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Freitag, d«U A), Februar. 1874. IMß.PMSfMIth Gl«ts blatt di De- 42 iSämter Grünhain. Zo- ««orgmstadt, SchUe» >, Schwarzenberg u.Wll- fett und der Etadträth« !. Merlein, Grünhai«, «nstein. Iobannqcor. stadt,Löbnitz N-uüLtel, Meufett und Zwönitz^ Erscheint ttmiSaebühre» die gespal tene geile 10 Pfennige.^ Jnseratenannayme für die am Abende erscheinende SRumm« di« Bo,mitt«g 11 «hr. . 7b Raummeter 4740 4765 8 S5„ 35 93 35 8 ^»o » an d« - - Rollen, - harte Zacke«, - - «eße, . weiche Neste und Wellenhunderte weiches Abraumrcißig. mitunterzeichneten Oberförster zu wenden, oder auch ohne Weiteres auf den bezeichneten Hslz- 100 - in der Mitte stark, «ihr gefordert und muß «ehr gefordert werde«, und eben deshalb möchte ich «einen, daß wir überhaupt noch nicht so weit gekommen find, Steuererlasse empfehlen zu können. Ich meine, daß Jeder, auch der Geringste, etwas für den Staat steuern muß, und wäre rS auch nur, damit er nicht vergißt, daß e» überhaupt einen Staat gibt, der für ihn sorgt und den er wieder zu schütze« beiufen ist. Denn die größten Wohlihaten, die der Mensch umsonst hat, weißer ersahlvngSmäßig nicht zu schätzen. Wie soll der Staat auch auf seine Einnahme» verzichten wenn aus allen Gebieten noch so viel zu leisten bleibt? Ich Aenne Ihnen nur daS der Schule, «eil die Schule der Punkt »st, wo der Hebel ein gesetzt werden muß, wenn wir UNS gegen Gefahren schützen wolle», die eben so sehr wie ein Angriff von außen und von innen drohen, aus socialisttsch« und kommunistischen Bestrebungen — Gefahre», welche nur beseitigt werden können neben socialen Verbesserungen durch eine größere und allgemeiner verbreitete Bildung. (Beifall.» Tie Schule, meine Herren, nimmt nicht dre ganze Jugend in sich auf und sie begleitet die Mehrheit derselben nur auf einer vrrlMnißmäßig kurzen Strecke ihres Lebensganges. Glücklicherweise tritt nun bei uns da, wo der ei gentliche Unterricht aufhört, sehr bald die Erziehung ein,, und keine Nation hat bis jetzt in ihrer Gesammiheit eine Erziehung genossen, wie die unsrige durch die allg< meine Wehrpflicht. (Lebhafte Zustimmung.) Man hat gesagt, der Schul meister habe unsere Schlachte» gewonnen. DaS bloße Wissen aber erheat den Menschen noch nicht auf den Standpunkt, wo er bereit ist, das Leben für eine Jcee, für Pflichterfüllung, für die Ehre des Vaterlandes einzusetzen: dazu gehört die ganze Erziehung des Menschen. Richt der Schulmeister, sondern der Erzieher, der Staat, hat unsere Schlachten gewonnen, der Staat, welcher jetzt bald 60 Jahrgänge der Nation zu körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische, zu Ordnung und Pünktlichkeit, zu Treue und Gehorsam, zu Vaterlandsliebe und Mannhaftig keit erzogen hat. Sie können die Armee, und zwar in ihrer vollen Stärke, schon im Innern n cht entbehren für die Erziehung der Nation? Und wie nun nach Außtn? Vielleicht, daß eine spätere, glücklichere Generation, für welche wir im Voraus die Lasten mittrage«, hoffe» dark aus den Zuständen des bewaffnete« Friedens herauSzugelangen, welcher nun schon so lange auf Europa lastet. UnS, glaube ick, blüht diese Aussicht nicht. Sin großes weltgeschichtliches Ereignch, wie die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, vollzieht