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Amtsblatt d« s«- Achttämtcr Grüuhain, Jo- h«x»aeorgeusta»t, Ech»««. v««, Schwarzenber- «Mil» saifett und der Stadträthe 1S74 twntaebühre« die gespal tene Zeile 10 Pfenmae. — Snseratenannahme ftk die am Abende erscheinende GNmnmer btt Bo««i,ittaA. 11 Uhr. 22 Mittwoch, dett 28. Januar. LrMß.VMssreund Erscheint tittlich mit AuSmch »« »0N-- tag«. — Prett vierteqLbr- »ich 1S Ngr. — Inler-- LvkLvvtMLvIlUVK. Der hier in Untersuchung befindliche Schleifer August Wilhelm Günther a»S Lößnitz hat 9 Stück verschiedene Scheeren, welche er größten-! theil- in Ditter-dorf bei Grünhain zum Schleifen übergeben erhalten h^ben will, in einer Wirthschaft liegen lasse«. Da die Eigenthümer fraglicher Scheeren nicht zu ermitteln waren, so fordert man dleselben hiermit auf, die ihnen gehörigen Scheeren hier abzuholen^ »idrigensall« nach Ablauf eines Jahres vom Tage de« Erscheinens dieser vekanntmachung an über dieselben als wie über gefundene Gegenstände verfügt werden wird/ Stollberg, am 19. Januar 1874. König!. Sächf. GerichtSamt daselbst. Bochmann, Aff. -- - — e, Ar. 9. »o« diesjährigen Reichs-Gesetzblatt ist erschienen und liegt rn der RaihSerpedillo» plr Eixstchrnahme aus Inhalt: Verordnung, die Einbemfung des Reichstags betreffend. Schneeberg, den 26. Januar 1874. Der Stadtrat b. Geter. Holzauktion auf Mitweidaer Revier. Bade z« Raschau sollen ' Donnerstag, den L. Februar dieses Jahres, von Bormittags 9 Uhr an, folgende auf Mitweidaer StaatSsorstrevier aufbereiiete Höher, als: — von 10—26 Eentimeter Mittenstärke, . 20-31 - 16 36 - - 13—22 - oberer Stärke, - 12-36 - - - ) ' 31^50 ' Meter lang, 1579 Stück Stangen von 10—12 Eentimeter unterer Stärke, ' , 311 - . . 13—15 . 61 Raummeter wandelbare weiche Brennscheite, 31 - weiches Rollholz, 264 - - Stockholm und 200 , - Astholz einzeln mW partienweise gegen sofortige baare Bezahlung und unter dm vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werben. Mittags 1 Stunde Pause. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehm will, hat sich an dm mitunterzeichneten Oberförster in Raschau zu wmden. König!. F orstrentamt S chwarzenberg u. Königl. RevierverwaUung Mitweida zu Raschau, am 26. Januar 1873. Brückner.Sinz. - 86 88 337 3S5 293 124 46 30 gesunde - wandelbare - gesunde Klötzer wandelbare - gemischte - gesunde - wandelbare - LagLSgeschichte Deutschland. München, 21. Ja». Wer die Verhältnisse BaiernS, Land und Volk kennt und weiß, welchen althergebrachten Einfluß der EleruS in diesem Lande auf die überwiegende Mehrzahl der katholischen Bevölkerung auSübt, in seiner Stellung auch ausüben kann, wird sich über den Ausfall der ReichStagS-Wahlen nicht wundern. Baiern ist ei» Land, welche- nur einer allmähliche» geistigen Eultur-Entwicklung fähig ist; dem tairrischen Volke wurde in der jüngsten Zeit durch die neue« Gesetze auf einmal zu viel geboten, der Fassungskraft zu viel zugemuthct. Gedankenlos läßt sich diese- Volk von Jenen leiten, welche sein Vertrauen sich zu erwerben verstehe«. Die durch Intelligenz der Bevölkerung voraus geeilte liberale Partei und ihr Bestreben wurde mißverstanden; einige liberale Blätter, statt da- Volk aufzuklärm, statt da- Volk zu bilden, ergingen sich in unbesonnenen Ausdrück.« über Glaube« und religiöse Dinge, die bei die se» Volke in Fleisch und Blut übergraang« find und al- unantastbar heilig grltm. „Die katholische Religion in Gefahr! der katholische Glaube soll »er- »ichtet, die Uebung der Religion, die Pflege de- SeelmheileS im Lebm und im Sterben soll unmöglich gemacht werden", so und ähnlich lautete da- Losungs wort. Diese Lüge war der Inhalt der Hirtenbriefe, die so schlau abgefaßt wurden, daß da- Gesetz nicht angewendet werde« konnte; diese Phrase «ar der röche Faden, welcher sich durch de« Inhalt fast aller Predigten t« Stadl unr Land durchzog; von dieser drohend« Verfolgung sprach