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Anzeigenpreise: 46 mm breite Millimeierzeile 7 Psq.; die 83 mm breite MiUnneterzeile im Textteil Pig.: Naciilas;>ian?l tt Ziffer- und Aachweisgsbühr L!ü Pig zuzügl. Porto Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. td' onatl.BezugepreiS 1.7 RM. ZusieUoeb. > Psg AesieÜungen werden in uns.GeichästSn.,von den Boten, sowievonallenPostansialien angenommen Mopauer« Tageblatt und Anzeiger DaS „Zschopau er Tageblatt u.n d Anzeiger" ist das zur Berössentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauplmannscha't Flöha und des TtadtraiS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blcht and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: (Lrzgebirgische Handelsbank e G. m. b H Zjäwp.u Gemeindegirokonlo: Zschopau Ar. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Ar. 4.3-4 — Fernsprecher Ar. < Zeitung für die Orte: Krumhermersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndori, Wiliichthal, Weistbach, Titiersdorf, Gornau, Dittmannsdors, Wipschdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors N». 178 1. 1988 199. Jatti-yang Pegim der vlmWeil Spiele Das Änteresfe der Wett ist auf Berlin geriGtet Zschopau, 1. August 1936. Heute sind die Augen der ganzen Welt nach der Reichs- Hauptstadt Berlin gerichtet, wo die XI. olympischen Spiele ihren Anfang nehmen, die aller Voraussicht nach alles über treffen werden, was bei diesen Spielen in der Neuzeit bisher geboten wurde. Dank der Initiative des Führers und sei ner Mitarbeiter sind an einigen Stellen im Reiche Sport stätten entstanden, die Zeugnis ablegen von dem Willen Deutschlands, am Wiederaufbau des Völ kerfriedens mitzuhelfen. Nicht leere Phrasen wurden gedroschen und Versprechungen gegeben, wie man es bei den Machthabern des früheren Systems leider nur zu oft erlebte, sondern es wür den für die olympischen Spiele in aller Stille im wahrsten Sinne des Wortes „ganze Arbeit" geleistet. Das Reichssport feld, die Deutschlandhalle, das olympische Dorf usw. sind entstanden, alles Bauten, die den zahlreichen ausländischen Be suchern und Wettkämpfern schon heute eine Hochachtung abringen. Wie das Ausland über diese Monumentalbauten des Drit ten Reiches denkt, das sagt schlicht ein nordischer Sportler, der behauptete, daß sich Deutschland mit. der Art der Durch führung der XI. Olympischen Spiele allein schon eine Goldmedaille errungen habe. Dieser Sportler hat bestimmt den „Nagel auf den Kopf" getroffen und nicht zu viel gesagt. Denn jeder Besucher und Wettkämpfer war bisher von den Vor arbeiten geradezu restlos begeistert. „Ich rufe die Jugend der Welt", diese Worte, die heute jeder Deutsche kennt, stehen mit ehernen Lettern auf der großen Olympiaglocke. Der Ruf an die Jugend der Welt, sich recht zahlreich an diesen Spielen, dem größten Sporttreffen der Welt überhaupt, zu beteiligen, ist nicht un gehört geblieben. Nicht weniger als 53 Nationen mit über 6000 Aktiven Haben sich in der vorgeschriebenen Zeit in die Nen nungsliste eingeschrieben. Ein Erfolg, der allein schon restlos Befriedigung bei allen beteiligten Stellen hervorgerufen hat. In den letzten Monaten, Wochen und Tagen sind nun die Wettkämpfer und Wettkämpferinnen auf deutschem Boden angekommen. Sie begaben sich alle sofort nach dem offiziellen Empfang nach ihren entzückenden Häuschen im Olypischen Dorf. In diesen für einige Zeit ihre „Heimat" bedeutenden Stätten fanden sie alles, wonach ihr Herz sich sehnte und alle bedauern schon heute den Tag, wo sie aus diesem idyllischen Sportparadies für im mer „verschwinden" müssen. Wie wohl sich alle fühlen, das zeigten deutlich Lie Berichte, die aus dem „Dorf ohne Frauen" bezw. dem „Hotel ohne Männer" an die Oeffentlichkeit kamen. Der „Olympische Ehrendienst" — Studenten, die als Führer und Dolmetscher auftreten — erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Wie das un ter Spprtlern nicht anders üblich ist, wurde in den Trainingsstätten rasch eine Sportbehörde wurden durch viele Zwischenentscheidungen die Kräfte herangebildet und herausgesucht, die Deutschland Sei diesen Wettspielen in einer würdigen Weise vertreten sollen. Alle sind sich ihrer hohen nationalen Aufgabe bewußt und wir sind überzeugt, daß sic alles daran setzen werden, um für Deutschland möglichst viele „Goldene" zu erringen. Tag und Nacht haben Tausende von Händen gearbeitet, um die Stätten erstehen zu lassen, die das Ausland schon heute, obwohl