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Nr. L70 wir haben unsere Armee wiederhergestellt, was unser Rech! gewesen ist, ein Sicht, das auch jedes andere Land Hai. Wit haben keinen Grund, einem Lande, das uns nichts getan bat, etwas zu nehmen, das ihm gehört. Wir sind die Realisten des Friedens." Einsatzbereitschaft und Verantwortungsgefühl Rudolf Heß vor den Gauamtsleitern Vor den Gauamtsleitern der Partei, die zur Zeit auf der Ordensburg Vogelsang weilen, sprach der Stellver treter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz. Wiederholt von stürmischem Beifall seiner Hörer unter brochen, entwickelte Rudolf Heß in klaren Linien die Auf gaben der Politischen Leiter. Die Teilnehmer der Tagung waren von den Ausführungen, die die Einsatzbereitschaft und das Verantwortungsgefühl für Bewegung und Volk erhärteten, tief beeindruckt. Vor der Ansprache des Stellvertreters des Führers halten Hauptamtsleiter Oberlindober und Korpsführer Hühnlein bereits grundsätzliche Referate über ihre Auf gabengebiete gehalten. Neichskriegsopferführer Ober lin d o b e r betonte, die NSKOV., der einzige der Partei angeschlossene Frontkämpfer- und Kriegsopferverband, betreibe in soldatischer Auffassung weltanschauliche Arbeit, widme sich den politischen Gegenwartsaufgaben und stelle die Versorgungsfragen unter die Erfordernisse des ge samten Volkes. Dazu trete die Pflege der guten Beziehun gen mit ausländischen Frontkämpferorganisationen, deren Auswirkung auf eine freundschaftliche Verständigung zwi- scheu den Völkern nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. In seiner Darstellung des Wesens und der Aufgabe des NSKK. hob Korpsführer Hühnlein die Verwurze lung dieser Parteigliederung im Gesamtgefüge der natio nalsozialistischen Bewegung und Weltanschauung hervor. Unter dem Auftrag des Führers, Banner- und Willens träger .der Motorisierung Deutschlands zu sein, unterziehe sich das NSKK. seinen großen, Schulung, sportliche Arbeit und Verkehrserziehung umfassenden Aufgaben. Als Vertreter des Reichssührers SS. Himmler sprach der Obergruppenführer und Chef des SS.-Hauptamtes, Heißmeyer, über den Sinn der SS., die sich aus kleinen Anfängen zu dem entwickelte, was sie heute dar stellt. Weltanschauliche und soldatische Erziehung seien di« beiden Grundpfeiler der SS. Anschließend sprach der Ches des Sicherheitshauptamtes, Gruppenführer .'--e-drich. Anleihezeichnung ist Ehrenpflicht l Der Leiter der Neichswirtschaftskammer zur neue» Reichsanleihe Der Leiter der Reichswirtschaftskammer, Ewald Hecker, richtet einen Aufruf an die deutsche gewerbliche Wirtschaft, in dem er zur Zeichnung der neuen Neichs- anleihe auffordert. In dem Aufruf heißt es u. a.: „Mit der Auflegung der neuen Reichsanleihe von 500 Millionen Mark, die für Ende November angekündigt ist, wird ein neuer wesentlicher Schritt zur Konsolidierung der kurzfristigen Schulden getan. Die Konsolidierung be deutet die Ausrichtung der Ersparnisse des Volkes und der am Geldmarkt verfügbaren Kaufkraft auf die großen nationalpolitischen Ziele der deutschen Staatsführung. Sie sichert den reibungslosen Gang der Wiederauf rüstung und die Durchführung des Vierjahres planes, sie unterstützt insbesondere durch Ueberlcitung von Mitteln des Geldmarktes zum Kapitalmarkt den Kampf gegen Preissteigerungen. Für diese Ziele alle Kräfte anzuspannen, ist nach dem klar ausgesprochenen Willen des Führers und Reichs kanzlers Ehrenpflicht aller Wirtschaftskreise. Deshalb muß von jedem in der gewerblichen Wirtschaft Tätigen verlangt werden, daß er sich an der Anleihezeichnung in möglichst großem Umfange beteiligt; haben doch gerade die wirtschaftlichen Maßnahmen der nationalsozialistischen Negierung, die kurzfristig vorfinanziert wurden, die Wirt- schastliche Leistungsfähigkeit