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Bau mitgewirkt hatten, gab er bas Versprechen, daß in die sem neuen Heim gearbeitet würde nach den beiden an den Fenstern angebrachten Sprüchen „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" und „Du bist nichts, Dein Volk ist alles". Nach dem Berklingen -es Deutschland- und -es Horst- Weffel-Lie-es schloß Dr. Beyer das Tor auf mit den Wor ten: „So öffne Dich du Tor zu treuer pflichtbewußter Arbeit für Führer, Volk und Baterlan-". Jahrzehutfeier Les Weimarer Parteitages. Weimar, die Hauptsta-t des Thüringen-Gaues, beging am 3., 4. unS S. Juli die WieLerkehr -er Tage, an denen vor zehn Jahren zum ersten Male nach der Neugründung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter Partei Adolf Hit ler seine Getreuen am 3. und 4. Juli 1926 zum ersten Reichs parteitag nach Weimar rief. Es waren damals historische Stunden und es war für den Nationalsozialismus eine Etappe auf dem Wege zur Macht. Jetzt, nach zehn Jahren, scharten sich die getreuen Mit kämpfer, die Alte Garde der Partei, wieder um ihren Füh rer, um mit ihm in würdigen Feiern den Zehnjahrestag zu begehen. Damals war es eine noch verhältnismäßig kleine Schar mutiger und fanatischer Kämpfer, die in Weimar zu sammenkam, weil ihr Führer sie rief, und die sich in Weimar die Kampfparolen holte, heute sind di« Augen eines unter dem Hakenkreuzbanner geeinten großen deutschen Volkes auf Weimar gerichtet, und mit denen, die dort die historischen Tage erleben, gedenkt eine ganze Nation der Tage vor zehn Jahren, gedenkt auch des Kampfes, den Treue und uner schütterlicher Glaube zum Siege führten. Die etwa 250 000 Gäste aus dem ganzen Reich erwartete ein großes Programm für die drei Festtage, ein Programm, das ein eindrucksvolles Bild dessen gab, was der National sozialismus geschaffen hat und das Zeugnis ablegte für die ungeheure Kraft, die der Idee innewohnt. Viermal sprach der Führer zum deutschen Volke und jedesmal wußte er die ganze Nation mit denen angetreten, die in Weimar -ie großen Tage erlebten. Jahrmarkt i« Zschopau. Jahrmarktstrubel und Jahrmarktsleben erfüllte vom 12. bis 14. Juli den Ostteil unserer Stadt. In wenigen Ta gen war am Hindenburgplatz, am Brühl und Schillerplatz eine Budenstadt erstanden in dem üblichen Rahmen und harrte der Fieranten von nah und fern, die geschäftig ihre Waren auspackten. Am Sonntag mittags 12 Uhr wurde der Jahrmarkt eröffnet und erfreute sich gleich eines sehr guten Zuspruchs, besonders von Volksgenossen und Volksgenossin nen aus der Umgebung. Das Geschäft soll sich, wie uns Fieranten berichtet«», in dem in Zschopau üblichen Rahmen gehalten haben. Vornehmlich die Buden mit allerhand Nä schereien, mit Pfefferkuchen, mit Eis und Schlagsahne, hat ten einen lebhaften Betrieb. Das Vergnügungseck war in den Nachmittagsstunden mit einem Gewühl von Menschen bevölkert, vornehmlich von Kindern, die ihr Jahrmarktsgeld, das sie von den Eltern, von Onkel und Tanten bekommen, an den Mann bringen wollten. Jahrmarkt in einer klei neren Stadt ist immer noch ein Paradies für die liebe Kin- üerwelt. Am Montag wurden Einkäufe für den Haushalt getätigt, aus alter lieber Gewohnheit, denn all Lie Sachen kann man ja jederzeit in den Geschäftsläden der Stadt kau fen. Am Dienstagmittag war Schluß. Die Fieranten pack ten ihre Sachen wieder zusammen und schneller als sie auf gebaut, war die Budenstadt wieder verschwunden. Einquartierung i« unserer Stadt. Ein seltenes Ereignis für Zschopau war der Besuch der Soldaten, die am 15. Juli nachmittag mit ihren motorisier ten Fahrzeugen hier eintrafen. Es handelte sich um eine Aufklärungsabteilung aus Stettin, die in der 5. Stunde aus der Richtung Bad Lobenstein hier ankam. Im Schulhof parkten und tankten die Fahrzeuge der Abteilung, während die einzelnen Soldaten dann ihre Quartiere aufsuchten bezw. gleich von ihren Quartiergebern an Ort und Stelle in Emp fang genommen wurden. Die Abteilung befand sich auf der Heimfahrt von einem Truppenübungsplatz nach ihrer Hci- matsgarnison in Stettin. Der Schulhof hatte seinen großen Tag, denn unaufhörlich strömten Scharen von Erwachsenen und Kinder hinein, um all die Fahrzeuge, die Maschinen gewehre, die Feldküchen und Mannschaftswagen in Augen schein zu nehmen. Die Dienst habenden Soldaten erklärten bereitwilligst