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ZWMuer W Tageblatt und Anzeiger 104. »s rr-. 204 Das „Zschdpaurr Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschakt Flöha und des LtadlraiS zu Zicbopav bebördlicherieits bestimmte Blatt and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelobank e <Ä, m. b H Zschopau Gemei,idegirokonio: Zschopau per. 4l; Postscheckkonto: Leipzig ^tr. 4^8:4 — Fernsprecher Nr. Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharsensiein, Schlößchen Porschendorf Anzeigenpreise: Tie ,6 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,: kie SL mm breite slliillimeierzeile im Texitei! rb P'g.; Nachlaßuaffel Z Ziffer- unt Nachwcisgebühr Hü Pig zuzügl. Porrr Das .ZschopvuerTageblatt und Anzeiger, erscheint werftäglich 'Lonatl Bezugspreis 1.7- Rillt.Zunelloeb.L"Pjg Bestellungen w»rdeninunl.AeichästSff.,von den Bolen, sowievonallenPostanslalttn angenommen Volksgut und Kulturkrafi Deutscher Rundfunk tn Stadt und Land. Siebeneinhalb Millionen Teilnehmer zählt der deutsche Rundfunk, was auf eine Gesamtzahl von etwa 30 Millionen Hörern in Deutschland schließen läßt. Wie die Zeitung, mit der sich der Rundfunk wechselseitig er gänzt, bildet er ein Bindemittel für den häuslichen Kreis An bedeutsamen Tagen, wenn der Führer spricht, bald diese, bald jene deutsche Stadt Brennpunkt vaterländischer Erlebens wird, stehen hinter den Scharen der unmittel baren Teilnehmer lauschend und mitempfindend die un zähligen fernen Hörer, empfangen als weite unsichtbar« Gemeinschaft begeisternde und wegweisende Botschaft mit. In den Betrieben, Behörden, Wohnungen gliedern sie fick ebenso kameradschaftlich wie die Gruppen, die an Ort unr Stelle aufmarschieren. Der Gemeinschaftszug des deutschen Rund funks offenbart sich auch darin, daß er durch die verschie denen Sender, die ihre Programme heimatlich abstimmen und häufig einander angeschlossen werden, die deutschen Gaue seelisch nähert, Stadt und Land ebenso verknüpft. Dieses jedem zugängliche Volksgut bewirkt mit verhält nismäßig geringem Aufwand unschätzbare Leistungen. Es läßt als eine der wichtigsten Verbreitungsmittel all« Volksgenossen an den Wortschöpfungen der Nation und an edlem Wettstreit mit anderen Völkern teilhaben. Richt möchte allerdings, was zum einen Ohr hinein geht, durch das andere wieder spurlos verfliegen. Auch die heitere Zerstreuung, die leichte Ablenkung, die der Rundfunk bringt, hat ihr Recht. Aber wenn mahnend und aufklärend die Stimmen Berufener oder die Schöp fungen großer Meister auf den Luftwellen zu uns dringen, wollen ste mit besinnlicher Sammlung aufgenommen wer den. Auch die Erwachsenen erzieht der Rundfunk zum achtsamen Hören, zur Selbstzucht und Bescheidung. Mecke rer haben hier gar nichts zu melden; denn niemand ver nimmt ihre geistreichen Zwischenrufe. ' Mit Recht ist ein wesentlicher Nutzen der Motori sierung darin erblickt worden, daß sie die Entfernungen zu abgelegenen Orten oder Landgemeinden schnell überbrückt. Nach der ständigen Vervollkommnung des anderen techni schen VZunders, des unsichtbaren Leitungsnetzes tönen die Schallwellen bis hinauf zu einsamen Berghäusern und an den Strand des Fischerdorfes. Auch ihre Bewohner ver nehmen durch die Stille der Natur als Erlebnis der Ge meinschaft, was gegenwärtig das ganze Volk bewegt, von altem Erbgut des Heimat- und Nachbargaues in Brauch und Lied, Erlebtem und Gedichtetem