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Dienstag, dep 5 Mai. 1874 IrMö.VMsfreM bchwanenderg^ mrd Zwönitz. ' «»tthlatt »«. 102 HHt0a»t« Wrünbain, Jo» eorgeuftast, Schn«. Schwarzenberg ».Wil- el» und ver Stadträth« . Elterlein, Grünham, troftein, Jobannqeor- Nenftädtel, Erscheint täglich mit Ausnahme Mtza- tag«.-^- Preis vierteijäbr» «ich 15 Ngr. - Ins«. , tion-gebühren die gespal» . tm« Zeile 1V Pfennige.. Snsrratenannahnie für Pie _ «« Abende erscheinende W N»unn« bis vormittag 11 Uhr. ° »AkAAIttwAodAAL Durch den freiwilligen Abgang des Bürgermeister Viehweger hier ist die Stelle des hiefigen RäthSvorstandeS, welche mit einem jährlichen Gehalt von 400 bis 450 Thlr. einschließlich des Aufwands für Beschaffung des Expedition-- und BersammlungS-LocalS und Bestreitung der sonstige» kleineren HpedittonSbedürfniffe, jedoch exvl. der Gebühren für Rein« und Abschriften, dotirt werden soll, anderweit zu besetzen. Bewerber um diese Stelle, von denen i» Verwaltung-fache geübte Expedienten bevorzugt werden würden, wollen sich binnen 0 Wochen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei dem rm- terzetchneten Stadtrath melden. Grünhain, am 1. Mai 1874. Der Stadtrath das e l b st. I. V.r Earl Edelmann, Rathmann. Bekanntmachung Rach 8 366 des Bundesstrafgesetzbuches unter 9 wird mit Geldstrafe bis zu zwanzig Thalern oder Hast bis zu 14 Tagen bestraft, wer auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen Gegenstände, durch welche der freie Verkehr gehindert wird, aufstellt, htnlegt oder liegen läßt. LieS gilt selbstverständlich ebenso von Dünger, als Bauschutt. ... ' „ , ... ' Durch wiederholte neuliche Vorkommnisse stnden wir uns veranlaßt, auf die obtgen Strafbestlmmungen besonders aufmerksam zu machen. Lößnitz, am2.Mai1874. D i e P olizeibehörde d er Stadt Lößnitz.vr. Krau ß e. ' Für hiesige Stadt macht sich die Wiederbelebung einer Hebammcnstelle nothwendig. Etwaige Bewerbungen hierzu find unter Beibringung von Zeugnissen bis zum 13. Mat 1874 allhier anzubringen. Wildenfels, den 3. Mai 1874. ' DerVerwaltungSrath. In Stellvertretung: Jllrng. Brennholz Anetiou. Donnerstag, den v. Mat I 8 7 A, von Vormittags 9 Uhr an, sollen im Gasthofe zu Oberfchlema folgende ausbereitete Hölzer, als (5062—33) im Forstorte Rittergutswal-: ' 12? Wellenhundert Abraumretßig, 15^ Haufen Schneidelreißig, iur Forstorte Hoyer: 25; Wellenhundert Abraumreißig, 22H Hausen Schneidelreißig unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen gegen baare Bezahlung an den Meistbietenden versteigert werden. , Schneeberg, am 2. Mai 1874. De« Stadtrath Jähnichen, Stadtrach. Fichtenrinden - Auktion. Bachmann. I. Brückner. von Vormittags 9 Ubr an, sollen die von den im heurigen Jahre, geführten Holzschlägen auf Crandorfer Revier, Abteilungen 7 und 45 entfallenden Fichtenrinden an den Meistbietenden an Ort und Stelle verkauft werden. Versammlung hierzu gevachten TagS, Vormittags 9 Uhr bam Zechenhause bei Breitenbrunn. Forftrentämt Schwarzenberg und Revierverwaltung Crandorf zu Breitenbrunn, . am 1. Mai 1874. burgcr Gegend haben die kalten Nächte der verflossene» Woche sicher auch manche schöne Hoffnung vernichtet. Toch wir wollen hoffen, daß eine bald nachfolgende günstigere Temperatur noch Vieles wieder ausgleicht und nachbes- sert, und, das wird geschehen, denn die Natur ist in ihren HülfSquellen uner schöpflich. — Auch aus Ungarn wird berichtet, daß die starken Nachtfröste in den letzten Apriltagen den Obstbäumen, Weinreben und den Erdgewächsen em pfindlich geschadet haben; dagegen sollen die Saatfelder nur wenig Schate» gelitten habe». . Und nun mit einem schroffen und weitem Sprunge vom Pflanzenleben Hin über zum politischen Leben. In unserem Deutschen Reiche brachte der erste Tag der verflossene» Woche, der 26. April, den feierlichen Schluß der ersten Session deSneugewähl- tcn Reichstages, der vom 5. Febr. bis zum 25. April in 41 Sitzungen getagt und debottirt hat. ES wurden in dieser Setston mehre ReichSgesctze von gro ßer Tragweite endgüliig festgestellt. Obenan