weiter Kreise wesentlich ge steigert. Wer teilhaben will an den Erfolgen national sozialistischer Wirtschaftspolitik, muß auch helfen, diese Erfolge sicherzustellen." Freiwillige für das Heer Das Oberkommando des Heeres gibt bekannt: Die Annahme von Meldungen Freiwilliger für die Einstellung sin Herbst 1937 wird am 15. Januar 1937 abgeschlossen. Später eingehende Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Bewerber, die sich erst kurz vor Meldeschluß bewerben, laufen Gefahr, infolge Besetzung aller Freiwilligensteüen nicht mehr berücksichtigt zu werden. Deshalb wird allen Bewerbern angeraten, sich sofort schriftlich bei dem Truppenteil zu melden, bei dem sie eintreten möchten. Ales Nähere erfahren Bewerber aus dem „Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in das Heer", das auf Verlangen von den Wehrbezirkskom mandos, Wehrmeldeämtern und von allen Truppenteilen des Heeres kostenlos abgegeben wird. Letzte Aeberseefahrt des Luftschiffes „Hindenburg" Am 25. November Abschluß des diesjährigen Verkehrs nach Amerika Das am Montagabend nach Frankfurt zurückgekehrte Luftschiff „Hindenburg" wird in den Morgen stunden des 25. November zu seiner letzten diesjährigen Fahrt nach Südamerika starten. Nach der am 6. oder 7. Dezember zu erwartenden Rückkehr wird das Luftschiff in der Halle des Flug- und Luftschiffhafens Rhein-Main überwintern. Das Luftschiff „Graf Zeppelin", das augenblicklich in Rio de Janeiro weilt, unternimmt am Donnerstag eine Pendelsahrt Rio de Janeiro—Recife (Pernambuko)—Bathurst und zurück nach Rio. In Bathurst gibt das Luftschiff die Südamerikapost an das Flugzeug der Deutschen Lufthansa ab und übernimmt die Europapost zur Weiterleitung nach Südamerika. Das Luft schiss wird am 30. d. M. in Friedrichshafen zurücketwartet. Es hat dann sein diesjähriges Ueberseefahrtenprogramm erledigt. Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Donnerstag, den IS. November 1SM VriWWW-Haos -er sWjetrussisW SAkriWstrie M Wm Md ArM miM - 8W.-M M sM llilnsichm, Die Londoner Zeitung „Daily Expreß", die kürzlick erst über den Diebstahl sowjetrussischer Geheimpläne z» berichten wußte, berichtet jetzt von einem schweren Sabu tageaki im Kommissariat für die Schwerindustrie in Mos tau. Im zweite» Stockwerk des Gebäudes wurden durck Brandstiftung alle Pläne und Archive vernichtet. Dai ganze Stockwerk brannte aus, während in den übriger Gebäudeteilen kleinere Brände, die ebenfalls künstlich an gelegt waren, noch rechtzeitig erstickt werden konnten. Die GPU. und die Feuerwehr erschienen gleichzeitig am Tatort. Es wurde eine eingehende Untersuchung ein geleitet, ohne daß jedoch etwas von den Tätern zu ent decken war. Ebensowenig konnte scstgestcllt werden, ot Pläne über die industrielle Mobilmachung gestohlen wor den seien. Sämtliche Angestellten des Kommissariats fü» Schwertudustrie wurden einem strengen Verhör unter zogen und befinden sich zum Teil in Haft. Die GPU. behauptet, die Brandstiftung sei durch Agenten „derselben auswärtigen Macht" veranlaßt worden, die in der vorigen Woche die Geheimpapicre habe stehlen lassen. Wie in politischen Kreisen vermutet wird, wurde der Brand angelegt, um große und bald sprichwörtlich ge wordene Unterschlagungen in der Verwaltung der Schwerindustrie zu verwischen. Eine andere Spur, die zur Zeit verfolgt wird, geht davon aus, daß vor einigen Wochen wichtige Zeichnungen und Jndustrieprojekte auj rätselbafte Weise verschwunden waren. Der Chef der GPU., Volkskommissar für innere An gelegenheiten, Jeschow, leitet persönlich die Unter suchung. So lebt der Arbeiter im Sowjetparadies! Urlaub gibt es nicht — Völlig ungenügende Gesundheits fürsorge. Ein bezeichnendes Licht aus die Arbeitsverhältnisie ini roten Paradies wirft folgender Bericht über eine Tagung des