wiederaufklingt und wie reich zu allen Zeiten Deutschland an schöpferischem Geist und Gemüt gewesen ist. Der Strom der Naturkraft, eingefangen von erfinderischem Vermögen, wirkt so überallhin als ein Kraft ström kultureller Be reicherung und lauterer Gefühlswerte. Noch steht das Land gegenüber der Stadt in der Nutzung dieses Volksgutes zurück. Aber bäuerliche Be- rater haben eindringlich darauf hingewiesen, wieviel An regendes und Unterhaltsames der Rundfunk für den dörf lichen Feierabend bringt und wie auch für das Tagewerk von Mann und Frau sich mancherlei Belehrung, dieser und jener Wink schöpfen läßt, der ihrer Wirtschaft frommt. So wird die bäuerliche Hörerschaft immer mehr verstärkt. Im Rundfunk gibt es ja heute keine einseitige Bevorzugung großstädtischer Ansprüche und Standpunkte mehr. Dorf, kleine und größere Stadt sind auch hier nicht nur technisch, sondern vor allem bluts- verwandtschaftlich gleichgeschaltet. Indem der Rundfunk aus Meisterwerkstätten einer Kreisstadt, der Landgewin nung des Arbeitsdienstes zu neuen Dorfschaften ebenso lebendig zu erzählen weiß wie vom Pulsschlage der Hauptstadt, trägt er dazu bei, daß in unserem Vaterlands einer das Wirten des anderen verstehen und würdigen lernt. Es tommt ja allen zugute, was in Stichproben deutschen Schaffens bald von hier, bald von dort uns anspricht. Deutsche wohnen nicht nur im Reich, auch in fernen Ländern spricht, denkt und fühlt man deutsch. Diesen Deutschen auf ferner Erde senden Kurzwellen und Nicht- strabler die Grüße der Heimat, bestärken im Festhalten an deutscher Art, Sprache und Sitte unabhängiger von Raum und Entfernung und unablässiger, als dies früher je möglich war. Auch Angehörige fremder Nationen kön nen unverfälschter als auf anderen Wegen erfahren, was das deutsche Volk und seine Führung will, wie es auf würdige und freudige Lebensgestaltung zielt. So dient die Sprache des Aethers dem Frieden der Völker. Eine so beflügelte Leistung in die Weite und Tiefe begnügt sich nicht mit dem schon Erreichten, wie es jetzt die Berliner Ausstellung ihren Besucherscharen vielseitig zeigt. Dem Fernhören wird sich mir entsprechenden Mitteln allmählich das Fernsehen zugesellen, so, wie umge kehrt der stumme Film sich zum Tonfilm wandelte. Auch in dieser Ergänzung kulturerzeugender Leistungsfähig- rett steh» Deutschland mit an der Spitze der Nationen. Jeder technische Fortschritt soll immer wieder dem Volke, den Menschen zum gemeinsamen Besten dienen, und alle Juttarbeiter des deutschen Funkwesens werden weiterhin als verantwortliche Betreuer eines allumfassenden Volks- Hutes und kulturellen Kraftstromes diesem Leitstern folgen. MW WM nach Mcmte mW MOer Regierung verfugte ausreichenden SW Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem die Ang eh Sri- gen der deutschen Kolonie in Madrid, derer Sicherheit durch die Entwicklung der dortigen Zuständ« auf das schwerste bedroht war, während der letzten Woch, nach der Heimat zurückbefördert worden sind, ist nunmehi auch die Deutsche Botschaft von Madrid verleg: und bis auf weiteres in der Küstenstadl Alicante ein gerichtet worden. Diese Maßnahme hat sich als notwendig erwiesen, da die Madrider Regierung trotz wiederholte» Vorstellung des deutschen Geschäftsträgers der Botschafi den ausreichenden Schutz versagt hat. * Die Verlegung der deutschen Botschaft aus Madrid war durch die Entwicklung der Dinge bedingt. Der