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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger Da» , Mopauer Tageblatt und A nzeiger, erscheint werktäglich 4."o»ail Vezugepreis l.7"NM.ZusieUieo.L"Pig BesieUuugni werden in uns. GejchästS»-,vo» den Bolen, sowievonalleiiPostanstalten angenommen Anzeigenpreise: Die 46 mm dreile Millimeierzeile 7 Pfg.; die 93 mm drei!« Mill ineierzeile im Texttell 2.'» Pig.; Nachlaßuaffel Z Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Pfg zuzügl. Port» DaS „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschaft Flöha und des StadtraiS zu Mopav behördlichelseits bestimmte Bl«t and enthält die amllichen Bekanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau —Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b H Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884 — Fernsprecher Nr. 7lL Zeiwng für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndort, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors «..LSI ISS. WlWgsMmeOleitz - ein Verbrechen ani Volke MWVMg des Slanlssekrelörs Packe llber FWs dm Perderb" Staatssekretär Backe hielt im Rundfunk eine An sprache über das Thema „Kampf dem Verderb", Er führte im einzelnen aus: Mangelerscheinungen auf dem Lebensmittelgebiet sind das Zeichen, daß der Nahrungs mittelbedarf des deutschen Volkes mit den Deckungsmög- lichkeiten dieses Bedarfs, also der deutschen Erzeugung und der Einfuhr von Nahrungsmitteln nicht im Einklang teht. Treten auf irgendeinem Gebiet der Lebensmittelver- orgung solche Zeiten der Knappheit auf, so sind Haus- rauen und Verteiler ganz leicht geneigt, die Schuld an »lesen Mangelerscheinungen der deutschen Landwirtschaft zuzuschreiben, d. h. sie sehen in der erschütterten Gleichung „Bedarf gleich Erzeugung plus Einfuhr" den Fehler in einer zu geringen Erzeugung: Nun sind die Schwie rigkeiten eines solchen Ausgleichs vom Nationalsozialismus bereits vor der Machtergreifung klar gesehen worden. Diese Schwierigkeiten mußten um so mehr steigen, je mehr in der Gleichung „Bedarf gleich Er zeugung plus Einfuhr" der Bedarf durch das Jnarbeit- bringen der Millionen Arbeitslosen und durch den Zu- wachs der Bevölkerung stieg, die Einfuhr aber aus der be- kannten Devisenlage auf wachsende Schwierigkeiten stieß. In klarer Erkenntnis einer solchen Entwicklung wurde Reges Leben herrscht in diesen Tagen in den Kasernen der Wehrmacht und den Lagern des Arbeitsdienstes. Für viele ist der Ehrendienst der Nation beendet, und die Uni formen wandern zurück auf Kammer. Aber nicht lange werden ste auf den riesigen Regalen liegen, denn schon rücken die neuen Jahrgänge an: Jahrgang 1915 für die Wehrmacht und Jahrgang 1916 für de.n Arbeitsdienst. Auf den Strecken der deutschen Bahnen begegnen sich die Züge der „Entlasse nen" und der „Neuen". Ueberall sieht man die Reservisten mit den buntbe- lMwderten Stöcken und den blank geputzten Spaten, die sie als Andenken an den Ehrendienst für Volk und Vater land Mitnahmen in ihr bürgerliches Leben. Die Uniform ist ausgezogen, aber die großen inneren Werte, die der Dienst in Wehrmacht und Arbeitsdienst vermittelte, werden gewahrt, auch wenn die jungen Deutschen nun wieder „zivil" geworden sind. Und die „Neuen" werden nun durch die Charakterschule der Nation gehen, um die großen Tugenden: Gehorsam und Dienst, Kame radschaft und Disziplin, zu lernen, im Einsatz für das Reich. ' Oesterreichs erste Rekruten rückten el« Für die neue österreichische Wehrmacht war der l. Oktober ein bedeutungsvoller Tag. Zum ersten mal nach Beendigung des Weltkrieges rückten