fich kau« in einer kurzen Spanne Zeit. Was wir in eine« halben Jahre mit den Waffen errungen haben, das mögen wir ein halbes Jahrhundert mit den Waffen schützen, damit es uns nicht wieder entrissen wird. (Lebhafter Beifall.) Darüber dürft» wir unö keiner Täuschung hingeben: wir haben seit unseren glücklichen Kriegen an Achtung überall, an Liebe nirgends gewonnen. (Sehr wahr!) Nach alle» Selten stoße« wir auf das Mißtraue«, daß Deutschland, nachdem es mächtig geworden, in Zukunft ei» unbequemer Nachbar sei» könnte. Nun, es ist nicht gut, den Teufel an die Wand zu malen, und aus Mißtrauen und Besorgniß, selbst unbegründet, können wirkliche Gefahren helvorgehen. Sie finde» noch heute in Belgien französische Sympathien, deutsche sehr wenig. Man hac dort noch nicht erkannt, daß der belgische» Neutralität nur »in Nachbar gefährlich wetten kann, und daß sie nur einen wirksamen Beschützer hat. (Hört! Hörr! I» Hol land hat man angefangm, die Jnundationslini« »iederherzustellen: gegen wen r Ich weiß eS nicht. In Deutschland ist, glaube ich, noch kein Mensch auf den Gedanken verfallen, Holland zu «ureettren. (Sehr wahr!) Es ,st wahr, wir haben diese Llnte zu Anfang des JahchundertS einmal erobert, aber nicht für un», sonder« für Holland. I» etter Wttt«, vteigelesenen Broschüre, geschrieben, um die Engländer auf da- «Wiche ihms MUtzsystemS aufme,k,a« ,u «ach«, werde» die Folg« einer Landmi^ tt Engllwd gemildert,- nicht au« Kra»trrich, TageOgeschtchte. Deutschland. Berlin. Die hochbedeutungörolle Rede des Gräfin Moltke über daS Reichemilitär- Gesetz im deuische» Reichstage lautete: M. H. l Von de» mannich- fachen Bedenken deS Henn Vorredners will ich vmweg nur Eines berühren. Ich halte cö geradezu für unmöglich, die KnegSfoimation de: Aimee im Vor aus fist-ustlll.n, da wir nicht im Voraus wissen körnen, ob wir nach einer oder nach zwei Seite« Front zu wache» haben, da wir nicht wissen, ob wir, wie im Jahre 1864, mit nur einem Theile der Armee, oder wie im Jah,e 1870 mit Aufbietung aller unserer Kräfte den Krieg zu führ« haben, wo wir ganze Land wehr-Divisionen zu Etappenzwccken, für Belagerungen verwenden mußte», wo wir die ältesten Mannschaften der Heerpflichiigen in ganz neue Formationen zu- sammenstellen, die ausgedienten Garde-du-CoipS nm Jnfanteriegrwehrcn bewaffnen wußten, um Hunderttausende von Gefangenen zu bewachen, wo wir im Laufe deS Krieges die Zahl der Armeen und folglich auch ihre Zusammensetzung ändern mußten. Ich glaubt, daß diese und viele andere Bedenken sich wohl t» einer rommtffarisch« Beraihung vollständig kläre» lassen werden. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit vor Allem darauf lenken, daß cS fich schon Lei d.m §. Ides vorliegenden Gesetzentwurfs da-um handeln wird, zu erwägen, ob künftighin Deutschland Lie schweren Lasten zu tragen habe» wird, welche bedingt werden durch eine FriedenSpräfinz von 401,000 Mann. M. H. eS wird sich Lab-, um innere und äußere Verhältnisse deS Landes handeln. Eine jeee Regierung wird ihre Einnahmen verwenden müssen für die unabweislichen Er- fordermsft auf allen Gebiete» d-S staatlichen Lebens, bevor sie an Ersparnisse, a» Schuldentilgung und zuletzt wohl erst an Steuererlasse denken kann. Nun