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MOaner» Tageblatt «nd Anzeiger Da" ,Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Lionatl Bezugspreis l.7 RM.ZusieUveb.SttPsq Bestellungen werden in uns.GeichäitS>'.,von den Boten, sowievon allenPostanstalien angenommen Anzeigenpreise: Tie 46 mm breite Millimeierzeile 7 Psg.: die 84 mm breite Millimeierzeile im Textteil 25 P'g,: Aachlaßnancl Ziner-'und ilkachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto Das schopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmlSbauplmannschast Flöha und des LtodtraiS zu Zfäwpav behördlicherseits bestimmte Blatt Und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zfchcpru — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G, m. b HBfchop.iu tÄemeindegirokonto: Zschopau Ar. 4l: Postscheckkonto: Leipzig Ar. 428-4 — Fernsprecher Nr. 7.2 . Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilifchthal, Weißbach, TitierSdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf N«. 147 Saiktims-WkaWs in Gens PMsprechm Neiis iii Paris - Wird der Negas m dm Mkerbaad sprechen Mille Pläve des WderdmdssrdrMrtals -SS In Genf bereitet sich die Sitzung des Völkerbunds- ?ates vor, der sich mit dem Antrag Argentiniens zur Ent scheidung über Sanktionen, Annexion Abessiniens und VvlkerbundSresorm zu beschäftigen hat. Der britische Außenminister Eden reiste über Paris nach Genf. Er traf in Paris Ministerpräsident Blum und Außenminister Delbos bei einem Essen aus der britischen Gesandtschaft und besprach, wie es heißt, mit ihnen die Linie des gemeinsamen englisch-französischen Vorgehens in Gens. Wie die Londoner „Morningpost" feststellt, habe die neue französische Regierung schon vor einiger Zeit den Wunsch nach einer Aussprache zwischen britischen und französischen Staatsmännern zum Ausdruck gebracht. Nach Mitteilung der lonservativen Zeitung „Daily Dispatch" hat man in Paris auch über die Verständigung mit Deutschlands den Abschluß eines westlichen Luftpaktes, die Aufhebung der Sanktionen ohne Anerkennung der Annexion Abessi niens, die Reform des Völkerbundes und die Beibehaltung der militärischen Kräfte im Mittelmeer in einer Höhe, wie sie für die Verteidigung notwendig erscheine, gesprochen. Mit den Völkerbundsabordnnngen wird auch der Negus in Genf erwartet, wo er entweder selbst vor der Völkerbundsver- sammlung sprechen oder aber zum mindesten der abessi nischen Abordnung Weisungen erteilen wird. Für den Negus ist im Carlton Hotel in Genf neben dem neuen Gebäude des Völkerbundes Quartier gemacht, und zwar für insgesamt zehn Personen. Die in Gens schon anwesenden Vertreter von Finn land, Holland. Spanien und der Schweiz versammelten sich bereits Donnerstag nachmittag zu einer,Vorkonferenz, in der sie ihre Stellungnahme für die Verhandlungen des Rais und der Vollversammlung sestlcgten. Vom Generalsekrelariat des Völkerbundes aus wird der Versuch gemacht, die Außcuminister zu veranlassen, einer Entscheidung über dir Aufhebung der Sanktionen auszuwcichen linier Heranziehung von allerlei völkerrechtlichen Spitz findigkeiten vertritt nian die Auffassung, daß der Völker bund gar nicht das Recht habe, die Sanktionen wieder auf- fuheben, weil das „Unrecht", die Eroberung Abessiniens, Tatsache sei. Unter diesen Umständen könne inan nur noch nnmal beschließen, daß kein Mitglied des Völkerbundes berechtigt sei, die Eroberung Abessiniens durch Italien rnzuerkennen. * Negus-Prolest gegen das Ende der Sanllionen. Zur Abreise des Negus nach Genf hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden. Haile Selassie erklärte, er wolle sich in Genf ernstlich bemühen, vor den dort versammelten Nationen die Gerechtigkeit zu j fordern, die das abessinische Volk als sein Recht be- i anspruche. Die Londoner abessinische Gesandtschaft veröffentlichte eine Verlautbarung über die Unterredung zwi schen dem Negus und Außenminister Eden am vergangenen Dienstag. Darin heißt es u. a.: „Tas Ergebnis der Aussprache war die Versicherung, daß Groß britannien die Völkerbundssatzungen beachten und die Annektierung Abessiniens durch Italien nicht an erkennen wird. Es anerkennt vielmehr auch weiterhin das alte Abessinien. Der Kaiser brachte seine Enttäu schung über den Beschluß der britischen Regierung, die Sühnemaßnahmen aufzuheben, zum Ausdruck und kün digte Eden seine Absicht an, vor dem Völkerbund kräftig gegen die Einstellung der Sanktionen zu protestieren." Ter SDP zm vliWM Mn Scharfer eaM-sWjelruUcher Gegensatz in Montreux Auf der Konferenz in Montreux, die sich mit der Frage der Dardanellenbefestigung durch die Türkei be faßt, hat sich