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EL u. vr Krauße. An^ DUerlet», Srüuhal», ' i««. vs» Nachmittag- 2 Uhr an auf Bahnhof Aue „ 4 „ „ „ „ Riederschlema. vo» Nachmittag« 2; Uhr an auf Bahnhof Schwarzenberg «- „ 3^ , ,, „ „ Lauter. 28S. GonntaL d« M^cember, LMeö.VoNKfrmttd ^aSSttaMrs^en^eDcVmiichMlder^o»ntWchungel^uWcn/Dtr betreffende Passus der Rede de- Staatsanwalt« wandte sich mit sehr pronon- cirtir Ironie gegen diese Absicht. „Noch," so sagte Herr Tessrndorf, ,chabe« wir die öffentliche Voruntersuchung nicht, hätte» wir sie, so würden wir wahr» schein lich den Zeitungen vorher mitgetheilt haben, baß wir bei« Trafen ArntM eine Haussuchung vorzunehmeu beabsichtigten." Ob diese ironische Wendung! gerade sehr taktvoll war, lasse» wir »»erörtert. A» inten pankm und pikanten» Detail hat die Verhandlung Mancherlei bargeboten. Naivem sich der Graf Arnim drei oder vier Tag« in Haft befand, erklärte» die Anzt« einstimmig, daß er an dieser Hast zu Grunde gehe» müsse. Man hat deshalb acht Tage hindurch nach einem paffenden Locale gesucht und wollte den Grafe« evrnmÄ t» seinem Palais «ntnbringk», da wurde aus dem Auswärtigen Amte den» Staattanwalt ein anonvmer Brief zugeschickt, und dieser Vries veranlaßte de» Staat«arWalt, Widerspruch fegen die Unterbringung in seinem Palais etnzulegen^ U-brigen- dürfe» wir den UrbeMck.über de» erste» ÄerhandlungStag nicht schließen, ohne zu erwähne», daß die ruhig objctwe, ja wohlwollende Art, in welcher der Vor sitzende des Gerichtshofes der Stadtgerichttdinctor Reich die Verhandlungen leitet, «inen sehr günstigen Eindruck «acht. -Da- eine Wort müsse» wir hier »och aus sprechen : wie auch das Unheil ausfallen mag — ob eS Arnim schuldig erkennt . oder freispricht, und welches auch die weiteren Folgen der einen oder der andere» Entscheidung sein mögen, so ist jedenfalls zu erwart,«, eS werde sich, trotz der Schwankungen, die sich im Laufe deS Vorverfahrens zeigten, die Majestät de» Rechtes und der allberühmte Ruf der Berliner Rick ter auch in diesem pein lichen und schwierige» Fall aus'« Neue bewähren. Berlin, 11. December. Der Reichstag b rieth heute den Riltäretat iw zweiter Lesung. Die Mehrfachnung von 1500 Mark Gehalt für de« sächsische» Kliegsminister wurde, trotz des Wrverspruchs des sächsischen BundeScommssaiK v. Nostitz-Wallwitz, abgelehnt. Bei Berathung des EommnstoSantragS auf , Verschmelzung der Budgets für die p eußische» und das sächsische Armeekorps, wobei besondere Titel für die der sächsischen Armee belassenen Abweichungen vevr prcußischen Heerwesen betzubehalten seien, erklärt Fürst ViSmark diesen Antrag sormcll wie materiell sür unzulässig. Die Besonderheit«« bei de« sächsische» Armeekorps beruhten auf vertragsmäßige» Bestimmungen zwischen den Köni gen von Preußen und von Sachsen: der Kaiser von Deutschland könne nicht eine Zusage brechen, welche der König von Preußen gemacht habe. Wen» die Antastung dieser Besonderheit«» nicht beabsichtigt sei, müßten solche in den be-- chnligten Kreise» Sachsens nur vesorgniß und M-ßtrauen erregende Anträge j densalls vermieden werden. Aenderungen in d,m B,stehenden seien weder nützlich noch nothwendig, denn die sächsische Armee habe bewiese», wie sehr gut sie mit den Reichsinleresse» verwachsen sei, denn sie hab« sich doppelt aut