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Nr. 251 Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Friedensbotschaft Mussolinis „An der Schwelle des 14. und 15. Jahres der faschistischen Zeitrechnung erhebe ich einen großen Olivenzweig." Auf einer großen Volkskundgebung in Bologna gab Mussolini vor den Schwarzhemden der >0. Legion, „der Lieblingslegion von Julius Cäsar, dem Begründer des ersten römischen Reiches", einen Ueberblick über die letzten zehn Jahre des Faschismus, die er in drei Etappen einteitte, die erste Etappe der Versöhnung von 1926 bis 1929, die als „größtes Ereignis am 11. Februar 1929 den Frieden mit der Kirche brachte". In der z w e i 1 e n Periode von 1929 bis 1934 sei der korporative Staat aus- gebaut, ganz Libyen erobert und dse Trikolore bis nach Kufra, tausend Kilometer von der Küste entfernt, getragen Morden. Die dritte Periode beginne mit dem Jahre 1931, dem Jahre XII der faschistischen Zeitrechnung, und trage den Stempel des Imperiums. Mussolini kam dann auch aus die internationale Lage zu sprechen nnd,er ¬ klärte, er bringe der Welt eine „Botschaft desFrte« de ns: des Friedens in der Arbeit und der Arbeit im Frieden". Während der europäische Horizont im Durch einander der Unsicherheit und Unordnung sich verdüstere, biete Italien der Welt ein bewundernswertes Beispiel der Geschlossenheit, der Disziplin, der alten römischen Bürger tugend. „Von diesem Bologna aus, das in den Jahr hunderten eine Leuchte menschlicher Weisheit war, will ich herite an die Welt eine Botschaft richten, die über die Alpen und Meere reichen soll, eine Botschaft des Friedens in der Arbeit und der Arbeit im Frieden. Seit 1929 leiden Millionen und aber Millionen von Män nern, Frauen und Kindern unter einer Krise, die, wie setzt zugegeben werden muß, eine Folge des Systems ist. An der Schwelle des 14. und 15. Jahres der faschistischen Zeitrechnung erhebe ich einen großen Oliven zweig. Dieser Olivenzweig wächst aber wohlgcmerkt über einem dichten Wald von acht Millionen Bajonetten." ; Cim keim Whrer Reichsregierung anerkennt Italienisches Kaiserreich Aethiopien Der Königlich Italienische Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, Graf Ciano, wurde vom Führer und Reichskanzler in Berchtesgaden empfangen. In der Unterredung hat der Führer und Reichskanzler dem Bcrtrcter der faschistischen Negierung mitgetcilt, daß die Ncichsrcgierung sich zur förmlichen Anerkennung des Italienischen Kaiserreiches Aethio pien entschlossen hat. Der italienische Außenminister brachte zum Ausdruck, daß die faschistische Negierung von dieser Mittcilnng in voller Würdigung ihrer Bedeutung mit Genugtuung Kenntnis nehme. Dor Neichsaußenminister von Neurath und der deutsche Botschafter in Nom, v. Hassel, begleiteten den italienischen Außenminister ans der Fahrt zum Führer. Die Besprechungen fanden im kleinsten Kreise und in voller Vertraulichkeit statt. Nach den politischen Unter haltungen bat der Führer den italienischen Außenminister, die Herren seiner Begleitung, den Reichsaußenminister, Botschafter von Hassel und einige andere deutsche Herren zu einem Frühstück. Ciano verließ nach dem Frühstück Berchtesgaden wieder mit dem Sonderzug zur Fahrt nach München, um der Hauptstadt der Bewegung einen Besuch abzustallen. In der Hauptstadt der Bewegung Dori sand im Königssalon des Hauplbahnhofes eine Begrüßung des italienischen Außenministers durch die Mitglieder der bayerischen Negiernng und durch maßgebende Vertreter der nationalsozialistischen Be wegung statt, u. a. durch den Gauleiter des Traditions- gaucs München-Oberbayern, Wagner, ferner den Ober bürgermeister der Hauptstadt der Bewegung, Fiehler, und Reichsleiter General Ritter von Epp. Eine Ehrenkompanie der SS.