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Don«er-aa, dm 21, Mal, 1874. rzgeßIoNssMuh «U, Vchwarzmbera «Mw donfel« und der StavträH« W«, Elterlein, Grünhat«, »latt d^G«. 118. >ter Srünhaln, Jo- «rschet>t < täglich mtt Ausnahme Mon- tag«. — Preis vierteljähr- »ich 1V Ngr. — Jnfe»- tlonSgebühren die gespal tme Zeile 10 Psenuige. — Jnseratenannahme für di» am Abende erscheinende GNnmmer bis .Vormittag 11 Uh^ Bekanntmachung. Das diesjährige Departcmmts-Ersatz-Geschäst betreffend. Nachdem d« Geschäft-plan für das diesjährige DepartementS-Ersatz-Seschäft im Bezirke des Landwehrbataillons Annaberg festgestellt ist, so wird iw Gemäßheit von 8. 94,» der Militär-Ersatz-Instruction vom 26. März 1868 andurch Folgendes bekannt gemacht: Vor der Königlichen DepartrmmtS-Ersatz-Commksfion haben sich alle diejenigen Militärpflichtigen, an welche «ach besondere Ordre «nd Vorladung ergehen wird, wie folgt anderweit zu gestellen: L. Aushebungsbezirk Marienberg: Oschütz'sche Restauration daselbst, den 1v. und 11. Juni dieses Jahres früh 8 Uhr die Mannschaften aus den Slävtrn Marienberg, Jöhstadt, Lengefeld und Zöblitz, sowie aus den Landgemeinden der Gerichwämter Marienberg, Jöhstadt. Lenge feld und Zöblitz nach Maßgabe der speciellen Beorderung, d. Aushebungsbezirk Annaberg: Bahl'sche Restauration daselbst, den 13., 15., 16. Juni dieses Jahres früh 8 Uhr die Mannschaften aus den Städten Annaberg, Buchholz, Obcrwiestnthal, Unterwiesenchal, Scheibenberg und Schlettau, sowie aus den Landgemeinden der Gs- richtSämter Annaberg, Oberwiesenthal und Scheibenberg, gleichfalls nach Maßgabe der speciellen Beorderung, o. Aushebungsbezirk Ehrenfriedersdorf: Rathhaus daselbst, den 17. und 18. Juni dieses Jahres früh 8 Uhr die Mannschaften auö den Städten Ehrenfriedersdorf, Elterlein, Geyer, Grünhain, Thum, Wolkenstein und Zwönitz, sowie aus den Landgemeinden der Gerichts» ämter EhrensnedcrSdorf, Grünhain und Wolkenstein, nach Maßgabe der speciellen Beorderung. Die empfangene Ordre, sowie das LoosungS- und GeflellungSattest find zur Gestellung mitzubringen und bei der Meldung vorzulegen. Die Herren Bürgermeister der Städte und die Herren Gemeindevorstände oder OrtSrichter der Landgemeinden haben stch in den GestellungSterminert ebenfalls früh 8 Uhr mit einzufinden. Annaberg, den 6. Mai 1874. Die Kms-Ersatz-Commissiou in den Aushebungsbezirken Annaberg, Ehrenfriedersdorf, Marienberg. Kür den Militär-Vorsitzenden: Für den Civil-Vorsitzenden: Unruh, 0r. Schnorr von Carolsfeld, Hauptmann und Bezirks-Adjutant. RegierungS-Referendar. Auetio«. Bon dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte sollen -en LV. Juni L 8 L 4, Vormittags 9 Ubr, eine Pame Cigarren, Tabake und Eigarretten, 1 ArbeitStafel, 1 Cigarrcnpreffe, e». 60 Stück Wickelformen und 1 Negulirofen, verschiedene Möbel und Klei dungsstücke, 2 Nähmaschinen, 1 Wanduhr, mehrere Körbe und verschiedene andere Gegenstände in der ll. Etage deS hiesigen RathhauseS gegen sofortige Baar zahlung meistbietend versteigert werden. Schneeberg, den 13. Mai 1874. DaS Königl. Gerichtsamt daselbst. , Bernhardi. <57°- Bekauntmach ung. Seiten deS unterzeichneten Königl. Gerichtsamtes sollen Montag, den LS. Juni L 8 V 4, von Vormittags 10 Uhr an, folgende Gegenstände, alS: 3j Stück Leinwand verschiedener Sorte, 2^ Dutzend Handtücher, 12 Stück Tafeltücher mit dazu gehörigen Servietten, 