rot« Terror in der spanischen Hauptstadt nimm: mit jedem Tag weiter zu. Der Anarchismus regiert, und die Madrider Regierung ist nicht mehr Herr der Lage. Nachdem also die Madrider deutsche Kolonie in Sicherheil ist, bestand für die Botschaft kein Grund mehr, länger iri der roten Hölle zu bleiben. Die Regierung hat den ausreichenden Schutz versagt. Die regulären Polizei truppen, die früher den Schutz der Botschaft aus übten, sind zurückgezogen und durch rote Miliz ersetz» worden. Und diese rote Truppe bietet nicht die Gewähr der Sicherheit, einmal weil sie nicht ordnungsmäßig be waffnet ist und weil sie schließlich auch kaum ein persön liches Interesse daran hat, die deutsche Botschaft vor etwaigen Angriffen ihrer roten Kumpane zu schützen. Di« Verlegung der Botschaft nach Alicante entsprang also einer Zwangslage. Im übrigen hat eine ganze Reihe von Staaten ihre diplomatischen Vertretungen aus Madrid zurück gezogen. Die englische, französische und die argenti nische Botschaft z. B. befinden sich seit Beginn der Revolte in der französischen Grenzstadt Hendaye und ver spüren auch keine Lust, sich nach Madrid zu begeben. Die Wahl von Alicante als Sitz der deutschen Botschaft ist wohl damit zu erklären, daß die deutsche diplomatische Vertretung durch die dort liegenden deutschen Kriegsschiffe einen sicheren Schutz findet. Die noch in Madrid zurückgebliebenen Deutschen haben das auf eigene Verantwortung getan. Sie sind geblieben, obwohl sie von der Botschaft aufgefordert worden waren, ebenfalls die Stadt zu verlassen. Sie haben dann doch vorgezogen, zu bleiben, wohl um ihren Besitz zu wahren oder ihre geschäftlichen Verbindnugen nicht abreißen zu lassen. Sank des Relchsverkehr-mlnlster- an die santelsschlsfahri Nachdem der größte Teil der zum Abtransport deut scher Staatsangehöriger in den spanischen Gewässern in , Anspruch genommenen Handelsschiffe in die Herma» I entlassen werden konnte, hat der Reichs- und Preußische j Verkehrsmini st er der an dem Hilfswerk beteiligten Handelsschiffahrt für ihre im Geiste nationaler Pflicht erfüllung geleisteten Dienste seinen Dank ausgesprochen. Der TB Schweres Grubenunglück M Auf der zur Bergbau AG. Lothringen gehörenden Zeche „Vereinigte Präsident" tn Bochum ereignete sich am Montagmittag eine Explosion im Flöz „Dicke Bank" auf der neunten Sohle. Bis zum Abend wurden 17 Tote geborgen. 20 Bergleute wurden verletzt, von denen drei im Krankenhaus verschieden. Drei Bergleute werden noch vermißt; mit ihrem Tode muß gerechnet werden. Sofort nach Bekanniwerden deS Unglücks fanden sich die Vertreter der Deutschen Arbeitsfront, der Bergbehörde und der Polizeipräsident von Bochum auf der Schacht- anlage ein. Zur Untersuchung des Unglücks und zu den Bergungsarbeiten fuhren die Betriebsführung der Zeche „Vereinigte Präsident", weiterhin Berghauptmann Polster, Oberbergrat Keiser und ein Vertreter der Deutschen Arbeitsfront in die Grube ein. * Mit unerbittlicher Gewalt Hai die Knochenhand des Sensenmannes in das Leben deutscher Arbeiterfamilien gegriffen. Kumpels von der Ruhr liegen auf der Totenbahre, im Schacht überrascht von einer Mchtlingsstrom au- Zrun nach Frankreich General Mola kündigte Bombardement an. — Rote Spione aus französischem Gebiet. Der Oberbefehlshaber der spanischen Nordarmee der Nationalisten hat an die rote Festung Jrun ein Ultimatum gerichtet, sich zu ergeben, oder es würde ein