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WoMer» Tageblatt und Anzeiger Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich L' vnatl Bezugspreis l.7'>RM.Zu>lellgel>.ü"Psg,BesleÜungnt werden inuns.GeschästSff.,von den Boten, sowievonallenPostanstalten angenommen ?i n z e i g e n p r e i I e: Tie >>6 mm breite Äillimeterzeile 7 Pig.; kje mm breiie BiiUlinelelzeile ini Terttei» 2b Pig.; Nachlaßttaffel L Ziiier- und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port: Das „ZschoPauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannimachungen der Amtshauptmannschatt Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau —Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b H.Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4^8-4 Fernsprecher Nr. 7lL Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors N..L78 Der Weg her Leistung Drei Jahre Handwcrksgesetz Am 29. November 1936 sind drei Jahre vergangen, seitdem von der Neichsregierung das „Gesetzüberden vorläufigen Aufbau des deutschen Hand werks" verkündet wurde. Dieses Gesetz, das in der Zwischenzeit durch drei Verordnungen eine erhebliche Aus weitung erfahren hat, bestimmt nicht nur den Aufbau des deutschen Handwerks von der Innung über die Kreis handwerkerschaft, die Handwerkskammer, den Landes- Handwerkmeister, die Neichsinnungsverbände bis zum Reichsstand des deutschen Handwerks, sondern es ist in gleicher Weise maßgebend geworden für die Entwicklung des gesamten deutschen Handwerks seit der Macht ergreifung. Schon bevor durch die Dritte Verordnung vom 18. Januar 1935 offiziell der große Befähigungsnachweis wieder cingefiihrt wurde, zeigte es sich, daß das Handwerk in seiner Gesamtheit bereit war, die Hilfe, die ihm der Nationalsozialismus angedeihen ließ, durch ständige Verbesserung seiner Leistungsfähigkeit zu untermauern. Schon im Jahre 1934 setzte bei den meisten deutschen Handwerkskammern ein starker Andrang zu den Meisterprüfungen ein, der in manchen Kammern die Zahl der Prüflinge auf das Pier- bis Fünffache des normalen Standes heraufschnellen ließ. Durch die Dritte Verordnung ist nun eindeutig festgclegt, daß ab Ende 1939 nur noch derjenige Inhaber eines Handwerks betriebes sein darf, der erfolgreich seine Meisterprüfung bestanden hat. Damit hat das Handwerk seit Erlaß dieses Gesetzes den Weg beschreiten können, der im nationalsozialistischen Deutschland als der einzig richtige zu gelten hat: den Weg der Leistung. Das Handwerk wird sich in aller Zukunft nur dann im wirtschaftlichen Wettbewerb halten können, wenn es seine Werbung auf echter handwerklicher Leistung aufbaut. Es kann niemals die Aufgabe des Handwerks sein, der Industrie mit ihren Massenerzeug nissen, die ja nun einmal aus unserer Volkswirtschaft nicht wegzudenken sind, eine Konkurrenz zu bieten; was das Handwerk auszeichnet und immer auszeichnen muß, ist die qualltativ und kulturell gleich wertvolle Leistung. Ebensosehr wie die Leistung selbst erst eine Verbesse rung der wirtschaftlichen Lage ermöglicht, wird auch die wirtschaftliche Lage des Handwerks seine künftige Leistungsfähigkeit beeinflussen. Äus diesem Grunde wird es v-y den künftigen Leistungen des deutschen Handwerks äLhängen, wie es seinen Levensraum innerhalb der deut schen Volkswirtschaft erweitern kann. Man hat bereits in der Vergangenheit einerseits durch die Lieferungs genossenschaften, andererseits durch die Aus fuhrförderungsstellen und die Beteiligung an der Leipzigsr Messe den einzelnen Handwerkern Möglich keiten zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage ge schaffen, die nun genutzt sein wollen. Es würde zu weit führen, hier die Vielzahl der Einzelmaßnahmen aufzuzählen, die seit Erlaß dieses Ge setzes dnrchgeführt werden konnten. Der beste Beweis fin ihre Richtigkeit dürfte es sein, daß der Umsatz des Hand werks seit dem Krisentiefpunkt wieder um durch- schnittlich 50 o. H. gestiegen ist. Für das beste Nachkriegsjahr (1929) wurde der Umsatz des Handwerks mit etwa 20 bis 22 Milliarden Mark angegeben, er sanl aber bis zur Machtergreifung auf 9 Milliarden Mark, und betrug 1935 bereits wieder rund 14 bis 15 Milliarden Mark. Damit ist die marxistische These von dem Unter gang des Handwerks einwandfrei widerlegt, der Natio- nalsozialismus hat sich vielmehr im Handwerk 1,5 Mil lionen von Klein- und Mittelbetrieben erhalten, die für den noxmalen Kreislauf innerhalb -er