-Verfügungstruppe und der Mün chener Fascio erwiesen auf dem Bahnhofsplatz die Ehren bezeugungen. Nach dem Abschreiten der Front fuhr der italienische Außenminister durch ein Spalier der SA. zu den Propyläen und legte an beiden Ehren tempeln Kränze nieder. Anschließend stattete Graf Ciano dem Brannen Hause einen Besuch ab. Nach dem Vorbeimarsch der SA. und des Fackel- Montag, de« 28. Oktober 1936 z u g c s begab sich der italienische Außenminister zur Feldberrnhalle und gedachte am Mahnmal der ersten Blutzeugen der nationalsozialistischen Bewegung. Am Sonntagmittag ist der italienische Gast nach Rom zurückgekehrt. Im Dienst des Friedens Zur Anerkennung des Italienischen Kaiserreichs Aethiopien dnrch Deutschland schreibt die „Deutsche diplomatisch - politische Korrespondenz" u. a.: Mit der Anerkennung des Italienischen Kaiserreichs Aethiopien hat Deutschland nun auch formal einer Lage Rechnung getragen, die durch den Sieg Italiens poli tische Wirklichkeit geworden war. Die jetzt aus gesprochene Anerkennung der unumstößlichen Tatsache einer italienischen Souveränität über die ehemals abessinischen Gebiete stellt eine logische Fortsetzung der von Deutschland von Anfang an eingenommenen r e a l p o l i,t i s ch e n Haltung dar. Der Standpunkt Deutschlands war von vornherein durch das erfolgreiche Bemühen bestimmt und gekenn zeichnet, zu seinem Teil alles zu vermeiden und mitverhülen zu helfen, was zur Komplizierung eines die deutschen Interessen nicht berührenden Konfliktes hätte beitragen können. Aus dieser unbefangenen und zugleich verant wortungsbewußten Einstellung hatte sich ganz von selbst die korrekte Neutralitätspolitik Deutsch lands während des Krieges in Abessinien ergeben, und aus der gleichen Einstellung ist nun auch der jetzige Schritt erfolgt. Die „Deutsche diplomatisch-politische Korrespondenz" weist dann auf das Verhallen und Versagen des Völkerbundes im abessinischen Streit hin und fährt dann fort: Nicht zuletzt im Völkerleben ist es notwendig, mutig die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Nur dann sind zweideutige Situationen und Verstrickungen zu vermeiden, die dem allgemeinen Frieden abträglich sind, nur dann wird es auch möglich fein, aus verfahrenen Situationen heranszufinden und gefährlichenEntwicklungen die Spitze abzubiegen. Mit der Anerkennung des Italienischen Kaiserreichs Aethiopien wird der Weg be schritten, einen Stein internationalen Anstoßes zu beseitigen. Ein Fortschritt in dieser Entwicklung wird nicht zuletzt auch im wohlverstandenen Interesse des afrikanischen Landes selbst und seiner Bevölke rung liegen. öiizUisms ist KmeraWst des WM Polkes Die Gauarveitütagung tn Cyemnitz Ei«e Stakt M Wen von „Kast dm Frenke" Von unserem nach Chemnitz entsandten Hd-Schriftleiter. Die Ausführungen des Gauobmanns Peitsch, über die Arbeit der Deutschen Arbeitsfront, Gau Sachsen, im ver gangenen Jahre, über die wir bereits in unserer Sonn- abenünummer berichteten, wurden teilweise durch nicht enöenwollenden Beifall unterbrochen, der sich gegen Schluß seiner Ausführungen immer mehr steigerte. Als Vertreter der Betriebsführer sprach anschließend der Betriebssichrer der sächsischen Tcxtilmaschinenfabrik vorm. Rich. Hartmann A.-G. in Chemnitz, Stclgcns. Er betonte, daß mit der Errichtung der DAF. für die Wirt schaft und den schassenden Menschen eine neue Zeit begonnen habe. Heute wisse man, daß die Verbundenheit im Betriebe Ansporn zu höchster Kraftentfaltung sei. Der Betriebs führer müsse die Sorge um das Wohl seiner Gefolgschaft an die Spitze aller seiner Wünsche stellen, denn dann diene er am besten den Interessen seines eigenen Betriebes. Wenn die Leistung des Einzelnen in der Gemeinschaft gut sei, dann müsse auch die Gemeinschaft — das Werk — gut sein. Der Betriebsführer müsse den Gemeinschaftssinn vorleben, der ihm Herzensüberzeugung sein müsse, denn der Gefolgschafts mann sei die höchste Kapitalkraft des Betriebes. Darum müßten auch -alle Betriebssichrer freudig Mitarbeiten in der DAF., weil sie damit den besten Dienst dem eigenen Werk im Dienste der Allgemeinheit leisteten. In Abwesenheit der Neichsfrauenftthrerin und Leiterin des Frauenamtes der Deutschen Arbeitsfront, Frau Scholz- Klink, sprach deren Stellvertreterin Fräulein Hann e. Die Rednerin