der CleruS im Privat- Verkehr mit verdrehten Augen und forderte zum Gebete für dm verfolgten ka tholische« Glauben auf; zur Abwendung dieser Gefahr ließm dt, Bischöfe wöchentliche Andachten halten, dies« Gefahr schilderte mit drastischen Karben die klerikale Presse in alle« Variationen; damit erschreckte man die Kraue«, die Mädchen und die Kinder. Alle Nachtheile, welche etwa die neuen Gesetze für Einzeln« haben, die Vertheurung der Leben-mittel, da- neue Maß und Gewicht, ja, da- neue Münzsystem wurde der liberal« Partei in die Schuhe geschoben, -asür wurde durch klug angebrachte Schlagwörter diese Partei verantwortlich gemacht. Beweis dafür, daß diese Schlagwörter beim größten Theile de- ka tholische« Volke- zündeten, ist da- Allgäu. Diese-GebtrgSvolk hat freiheitliche Gedanken, ist durchweg- reich-freundlich g«sinnt, «- steht durch sein« Handel « Verbindung mit de« Norde« und erken«t die großen materiellen «ortheile ver ReichSeinheit, u«d dmnoch bekam vr. Völk «ur eine geringe Majorität gegenüber dem ultramonton« Eandtdaten, welcher ein blutjunger, gänzlich unbe kannter katholischer Redakteur i« K<mptm ist. Wen« die srndlinger Baur« len natürlich «tue Prosomrung d«S Hemg«. Der „Volk-freund" Gesetze seien auch nicht gar so schlimm, wie fie au-sähen, den« lnen Bestimmungen desselben sehr leicht ei»e Nase drehen. Las tvesterreich. Da- österreichische Abgeordnetenhaus wird die kirchlich« Vorlagen als Ab schlagszahlungen annehmen und stch nach Kräften bemühen, fie zu verbessern. Di- klerikale Presse Wien- ist getheilter Ansicht. Da- „Vaterland" erbost sich darüber, daß die Anstellung von Geistlichen dem einseitig« Ermessen' der Bt- setöse entzogen und gewiss'« staatsbürgerlich« Bedingungen unterstellt wird; r och verdrießlicher ist e» darüber, daß die Regierung bezüglich de- öffentlich!n Gott«-bimste- da- Aufsicht-- und Einmischung-recht beansprucht. Daß die ka tholische Kirche gewissermaßen unter da- BereiXges.tz gestellt würde, scheint den Ultramontanen natürlich eine Prosanirung de- Heiligen. Der „Volk-freund" ater meint, die Gesetze seien auch nicht gar so schlimm, wie sie au-sähen, den« man könne einzelnen Bestimmung« desselben sehr leicht eine Nase drehen. Das Ordenögesetz bestimmt z. B., daß hinfort keine Schenkung mehr an einen Ord« gemacht werd,« dürfe, wen« der Betrag di« Höhe von 3000 fl. übersteigt: „Die Bestimmung — «ei«t da- Orga« de- Kardinal Rauscher — steht wett drohender au-, al- sie i« Wirklichkeit ist; denn w«n ich eure Stiftung von 9000 fl. mache« will, so kann «ich kei« Gesetz hindern, dieselbe in drei Raten zu «ach«." Avemkraketz. Der Monde veröffentlicht eine Depesche, welch» meldet, Serrano »erlange die Zurücknahme der Atäudnuaaen der di« mu st« spamsch« Bischöfe ««»- »enden Bullen. Llanos >» E dL_of^ ultramonta« wählen, wird stch Rtemanv wundern, wen« aoer der Allgäuer ultramontan wählt, so muß ein ganz eigenthümlicher Grund obwalten — und dieser ist et» religiöser. Auch da» allgäuer Volk, bisher im Rufe der Aufklä rung, glaubte den falsche« Worten, daß die katholtsche Relegio« in Gefahr sei, und machte au- diesem politische« Wahlakte ei« teligiöseS Glaube»«bek«ntniß. Eine unglaubliche Thätigkeit entwickelte ferner der CleruS vor den RetchStagS- Wahlcn. Die Organisation erstreckte sich über da- ganze Land, wovon zwei Drittel katholisch ist. Schon Monate vorher fanden im Stillen Dclegirten-Ver sammlung« Statt. An den klerikalen Hauptfitzen wurde« förmliche Wahldureaur errichtet, dahin hatte «an sich zu wenden, ron da aus wurden die Befehle er- theil», di« Name« der zu Wählenden bestimmt; die Name« selbst wurden den Wähler« bis in die letzte« Tage geheim gehalt«. Posen, 24. Jan. Der Erzbischof LedochowSki erhielt Adressen vom Erzbischof von Mecheln und von der englischen Aristokratie, darunter der Herzog von Norfolk und englische» Damen, die ihn zum Ausharren „bis t» de» Tod" ermuntern.