deutschen Wirt schaft eme nicht zu unterschätzende Bedeutung Haven. Nicht die Notlage eines einzelnen Standes oder Wirt schaftszweiges hat den Nationalsozialismus vor drei Jahren zum Erlaß dieses Gesetzes veranlaßt, sondern allein die Erkenntnis, daß eine Vielzahl gesunder Klein- und Mittelbetriebe die beste Sicherung der Volkswirtschaft vor Kriseneinbrüchen darstellt. Wir brauchen im nationalsozialistischen Deutschland keine „Krise" im landläufigen Sinne mehr zu fürchten — und ebensowenig auch das Handwerk. Dafür hat es nun aber alle verfügbaren Kräfte zur Vollendung des nationalsozia listischen Wollens einzusetzen. Die Kunst ist eine erhabene und zum Fana tismus verpflichtende Mission. Wer von der Vorsehung auscrschrn ist, die Seele eines Volkes der Mitwelt zu enthüllen, sic in Tönen klingen oder in Steinen sprechen zu lassen, der leidet unter der Gewalt des allmächtigen, ihn beherrschenden Zwange-, der wird seine Sprache reden, auch wenn die Mitwett ihn nicht versteht oder verstehen will, wird lieber jede Rot aus sich nehmen, als auch nur einmal dem Ster»» untreu zu werden, der ihn innerlich leitet. Adolf Hittis, MlUMKlWWWWUM Auf Verlangen der VolfGewiftenyäupMnge Ueber die bereits bekanntgewordene Plünderung der deutschen Botschaft in Madrid durch roten Pöbel liegen jetzt Einzelheiten vor. Danach forderten die bolschewisti schen Machthaber in Valencia plötzlich die Räumung des Gebäudes der deutschen Botschaft in Madrid innerhalb 34 Stunden. In dem Gebäude befanden sich noch etwa 10 Reichsdeutsche und 65 spanische Flücht linge. Mitglieder des Diplomatischen Korps in Madrid, dem ans eigener Anschanung die brutalen bolschewistischen Ver- folgungsmethoden genau bekannt sind, versuchten, diese Flüchtlinge persönlich mit eigenen Kraftwagen zu retten. Zunächst war die Rettungsaktion erfolgreich, und mit dem ersten Kraftwagen konnten 20 Flüchtlinge, unter denen sich auch die zehn Reichsdeutschen befanden, in Sicherheit ge bracht werden. Inzwischen rotteten sich vor der Botschaft Polizei und bewaffneter Pöbel zusammen, der mit Waffengewalt die weiteren Wagen des Diplomatischen Korps zum Halten zwang und aus ihnen mehrere Flücht linge herauszerrte. Trotzdem versuchten einige Diplo- maten, die Rettungsaktion unter eigener Lebensgefahr fortzusetzen. Nachdem aber die Bolschewisten gegen die Botschaft Maschinengewehre aufgestellt hatten und die Diplomaten teilweise im Handgemenge vom roten Pöbel von der Bot schaft abgedrängt worden waren, stürmten die Roten die Botschaft und bemächtigten sich der letzten 4 v spanischen Flüchtlinge sowie des Inventars der Botschaft. Gleichzeitig »purde die Privatwohnung veS ehemaligen deutschen Geschäftsträgers erbrochen und seine spanischen Angestellten verhaftet. Während dieses über drei Stunden dauernden Ver teidigungskampfes der Diplomaten gegen den roten Mob versuchten mehrere Gesandtschaften, darunter auch der französische Missionschef, die bolschewistischen Machthaber in Palencia durch ununterbrochene telephonische und mündliche Verhandlungen zum Einschreiten gegen die roten Horden zu veranlassen. Dies war völlig ergebnis los. Ueber das Schicksal der 40 Verschleppten fehlt jede Nachricht. Schwerer Luftangriff auf Cartagena Oel lager und Hafenanlagen in Brand g e s e tz t — B o l s ch e w i st e n d a m p f c r unter eng lischer Flagge Nach einer Meldung des Senders Teneriffa haben die nationalen Luftstreitkräfte ein sehr wirksames Bombardement des roten Flottenstützpunktes Carta gena durchgeführt. Das Arsenal, der Hafen und mehrer« dort liegende Schiffe erlitten schwere Beschädigungen. Ver schiedene Schiffe flüchteten aus dem Hasen und wurden sofort von den nationalen Kreuzern verfolgt. Nach Meldungen des nationalen Rundfunks hat die spanische Nationalregierung Beweise in den Händen, daß die Transportschiffe der spanischen Bolsche wisten die englische Flagge hissen, um die natio nalen Kriegsschiffe zu täuschen. So konnte beobachtet werden, daß ein Handelsdampfer der Bolschewisten, der von Marseille mit einer Waffenladung nach Barcelona fuhr, die englische Flagge führte. Ein anderes Transport schiff der Roten passierte unter englischer Flagge dis Meerenge von Gibraltar und lief dann einen Hafen an der kantabrischen Küste an, der sich in den Händen der Bolschewisten befindet. Kin Hohl oos die MMeMle Mitarbeiter Sticklings berichtet über die Mißwirtschaft in Sowjetraßtand