Nur eine une'rschüttert stehn: Solang der "Erde Keim' auch treiben, So muß sie doch zugrunde gehn! Tag des Gerichtes! Jüngster Tag! Wann brichst du an in meine Nacht? Wann dröhnt er, der Vernichtungsschlag, mit dem die Welt zusammenkracht? Wann alle Toten auferstehn, Dann werde ich in Nichts vergehn. Jhr Welten, endet euren Lauf! Ew’ge Vernichtung, nimm mich auf! 3) Robert Schumarms D-moll Sinfonie. (1841 zuerst aufgeführt) gehört trotz der hohen Werknummer 120, die sie einer späteren Überarbeitung verdankt, noch in Schumanns beste und frischeste Zeit. Der Meister hatte sie ursprünglich als „Symphonistische Phantasie für großes Orchester“ bezeichnet und damit gewisse Besonderheiten ihrer Form wie ihres Gehaltes selbst hervorgehoben. Diese bestehen darin, daß die einzelnen Sätze sich ohne Pause folgen, außerdem thematisch unter einander verknüpft sind, und endlich der Gesamtausdruck unverkennbar auf bestimmte poetische Bilder hindeutet. Da der Komponist aber diese Anreger seiner Fantasie nicht näher bezeichnet hat (— wodurch die Sinfonie aus verkappter zu wirklicher Programmmusik geworden wäre —), bleibt es der Fantasie des Hörers überlassen, sie auf Grund des gefühlsmäßigen G.haltes der Musik zu ergänzen. 1. Satz. Nach kurzer langsamer Einleitung (D-Moll 8 IJ voll düsterer Schwere setzt lebhaft in stürmischer Sechzehntelbewegung das wildleiden schaftliche Hauptthema ein, (D-Moll das technisch wie in der Stimmung den ersten Teil des Satzes so gut wie ausschließlich beherrscht, ohne sanftere Nebengedanken aufkommen zu lassen. Erst im Durchführungsteil regen sich solche, teils mystische, teils pompös kraftvolle Empfindungen auslösend, teils mit einer besonders eindringlichen, gesangvollen, an Violinen und Oboen verteilten Melodie in die Sphäre zart empfindsamer Anmut geleitent. Zu der regelrechten Wiederholung des ersten Teils kommt es nicht; der Satz schließt in stolzem Jubel, indem selbst das leidenschaftliche Hauptthema durch Wendung nach Dur seines schmerzlichen Charakters entkleidet erscheint. 2. Satz. Ziemlich langsam (D-Moll 8 /J- Eine volkstümliche Romanze voll unmittelbar eingängigen, schwermütigen Gesangs, die Erinnerungen an die Einleitung des 1. Satzes wach werden läßt und sich in einem Dur-Mittel teil vorübergehend zu lichterer Stimmung aufschwingt. 3. Satz. Lebhaft (D-Moll ®/ 4 ). Ein Scherzo voll sprunghaften Humors kraftvoll, übermütig, doch nicht ohne schwärmerische Nebengedanken. Ton angebend werden diese in dem von einer innigen Holzbläsermelodie ge tragenen Trio. Dieses wird nach dem Hauptsatz in etwas umflorter Stimmung wiederholt. Eind leise Erinnerung an das düstere Hauptthema des 1. Satzes gefolgt von feierlichen Blechbläserklängen klärt sich zu immer freundlicheren Weisen; sie bilden die unmittelbare Überleitung zum 4. Satz. Lebhaft (D-Dur 4 /4), der eines der kräftigen Themen aus der Durchführung des ersten wieder aufgreift und zu freudiger Bewegtheit steigert, freilicht doch nicht ganz ohne Schatten der Leidenschaft, die namentlich über der fugiert einsetzenden Durchführung liegen, während mit dem zarten zweiten Thema in Violinen und Holzbläsern auch Anmut und Grazie manch mal ihre Stimme erheben. Der Schluß des Satzes klingt zündend mit stür mischem Jubel aus.