Ludwig van Beethoven (1770—1827) Ouvertüre „Leonore“ Nr. 2 C-Dur op.72 Entstanden ist da« Werk im Jahre 1805 für die erste Fassung der Oper „Fidelio“, die ursprünglich nach der weiblichen Hauptgestalt Leonore hieß. Die Geschehnisse der Oper finden sich in dieser Ouvertüre musikalisch konzentriert: Unterdrückung und Gattentreue, die der Tyrannei trotzt, am Schluß Befreiung und Jubel. Nicht allein, daß es Beethoven gelungen ist, das Wesentliche der Oper schon in der Ouvertüre darzustellen — sondern, daß er eine der stärksten menschlichen Triebkräfte, das Verlangen nach Freiheit, so zwingend zum Ausdruck brachte, macht Beethovens Größe aus. Johannes Brahms (1833—1897) Konzert für Violine und Violoncello mit Orchester a-Moll, op. 102 Mit dem 1887 geschriebenen Werk greift Bahms die Konzertpraxis der alten Meister wieder auf, indem er die beiden Soloinstrumente als ..Concertino“ dem „Tutti“, also der Gesamtheit des Orchesters gegenüberstellt. Aber er kopiert die alten Meister nicht, sondern sagt das, was ihn bewegt, in seiner Sprache aus. Oh wir das gelöste Musizieren im ersten Satz, die Schlichtheit und Wärme im Andante oder die Fröhlichkeit und Kraft des Schlußsatzes auf uns wirken lassen — immer ist es Brahms auf dem Höhepunkt seines Schaffens, der aus diesem kostbaren, auch vom Hörer Bereitschaft fordernden Werke zu uns spricht.