Ein Bremer Ingenieur, der mehrere Jahre in Keme rowo und in Nowosibirsk mit dem von der sowjetrussischen Bluljustiz verurteilten deutschen Ingenieur Stickling zu sammengearbeitet hat, berichtet in der „Bremer Zeitung" über die Schwierigkeiten, die Stickling infolge der Unfähig, keit der Moskauer Gewalthaber im Wege standen: „Ich war in Kemerowo als Ingenieur bei dem gleichen Kohlentrust „Kusbassugolj" tätig, bei welchem Stickling beschäftigt war. Der größte Teil der Belegschaft der Bergwerke bestand aus Verbannten. Bei allen herrschte Arbeitsunlnst, auch bei den kommunistischen Parteimit gliedern, die größtenteils wie alle anderen auch zwang s- weise in Sibirien sind. Bei diesem Widerstreben gegen jede Arbeit war es mir nicht möglich, wichtige Ar beiten fertigzustellen, oder die Arbeiten wurden bis zu 90 v. H. fertiggcstettl nnd dann verschwanden wichtige Teile. Ich habe alle in Frage kommenden Stellen in Kemerowo von diesen Zuständen unterrichtet und um Ab hilfe gebeten. Getan wurde jedoch nichts. Nach vielen Konflikten mit der WerksleUung lehnte ich dann die i Weiterarbeit unter solchen Verhältnissen ab. Mein Ausscheiden rechtfertigte man mit all den Be schwerden, die ich angeführt hatte, und legte sie mir zur Last. In Moskau wurde ich von einer Kommission des Kommissariats für die Schwerindustrie verhört, die mich bat, wieder nach dort zurückzureisen und die mir gestellten Aufgaben zu erledigen. Infolge der unhaltbaren Verhält nisse in Kemerowo wurde ich dann auf Wunsch nach Tomsk versetzt. In Kemerowo hatte ich Stickling kcnnen- gelernt und hörte, daß auch er die gleichen Schwierigkeiten wie ich hatte. In Nowosibirsk traf ich Stickling wieder. Er verhandelte mit der Verwaltung des Kohlentrnsts, und man versprach ihm die Beseitigung aller Mißstände. Stickling ist jetzt schon viele Jahre in Sowjctrußland. Fedes Jahr ist fein Vertrag erneuert worden. Jedes Jahr sind die Mißstände in Kemerowo zur Sprache gekommen. Jedes Jahr hat man Stickling versichert, daß man ihm volles Vertrauen entgegenvringe. Immer wieder hat man Besserung der Verhältnisse zugesagt. Bis heute ist cs den maßgebenden Stellen in Moskau und Nowosibirsk nicht gelungen, die ungesunden Verhältnisse in Kemerowo zu bessern. Jetzt ist Stickling verurteilt worden, weil unfähige Leute in Moskau nicht in der Lage sind, jenen Mißständen abzuhelfcn. Seit >932 sind den verantwortlichen Stellen die Mißstände und Verhältnisse bekannt, für die man heute den Ingenieur Stickling verantwortlich machen will. Wenn je ein Urteil Hohn auf Menschenrechte war, so ist es dieses. Ein unfähiger Klüngel verurteilte einen In- gcnicur, dessen Fähigkeit und Zuverlässigkeit man lang: Jahre hindurch anerkannt und bestätigt hat. Treue im Leben und im Sterben! Generalseldmarschall von Blomberg übergab dem Ge schwader „Hindenburg" drei Gruppenfahnen. Reichskriegsminister Generalfeldmarschall v. Blom berg übergab dem Kampfgeschwader „Hindenburg" auf dem Flugplatz bei Neubrandenburg drei neue Gruppen- sahnen. Als ein Geschenk der alten Soldaten im Reichs- kriegerbund Kyffhäuser wurde das Geschwader zum T r a- ditionsträger des unvergeßlichen N a - mensvon Hindenburg. Bei Ue Vergabe der Fahnen richtete der Gene- ralfeldmarschall an die Truppe drei Forderungen: Haltet die Ehre eurer Fahne rein, indem ihr die Ehre der Truppe und eure eigene Ehre rein haltet! Folgt der Fahne überall, wohin sie auch geführt wird, mit soldatischem Mut und mit soldatischer Hingabe. Bewahrt der Fahne Treue im Frieden und im Kriege, im Leben und im Sterben! Zum Schluß gedachte der Generalfeldmarschall des Führers, auf den die deutsche Wehrmacht sich auf Leben und auf Sterben verschworen habe, mit einem brausend aufgenommenen Sieg Heil. Ein Vorbeimarsch des Geschwaders beschloß die eindrucksvolle Feier. Oer deutsche Protest in Oslo Der norwegische Außenminister Koht empfing in Oslo den deutschen Gesandten Tr. Sahm, der im Auftrage der deutschen Neichsregierung den augekündig- len Schritt iu der Angelegenheit der Verleihung des Friedenspreises an Karl von Ossietzky unternommen Hut. Rundfunkübertragung von der Schlußkundgebung des Reichsbauerntages Die Schlußansprache des Reichsbauernführcrs nnd Neichsernährungsministcrs Darrö auf dem Reiü;:- bauerntag in Goslar am 29. November wird in der Zeit v o n 1 2 b i s 1 3 U h r vom Reichssendcr Hamburg über tragen nnd von allen deutschen Sendern über nommen.