alles nähere. Am Abend führten die Quartierwirte ihre lieben Gäste aus, um einen gemütlichen Schoppen mit ihnen zu trinken. Aber viele der jungen Wehrmänner machten sich selbständig und besuchten den Manöverball im „Stern", um einmal mit sächsischen Mädeln im Tanz sich zu drehn. Später, in dunk ler Nacht, traf man noch manchen Wehrmann mit einer Schönen am Arm durch die Straßen und Anlagen lust wandelnd. Die Soldaten fühlten sich recht wohl in Len Mauern unserer Stadt. Schon frühzeitig mußten die Wehr- männer ihre Quartiere wieder verlassen. Mit Worten des Dankes verabschiedeten sie sich und fort ging es, Ler Heimat garnison Stettin entgegen. Wenige Tage später lief beim hiesigen Stadtrat ein Schreiben ein, in welchem der Einwohnerschaft namens der Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften für den freund lichen Empfang und die Aufnahme bei der Einquartierung gedankt wird. Das Schreiben schließt mit den Worten, Laß für alle Lie Stunden in Zschopau stets in angenehmster Er innerung bleiben würden. Zschopauer Hitler-Mädel werde« vom Führer empfange«. Eine größere Anzahl Zschopauer BdM-Mädel begaben sich über Regensburg nach Berchtesgaden. Ihr größter Wunsch war, den Führer zu sehen und womöglich von ihm empfangen zu werden. Zu ihrer größten Freude ging öi«ser Wunsch in Erfüllung. Hören wir, was die Mädels selbst über diesen Glücksfall berichten: „Wir marschierten über dem Platterhof zur Hinter pforte des Landhauses vom Führer. Nachdem viele Hunderte von Volksgenossen den Führer im Vorbeigehen gegrüßt hat ten, ließ er uns auf die Terrasse kommen. Ein Zschopauer Hitlermädel mit der Ziehharmonika in der ersten Reihe, so marschi«rten wir auf. Die Kameradin war erst etwas be fangen, daß sie hier spielen sollte, doch als ihr Dr. Goebbels so freundlich zulachte, La hat auch sie „fest reingelegt" und mit klopfendem Herzen dem Führer ein Lied gespielt. Nach dem der Führer zunächst mit ein«m HJ-Führer gesprochen hatte, der mit 1000 Jungen nach dem Obersalzberg gekommen war, kam er zu uns. Ein Mädel überreichte Adolf Hitler einen Strauß, den wir alle mit gepflückt hatten. Dann kam er zu uns, so schreibt ein anderes BdM-Mädel an ihre Ver wandten, legte seine Hände auf meine Ziehharmonika und meine Hände und sprach mit uns. Weil er merkte, wie auf geregt ich war, lachte er mich freundlich an. Er ging dann die Reihe der Mädels ab und unterhielt sich mit uns, wobei sich alle Mädels beteiligten. Nachdem er sich noch nach der Zahl der Teilnehmerinnen an der Fahrt und nach dem In halt der Reisekasse erkundigt hatte, überreichte er uns zur Stärkung der Kasse ein ansehnliches Geschenk. Währeyö der Unterhaltung mit Lem Führer, so berichteten die BdM- Mädels dem „Zschopauer Tageblatt" weiter, wurden sie mehrere Male von Frau Dr. Goebbels und von Frau Gö ring auf die Platte gebannt. Nachdem wir Mädels noch einen Marsch zum Abschied gespielt hatten, begaben wir uns hochbeglückt auf den Heimweg. Dieser Tag wird unsern BdM-Mädeln wohl für das ganze Leben eine Erinnerung bleiben!" Vom Sommerlager ««serer Hitler-Inge«- ia Großschö«aa. Der Bann 181 Flöha der Hitler-Jugend fuhr vom 20. Juli bis zum 1. August 1936 in sein diesjähriges Som merlager in Großschönau in der Oberlausitz. Nach einer langen Fahrt über Oederan, Freiberg, Dresden und Bi schofswerda traf der Bann in Großschönau ein. „Wir merk ten sofort, daß wir in eine andere Gegend gekommen waren," so berichtet ein Teilnehmer. „Landschaftlich in Großschönau ein am Talkessel liegendes, rings von hohen Bergen ein geschloffenes Dorf. Die Leute hier find sehr freundlich und wir schlossen sehr schnell Freundschaft mit ihnen. Nun gings hinaus zu unserem Lagerplatz, der uns nun 2 Wochen lang eine neue Heimat sein soll. Ein großer Sportplatz mit herr licher, weitgehender Aussicht ist unser Lagerplatz." Ein anderer Teilnehmer schreibt: „Vom Bahnhof Groß schönau führt eine schnurgerade Straße nach dem Lager an der Waldschänke. Rechts und links des Weges stehen, zur Hälfte mit einem hölzernen Umbau verkleidet, schmucke, kleine Häuschen, aus denen noch oft der Wcbstuhl seine Ar beitsmelodie singt. Vor den Häusern saubere Gärten, die von fleißigen Händen in Ordnung gehalten werden. Wir biegen links von der Straße ab und stehen bald vor dem Zeltlager. Nings um die Zeltwiese erheben die bewaldeten