sie ihre Brauchbarkeit noch garnicht unter Be die Länder des Balkans und Süüosteuropa, durch Oesterreich und die Tschechoslowakei nach Deutschland getragen, wo es gestern mittag in Hellendorf an der sächsischen Grenze auf deutschen Boden kam, auf dem es nun allen Nationen der Welt für 14 Tage leuchten soll. Mti der Durchführung die ses Fackellaufes wurde für die Spiele eine Propaganda be trieben, wie man sie sich wohl nicht schöner vorstellen konnte. Uebcrall wurden die Fackelläufer begeistert begrüßt. Wenn heute nachmittag der letzte Läufer durch die Triumphstraße nach dem Reichssportfelü laufen wird und Millionen von Volksgenossen in aller Welt am Rundfunkgerät sitzen wer den, dann werden die, die die Fackel ge tragen haben, mit Stolz auf das Werk zu rückblicken können, das hier entstand und zu dem sie zu ihrem bescheidenen Teile beigetragen haben. Deutschland und seine Reichsregie rung ist sich der hohen Aufgaben bewußt, die in den nächsten Wochen verlangt wer den. Berlin steht drei Wochen im Brenn punkt des öffentlichen Geschehens in der Welt und wohl niemals werden so viele Ausländer nach Deutschland ge kommen sein, wie das während der Spiele der Fall sein wird. Neben der Eisen bahn brachten die Schiffahrtsgesellschaften, die Flugzeyge und der Zeppelin Olympia gäste aus aller Welt. Tie Presseleute und die Männer des Rundfunks haben neben den Verkehrs angehörigen in den nächsten Wochen täglich sogenannte „Großkampftage", denn der Verlauf der Ereignisse soll doch mög lichst rasch an die Leser gebracht werden. Von den amtlichen deutschen Stellen ist in dieser Hinsicht in einer Weise vorge arbeitet worden, sodaß die „Kollegen" aus dem Ausland auch nicht den geringsten Anlaß zur Klage haben werden. Deutschland hat sich unter der Leitung seines Führers Adolf Hitler zu einer schicksalsverbundcnen Gemeinschaft wieder gefunden. „Gehen Sie hinaus in das Volk, so werden sie feststellen können, daß es wieder lachen und fröhlich sein kann", so rief Dr. Goebbels am Donnerstag abend den Pressevertretern aus der gan zen Welt zu. Die Ausländer werden die Gelegenheit nicht versäumen, um sich durch eigene Informationen ein Bild vom neuen Deutschland zu machen. Deutsch land empfängt seine Gäste würdig und hat aus diesem Anlaß Fahnenschmuck an gelegt. Zu einer Zeit, da in Spanien der rote Mob tobt, wird hier von einem 67- Millionen-Volk klar und eindeutig der Welt vor Augen geführt, was erreicht werden kann, wenn es einig ist. Auch wir Zschopauer wollen unsere eventuellen Olympiagäste festlich empfangen und so sind die öffentlichen Gebäude, die Brücken usw. in den letzten Lagen in sehr schöner Weise geschmückt worden. Die Vorbereitungen zum Gelingen der Spiele sind vollendet und alle deut- (Gendrich, M.) gute Freundschaft geschlossen, und die Ju gend der Welt tat zu ihrem Teile ihr Möglichstes, damit die Bande der Freund schaft, die auch nach den Spielen bestimmt zu einem großen Teile weitergepflegt und gehegt werden, recht innig wurdey. Als Deutschland den Auftrag bekam, die Spiele 1936 in Berlin zur Durchführung zu bringen, da kpnnte man noch nicht im Entferntesten ahnen, welche Aufbauarbeit der Na tionalsozialismus, der damals noch bekämpft wurde, in Deutschland leisten würde. Durch die straffe Organisierung Les Sportes, durch die KdF-Sportkurse, durch die Schaffung Les Reichsbundes für Leibesübungen als oberste nationale weis stellen konnten, restlos bewundert und anerkennt. Ta der größte Teil der für die Bauten aufgebrachten Gelder für Arbeitslöhne verwendet wurden, so bedeuteten diese Arbei ten zugleich eine nicht unwesentliche Entlastung des ge samten Arbcitsmarktes. Während auf den Trainigsbahnen, auf den olympischen Gewässern, in den Sporthallen »nd auf den Rennstrecken die Olympiateilnehmer unermüdlich ihrer Trainingsarbeit nach gingen, da wurde das olympische Feuer von Olympia durch schcn Volksgenossen werden dazu bei tragen, daß der Erfolg in ideeller Weise einen nicht zu überbietenden Triumph für alle bildet, die mit den Vorarbeiten be schäftigt waren. Wenn heute mittag der Führer die Worte spricht: „...und so erkläre ich die XI. Olympischen Spiele in Berlin für eröffnet...", dann beginnt der friedliche Wett kampf der Nationen gegeneinander auf den verschiedenen Sportbahnen. Wir wollen nur hoffen und wünschen, daß die Olympischen Spiele so beendet werden, wie es sich die Hauptverantwortlichen und das gesamte deutsche Volk ersehnen. Heinz Haberland.