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und Anzeiger Tas PrWM des Wedaaktages 1S3K N». LS0 Anzeigenpreise: Die iS mw breite Millimelerzeile 7 Pfg.: tie S3 mm breite MiUimeterzeile im Textteil 2ü P,g.; Nactilaßsianel Z Zister- und Nachweisgcbühr 25 Pfg zuzügl. Port» DaS „ZschoPauer Taneblatt und Anzeiger" ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amisbauptmannschait Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt and enthält die anttlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. IN. b H Zschopau Äemeindegirokonw: Zschopau Pir. 4>: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42864 — ' Fernsprecher Nr. 7tL . Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, DltlerSdors, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors Wopauer« Tageblatt Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. L onatl Bezugs preis 1.7-RM.Zustellueb.LuPsg Betiellung.n werden in uns. Geschäfts«.,von den Boten, sowievonallenPostanstaltenangenommen »«d U«Le>e«A Der Verlaus der FeierWeite» Unser Kapital Nelchsbankprästdent Dr. Schacht Hai als verantwort licher Hüter der deutschen Währung nunmehr auch klar und unmißverständlich zu den internationalen Währungs geschehnissen der letzten Tage Stellung genommen. Er Hai vabei nochmals unterstrichen, was der Staatssekretär im Finanzministerium Reinhardt gleich am Tage nach Bekanntwerden - des französischen Abwertungsbe- schlüsses schon versicherte: die deutsche Währung bleibt festl Die Erklärung Dr. Schachts hat nichts Neues ge bracht, ist sie doch nur eine schon ost von der deutschen Regierung gegebene Versicherung, an dem einmal fest- gelegten Kurs und dem gestellten Ziel festzuhalten. Und das Ziel ist: Festhalten am Bestand der Mark. Dr. Schacht hat sich bewußt einer Kritik an den Ab- wertungs- bzw. Angleichungsmaßnahmen der vcrschic- oensten Länder enthalten, aber er hat mit um so größerer Entschiedenheit hervorgehoben, daß nach deutscher Auf fassung „an der Unsicherheit der internationalen Wäh- rungslage durch diesen Schritt wenig geändert worden ist". Niemand in der Welt wird behaupten können, daß Deutschland weniger Interesse an einem Frieden auf d em in te r n a 1 ionaten W ä h r n n g s n» a r k; hat.; Aber den Weg zu diesem Frieden kann es in den fetzigen Abwertungsmanövern nicht erkennen. In den wenigen Tagen seit der Erklärung der Währungsementc hat sich bereits herausgestellt,daß an Stelle des ersehnten wirtschaft lichen Gleichgewichts ein Währungs chaos zu treten orolu. Bis in die kleinsten Länder hinein Hai die fran zösische Abwertung Unruhe getragen, und es ist noch gar nicht abznschen. wann das Nachziehen der verschiedensten Währungen ein Ende haben wird. Kein Mensch wird es uns Deutschen verdenken können, wenn wir uns in Deutschland in dieser allgemeinen Ver wirrung wie eine Insel des Friedens vorkom men. Wir sind berechtigt zu diesem Stolz, denn während die anderen Rätsel raten über das Morgen, über Arbeits möglichkeiten, Preisgestaltung und Löhne, sich in rage- langen Parlamentserörterungen über die nächsten Wirt- schäftspläne den Kopf zerbrechen, Börsen schließen müssen, um weitere Erschütterungen abzufangen, und sich an allerlei Wirlschaftsexperimenten mit fraglichem Erfolg versuchen, arbeiten wir nach einer festen Planung, die auf wette Sicht abgestellt ist. Als