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Texte der Gesänge ■V. H. Mosenthal. 2. Arie der Maria aus der Ich will ihn seh’n! Dahin ist nun mein Zagen, Ein neuer Geist belebt den Mut. Ich darf der Väter Krone tragen, Ich fühle mich von Folkungs Blut. In dem Gerichte, das ich übe, Gilt nicht mein Glück, mein eig ner Schmerz. Das Recht nur spricht — o Gott! Mein Herz, Aus deinen Tiefen spricht die Liebe. Th. storm. 4. a) Ueber Ueber die Haide hallet mein Schritt; Dumpf aus der Erde wandert es mit. Herbst ist gekommen, Frühling ist weit, Gab es denn einmal selige Zeit? Mörkkc. b) An eine Angelehnt an die Efeuwand dieser alten Terrasse, Du, einer luftgebor'nen Muse geheimnisvolles Saiten spiel, fang' an, fange wieder an deine melodische Klage. Ihr kommet Winde fern herüber, ach, von des Knaben, der mir so lieb war, frisch grünendem Hügel. Und Frühlingsblüten unterweges streifend, übersättigt mit Wohlgerüchen wie süss, bedrängt ihr dies Herz! Oper „Die Folkunger“. Edmund Kretschmer. O Liebe, die vom Himmel stammt, Die Schatten dieser Welt zu lichten, Sprich du zu ihm, hilf du mir richten, In deine Hand leg’ ich mein Amt. Welch finst’re Macht ihn auch umstricke, Welch Trugeweb’ von Hass und Tücke Ihn auch in seinen Banden hält, Sie müssen weichen vor dem Blicke, Der aus dem Aug’ der Liebe fällt. die Haide. Brahms. Brauende Nebel geisten umher, Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer, Wär’ ich nur hier nicht gegangen im Mai! Leben und Liebe, wie flog es vorbei! Aeolsharfe. Brahms. Und säuselt her in die Saiten, angezogen von wohl lautender Wehmut, wachsend im Zug meiner Sehn sucht und hinsterbend wieder. Aber auf einmal, wie der Wind heftiger herstösst, ein holder Schrei der Harfe, wiederholt mir zu süssem Erschrecken meiner Seele plötzliche Regung, und hier, die volle Rose streut, geschüttelt, all ihre Blätter vor meine Ftisse! Fr. Xu gier. Der Mond steht über dem Berge, So recht für verliebte Leut'; Im Garten rieselt ein Brunnen, Sonst Stille weit und breit. P. Flemming. O liebliche Wangen, Ihr macht mir Verlangen, Dies rote, dies weisse Zu schauen mit Fleisse. Und dies nur alleine Ist's nicht, was ich meine; Zu schauen, zu griissen, Zu rühren, zu küssen! c) Ständchen. Neben der Mauer im Schatten, Da steh’n der Studenten drei Mit Flöt’ und Geig’ und Zither, Und singen und spielen dabei. d) O liebliche Wangen. O Sonne der Wonne! O Wonne der Sonne! O Augen, so saugen Das Licht meiner Augen. O englische Sinnen! O himmlisch Beginnen! O Himmel auf Erden, Magst du mir nicht werden! Brahms. Die Klänge schleichen der Schönsten Sacht in den Traum hinein, Sie schaut den blonden Geliebten Und lispelt: »Vergiss nicht mein!" Brahms. O Schönste der Schönen! Benimm mir dies Sehnen. Komm, eile, komm, komme, Du süsse, du fromme! Ach Schwester, ich sterbe, Ich sterb', ich verderbe!