ist aber dock raS erste Bedürfniß eines EtaateS zu cxistir«, fiin Dasein nach Außen gesichert zu sehen. Im Inner» schützt ja daS Ges tz Recht und Freiheit des Einzelnen, nach Außen, von Staat zu Staat, nur die Macht. Einem Tribunal des Völkerrechts, wer n et« solches cristirte, würde immer »och die vollstr.ckende Gewalt fehlen, und seine Aussprüche unterliege» schließlich der Ent scheidung auf dem Schlachtselde. Kleine Staaten können sich auf Neutraliiät, auf internationale Garapti« verlassen: ein großer Staat besteht nur durch fich selbst ru d aus eigener Kraft, erfüllt den Zweck setneS Daseins nur, wen» er entschlossen und gerüstei ist, sei» Dasein, seine Freiheit und seine Rechte zu be haupten; und ein Land wehrlos zu lasse», wäre das größte Verbreche» seiner Negierung. (Beifall rechts.) Der Wunsch, a» den großen Summen, welche alljährlich für das Militär verausgabt werden, zu spare«, sie den Steuerpflich tigen zu erlassen oder für FriedlnSzwccke zu verwenden, ist gewiß ei» völlig gerechter. Wer würde fich ihm nicht anschließen! Wer malt fich nicht gern «US, wievul Gute-, Nützliche» und Schönes dann geschaffen werde» könnte; aber vergessen dürfe» wir dabei nicht, daß die Ersparnisse im Militär-Etats aus einer lange» Reihe von Friedens jähren verloren gehen können in einem Kriegs« jahr (Sehr richtig!) Ich erinnere daran, was «ach einem unglücklichen Feldzüge »er Zeitabschnitt 1808—12 unsere« Lande gekostet hat. Dies waren Friedens« jahre, wann Jahre, in denen der Präsenzstand der Armee so gering, die Dienst« zett ko kurz war, wie «S nur irgendwo gefordert werbe» kann, und doch durste Kaiser Napoleon fich rühmen, aus de« damaligen kleinen und armen Preuße» ttte Milliarde herau-gezoge» zu habe«. Wir sparte», «eil wir mußt«, an unserer Armee und zahlt« zehnfach für eine fremde. AllerdiugS dürfen wir nicht über sehen, daß namentlich in den allerletzten Jahren die Regierung in dank««w-rther Leise neben dc» Militär-AuHab« auch sehr bedeutende Summe» sür FrftdenS- die auf Crottendorfer Forstrevier, auf dem Kahlfchlage in Abteilung 73 (kleiner Hemwberg) aufbereiteten Hölzer gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden, und zwar: von früh 4 10 Uhr an: 33 Stück buchene Klötzer, 2 bi» 4 Meter lang und 18 bis 47 Cmtr. oben stark, weiche Klötzer, 3„ Meter lang und 1t bi» 22 Cmtr. ob« stark, - 3,z - « - 23 - 3,, -- « «80 fichtene Nutzscheite II. Claffe; von Nachmittag-42 Uhr an: 595 Raummeter weiche Brennscheite, Am 14. dieses Monats in den Nachmittagsstunden ist aus eine« hiesigen Wohngebäude und zwar aus etter unverschloffenen Bodenkammer va. 25 grünes Schmeer und rin Paar gute braune Noffhoftn mit schwarzen Streifen, mit einigen Groschen Geld, welches sich in einer Hosentasche befand, spurlos entwendet worden. Wir bringen diesen Diebstahl mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntniß, etwaige Verdachtsmomente bet utiS zur Anzeige zu bringen. Lößnitz, am 18. Februar 1874. Die Stadt p o liz eibeh - rd e. vr Krauße. Holzauktion aus Crottendorfer Staatsforstrevier. Im Schießhaufe zu Grottendorf sollen Wer diese Hölzer vorher besehen will, hat fich schlag zu begeb«. Forstrentamt Amabcrg und Forstrevierverwaltung Crottendorf, am 18. Februar 1874. Mehnert. Möller.