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Bergkuppen der Lausitz stolz ihre Häupter. Vor dem grauen Hintergründe hebt sich das tiefe Schwarz der Lagerflagge und der Fähnleinfahnen mit der weißen Siegrune kräftig ab. Die Gesamtschau dieses Bildes ruft eine feierliche Stim mung hervor, die noch Lurch die hier sonst ungewohnte Stille unterstrichen wird. Die Belegschaft des Lagers sitzt im Halbkreis um den Fahnenwal- und lauscht gespannt den Worten des Führers, der inmitten der Jungen steht. Er erzählt ihnen vom Heldentum deutscher Soldaten im Welt kriege. Sie kämpften und starben für ihre Heimat, ihr Vaterland, ohne jemals nach dem Warum zu fragen. Jeder einzelne von ihnen war ein stiller Held, und noch im Ange sicht des Todes blieben sie tapfer und stark. Wie sie kämpf ten und für uns litten, das können wir, die wir noch nie dem Tode ins Angesicht zu schauen brauchten, nicht voll und ganz ermessen. Unsere Aufgabe ist aber, ihr Heldentum weiterzutragen zur Ehre des Vaterlandes. — Der Schu lungsleiter hat geendet, die Jungen verharren noch einen Augenblick ergriffen, ein kurzes Kommando ertönt, und stehend singen die Jungen ihr Lied von der Fahne, die im mer voran weht, wenn der Mann auch fällt: Jetzt müssen wir marschieren, ich und mein Kamerad, in langen Reihn zu Vieren, denn ich bin Soldat. Wissen wir auch nicht, wohin es geht, wenn nur die Fahne vor uns weht! In straffer Ordnung kehren darauf die Jungen zu ihren Zelten zurück. Nach einer kurzen Pause geht der Lager betrieb weiter." Die wirtschaftliche Lage im Kreise Flöha. In der am 28. Juli abgehaltenen Sitzung des Bezirks ausschusses der Amtshauptmannschaft Flöha berichtete Amts- Hauptmann Dr. Haupt in eingehender Weise über die wirt schaftliche Lage im Bezirk. Er führte Labei unter anderem folgendes aus: Es könne die erfreuliche Tatsache festgestellt werden, daß es in der gesamten Wirtschaft weiterhin fühlbar vorwärts gehe. Die im oberen Teile Les Bezirks vorherr schende Holzverarbeitungsindustrie sei auf absehbar« Zeit hinaus gut beschäftigt. Das gleiche gelte von der Spiel- waren-Jndustrie, die gute Auftragseingänge zu verzeichnen habe. Diese befriedigende Beschäftigung im «rzgebir- gischen Spielwarenbezirk Eppendorf - Grünhaini- chen-Borstenborf-Waldkirchen berechtigte zu Ler Hoffnung, daß nunmehr das Schwerste für diesen Erwerbszweig über wunden sei. Das Baugewerbe sei in vollem Umfange beschäftigt. Es entstünden allerlei Bauten und es sei zu erwarten, daß durch die Ausschüttung neuer Mittel weitere Wohnungen durch die Bezirkssiedlungsgesellschaft Flöha geschaffen wer den können. An größeren Bauprojekten sei u. a. der Neu bau der Schule in Zschopau und das Gebäude des Bezirks verbandes in Flöha zu nennen. Die Zahl der anerkannten Erwerbslosen sank von 4083 auf 3349. Weiter sei auch ein erhebliches Absinken der Ziffer der nicht anerkannten Er werbslosen festzustellen. Der LanL Wirtschaft entstünden durch die nasse Wit terung Ernteschwierigkeiten. Der Roggen, der im Flöhaer Bezirk reiche Körnerfrucht trage, sei durch den Regen stark gelegt worden, so daß sich bei der Ernte viel Handarbeit 1 nötig mache. Der Bezirksverband und das Arbeitsamt haben sich daher entschlossen, Wohlfahrtserwerbslosen, die tageweise bei der Ernte helfen, die gewährte Kost und Las Entgelt nicht von der Unterstützung abzuziehen. Dieselbe Maßnahme solle auch für die Kartoffelernte Geltung haben. Dadurch werde den Erwerbslosen ein Anreiz gegeben, sich bei der Einbringung der Ernte nützlich zu machen. MMM-er sör den Mmt Mi MK 1. Juli: Das neue Finanzamt an der Beethoven-Straße wird seiner Bestickmung übergeben. — 1. Mitgliederversammlung des Turnvereins Zschopau. 