auf Grund einer'allgemeinen Wehrpflicht junge Rekruten - die nationalsozialistische Agrarpolitik auf die Not wendigkeit einer Vergrößerung der Erzeugung von Nahrungsmitteln abgepellt. > Der Aufruf zur Erzeugungsschlacht durch den Reichs bauernführer war die Konsequenz aus dieser Erkenntnis. Die inzwischen geleistete Arbeit der Landwirtschaft Hai der Führer in seiner Nürnberger Proklamation mit den Wol len: „Was der deutsche Bauer gerade in diesem letzten Jahr geleistet hat, ist etwas Einziges und Einmaliges", dem ganzen Volk gegenüber hervorgehoben. Der Führer hat aber gleichzeitig die Unmöglichkeit gezeigt, die Glei chung „Bedarf gleich Erzeugung plus Einfuhr" allein durch Mehrerzeugung zumal bei steigendem Bedarf im Gleichgewicht zu halten. Da nun aber der vom Führer angekündigte Vier jahresplan, der durch innerdeutsche Erzeugung einer Reihe von bisher eingeführten Rohstoffen eine dauernd steigende Devisenersparnis bringen wird, die für eine erweiterte Lebensmittelejnfuhr in erster Linie verwandt werden soll, erst Schritt um Schritt diese Entlastung bringen wird, ent- steht die Frage, mit welchen zusätzlichen Maßnahmen kann bei weiterem energischen Vorantretben der Erzeugunqs- schlacht die Gleichung „Bedarf gleich Erzeugung plus Ein- fuhr" weiterhin gesichert werden. . . ver Jahrgang l9l5 — in die Kasernen ein. In Wien be trug die Zahl der Eingerückten 800«). Aeue Dienstgradabzeichen beim Seer Durch Erlaß des Oberkommandos des Heeres sind die Dienstgradabzeichen für Mannschafts dien st grade vom 1. Oktober ab neu geregelt worden. Künftig tragen am linken Oberärmel des Waf fenrocks, der Feldbluse und des Mantels auf bläulich dunkelgrünem Abzeichenluch aufgenäht Oberschützen und so weiter einen vierzackigen Stern aus Hellem Alu miniumgespinst, Gefreite einen nach oben offenen Winkel aus gemusterter, aus Hellem Aluminiumgespinst gewebter Treffe, Obergefreite zwei Winkel, Ober- gefreite mit mindestens sechsjähriger Gesamtdienstzeit einen Winkel mit einem vierzackigen Stern im Raum des Winkels und Stabsgefreite zwei Winkel mit einem vierzackigen Stern im Raum des oberen Winkels. * Wie das Oberkommando des Heeres weiter mitteift, darf den in das Heer eingestellten Gefreiten d. R. die bei Ergänzungsetnheiten abgeleistete Dienstzeit auf die für Beförderungen vorgeschriebenen Mindestdienstzeiten an- gerechnei werden. Ferner ist bestimmt worden, daß Schützen usw. mit Beginn des zweiten Dienstjahres ohne Gcbührniserhöhung zu Oberschützen usw. ernannt wer den dürfen. Diese Regelung ist bereits am 1. Oktober in Kraft getreten. , Die Erzeugung ist durch die Erzeugungsschlacht tm Steigen begriffen. Es fragt sich also nun: Ist denn der Bedarf in seiner jetzigen steigenden Höhe volkswirtschaft lich berechtigt. Und hier ergibt sich zunächst, daß bei einem Verkaufserlös der gesamten deutschen Landwirtschaft von 8K Milliarden Mark etwa 1K Milliarden Mark an Lebensmitteln Jahr für Jahr dem Verderb anheimfallen. Es handelt sich also darum, den Bedarf auf Kosten dieses Verderbs zu ermäßigen und auf diesem Wege das Gleich gewicht der Bedarfsdeckungsgleichung auch von dieser Seite her zu sichern. ES wurde festgestellt, daß von den für unser Dasein so kostbaren Nahrungsgütern große Mengen infolge der Sorglosigkeit oder Unacht- samkeit völlig nutz- und zwecklos verlorengehen. Die Verluste an Lebensmitteln, die alljährlich entstehen, wer den auf nicht weniger als 1k Milliarden Mark geschätzt. Das entspricht etwa dem dreifachen Wert aller Er- zeugniffe, die die ostpreutzische Landwirtschaft an den Markt liefert. Die Verluste