind au der Revolte beteiligt. Außerdem stehen sowjetrusstschc Streitkräfte an der äußeren Mongolei zur Unterstützung Tschanghsueliangs bereit. Tas Spmev -es Ferm Ostens In Spanien wird durch sowjetrussisch« Waffenliefe rungen und Mannschaftsverstärkungen der Krieg unnöti gerweise verschärft und verlängert. And während die Welt mit Grauen den Ereignissen in Spanien zusieht, da zeigt sich schon ein neues Flammenzeichen der bolsche wistischen Wühlarbeit im Fernen Osten. Der chinesische General Tschangh sei lang wäre nie mals aus eigener Kraft im Staupe gewesen, gegen di« Nanking-Regierung in irgend einer Art einen Aufstand vorzubereiten, wenn er nicht seit vielen Iahren schon «ine enge Verbindung mit den Moskauer Agenten gehabt hätte. Der oberste chinesische Befehlshaber Tschiang kaischek ist seit 1927 das stärkste Bollwerk'gegen den Kommunismus. Seine Bewegung „Neues Leben" ist auf die alten traditionellen chinesischen Tugenden gestützt. Sie bringt eine neue Form des nationalen Lebens und strebt einen Ausgleich mit Iäpan an. Der Bolschewismus kann sich selbst nur durch agresswe Handlungen erhalten und immer weiter stärken. Deshalb hat er seit seinem Bestehen einen imperialistischen Aus dehnungsdrang nach China. Am dieses Vordringen zu beschleunigen, benutzt man geschickt die jahrelangen Bür gerkriege. Sunhatsen war zuerst für di« russischen Parolen zugänglich, weshalb der Moskauer Agent Berodin einen beherrschenden Einfluß auf die chiinesische Kuomintang- Partei gewann. Tschiiangkaischsk reinigt« jedoch dis Partei vom kommunistischen Einfluß und wies Borodin aus. Anter einer außerordentlich geschickten Ausnutzung der nationalen Parolen hat sich der Bolschewismus in den Randgebieten festgesetzt. Die äußere Mongolei befindet sich bereits seit dem Iahre 1921 in völliger Abhängigkeit von Moskau und ist ganz nach Sowjetmuster eingerichtet. Durch den Bau der Turksib-Bahn und durch eine wirt schaftliche Durchdringung hat sich weiterhin Moskau in in der westlichen Provinz Sinkian (Ost-Turkestan) maß geblichen Einfluß gesichert. So lieferte es an die roten Truppen, die noch aus der Bürgerkriegszeit Chinas anzu treffen sind, Waffen usw. Moskau setzt bei den augen blicklichen Wirren in China seine ganze Hoffnung auf dies« roten Truppen. Zur Bekämpfung dieser roten Truppen wurde Tschanghsueliang eingesetzt. Der Zweck seines Abfalles für Moskau ist die Störung der chinesischen Einheit durch einen Bürgerkrieg, die Verschärfung des Verhält nisses zu Japan, um damit die Voraussetzung zur Grün dung von Sowjetstaaten zu ermöglichen. Ditz Nanling- Regierung ist aber stark genug, um diese augenblickliche Kris« zu überwinden und die Landesvsrrrätsr ihrer ver dienten Strafe zuzuführen. -d Men feiern Meuchelmord von Savos In der in Prag erscheinenden jüdischen Zeitschrift „M edina Iwrit" („Judenstaal"; verherrlicht ein ge wisser Dr. I. Goldstein aus Wien unter dem Titel „Ver beugt euch vor David Frankfurter!" in der schamlosesten Weise den Meuchelmörder Frankfurter, indem er versucht, den verkommenen jüdischen Verbrecher als „Märtyrer" hinzusicllen. I Es heißt da u. a.: „Es wäre Pflicht aller Aufrechten gewesen — und allen voran die Pflicht der Juden — die Anklage gegen Frankfurter zu einer Anklage gegen das Ziel seines Revolverlaufs zu machen. Denn nicht der Mörder, sondern der Ermordete ist hier schuldig. Der Jude Frankfurter hat geschossen: Er ist unser David Frankfurter. Das Ziel seiner Kugel war das Herz, das Judenhaß gesät, das Hirn, das Progrom und unsägliche Peinigung der Juden ausgedachl hat. Er ist unser David Frankfurter Nicht nur, daß wir uns seiner nicht schämen: Wir sind stolz ans ihn. Wenn unsere Studenten wieder zu nationalem Kampf erwacht und unsere künftigen Le gionäre groß sein werden, wird vor ihnen der Name David Frankfurters in