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GeschästSn.,von den Boten, sowievonallenPostanslalten angenommen DaS „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschalt Flöha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Bla i Mtd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebiigische Handelsbank e G. m. b H Zschopau Gemeindegirokonw: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4^8-4 Fernsprecher Nr. 7Ei- Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndori, Wilifchthal, Weißbach, Tittersdors, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors n*. 1SL dm» H. XI. Olympiade 4. Tao: Die fünfte deutsGe Goldmedaille Die AMikmer i« Frv«1 — Dritte GOme-Me für -e» Reger M Owens Berlin, 5. August 1966. (Drahtbericht.) Der vierte Kampftag der Olympischen Spiele ließ nun auch die Ausländer mehr zu Worte kommen. Im olym pischen Stadion sah man wieder aus allen Kampfplätzen hinreißende Geschehnisse, die mehr als hunderttausend Zuschauer zu immer neuen Beifallsstürmen veranlaßten. Amerikas Athleten konnten im Diskuswerfen der Männer einen überraschenden Triumph feiern, kamen sie doch zu einem Doppclsieg, den nur wenige voraus- gesagt hatten. Weiter standen die Entscheidungen im Stab- Hochsprung und im 50-Kilomcter-Gehen aus dem Pro gramm sowie zahlreiche Vorentscheidungen in den Hürden- lausen und aus der klassischen 1500-Meler-Strcüe. Am Schwimmstadion, das am Mittwoch zum ersten Male einen wirklichen Wettkampf erlebte, trafen sich die Teil nehmer des Modernen Fünfkampfes zu ihrer vierten Uebung, die nun schon Aussichten aus die voraus sichtliche Entscheidung möglich machte. Um so erfreulicher daS gute Abschneiden aller drei deutschen Teilnehmer. Konnte doch — in Gegenwart deS Führers — Leutnant Lemp die beste Zeit aller Schwimmer heraus- holen, und auch Obtt. Handrick befestigte mit seiner guten Leistung seine führende Stellung im Modernen Fünf kampf. Die Fechter und Fechterinnen waren auf allen Kampfbahnen stark beschäftigt, und schließlich tonnten auch die Schwerathleten in der Deutschlandballe wieder mit ihren prachtvollen Kämpfen großen Beifall ernten. Das größte Erlebnis des Tages war der dritte Olympiasieg des Negers Jesse Owens. Er ge wann mit der gleichen Üeberlegenheit wie beim Weit sprung und der kurzen Strecke nun auch die 2 l) 0 M c t e r. Amerikas Flagge ging zum zweitenmal an diesem Tag am SiegeSmast empor. Amerikanischer Ooppelsieg im OisluöwLL'i'sA. Carpenter warf olympischen Rekord — Der deutsche Favorit Schröder nur Fünfter. Am Nachmittag war das olympische Stadion wieder bis zum letzten Platz gefüllt, als die entscheidenden Kämpfe der Leichtathleten begannen. Als erste Entscheidung stand das Diskuswerfen der Männer auf dem Pro gramm. Hier hatte es bereits in den Ausscheidungen am Vormittag harte Kämpfe gegeben. Eine Mindestmeile von 44 Metern mußte erreicht werden. Der Diskus ist eine flache Scheibe mit vorgeschriebenem Gewicht, die ans einem Kreis, ähnlich wie beim Kugelstoßen und Hammer werfen, geschleudert wird. Den Weltrekord in dieser Uebung hält der Deutsche Schroder, der im vergangenen Jahre auf eine Weite von 53,10 Meter kam. Er hat aller dings seine großartige Vorjahrsform seitdem nicht wieder erreichen können. Der olympische Rekord wurde 1932 von dem Amerikaner I. F. Andersson mit 49,50 Meter auf gestellt. Gleich bei den ersten Würfen gelang es den beiden deutschen Teilnehmern Schröder und Leutnant F r i tsch, die geforderte Weite zu überschreiten. Dagegen konnte sich unser dritter Mann, Hilbrecht, nicht durchsetzen. Die Sensa tion war aber, daß sich zwei der Favoriten, der Finne Kotkas und Andersson (Schweden), der vor Schröder den Weltrekord gehalten hatte, ebenfalls nicht in die Ent scheidung durchkämpfen konnten. In der Vorentscheidung fiel mit vielen anderen auch Fritsch aus, während sich Schröder erst nach Stichkompf mit dem Schweden Bergh durchsetzen konnte. Am Ende gab es dann einen amerikanischen Doppelsieg. Carpenter stellte mit 50,48 Meter einen neuen olympischen Rekord auf, Dunn belegte den zweiten Platz vor dem Italiener Oberweger. Das Ergebnis im Diskuswurf: 1. Carpenter (U.SAZ 50,48 Meter. 2. Dunn (USA.) 49,36 Mewr. 3. Oberweger (Italien» 49,23 Meter. 4. Sorlie (Norwegen) 48,77 Meter. 5. Schröder (Deutschland) 47,93 Meter. 