der Führer >933 den ersten V i e r j a h r e s p l a n aufstellte, wurde damit der deutschen Wirtschaft ein ganz bestimmter Kurs vorgeschrieben. Die Wirtschaft Hai ihn nicht nur eingehalten, sondern die ihr gesetzten Fristen vorzeitig erfüllt. In Nürnberg hat der Führer bereits rimen zweiten Vterjahresplan verkündet, und wir wissen, daß dieser ebenso selbstverständlich und püntt- M verwirklicht werden wird wie der erste. Diese gigantische Leistung haben wir vollbracht, ohne oaß uns goldene Schätze in den Kellern der Reichsbant noch Anleihehilfe von außen her zur Verfügung stand. Unser Kapital ist nicht das Gold, unser Kapital ist die Aroeits kraft des dent- schcn Menschen. Mit diesem Kapital hallen wir sorg- sam Haus, dieses Kapital hüten wir umsichtiger als andere Staaten ihre Goldbarren. Denn dieses Kapital ist das sicherste und daher wertvollste, das es in der Welt gibt. Mit diesem Kapital haben wir unsere Währung in der Zeit des internationalen Währungs- und Wirtschafts zerfalls stabil erhalten. Unsere Wirtschaftspolitik braucht keine Experimente, sondern sie geht allein aus von dem allgemein gültigen und gesunden Grundsatz im Leben jedes Menschen, nicht mehr auszugeben, als eingenommenwird. Unser Staat ist die Gemeinschaft aller Volksgenossen. Und was jeder einzelne als Lebensgruudsatz vertritt, das ver tritt der Staai als Gesamtheit aller. Deshalb liegt für uns Deutsche das Hauptgewicht auf dem Satz in der Erklärung Dr. Schachts: „. . . es soll auch der deutsche Sparer und Arbeiter sich dar auf verlaffen können, daß die nationalsozialistische Regie rung seine Kaufkraft und seine Arbeitsleistung in ihrem vollen Werte zu erhalten wünscht". Das istwahrer Nationalsozialismus: der Staar wach« über sein wertvollstes Gut, das im Menschen liegt. Aber, er entläßt niemand aus der Pflicht, mit un ermüdlichem Eifer und unter Einsatz seiner ganzen Per sönlichkeit an den Aufgaben des Staates mitzuarbeiten und dem Staal die Mittel zur Verfügung zu stellen für seine Arbeitsbeschaffung, die er nötig hat, um, den Wirtschaftsplan durchzuführeu und damit den ein zelnen in Lohn und Brot zu erhalten. Kampf dem Verderb ist der Erntedank des deutschen Volkes Der diesjährige Erntedanklag wird eingelettet durch einen Empfang von Abordnungen des Reichsnähr- standes in der Stadthalle Hannover, gegeben von der Reichsregierung, die durch Reichsminister Dr. Goebbels vertreten wird. Die Abordnung setzt sich zusammen aus je zwei Bauern aus jeder Landesbauernschast, die be sondere Verdienste in der Erzeugungsschtacht auszuweisen haben. Ferner gehören der Abordnung neben zehn land wirtschaftlichen Facharbeitern, wie Schäfer, Gärtner usw., dreizehn Landarbeiter an, deren Familien sich als beson ders bodenständig erwiesen haben. Im Lause des Sonnabendabend und in der Nacht zum Sonntag treffen auf den Bahnhöfen rund um den Bück e- berg die zahlreichen Sonderzüge mit Festteilnehmcrn aus allen Teilen des Reiches ein. Die Sonderzugteil nehmer werden, soweit sic bis 5 Uhr früh ankommen, in Privat- und Mafsenquartieren untergebracht und verpflegt. Am Sonntag, dem 4. Oktober, beginnt gegen 7.30 Uhr der Aufmarsch der Volksgenoffen von den Bahn höfen und von den Quartieren zum Fcstplatz auf dem Bückeberg. Um den auf dem Berg den Beginn des Staats aktes erwartenden FestteitnehmrW Vie Zeit zu