Zentralkomitees des Berufsverbandes der Metall arbeiter in Moskau. Dort beklagte sich der Leiter des Verbandes, Schwernik, darüber, daß die Rechte der Arbeiter vollkommen vernachlässigt würden. Die Arbeiter selbst sabotieren die Arbeit des Verbandes. Die Erholungsheime, die der Verband für die Arbeiter eingerichtet habe, würden nicht benutzt. Vor allen», so führte Schwernik aus, wohl deswegen, weil die Arbeiter überhaupt keinen Urlaub erhielten. „Das Haus der Kultur" in Ordschonkidse habe einen Etat von 300 000 Rubel. Davon würden aber 240 000 Rubel für den Unterhalt des Personals ausgegcben. Weiter beklagte sich der Redner über die schlechte (8 e - sundhettsfürsorge und die mangelhafte Arbeits- sicherheit. Die Aerzte, die die Arbeiter zu behandeln haben, besäßen nur ungenügende medizinische Kenntnisse. Unter den Beispielen, die Schwernik anführte, ist eins, wonach ein Arzt der kranken Frau eines Arbeiters ein Rezept ausschrieb, das für eine kranke Kuh gut und richtig wäre, aber nicht für einen Menschen. Ein Opfer des bolschewistischen Terrors. , Ein Banater Schwabe, der Student Heinrich Zerfaß auS U Czernowitz lRumänieM, wurde ein Opfer der jüdisch- - bolschewistischen Hetze in Rumänien. Einer der Morobuben stieß ihm das Messer in den Rücken, als er einem über fallenen jungen Rumänen, einem Mitglied der nationalen Bewegung, zu Hilfe eilen wollte. Die Klinge des Messers blieb abgebrochen im Körper des jungen Deutschen stecke» ' und konnte bisher durch Operation nicht entfernt werden. ! In Berlin will nun der berühmte Chirurg Professor ' Sauerbruch, dem, dank der Opsergemeinschaft der Deutschen in Czernowitz. Zerfaß zugeführl wurde, helfen. (Weltbild.) Meder 75 Millionen Ausfuhrüberschuß Die deutsche Handelsbilanz, tzhtießtz im Oktober ebenso wie im Vormonat mit eineiy? Ausführübetschuß von 75 Millionen Mark ab. Damit ergibt sich für die zehn Monate dieses Jahres eine Aktivität von 395 Millionen Mark. Die Einfuhr betrug im Oktober 356 Millionen Mark gegenüber 446 Millionen Mark im Vormonat. Sic hat wertmäßig um etwa 6 v. H., mengenmäßig um rund 7 v. H. zugenommen. — Die Ausfuhr betrug 431 Mil lionen Mark gegenüber 412 Millionen Mark im Vormonat. Dem Wert nach ist sie um 5 v. H., der Menge nach um 6 v. H. gestiegen. An der Aussuhrsteigerung waren fast ausschließlich Fertigwaren beteiligt. Schönheit bis ins kleinste Dorf Erfolgreiche Arbeit der Dorfverschönerungsaktion der NSG. „Kraft durch Freude" G Schönheit der deutschen ^Landschaft bis in das ent legenste Dorf. Das war die Parole, die von der NSG. „Kraft durch Freude" vor der Olympiade ausgegeben wurde. Die Verschönerungsaktion sieht jetzt auf acht monatige Tätigkeit zurück. In 25 Gauen wurden 3168 Dörfer und 67 Güter verschönert. Das Wesentliche und Ausschlaggebende der Aktion liegt in der Mobilisierung aller Kräfte für eine umfassende Gemeinschafts arbeit, deren Ergebnis das schöne deutsche Dorf als die Heimat des deutschen Volkes ist. Beachtlich ist aber auch dabei die wirtschaftliche Auswirkung, und die wenigen Zahlen, die auf Grund einer statistischen Erhebung zur Zeit vorliegen, sind ein Beweis dafür, daß in der Weiterführung und dem Ausbau der Aktion die Möglichkeiten zu einer bedeuten den Belebung und Steigerung unseres Wirtschafts- und Arbeitslebens liegen. Allein in 86 Dörfern und 2 Gütern wurden bisher an reinem Materialwert (ohne den Wert der Arbeitsleistung, die zu 90 v. H. freiwillig durch die Dorfgemeinschaft erfolgte) l 086 949 Mark aufgebracht. Besonders erfreulich ist, daß gerade unsere Grenz gaue im O st e n in der Aktion an erster Stelle stehen. So Ostpreußen mit 61, Pommern mit 62, Kurmark mit m und die Bayerische Ostmark mit 2800 Dörfern. Trauerfeier im Athen Die Särge des Königs Constantin und der Königinnen Olga und Sophia in der