6. Syllas (Griechenland) 47,75 Meter. Joses Mauger errang «m Mitternacht im Gewichts- Hebe« des Schwergewichts noch eine goldene Medaille (die fünfte) für Deutschland. Wir werden morgen über diesen Sieg «och a«ssührlich berichte«. * Zivei Goldmedaillen für die Schweiz. Für Alpinistik und Flugsport. Das Internationale Olympische Komitee hat zwei bielbegehrte Auszeichnungen an die Schweiz vergeben. Die goldene Medaille für die beste Leistung auf den» Gebiete der Alpinistik ist dem Ehepaar Prof. Dr. Dyhrenfurt (Zürich) für die Himalaja-Expedition zugesprochen worden. Für die beste Leistung auf dem Gebiete des Flugsports ist Obererperte Schreiber vom Schweizer Aero-Elub für die erste Ueberquerung der Alpen mit dem Segelflugzeug mit der goldenen Medaille ausgezeichnet worden. Italienische Olympiagjsts bei Doneraloberst Göring. Di« beiden Söhne Mussolinis, die sich zur Zeit in Berlin aufhalten, waren bei Ministerpräsident Göring zu Gast, mit dem wir sie hier im Gespräch sehen. Bon links nach rechts: Der italienische Luftattachee Oberst Teucci, Bruno Mussolini, Ministerialrat GritzbaH, Generaloberst Göring und Bittorio Mussolini. (Henrich Hoffmann, M.) Memel als PMe zam HeaWilauWil Ha^elsabkammea Wie wir heute auf der ersten Seite der Beilage berichten, wurde gestern das deutsch-litauische Warenabkommen unter zeichnet, das nicht nur die wirtschaftlichen Beziehungen zwi schen den beiden Ländern regeln soll, sondern das auch eine allmähliche politische Entspannung einleiten soll. Durch die litauischen Gewaltmaßnahmen in Memel hatte sich ein unerfreuliches politisches Verhältnis zwischen Deutschland und Litauen herausgebildet, das natürlicher weise auch auf die wirtschaftlichen Beziehungen dieser Län der nicht ohne Einfluß blieb. In den Jahren 1926 bis 1930 war der deutsche Handel mit Litauen etwa SO bis 60 Millionen Mark passiv. Durch den Verfall der Handelsbeziehungen von 1933 bis 1934 ging die deutsche Einfuhr von 22 auf 15 und die Ausfuhr von 14 auf 12 Millionen Reichsmark im Jahre zurück. Im ersten Vierteljahr des laufenden Jahres verzeichnete die Einfuhr einen weiteren Rückgang von 300000 Mark pro 1 Million, während die deutsche Ausfuhr einen Rückgang von 0,9 Mil lionen pro 1 Million Mark erlitt. Durch die Auswirkung dieses wirtschaftlichen Nieder gangs wurde auch das Memelgebiet stark in Mitleidenschaft gezogen, da es keinerlei Absatzmöglichkeit nach Litauen hatte. Deutschland führt in der Hauptsache Schlachtvieh (Schweine), Zuchtvieh (Pferde) und Getreide ein, während aus Litauen Eier, Butter und Flachs bezogen wurden. Mit unserem am Osten des Reiches liegenden Nachbar staat verband uns schon ein Handels- und Schiffahrtsvertrag vom 30. Oktober 1928, während bisher ein Verrechnungs abkommen nicht bestand. Da am 1. Oktober 1935 die Devisen zwangsbewirtschaftung eingeführt wurde, regelt das neue Warenabkommen den Umfang des Handelsverkehrs und seine Verrechnung. Außerdem wurde ein kleiner Grenz verkehr genehmigt. Wesentlich ist, daß in dem Abkommen verankert ist, daß deutsche Reichsangehörige ihre Arbeitsbewilligung in Li tauen behalten, un? daß auch ihre Kinder dort arbeiten dürfen. Dieses Abkommen wurde auf Gegenseitigkeit ab geschlossen. Auf einer Basis von vorläufig 12,6 Millionen Mark hat man sich geeinigt. D. h., Deutschland kauft so viel Waren, bis zu dieser Höchstgrenze, wie Litauen auf der anderen Seite von Deutschland aufnimmt. Der weitere Umfang des Warenverkehrs wird dadurch bestimmt werden, in welchem Umfang« Litauen deutsche Jndustrieerzeugnisse aumehmcn kann. Die deutsche Versorgung ist jedoch nicht auf Litauen angewiesen. Bei Abschluß des Abkommens dürste man sich wohl haben davon leiten lassen, die Absatzmöglichkeit des Memel gebietes sicherzustellen und von Deutschland aus einen freien Handelsverkehr mit dem Mcmelland pflegen zu können unter Umgehung einer litauischen Zentrale. Diese Tat sache war der schwierigste Verhandlungspunkt, er wurde aber im Interesse des Memellandes durchgesetz.t. Seit dem Jahre 1935 herrschte völlige Grenzsperre, ob wohl man den kleinen Grenzverkehr schon im Jahre 1923 geregelt hatte. Man hat eine 10 Kilometer breite Freizone cingcführt und auch für den „Mitnahme-Verkehr" mit Tilsit neu gesorgt. Früher wurden die Einwohner von Tilsit von memelländischer Seite versorgt, doch mußte nach der Grenz sperre die ostpreußische Umgebung in Anspruch genommen werden. In einem Umfange von drei Millionen Mark können die Memelländer jetzt in Tilsit kaufen und ver kaufen. Im Zuge der deutschen Friedenspolitik wurde hier ein Handelsvertrag zum Abschluß gebracht, der mit dem ersten Schritt zur Förderung der allmählichen Entspannung der politischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern ange sprochen werden kann. Memel bildet also hier die Brücke für die Anbahnung wieder normaler Beziehungen zwischen Litauen und Deutschland. —d. Wrrlegen-eit der Angelsachsen beim Kürdenlauf. Auch bei den Männern wurden die Vorkäufe über tlO Meter Hürden ausgelragen. Aus sechs Vorläufen kamen je die beiden ersten in die Vorentschei dung. Hier zeigte sich eine deutliche Üeberlegenheit der angelsächsischen Nationen. Bereits im