bet den Kartoffeln betragen in Deutsch land insgesamt etwa 4,1 Millionen Tonnen, d.h. also: Fast dis gnnze pommoitsch* kla^sEffelernte geh« Jahr für Jahr für unsere Ernährung ver loren. Die Getreidemengen, die auf ähnliche Weise um kommen, entsprechen nahezu der gesamten Getreideerzeu gung Schleswig-Holsteins, die Verluste an Obst sogar der Erzeugung Bayerns und der Provinz Sachsen zusammen. In krasser Form auSgedrückt heißt das nichts anderes, als daß die Landbevölkerung ganzer Provinzen nur für die Verluste arbeitet, die durch Verderb und Schwund bei der Aufbewahrung aus dem Bauernhof, während des Transportes, beim Verarbeiter und Händler entstehen. Damit aber nicht genug, Wertevon nochmals 750 Millionen Mark gehen später bei dem Ver- braucher selbst verloren, also in den Küchen unserer Hausfrauen und des Gewerbes. Gewiß, 750 Mil lionen Mark in 17 Millionen Haushaltungen bedeuten scheinbar für die einzelne Familie nicht viel. Bedenkt man aber, daß die gesamte Nahrungs- und Futtermitteleinsuhr 1935 noch nicht 1,3 Milliarden betrug, so kann man sich - eine Vorstellung machen, welchen Einfluß derartige Ver luste auf die Volkswirtschaft haben. Die verdorbenen oder nicht restlos ausgenutzten Mengen sind in den einzelnen Küchen natürlich recht verschieden: eine interessante Tat sache sei aber noch hervorgehoben, nämlich die, daß in den privaten Küchen 5 bis 8 v. H. aller Lcbcusmittel, in den gewerblichen Küchen dagegen nur 0,5 bis 1 v. H. verderben oder schlecht ausgcnutzt werden. Zweifellos besteht also die Möglichkeit, einen großen Teil dieser Verluste zu vermeiden und die dadurch erhaltenen Lebensmittel der Volkswirtschaft nutzbar zu machen. Nm dies zu erreichen, haben wir jetzt die Aktion „Kampf dem Verderb" eingeleilet, die jeden einzelnen über die großen Verluste aufklärt und Wege weisen soll, wie sie in Zukunft hcrabzusetzcn sind. Sie ist nicht auf ein oder zwei Wochen beschränkt, sondern muß, wenn sie von dauerndem Erfolg gekrönt sein soll, mit eiserner Zähigkeit Jahre hindurch verfolgt werden, bis jeder cs selbst als ein Verbrechen am Volke emp findet, NahrungSgüter verkommen zu laffe». Die Verbesserung unserer Ernährungslage hängt also nicht nur vom Bauer allein ab, sondern das gesamte Volk muß und kann sich hieran beteiligen. Gleichgültig, ob Bauer oder Verteiler, ob Müller oder Bäcker, ob Haussrau oder Koch, alle müssen bemüht sein, die für unser Polk so kostbaren NahrungSgüter restlos auszu nutzen und zu verwerten Erst wenn es gelungen ist, den vermeidbaren Verlust zu beseitigen, können wir behaupten, alles für unsere Ernährung getan zu haben, was in unseren Kräften steht. Darum: Kampf dem Verderb. Kurze Nachrichten Berlin. Durch einen Erlaß des Führers und Reichs- kanzlers vom 19. Juni d. I. ist für die beamteten richter lichen Robenträger das Hoheitszeichen eingeführt worden. Das Hoheitszeichen wird von nun an auf der rechten Brustseite der Robe in weißer Seidenstickerei getragen Berlin. Die „Deutsche Allgemeine Zei tung" in Berlin konnte am 1. Oktober ihr 75jäh- riges Bestehen feiern. Aus diesem Anlaß entsandten u. a. Ministerpräsident Göring, zahlreiche Reichsminister und andere Männer des öffentlichen Lebens ihre Glück wünsche. I« KHMW da Mim „Reservisten" kehren zurück in ihre Berufe — Neue Jahrgänge rücken ein Jahrgang 1S1L rückt ein! Mit klingendem Spiel rücken die Arbeitsdienstpflichtigen vom Jahrgang 1916 von den Sammelstellen zum Bahn- Hof zur Abfahrt in die Lager des. Reichsarbeitsdienstes. Ein neues Heer von Sol daten des Friedens tritt an zum Dienst mit dem Spaten. ... (Scherl.)