2. Juli: 1000. Todestag des Gründers des Ersten Reiches Sachsenherzog König Heinrich I. Ihm wird die Be gründung unseres Schlosses Wildeck zugeschrieben. — Das Ehepaar Reinhard Bieber in Krumhermersdorf konnte das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit be gehen. 3. bis 5. Juli: Zehnjahresfeier des Weimarer Parteitages. 4. Juli: Zusammenkunft der Kantoren und Organisten des Kirchenkreises Flöha in Zschopau. 5. Juli: Hohenstein-Ernstthaler Rennen um den großen Preis von Europa. 117 Fahrer aus 14 Nationen kämpf ten um den Sieg. 240 000 Zuschauer. Sieger wurden drei Engländer. DKW und NSU auf den Ehrenplätzen. — Reichskriegertag in Kassel. Aufmarsch von 200 000 alten Soldaten. 7. Juli: Olympiawerbung der Zschopauer Schulen. — Frau Marie Scheil geb. Graupner feiert ihren 80. Ge burtstag. 8. Juli: Gründung der Ortsgruppe Zschopau der deutschen Lebensrettungsgesellschaft. — Feierliche Einweihung des Welt-Flug- und Luftschiff hafens in Frankfurt a. M. — Tagung der Filmtheaterbesitzer in Dresden. 11. Juli: Abkommen zwischen Deutschland und Oesterreich. Auf dem Wege friedlicher Entspannung erfolgte eine Entwirrung der europäischen Lage und Wiederkehr der normalen freundnachbarlichen Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten. 11. bis 12. Juli: 25 Jahr-Feier des Turnvereins zu Witzsch- dorf unter großer Anteilnahme, 12. Juli: Zwei alte Webermeister von der einst in Zschopau so blühenden Leineweberzunft, Hermann Pohler im 89. Lebensjahr und Franz Schmidt im 82. Lebensjahr, gestorben. 12. bis 13. Juli: Heimat- und Schulfest in Dittersdorf mit glänzendem Verlauf. 12. bis 14. Juli: Jahrmarkt in Zschopau. 13. Juli: Frontkämpfertreffen vor Verdun. 10 000 Front kämpfer, darunter 500 deutsche Verdunkämpfer mit dem Erstürm«: der Feste Douaumont, leisteten an den Gräbern der unzähligen Toten Len Friedensschwur. — Versammlung der Installateur- und Klempner-Innung in Niederwiesa. 14. Juli: 90 Hitlerjungen aus Riesa, Großenhain, Köditz und Aue beziehen das Fliegerlager bei HohnLorf. Auch drei holländisch« Pfadfinder weilten im Lager. 15. Juli: Die deutschen Olympia-Mannschaften werden be kannt gegeben. Deutschland tritt mit 430 Sportlern an. — Nachtschutzmann und Totenbettmeister Clemens Robert Richter in Govnau gestorben. — Schwere Unwetter in der Oberlausitz und in vielen Tei len Deutschlands. 15. bis 16. Juli: Einquartierung in Zschopau. Eine motori sierte Aufklärungsabteilung aus Stettin traf auf der Heimfahrt hier ein. 16. Juli: Zschopauer Hitlermäöel auf großer Fahrt. Re gensburg — Walhalla — Berchtesgaden — Empfang beim Führer — München. — Mißlungenes Attentat auf Englands König. 19. Juli: Ueber 1000 Hitler-Jungen und Jungvolkpimpse aus dem Kreise Flöha, darunter auch unsere Zschopauer Jugend, beziehen ein Sommerlager bei Großschönau in der Oberlausitz. — Eröffnung der großen Ausstellung „Deutschland" in Berlin. Sie ist die Visitenkarte, die das nationalsoziali stische Deutschland bei allen Olympiagästen aus der ganzen Welt abgibt. 19. bis 20. Juli: 25jähriges Jubiläum der Schützengesellschaft Scharfenstein. — Schützenfest in Waldkirchen. 20. Juli: Start des Fackellaufes mit dem olympischen Feuer. 3180 Läufer, darunter 267 deutsche, tragen die Flamme durch sieben Länder nach der Neichshauptstadt. 23. Juli: Sitzung der Zschopauer Ratsherren. Es wurden Beschlüsse gefaßt über die Verwendung des „Deutschen Hauses", nachdem das Finanzamt eigene Räume bezog.