2 bunte und 6 weiße Tischtücher, 2^ Dutzend Taschentücher, 60 Ellen Bettzeug, 160 Ellen Shirtin, gegen sofortige Baarzahlung an den Meistbietenden versteigert werden. Bietungölustige werden hierzu eingeladen. Wtldenfelö, am 19. Mai 1874. Das Königliche Gerichtsamt das. Geißler. S. > 7 Der Kirchenstreit in Preußen nimmt leider! täglich einen größeren Umfang an, und die gegenseitige Erbitterung Wächst, w-nn auch in aller Stille, täglich mehr. Die angesehensten und einfluß reichsten Blätter im deutschen Reiche beschäftigen sich deshalb sehr häufig in längeren Betrachtungen mit diesem „Culturkampf." Bor wenig Tagen brachte die „Hamb. Reform" einen sehr interessanten Artikel über den Anfang und Fortgang des Kirchenstreites. Dieser Artikel stammt aber ohne Zweifel aus der Feder eines sehr gut unterrichtete» ManncS, und da der Artikel sehr ruhig, unpartheiisch und jedenfalls streng geschichtlich gehalten ist, stehen wir nicht an, ihn unseren Lesern mitzMhcilen. Wir bringen heute zunächst die erste Hälfte. „ES muß", beginnt der Artikel in der „Hamb. Reform" „rS muß offen herauSgefagt werde«: die Lösung der Kirchenfrage ist vom Fürste» Bismarck weder überaus geschickt noch mit Glück und Erfolg bisher versucht worden." „Zunächst hat Fürst Bismarck de» Angriff abgewartet, anstatt ihm zuvor- zukommen, und dieser Umstand ist ja die Hauplurlache zu de« bitter» Zer- würsntß zwilchen dem Fürsten Bismarck und de« nun von Paris abgerufenen Gesandten de« Grafen Arnim. Während des Konzils in Rom verhielt stch Fürst Bismarck, wie die jetzt veröffentlichten KonzilSdepeschen »och »Sher dmthurr, kühl btS an'S Herz hinein; wenn auch nicht m Ro« selbst, hätte man damals in Deutschland stch gegen de» festeren Zusammenschluß der römischen Hierarchie zeitig wappnen müsse». Aber hier stand unter vollständiger Billigung deS Fürsten Bismarck das Mühler' sche System in Blüthe. Der Jefurten- zögling Ledochowökt erhielt als besondere persona grat» das Erzbiöthum Posen. Noch i« Sommer 1867 hatte Bismarck dem fanatischen Römling von Savtgny, welcher im konstituirendcn norddeutschen Reichstage als sein Faktotum austrat, die Würde des Reichskanzlers zugedacht. Als dann in der mit Recht immer unruhiger werdenden Berlmer Bevölkerung Versammlungen veranstaltet wurde» gegen die Vermehrung dir Klöster, da organisirten sich au- de» Schweitzer'sch« Sozialdemokrat«» und den katholischen Gesellenvcrein« Ba»de«, welche solche Kundgebungen gewaltsam unterdrückten. Zu jener Zeit stand Schweitzer mir Gehcimrath Wagner in Verbindung und die öffentliche Meinung wies auf Letz teren als Anstifter dieser Organisation u»d Käufer der Sozialdemokraten hin. Wie dann 1869/70 im preußisch« Abgeordnetenhause die Petitionen gegen die Vermehrung der Klöster zur Verhandlung in der Kommission gelangte», beriefe» sich die RegierungSkommiffäre dagegen mit Recht auf de» Fürst« Bismarck ai de» eifrigst« Gönner der Jesuit«. Ei» Jesuit war eS, der hinter der» Garde- regimmt der Kö»tgi» als dessen besonders bestallter Beichtvater HM StegeSei»- zug in Berlin etntritt. Bet d« 1870 und 1871 erfölgt« »um Landtag und Reichstag sah man in den katholischen Gegenden die Organe der Regierung, insbesondere die Landräth-, die Kandidat« der in der Bildung be griffen« EentrumSpartei« durchweg gegen die Liberal« untzst仫- Ein Umschwung i« Fürste« B tSmarck vollzog Ost «A "IS die ultra-