verkürzen, werden auf großenPodien am Fuße des Berges Dar bietungen bäuerlicher Tanz- und Spielgruppen abrollcn. Mehrere Musikkorps der Wehrmacht werden abwechselnd mit dem Sängerkreis Hameln-Pyrmont musikalische Dar bietungen bringen. Der Aufmarsch wird etwa um 11 Uhr beendet sein. Längs des Mittelweges, der — erhöht angelegt — zur oberen Tribüne führt, werden bäuerliche Trachtengruppcu aus allen Gauen Spalier bilden. Am Fuße des Berges finden ein Ehrenbataillon der Wehrmacht sowie Ehrcn- stürme der SA., des NSKK., des Rcichsarbcitsdicnstcs und der SS. Aufstellung. Gegen 12 Uhr wird der Führer auf dem Kund gebungsgelände eintrefsen. Während er die Front der Ehrenformationen abschrcitet, feuern die Batterien der Salutabteilung 21 Schuß Salut. Dann begibt ssH^er Vor dem Zcntralausschußdcr Neichsbanl hat Reichsbankpräsident Dr. Schacht seine angekündigte Erklärung über die deutsche Währungspolitik abgegeben. Wie zu erwarten war, ist in ihr noch einmal eindeutig gegenüber dem Auslände unterstrichen worden, daß die deutsche Reichsregierung nicht irgendeine Ab- Wertung der Reichsmark dulden wird. Gerade der deutsche Arbeiter, Angestellte, Bauer und Sparer solle» gewiß sein, daß in ihrem eigenen Interesse die deutsche Währung fest- bleiben soll. Dr. Schacht führte im einzelnen aus: „Die französische Regierung har am 27. September der Reichsregierung die von den drei Regierungen in Paris, London und Washington veröffentlichte Erklärung über die Abwertung des französischen Frane zugehen lassen und hat dabei besonders die Aufmerksamkeit gelenkt aus den Absatz 5, in dem die Mitwirkung der übrigen Nativ- nen bei der Durchführung der in der Erklärung form», l irrten Politik gewünscht und angesucht wird. Dieser Um stand und die Tatsache, daß die Abwertung des fran zösischen Franc erhebliche Rückwirkungen auf die Gestal tung der internationalen Wirtschafls. und Währungs. beziehungen haben muß, legt es nahe, die deutsche Auffassung in dieser Angelegenheit gleichfalls der Oeffentlichkcii zur Kenntnis zu bringen. Dr. Schacht verwies zum Belege auf die Reichs- tags rede vom 21. Mai 1935 mit ihrem Bekennt- nis zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und auf die diplomatische Note der Reichsregierung vom Z 1. März 1 936, die einen umfassenden Friedensplan enthielt, und fuhr fort: „Wenn die Dreimächte-Erklärung es als eines der ständigen Ziele ihrer Politik bezeichnet, das größtmögliche Gleichgewicht aus dem internationalen Wäbrungsmarkt zu erhalten', so wird diese Erklärung von uns gern begrüßt, kann aber leider den Hinweis darauf nicht verhindern, daß durch dir englische sowohl wie die amerikanische Ab wertung das wirtschaftliche Gleichgewicht der Welt auf daS empfindlichste gestört Führer, allen aus dem Bückeberg versammelten voits- gcnoffen sichtbar, mit seiner Begleitung auf dem Mittel weg zur oberen Tribüne. Nach seiner Ankunft auf der Höhe des Berges wird Reichsminister Dr. Goebbels den Staatsakt mit einer kurzen Eröffnungsansprache einleiten. Anschließend übergibt eine saarländische Bauernabordnung dem Führer eine Erntekrone. Gleichzeitig singt der Gemischte Chor des Sängerkreises Hameln-Pyrmont die „Hymne an die deutsche Erde". Die Wiederholung des Liedes soll von aller» Volksgenossen mitgesungen werden. Dann folgen etwa eine halbe Stunde lang Schauübungcn