steht daS Mtlitärgesetz. Die ses tiefetngreifende Gesetz hat ei» merkwürdiges Schicksal gehabt. Bei der er sten Lesung des Milttärgesetzeö zeigten sich nämlich im Reichstage mit Aus nahme der konservativen Partei wohl olle Fractionen mit dem AuSspruche^de» Abg. Eugen Richter einverstanden, daß der 8 1, welcher im Wesentliche» die Vernichtung des Budgetrechtes in jfich fasse, nicht fünfzig Stimmen im Reichstage für sich gewinnen würde; In der Sitzung für die Vorprüfung dieses Ge- shcs herrschte noch bet der ersten Lesung dieselbe Stimmutrg, indem 8 1 mit 24 Stimmen gegen nur 4 Stimmen abgelehnt wurde. Doch schon in der kwciten Lesung war die Minorität in der Kcmm.sfion um 2 Stimme» gewach sen. ES sandcn nun AuSgleichSversuche statt, der kranke Reichskanzler griff trotz seines Leidens ein, die Fortschrittspartei verfiel in einen Z-rsetzungSprozeß, die Nationalliberalen einigten sich und zogen gelindere, weichere Sairen auf (wie das vo» ihnen sattsam bekannt ist,) und so wurde endlich in der dritten Lesung am 20. April der so vielfach angefochtene 8 1 vom Reichstage mit 214 geae» 123 Stimmen angenommen, und das Budgetrecht ist dadurch auf sieben Jahre vollständig beseitigt und begraben. Ferner wurde zu Stande gebracht da» RetchSpteßgefetz, welche» aber auch, was die Freisirmigkeit anlangt, «eit ' hinter dem würtemberg'schen, badensche» und sächsischen PrHgesetze zurück bleibt. Tan» hat da» Reich ferner erhalte» da» ReichSpap^srgesetz, da» Impf- gesrtz, das sogenannte Btsch ofSge setz, die Abänderung des Münzge- letze» bnüalick der -üy»i»iMen VaeÜttjMi^-Iuk^Le« Für dieses Mal müssen wir unsere Wochenschau wohl mit dem Wetter beginnen, denn der „holde und liebliche Wonnemonat Mat" ist bei seinem Eintritt leider! als wirklicher „Unhold" aufgetreten. Tie ganz warmen Tage Mitte Aprils hatten das WachSthum auf Felo und Wiese ungemein gefördert, hatten die BlüthenknoSpen der Obstbäume in üppigster Weise hervorgelockt, und allgemein gab man sich der schönen Hoffnung hin, daß uns ein reiches Obstjahr bevorstehe. Da kamen die letzten Tage des April mit ei ner sehr niedrigen Temperatur, die deS Nachts mehrmals unter Null fiel, und die ersten Tage des Mai brachte» sogar bedeutenden Schneefall. Laß dieser gewaltige und plötzliche Rückschlag der Witterung nicht ohne bedeutenden Nach- theil sein wird sür unsere jungen Saaten, für unsere Kleefelder, die sich in so herrlicher Pracht und Fülle zu entwickeln angefangen hatten, hauptsächlich aber für unsere reiche Baumblüthe, das liegt auf der Hand. Der Frühling scheint leider! nachhole« zu wolle», was der merkwürdig gelinde Winter verabsäumt hat: rauhe Tage, kalte Nächte, ja selbst — Schnee. Aus denjenigen Gegen den Deutschlands, i» welchen, vermöge ihrer wärmere» Lage das Wachethum der Pflanzenwelt schon weiter vorgerückt war, wie bei «ns, ertönen bittre Kla ge» über den Schade», den die Nachtfröste der mittler» und letzter» Tage der verflossenen Woche der Pflanzenwelt zugesügt habe». So meldet man aus Schweinfurt in Balern unter dem 1. Mai: Die vergangene Nacht war verheerend für die Vegetation. Da- Thermometer zeigte auf 5 Grad »ntcr Null. Die Blüthen und jungen Triebe der Bäume und Reben find zum größten Theil schwarz, der junge Klee stark beschädigt, die Sämereien in den benachbarten Orte» Senncfeld und Gochsheim fast vollständig zerstört. Die eine Nacht hat viele Hoffnungen vernichtet. Und aus Würzburg schreibt man ebenfallsvem 1. Mai: Tie HiobSpoflc» kommen vo» allen Sette», daß leider die Nacht fröste mit Zerstörung der so überaus verheißungsvollen Blüthenpracht der Obst bäume und mit Abtödtung der zarte» Rebenfpiößlinge (Kätzchen) die Aussichten auf die Fruchtbarkeit des Jahr.» getrübt habe». Der Klee, die Früh- und Futtergewächse habe« beträchtlich gelitten, ebenso die Kornsaate«, welche bereits lvroßten. Zu« Glück bliebe« die Apfel- u«d Zwetschgr«bäume meistens ver schont, die kau« erst t« Blüthen begriffe« fi«d. — I« unserem a» Obstbäu. «e» und Reben so reiche» herrlich« Elbthal, sowie t» der lPftP-rM .alten-