einem Atemzuge mit den Helden des nationalen Freiheitskampfes genannt werden. Es geht ein Ruf an die gesamte jüdische und nichtjüdische Welt, dw hat für Ehre und Menschlichkeit: Rettet Frankfurter, kämpft für seine Freiheit? Morgen wird David Frankfurter Legende sein. Heute aber ver beugt euch vor dem stillen, schlichten, großen, mutigen Sohn unseres Volkes!" * Ein Kommentar ist hier beinahe überflüssig. Aber je frecher das Judentum seine Stirn erhebt, um so schärfer wird die Abwehr sein, die dieses grenzenlos gemeine Ver- Lerrlichen von Mordbuben in der Welt finden wird. Eden gegen Einkreisung Deutschlands Eine außcupolilischc Rede des englischen Außenministers. Der englische Außenminister Eden sprach in B r a d- ford, Ivo er sich besonders mit Fragen der Außenpolitik befaßte. Eden wandte sich besonders der Erklärung des französischen Außenministers Delbos zu und erklärte dazu wörtlich: „Weder die Erklärung Delbos' noch meine eigene (in Leamingtonl bedeutet einen Wendepunkt, noch enthalten sie irgendeine verborgene Absicht, ein ausschließliches Bündnis zu bilden, noch bedeuteten sie die Absicht, eine Blockpolitik zu treiben. Ich muß nochmals mit allem Nachdruck betonen, daß es nicht in unserer Absicht liegt, noch, wie ich überzeugt bin, in der der französischen Ne gierung, zu irgendeiner ausschließlichen Regelung zn kommen. Wir wünschen vielmehr die Mitarbeit Deutsch- l a n d s, die wir herzlich begrüßen würden, nicht nur an einem Westabkommen, sondern in europäischen Angelegen heiten ganz allgemein. England hat das in den Nach kriegsjahren nicht nur oftmals klarzumachen versucht, son dern durch Talen bewiesen. Wir sind von dem Wunsche einer Einkreisung Deutschlands so weit entfernt, daß wir mit anderen Nationen zusammen seine Mitarbeit auf wirtschaftlichem, finanziellem und politischem Gebiet suchen. Wir wünschen weder Blocks noch Schranken in Europa." Mussolini-Ehrung im italienischen Senat Feier der Gründung des Imperiums. Zur Feier der Gründung des Imperiums durch Mussolini trat der italienische Senat zusammen Im Sitzungssaal des Senats wurden zwei Bronzciafeln Dienstag, den 15. Dezember GSSr. enthüllt, die an das große historische Ereignis des Jahres l'.!3K erinnern. Der Duce wurde beim Betreten des Saales jubelnd begrüßt. Alle Senatoren und Teilnehmer der Sitzung hatten Paradeuniformen angelegt. Der Senatspräsident Federzoni hielt auf das Imperium und seinen Schöpfer eine Rede, nach der er dem Duce namens des Senars einen Ehrendegen überreichte, der die nach erfochtenem Siege versprochene Gerechtigkeit sym bolisieren soll. Der Duce nahm das Geschenk mit Worten herzlicher Dankbarkeit an und erinnerte daran, daß in diesen Tagen die Grenzen des ganzen Reiches besetzt wor den seien, und daß alle Grenzen des Reiches mit gleicher Kraft verteidigt werden würden. Einstellung von Freiwilligen in das Regiment General Göring Anfang Oktober 1937 erfolgt die nächste Einstellung: von Freiwilligen im Regiment General Göring (moto risiert); Standort Berlin. Alter 18 bis 25 Jahre. Größe: nicht unter 1,68 Meter. — Dem Bcwerbungsgesuch ist bei- zusügen: Lebenslauf, Freiwilligenschein bzw -beglaubigter Auszug über Seilen I und 3 bis 5 des Wehrpasses uim zwei Paßbilder in bürgerlicher Kleidung ohne Kopf- > bedeckung. Freiwillige der Jahrgänge 1915 bis 1919 werden im April 1937 zur Erfüllung ihrer Arbeitsdienstpflicht hcrangezogcn. Meldeschluß für die Herbsteinstellung 1937 ist der 15. Januar 193 7 Gesuche, die nach diesem Termin eintrefsen, können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Beförderungsaussichten und die Möglich keit der Weitervcrpflichtung auf 12 Jahre sind im Regi ment General Göring für tüchtige Soldaten besonders g ü n st i g. Die Freiwilligen können entsprechend der Viel seitigkeit des Regiments General Göring