gleichzeitiges Bombardement von Land und von der See aus beginnen. Die Zivilbevölkerung hat darauf begonnen, die Festung zu räumen, und über 5000 Flüchtlinge, meist Frauen, Kinder und alte Leute, haben sich über die fran zösische Grenze tn Sicherheit begeben. In dem französi schen Grenzort Hendaye wurden die Flüchtlinge versorgt. Bezeichnend ist es, daß unfer den Flüchtlingen sich keine Angehörigen der nationalen Truppen in Spanien befinden. Als die Flüchtlinge tn Hendaye eintrafen, veranstalteten französische Volksfrontleute Protestkundgebungen wobei Schmährufe auf die „faschistischen Mörder" in Spanien ausgestoßen wurden. Dte französischePolizeisah dem Treiben der Volksfrontleute tatenlos zu und ließ es auch geschehen, daß am Bahnhof die Insassen dort halten der Autos, die zufällig das Erkennungszeichen von Navarra trugen, von den Roten angepöbelt wurden. Di- Erregung in den Kreisen der nichtmarxistischen Bevölke- rung Frankreichs hierüber ist sehr groß. Die französische Zeitung „I o u r" bringt die neue Nachricht, die ein bezeichnendes Licht auf das Verhalten der französischen Regierungsstellen wirft, daß zwei bel- gische Offiziere bei Hendaye die spanische Grenze überschreiten konnten, um in die Dienste der spanischen Volksfront einzutreten. An der Grenze bei Bvhobie seien drei Lastkraftwagen mit 136 000 Gewehrpatronen für die rote Miliz in Spanien eingetroffen. Die Wagen kamen aus Bayonne. An gewissen Punkten der spanischen Grenze hätten rote Spione auf franzö sischem Gebiet förmliche Beobachtungsstellen eingerichtet, von wo aus sie die Bewegung der nationalen Truppen ständig überwachen. Alle Beobachtungen würden auf schnellstem Wege den Führern der roten Miliz i n I r u n gemeldet. Spanisches Flugzeug bombardiertLlSA.-Zerstörer Auf einer Inspektionsreise durch das von der Dürre betroffene Gebiet erhielt Präsident Roosevelt in der Stadt Rapid in Süd-Dakota eine offizielle Mitteilung, daß der amerikanische Zerstörer ..Kane" 38 Meilen von der spanischen Küste entfernt voneinem spanischen Flugzeug angegriffen worden sei. Das Flugzeug, dessen Beschriftung nicht festgcstellt werden konnte, warf mehrere Bomben ab. ohne jedoch den Kreuzer zu treffen. „Kane" erwiderte sofort das Feuer. Dem Flugzeug gelang es aber, zu entkommen. Präsident Roosevelt veranlaßte das Staatsdepartement sofort, Protest bei der Negierung in Madrid und in Burgos ein- zulegen. im SAU Bochum - 20 Todesopfer Schlagwetterexplosion. Gewiß, der Bergmann muß rmr solchen Katastrophen immer rechnen, aber wenn die Stollenhölzer zu Bruch gehen und Menschen begraben, dann verstummt alle berechnende Voraussicht angesichts des surchtbaren Schicksalwaltens. Immer wieder steht de» Mensch erschüttert vor dem Einbruch des Todes in sein Dasein, dessen stumme Predigt uns allen ans Herz greift. Deutschlands schaffendes Volk, die ganze arbeitend« Nation, neigt sich vor denen, die auf dem Felde der Arbeit fielen, vor dem Leid der Angehörigen, vor den Tränen deutscher Frauen und Kinder. Beileidstelegramm Or. Leys Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, hat aus Anlaß des schweren Unglücks an die Betriebsführung ein Telegramm gerichtet, in dein ei bittet, den Hinterbliebenen und Verletzten seine Teil- nähme zum Ausdruck zu bringen. Weiter hat Dr. Lev die zuständigen Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront angewiesen, sofort Hilfsmaßnahmen durchzuführcn.