der Wehrmacht unter Einsatz fast aller Truppengattungen. Danach begibt sich der Führer wieder über den Mittelweg an den Fuß des Bückeberges. Nach einer kurzen Rede des Reichsobmannes des Reichsnährstan des Pg. Meinberg wttb sich der Führer von der unteren Rednertribüne in einer Ansprache an die versammelten Volksgenossen wenden. Die Kundgebung wird gegen 14 Uhr beendet sein. Sie wird von allen Reichssendern übertragen. Am Abend deS 4. Oktober wird der diesjährige Erntc- danktag mit einer Feier in Goslar abgeschlossen »»er den. Gegen 17 Uhr werden die Ehrcnabordnun- gen der deutschen Bauern, die von dem Staats akt auf dem Bückeberg kommen, in Goslar cingctroffen sein. Sie begeben sich zu Fuß durch die Straßen der alt ehrwürdigen Stadt zur Kaiserpfalz, wo sie gegen 19 Uhr vom Führer empfangen werden. Uin 20 Uhr wird der Führer von der Terrasse der Kaiserpfalz den Zapfen- strcich der Wchr »nacht, ausgeführt von fünf Trom- Ipeterkorps, entgegeunchmcu. Die Feier wird durch ein großes Feuerwerk beendet. Am Abend wird in der Stadthallc in GcSlar ein fröhliches Erntefest, veranstaltet von der NS.-Ge meinschaft „Kraft durch Freude" in Zusammenarbeit niit der Reichspropagandalcitung der NSDAP, den Ontc- danklag 1932 worden ist. Das wird indessen die deutsche Regierung nicht avbalien, ihrerseits alle Bestrebungen zu unterstützen, die nach der Dreimächte-Erklärung bezwecken, .nach und nach, mit dem Ziel der völligen Beseitigung, das gegenwärtige Kontingentierungs- und Währungskontrollsystem zu mildern'. Wenn an solchen Absichten die Abwertung des fran zösischen Francs und ihre Modalitäten gemessen werden, so muß leider festgestellt werden, daß an der Unsicherheit der internationalen Währungslage durch diesen Schritt wenig geändert worden ist. Ja. während der Block der Goldländer bisher wenigstens für seinen Bereich Stabi- lität gewährleistete, so ist nunmehr auch diese verschwun den, nachdem die Abwertung des französischen Francs die Abwertung der Schweiz und der Niederlande nach sich gezogen Hal. Das Währungsabkommen zwischen den drei Mächten sieht nicht einmal innerhalb dieser drei Währun- gen ein gegenseitiges festes Verhältnis vor. Ebensowenig haben die Schwei; und Holland ein solches der- gestellt, so daß die Unstabilität gegenüber dein bisherigen Zustande noch vermehrt ist. Es ist tm Augenblick, nachdem die frühere allgemeine Verknüpfung mit dein Golde aufgehoben ist, außer in Deutschland und drei oder vier anderen Ländern keine Währung in der Welt mehr, die prinzipiell eine feststehende Grundlage hätte, oielmehr sind sämtliche übrigen Währungen teils inner halb gewisser Grenzen, teils unbeschränkt willkürlicher Manipulierung ihrer Regierungen unterworfen und haben ganz überwiegend auch untereinander kein festes Ver hältnis. Reichsregierung und Neichöbank sind bei dieser Prü fung ohne Schwanke»» zu der Entschließung gekominei», oaß wir dir durch die Abwcnuugsmaßnahmcn des Aus landes erhöhte Unsicherheit des internationalen Verkehrs nicht noch dadurch vermehren wollen, daß auch »vir ein unsicheres Element in die Wäbrnngslagc kinciniragcn. Dic Länder, die mit unö Handcl treiben, sollen wissen, , Die deutsche Währung bleibt fest und unerschütterlich Wir gegei die Meeches des Wbes WAsbankpräsidefft Dr. Schach! über -je deutsche Mrougs- uv- Wirtschaftspolitik