als Infanteristen (Jäger), Flakartilleristen, Pioniere, Kraftfahrer und Reiter Verwendung finden. Einstellungsgesuche mit den not wendigen Papieren sind sofort zu richten an Regiment General Göring, Berlin-Charlottenburg, Königin-Elisa- beth-Straße 49. » Geburtstag Georgs VI. von England König Georg VI., der eben den englischen Königsthron bestiegen hat, feierte am Montag seinen 41. Geburtstag. Auf seine Anordnung war von allen öffentlichen Feiern Abstand genommen worden. Nur die Salutbatterien im Hydepark und im Tower feuerten den üblichen Königs- zeburtstag-Salut, und die öffentlichen Gebäude trugen Flaggenschmuck. Auch von dem Erlaß von Ehrenauszeich- nungen war abgesehen worden. Wie amtlich bekanntgege ben wurde, ist die Königin an einer Influenza erkrankt rnd gezwungen, für einige Zen das Haus zu-hüten. König Georg hat am Montagnachmittag dem Parla ment die übliche Negierungsantrittsbotschaft übermittel^ worauf das Parlament die Loyalitätsadresse beschloß. Glückwunschleiegramm des Führers an König Georg VI. Der Führer und Reichskanzler hat Seiner Majestät König Georg VI. von Großbritannien seine aufrichtigsten Glückwünsche zum Geburtstag telegraphisch übermittelt. Glückwunsch des Führers für Präsident Gvinhufvud Der Führer und Reichskanzler hat dem Präsidenten der Republik Finnland, Svinhufvud. zum 75. Geburtstag seine aufrichtigsten Glückwünsche tele graphisch übermittelt. Krankreichs „Kestungsschachbrett" Der Vizepräsident des Heeresausschusses der Pariser Kammer, Beauguitte, der besonders mit der Ueber- wachung der Grenzbefestigungen betraut ist, gab dem stän digen Berichterstatter des Pariser Blattes „Matin" Er klärungen über die Pläne für den weiteren Ausbau und die Ergänzung der Maginotlinie ab. Er führte aus, daß man nicht vor habe im Norden, in der Gegend von Sedan und Montmödy, eine ähnliche Befestigungslinie zu er richten, wie sie bereits an der Lauter und im Gebiet-von Longwy bestände. Verteidigungsminister Daladier sei der Auffassung, daß es nicht zweckmäßig sein würde, hinter dem gegenwärtigen Befestignngssystem noch eine zweite Linie zu errichten. Er trete dafür ein, die gegenwärtigen Befestigungen nach der Tiefe auszubanen, da er der Meinung sei, daß jede noch so stark befestigte Linie durch einen überraschenden Angriff motorisierter Ein- heilen durchbrochen und dadurch einzelne Abschnitte um gangen werden könnten. Wenn aber die befestigte Zone eine Tiefe von acht bis zehn Kilometern habe, so werde ein noch so starker Artillerieeinsatz niemals eine Lücke schlagen können. Der Ausbau der Grenzbefestigungen solle also dahin gehen, daß auf einem breiten Gürtel zahllose kleine Kasematten mit Maschinengewehren und Geschützen schachbrettartig angeordnct würden. Man würde also in Zukunft nicht nur von einer befestigten Linie, sondern von einem „Fcstungsschachbrett" sprechen müssen. Neuer Leiter -er Wirtschaftskammer Sachsen. Der Neichswirtschaftsminister hat im Hinblick auf die wichtigen Anfgaben, die der Industrie im Rahmen des Vierjahresplanes obliegen und daher eine stärkere Her anziehung rn der Organisation der gewerblichen Wirt schaft im Bezirk Sachsen erforderlich machen, den bishe rigen Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Dresden und Leiter der Wirtschaftskammer Sachsen, Dr. Zimmermann, auf seinen Wunsch abberufen und de« Direktor der Zeiß-Ikon A.-G., Wilhelm Wohlfahrt in Dresden, zu seinem Nachfolger ernannt. In eine« besonderen Schreiben sprach der Reichswtrtschaftsmini- ster Dr. Zimmermann den wärmsten Dank für seine er folgreiche und aufopfernde Amtsführung als Kammer präsident aus und bat ihn, seine Arbeitskraft der Organisa tion der gewerblichen Wirtschaft auch weiterhin zur Ver fügung zu stellen und das Amt eines Vizepräsidenten der Industrie- und Handelskammer Dresden zn über-- iwhw.cn.