geschla gen, einmal aus deutschem PratriotiSmuS, dann, um d m sächsische» Namen Ehre zu machen. Wer die dem deutschen Soldaten «igenihümltche Anhänglichkeit am die Farbe seiner Fahne kenne, müsse zarte und vorsichtige Berührung dests Punk te- nachsühlen. Er bitte daher, den Antrag abzulehne». Trotzdem wurde der Antrag nach kurzer Debatte durch Hammel prung mit 141 gegen 139 Stimme» angenommen. Köntgretcd Garys»«. Die Postanstaltc» find angewieftn werde», vom 1. Januar ab Postan- weisu»gs-Formulare mit den j tzigen WährungSbezeichnunge» wieder dem Pub likum zu gebe», noch solche anzunehme». Uebrigen« wird «i»ß Verpflichtung dir Postverwaltung, die am JahnSende in den Händ,» des MhlckumS mrbüt- benve» Postanweisungs-Formulare bisheriger Beschaffenheit zurückzunehmen und gegen neue umzutauschc», nicht «»erkannt; das GenerqbMstamt will tnvest Nachlasse», daß, sowett da- Publikum »ach Ablauf d-S," ' ' " alter Postanweisungs-Formulare gegen neue i» mäßige« und es sich dabei »icht um alte Formulare handelt, wett tute gelle lv »»«rnnaa, — Jnseratrnanuahm« für dt» «o Abend« erscheind»« dgdumn« bl« Lomitta, 11 Ubr. von RachmÜtagS 2^ Uhr an auf Bahnhof Eckneeberg-Neustädtel und " „ Haltestelle Oberschlema Könlgllches Abtheüungsingemeur-Bureau Zwickau, am 11. December 1874. . H. Bleyl, Bc1rtebSi»genieur. , Bo« unterzeichnete» Gerichtsamte werde» auch im Jahre 1875 die durch Art. 13 des Handelsgesetzbuchs vorgeschrieb-nen Bekanntmachungen in dtp Leipziger Zeitung und i« Erzgebirg'schen VolkSsteund veröffentlicht werde». Schwarzenberg, am 8. December 1874. D«rtschS«,d. Berlin, 11. Dekember. Bet der heutigen Fortsetzung de« ProzeffeS ge gen Arnim wurde nach Verlesung deS Schreiben- Arnim'S an da- Auswärtige Amt vorn 11. August 1874, worin er jede amtliche Unterstellung zurückweist, i« Zeugenverh'r fortgefohren. Der Geheimserretär Scheven deponirt nichiS Erhebliches. Der Venhctdig-r Dockhorn behauptet, der Botschaftssekretär Hol stein habe dem Angeklagten im Derember 1874 gestanden, er sei angewiesen worden, über Arni» zu berichte». Scheven weiß nicht- hiervon. Der Gerichts hof beschließt, den Botschaftssekretär Holstein auf telegraphischem Wege vorzu laden. Zeuge GaSperin bekundet nur Unerhebliches. Dertheidtgung und An geklagter suche» aus der Beschaffenheit de- Geschäftszimmer«, das von Zeitungen überMt gewesen sei, sowie aus der Kurzsichtigkeit des Angeklagten das Abhan- d«kom««n einzeln«« Pi-Pen zu «kläre« Professor Lewi« deponirt, der Ange- Nagte habe ibn mehrfach über ihm angedrohte Schritt« consultirt. Der Zeuge hielt einen Diffamatir nSprozeß für möglich und arbeitete eine Entschädigungsklage wegen rückstehenden Gehalis aus. Die von Dockhorn beantragte Zeugenver nehmung Munkel'S, der den gegenwärtig schwebenden DiffamationSprozeß etnge- leitet hat, lehnt der Gerichtshof ab. Hierauf folgt die Verlesung der Aktenstücke au- der Rubrik S der Anklage. Die aus Paris anwesenden Zeugen, mit Aus nahme WeSdehlen'S, werden entlassen. Alsdann wurde die Verhandlung bis Uhr NachmiitagS ausgesetzt. Berlin, 11. December. Die RachmittagSsitzung wurde 3z Uhr eröffnet. Der Vorsitzende befragt Arnim über den Artikel d-s Brüsseler „Parlamentsecho". D«r Angeklagte gesteht die Beauftragung Beckmann'S zu, wie er auch die Au- torschaft des Artikel- in der „Kölnischen Zeitung" über die Räumungösrage -u- gesteht, behauptet aber, hierzu autoristrt gewesen zu sein, weil er davurch Sin- Huß auf die Presse gewinne» wollte. Bezüglich der diplomatischen Enthüllungen ui der „Wiener Presse" verweigert Arnim jede Auslassung wegen Rücksicht auf dritte Personen. Den Bries an Döllinger in der „Augsburger Zeitung", sowie den Artikel der „Spenersche» Z-itung" erkennt der Angellagte an. Lei der Fortsetzung der Sitzung über die Enthüllungen der „Wiener Presse" wurden vernommen: ReichöragSabgeordneter Braun, Redakteur Zeücke unvPos- sart. Braun bekundet, Paul Lindau habe im Mat im Auftrage ArnimS die Aufnahme de- Artikel- erbeten, Zeuge bot dem Angeklagten erfolglos den An kauf der „Spenerschen Zeitung" an. Z-licke wiederholt die bereit- bekannten Aussagen, Possart vermag nichts zu bekunden. Die Zeugen werde» vereidigt, «rotz des Einspruchs Dockhorn'- gegen die Vereidigung Zelickc«. Hierauf folgt nu» die Zugenvernehmung des Vortragenden RatHS von Bülow, der über den Artikel im „Parlamentsecho" deponirt und auf Befra ge» de« StaatSanwaliS erklärt, daß seines Wissens alle Bi-marckschen Erlasse stets streng tureaumäßig behandelt seien. Zeuge Landsberg verweigert da« Zeugniß über den Ursprung der Enthüllungen tn der f„Wicner Presse", weil dasselbe sein Gewerbe schädigen würde, erkennt aber die bet Arnim sacfirten Briefe al- von ihm herrübrend an und bekundet, Arnim habe mit ihm öfter über die Begründung einer Zeitung oder Ankauf einer solchen gesprochen, doch habe Zeuge dirS nicht für Ernst gehalten. Auf letztere Aussage wird Zeuge vereidigt. Die Sitzung wurde um 6 Uhr auf morgen vertagt. Berlin, 11. December. Der Proceß Arnim nimmt natürlich die Auf merksamkeit aller Kreise der Bevölkerung in ungewöhnlichem Grade tn Anspruch. Dte Anklage resumtrt nur Bekanntes, und der große Zug, der politische Sha- raktcr, den man von ihr erwartete, mangelte ihr durchaus, st- ist kalt und ge- schäft«mäßig, Ganz so kühl wie seine Anklage dürfte nun freilich «ach de» am erste« Tage gegebene» Prodc» der öffentliche Ankläger, der erste Staatsanwalt des Königl. Stadtgerichts, Herr Teffendorff, »icht bleiben. Scho» t» der erste» Sitzn»g verrtech er den Einwände» der Berthetdigung gegenüber eine gewisse Gereiztheit, obwohl bisher nur untergeordnetere Fragen in Bettacht ka«c«. Es waren tn der Presse vielfache Angriffe gegen dte Art der Voruntersuchung pub- ltart und «an dtscutirte in Bezug auf den Fall Arni« dte Frage, ob «s nicht wünsche ntwnih sei, bet Emantrung de- neue» Devtschen RetchSgefttzeS über Versteigerung alter Bahnschwellen und anderen Holzes ML'"'" s de» Umtausch inge verlangt «nv . . . _ handelt, welches Eorresvondentt» bereit- «st eine« Bordruck der Adresse u. f. w. »ersehe» habe», Seitens der > P ostanstmterr derartige» Anträgen statt gegeben werde. Schwarzenberg, 11. December/Tester» tstdas de« SÜMsttzer Wckg'l in Grünstädtel gehörige Gut »etst drei Scheu«» mit vollr Ernte abgebrannt» Das Feuer brach t» einer Scheune aus und wird Brandstiftung «rnmHet. «Königliches Gerichtsamt das. . Stoß. Di« communltchen Abgaben auf den vierten Termin d. I. find vom ZS—31. December bei Vermeidung erecuttvtscher Beitreibung an dte hiesige Stadtsteuer-Einnahme abzuführen Lößnitz, am 11. December 1874.Der Rathder Stadt Lößnitz.