betonte zunächst, daß die Grundlage für das Frauenamt die Anerkennung der Frauenarbeit im Wirt schaftsleben — die sich zum Teil als unersetzlich bewiesen habe — überhaupt sei. Durch eine Sicherung der sozialen und der gesetzlichen Forderungen der Frau, deren Arbeit auch weiterhin ständig überwacht wird, wurden die Voraus setzungen für eine gedeihliche Frauenarbeit in Deutschland überhaupt geschaffen. Die Frau, die heute im Beruf stehe, müsse vor allen Dingen ihr ureigenstes Element, Mutter der Nation zu sein, nicht vergessen dürfen. Durch das Frauen amt seien alle grundsätzlichen Fragen bisher schon geregelt worden. Die bisher getroffenen Maßnahmen hätten schon großen Segen für die davon betroffenen Frauen gebracht. In ihren weiteren Ausführungen ging dann die Rednerin auf verschiedene interne Fraueufragcn ein, um dann zu be tonen, daß man auf dem einmal beschrittenen Weg weiter fortfahrcn werde, zum Wohle des gesamten deutschen Vol kes. Am Schlüsse der Vormittagssitzung sprach der sächsische Wirtschaftsminister Lenk, der das gewaltige Erleben der letzten 12 Monate umriß und näher auf den neuen Vier jahresplan einging, dessen grandiose Auswirkungen für das gesamte deutsche Volk sich heute nur erahnen ließen. Wenn der erste Vierjahresplan des Führers bereits ein halbes Jahr vor der Frist erfüllt sei, so verpflichte das, mehr noch als bisher alle Kräfte rückhaltlos einzufetzen für den zwei ten Vierjahresplan. Daß der erste erfüllt wurde, beweise, daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit würdig sei seines genialen Führers. Aus eigener Kraft habe sich das deut sche Volk geholfen, ohne um die Hilfe des Auslandes zu betteln. Heute müsse die ganze Welt erkennen, daß der 30. Januar 1933 dem deutschen Volke die Wende zum Wieder aufstieg brachte. Gläubig und freudig könne das deutsche Volk die Arbeit am zweiten Vierjahresplan aufnehmen. Sic werde mit nationalsozialistischer Energie angefaßt und gemeistert werden. Eines der bedeutsamsten Instrumente zur Erreichung dieses Zieles sei die DAF., die vollinhaltlich eingesetzt werden müsse und er werde als zuständiger Mini ster zur Wirtschaft und als Gauwirtschaftsberater ein wach sames Auge darauf haben, daß alle von der DAF. gestellten Forderungen in jeder Richtung voll erfüllt würde». Die NaAittagsknaKgebnagea Als erster Redner nach der Mittagspause sprach Pg. Prof. Dr. Arnhold, der Leiter des Amtes für Berufs- erziehung und Betriebsführung, über „F ü h r e r u n d G e- folgschaft in nationalsozialistischen Betrie ben". Ausgehend von dem nationalsozialistischen Ethos der Arbeit, deren Wert durch die Weltanschauung in das richtige Licht gesetzt werde, zeigte Pg. Arnold an Hand von Beispielen, daß die Schaffensfreude und die Schasfenskrast zur Arbeit stets gesteigert werde, wenn man in ihr nicht nur die Arbeit, sondern zugleich eine Idee erblicken könnte. Weltanschauung, das Ideal und das Erkennen der Notwen digkeit, des Sinns und des Zwecks von innen her seien die Voraussetzungen, für eine gedeihliche Arbeit. Der Redner zeichnete in seinen weiteren Ausführungen die Aufgaben des Betriebsftthrers. Selbst der kleinste Gefolgschaftsmann würde ungeahnte Leistungen hervorbringen, wenn er wüßte, wofür er arbeitet, bczw. daß die Form der Organisation des Betriebes die richtige ist. Jeder Vctriebsführer habe von sich aus die Aufgabe, seinen Betrieb durch Zusammen arbeit, Kameradschaft usw. zu einem Abbild des deutschen Staates zu machen. Der Betriebsführer müßte dc-sei der personifizierte Ausdruck der Gefolgschaft sein, der das solda tische Vorbild der Lebensauffassung, die verkörperte Gerech tigkeit und als der immer sorgende Helfer den Willen und das Können besitze, die Gemeinschaft zu formen. Aus einer derartigen Gemeinschaft aber erwüchsen ungeahnte Kräfte, die ihrerseits einen Kraftqucll für den Betriebssichrer dar stellten. Der Betrieb sei heute eine Gemeinschaft, die nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Stunden in einer wahren Schicksalsgemeiuschaft