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Texte der Gesänge. 3. „Er kommt zurück!“ Arie aus der Oper „Die Jüdin' 1 . f. uaievy. Er kommt zurück! Ha, wie bebt mein beängstet Herz! Eine dunkle, traurige Ahnung erfüllt die Seele mir als Mahnung mit der Reue heimlichem Schmerz, und dennoch, ach! kommt er zurück! Schmerzlich süsser Augenblick! Die Nacht mit ihren Schrecken, des fernen Donners Rollen, o Gott, wie fürchterlich! umgiebt mit schauder vollen Gebilden Alles mich! Er kommt zurück! Unheil bringt jeder Augenblick! Könnt’ ich den Vater hintergehen, erhört auch Gott nicht mehr mein Flehen; ich muss ihn flieh’n, ja, muss ihn flieh’n, doch ach, er kommt zurück! Und wie kann seiner Lieb’ ich mich entzieh’n? Ja, ich muss fort! muss entflieh’n! Doch ach, er kommt zurück! Schmerz lich süsser Augenblick! du bringst mir ihn, wie kann ich flieh’n? Er ist’s! Ich fühle mich vernichtet. ö. a) Blumen-Orakel. P . Mascagni. Liebt er mich? er liebt mich nicht! Liebes Blüm- beit! Bitte, bitte, bitte, kleine Marguerite! Gott schuf lein, künde mir Wahrheit, volle Wahrheit! Liebt er in Eil’ dich, vergass einen wichtigen Theil! Hast ein mich? er liebt mich nicht! Nein, du lügst, Orakel! Blättchen zu wenig, das Blättchen: „Er liebt mich!“ Künde mir, Blümelein, künde mir Wahrheit, volle Wahr- b) Frühlingsglaube. F. Schubert. Die linden Lüfte sind erwacht, Sie säuseln und wehen Tag und Nacht, Sie schaffen an allen Enden. 0 frischer Duft, o neuer Klang, Nun, armes Herze, sei nicht bang, Nun muss sich alles, alles wenden. Die Welt wird schöner mit jedem Tag, Man weiss nicht, was noch werden mag, Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Thal, Nun, armes Herz, vergiss der Qual, Nun muss sich alles, alles wenden. Sah ein Knab’ ein Röslein steh’n, Röslein auf der Haiden! War so jung und morgenschön, Lief er schnell, es nah’ zu seh’n, Sah’s mit vielen Freuden. Röslein, Röslein, Röslein roth, Röslein auf der Haiden. c) Haideröschen. Knabe sprach: ich breche dich, Röslein auf der Haiden! Röslein sprach: ich steche dich, Dass du ewig denkst an mich, Und ich will’s nicht leiden. Röslein, Röslein, Röslein roth, Röslein auf der Haiden. F. Schubert. Und der wilde Knabe brach’s Röslein auf der Haiden, Röslein wehrte sich und stach, Half ihr doch kein Weh und Ach, Musst’ es eben leiden. Röslein, Röslein, Röslein roth, Röslein auf der Haiden.