Kathedrale aüsgebahrt Der griechische Kreuzer „Awer off", der die Särge des Königs Constantin und der Königinnen Olga und Sophia nach Griechenland brachte, traf in Begleitung der gesamten griechischen Flotte und eines italienischen Flugzeuggeschwaders im Piräus ein. Vom Piräus aus wurden die Särge in feierlichem Zuge auf drei Lafetten in die Metropoliskathedrale in Athen ge leitet und aufgebahrt. Nach der Aufbahrung fand in der Kathedrale ein feierlicher Gottesdienst statt. Sodann begann die Huldigung der griechischen Bevölkerung, die in riesigen Mengen in die Stadt geströmt war. Man rechnet damit, daß aus der Provinz 200 000 Menschen an gekommen sind. Athen hat ebenso wie Piräus zum würdigen Empfange der toten Königsfamilie Trauer schmuck angelegt. König Eduard besuchte Elendsgebiete von Güdwales Starke Anteilnahme am Wohlergehen deS englischen Ar-- beitcrs — Konservative verlangen energischere Maß ¬ nahmen der Negierung In der englischen Oeffentlichkeit hat es Aufsehen ver ursacht, daß König Eduard l 11. als erster englische, Monarch sich in die englischen Industriegebieteivon Süo- wales begeben Hal, um sich von dem dort herrschenden Elend und den schlechten sozialen Zuständen persönlich zu überzeugen. Schon als Prinz von W-aleS hat sich der jetzige englische König sehr angelegentlich für di« unteren Stände und ihr Wohlergehen im englischen Reich interessiert Es wirft kein gutes Licht auf zwei Abgeordnete der englischen Arbeiterpartei von Südwales, wenn^ste sich ge weigert haben, den König bei seinem Besuch zu begrüßen. Die soziale Frage spielt überhaupt im englische« Unterhaus jetzt eine große Rolle, und in den Reihen der Konservativen ist eine starke Bewegung im Gange, di« Regierung zu energischeren Maßnahmen in den englischen Elendsgebieien zu veranlassen. Die Zahl der „revoltieren den" Konservativen soll sich aus mindestens 100 Ab geordnete belaufen. Der englische König trat von Llantwit aus seine Rund fahrt durch die Notstandsgebiete in Südwales an. In allen Ortschaften, die er berührte, wurde er von den Arbeiten- jubelnd begrüßt. Der König hat sich bei der Gelegenheit von den Arbeitslosen selbst ihre Not und ihr Elend schil- dern und von Fachmännern Vorschläge unterbreiten lassen, wie dem Elend zu steuern sei. Die Rundfahrt des Königs war ein deutlicher Beweis für die Beliebtheit, deren er sich gerade in den Arbeiterkreisen erfreut. Wie wenig offiziell dieser ganze Besuch war, dafst» zeugt eine Fülle kleiner Beispiele. So ist es mehr als ein mal vorgekommen, daß ein Arbeiter sich einfach durch die Reihen drängte, vor den König hintrat, um ihm sein* Lage darzustellen. Der König hat auf seiner Rundfahn auch die Arbeiterwohnungen besucht, darunter auch »tu neues Haus, das als Modell für ein Dorf gedacht »st, das nach diesem Vorbild neu errichtet werden soll. * Verstärkung der englischen Marinelustwasfe Wie der Flottenberichterstatter der Londoner Zeitung „Daily Telegraph" meldet, wird die eng lische Marinelustwasse in der nächsten Zeit erheblich ver stärkt werden. Gegenwärtig besitzt die Marine 179 Front- flugzeuge, nnd diese Zahl müsse auf über 480 erhöht wer den. Davon würden >30 Flugzeuge für die Schlachtschiff« und Kreuzer benötigt, die mit Schleudervorrichtung aus- gestattet werden. , Italienische Absage an Frankreich keine Beteiligung an einem Protest wegen- der Wieder herstellung der Souveränität über die deutschen Ströme Der französische Geschäftsträger Blondel ist vom italienischen Außenminister Grasen Ciano in Rom emp fangen worden. Auf die Frage des französischen Geschästs- lrägers, ob Italien bereit sei, an einem kollektiven Protest zegen die Kündigung der internationalen Flußschiffahrts« ^estimtnungen des Versailler Vertrages teilzunehmen, hat Vraf Ciano eine verneinende Antwort erteilt.