zusammenstehen. Zum Schluß der Nachmittagskundgcbung sprach, mit stürmischem Jubel begrüßt, der Stellvertreter des Neichs- organisationsleitcrs Dr. Ley, Claus Selzner, der zu nächst die Grüße von Dr. Ley überbrachte und der die vom Gau Sachsen in den letzten 12 Monaten geleistete Arbeit restlos anerkannte. Claus Selzner setzte sich dann einleitend mit dem ab grundtiefer Gegensatz zwischen der deutschen und der jüdi schen Weltanschauung auseinander. In außerordentlich schöner Weise wies er nach, wie der Jude aus dem Instinkt seiner Nasse (d. h. feig, wucherisch betrügerisch usw.j im Laufe der Zeit alles verfälscht habe, was das deutsche Volk an innere» Werten aufzuweisen hatte. Aber nicht nur in Deutschland, sondern überall treibe der Jude dieses falsche Spiel, um die Völker der Welt nach und nach in seine Macht zu bekommen. Erst als der Führer mit seinen sieben Getreuen zum Kampf gegen diese jüdische Herrschaft sich aufmachte, da wurde er zunächst als ein „armer Irrer" bezeichnet, der ver lacht, verhöhnt und schließlich bekämpft wurde in einer Art, daß heute Hunderte von Toten von diesem Kampf der Nach welt ein Zeugnis ablegen. Was der Jude zerrissen habe, Nationalismus und Sozialismus, habe der Führer unter den Fahnen des Nationalsozialismus wieder geeinigt. In unserer Wesenheit müßten wir begreifen,' der deutsche Mensch sei heute schöpferisch, idealistisch und entspricht damit einem gemeinnützigen Prinzip, während der Jude einem egoistischen Prinzip entspricht. Dadurch sei das deutsche Volk zum Träger der höchsten Kultur geworden, die es überhaupt gebe. Lerne die Welt von uns, so schloß Claus Selzner seine mit großem Beifall aufgenommenen Aus führungen, gemäß ihrer eigenen Weisheit zu leben, dann sei die Macht Judas auch in den anderen Ländern gebrochen. Das sei der Grund, weshalb der Jude alle Mittel zum Kampfe gegen Deutschland in Bewegung setze. Das deutsche Volk zu retten, zu einer undurchbrechbaren Wid.erstands- front zu machen, das sei auch eine der großen Aufgaben der Deutschen Arbeitsfront. Gauobmann Peitsch dankte dem Stellvertreter des Ncichsorganisationsleitevs und bat ihn, Dr. Ley zu melden, daß die Arbeit der DAF. im Gau Sachsen nach den Grund sätzen des Führers unter allen Umständen weitergeführt werde. Der Gauobmann gab dann bekamst, daß an den Neichsorganisationsleiter Dr. Ley und an Gauleiter Mutsch mann Begrüßungstclcgramme gesandt worden seien, in denen die Deutsche Arbeitsfront, Gau Sachsen, gelobe, wei ter zu arbeiten wie bisher. Auf dem Adolf-Hitler-Platz fand dann eine Abschlußkundgebung statt, an der 12000 uniformierte politische Leiter, DAF.- Walter und Werkscharmäuner aus allen Kreisen des Gaues mit den Ehrenformationen aller Gliederungen aus dem Kreise Chemnitz, zusammen 15000 Mann, teilnahmcn. Gauobmann Peitsch eröffnete die Kundgebung und dankte den Männern der DAF. für ihre im letzten Jahre geleistete Arbeit. Gauleiter Mutschmann habe sich über das, was auf dem Frontabschnitt „Arbeit" geleistet worden sei, außerordentlich gefreut. Dann ergriff Claus Selzner für den Neichsorgani- sationsleiter, der in Würzburg und in München unaufschieb baren Veranstaltungen beiwohnen mußte, das Wort. Er erinnert zunächst daran, baß genau vor zwei Jahren der Führer der DAF. die Satzung gegeben und ihr damit gleichzeitig die Marschrichtung gezeigt habe. Das Wunder der deutschen Einigkeit habe sich erfüllt, weil der deutsche schaffende Mensch versuche, dem Führer nachzueifcrn. Das deutsche Volk wisse sich heute als Schicksalsgemeinschaft, be kenne sich zur Volksgemeinschaft und schaffe riesige Werte in der Leistungs- und Betriebsgemeinschaft. Mit einen, dreifachen „Sirghcil" und dem Gesang der Nationalhymnen wurde die Kundgebung geschlossen. Anschließend folgte ein Vorbeimarsch vor Claus Selzner und Minister Lenk. „Freut W des Mus" Am Abend stand dann Chemnitz ganz im Zeichen der 18 Großveranstaltungen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude". Die Deutsche Arbeitsfront gab hier im Nahmer»