ein starker englisch-sowjctrussischer Gegen satz herausgebildet. Die Sowjerrussen haben freies Durch- fahrtsrecht für ihre Schmarzmeerflotte gefordert, was für die englische Abordnung, die auf jeden Fall vermeiden will, daß der Schlüssel zu den Dardanellen in Rußlands Hände gerät, unannehmbar ist. Der britische Delegations führer, Lord Stanhope, erklärte also, vor Weitcrvcrhand- lung zunächst neue Weisungen aus London erbitten zu müssen. Wie die englische Presse fcststelU, würde Rußland bei freiem Durchfahrtsrecht durch die Meer enge unmittelbar als Mittelmcermacht zu betrachten sein, was im Hinblick auf die merkliche Abkühlung der englisch-sowjetrussischen Freundschaftsbezichungen nicht im Sinne der britischen Politik lüge. Der sowjetrussische Autzenkommissar Litwinow hat, um den falschen Darstellungen einiger Blätter über die Haltung der Sowjctdclegation auf der Meerengen konferenz entgegcnzutreten, eine Erklärung über seine Stellungnahme der Oeffentlichkeit übergeben, in der er sagt: Die Sowjctregierung muß Einspruch erheben gegen die Versuche, die Durchfahrt von Kriegsschiffen der Schwarzmeerstaatcn zu beschränken. Die Sowjet union verlangt freie Durchfahrt zum Zwecke von Höflichkeitsbesuchen und irn Verkehr zwischen ihren Flottenstützpunkten in den verschiedenen Meeren, und zwar zu keinem anderen Zweck. Gleichzeitig vertritt die Sowjet- abordnung den Grundsatz der freien Durchfahrt von Kriegsschiffen durch die Meerenge für alle Mächte in den Fällen, in denen es notwendig ist, nm Opfern eines Angriffs in Durchführung der Völkerbunds- satzung Unterstützung zu leisten. In einer Reutermeldung aus Montreux heißt cs, das; die Zukunft der Mcercngcukonfcrcuz zum großen Teil von dem Ergebnis der Genfer Sitzung abi,än„.'. Die Vollversammlung könne zu einer Neuorientierung der Politik mehrerer Mächte führen. Auf jeden Fall hoffe man, daß sich Italien in der Lage sehen werde, an den Verhandlungen teilzunehmen. Man glaubt, daß die Aufhebung der Sanktionen den italieni- schen Stolz befriedigen werde, selbst wenn die Frage der Anerkennung der Annektierung Abessiniens vorläufig bei- iseitegestellt werde. Deutsche Diplomaten beim Führer. Der Führer und Reichskanzler empfing am Donners tag den deutschen Botschafter in Paris, Gras Wcl- czeü, und den deutschen Gesandten in Kopenhagen, von N e n 1 h e - F i n k. Außenpoliiische Erklärungen in Prag Im Auswärtigen Ausschuß des Prager Abgeord netenhauses beantwortete Außenminister Dr. Krofta in der Aussprache über seine letzte außenpolitische Rede ge äußerte Anfragen und Einwände. Auf einige Bedenken hinsichtlich möglicher ungünstiger Folgen des Freundschaftsverhältnisses der Tschechoslowa kei z u S o w j e t r u ß l a n d erwiderte der Minister, das die tschechoslowakische Außenpolitik, obwohl sie aus ihrer Gegnerschaft gegen den Bolschewismus niemals ein Hehl gemacht habe, die Furcht vor einer bolschewistischen Gefahr niemals gehabt habe. Wenn wir eine bolschewistische Ge fahr nicht befürchten, so erklärte Dr. Krofta. geschieht das nicht aus einer Begeisterung für den Bolschewismus, son- dern aus unserem festen Glauben an die unüberwindliche innere Stärke unseres eigenen Regimes. Auch auf das Verhältnis zu Polen ging der Minister ein. In der Aussprache sei erklärt worden, daß kein pol nischer Rcgicrungsfaktor je eine Erklärung abgegeben habe, aus der sich schließen ließe, daß der polnischen Außen politik Pläne zur Aufstellung der Tschechoslowakei nicht fremd seien. Das genüge aber nicht. Wir vermissen viel mehr, erklärte Krofta, daß bisher kein für die polnische Politik verantwortlicher Negierungsfaktor sich entschieden und klar gegen diese Pläne ausgesprochen hat. Auf die Anfrage eines Abgeordneten der Sudetcn- deutschen Partei über eine Neutralisierung der Tschecho slowakei nach schweizerischem Muster erklärte der Minister: Wir müssen mit der Tatsache rechnen, daß eine neutrali sierte Tschechoslowakei, welche sich die Möglichkeit einer ent sprechenden Landesverteidigung verscherzt hätte, in kurzer Zeit ein Zankapfel in Europa würde. Dem Frieden in Europa werden wir am besten dadurch dienen, wenn wir die bisherige Politik forlsetzen und unsere Verteidigung gewissenhaft ausbauen. „Kampf, Schönheit und oltzmpifchs Zdee" Leni Riefenstahl über den Olympia Film. Leni Riefenstahl, die mit der Herstellung des Films von den XI. Olympischen Spielen 1936 in Berlin beauftragt wurde, sprach im Deutschlandsender über ihre Lorbercitungsarbeiten. „Kampf, Schönheit und Olympische Idee erklärte Leni Riefenstahl seien drei Grundthemen, nach denen sie den gesamten Stofs gestalten wolle. Das Gebiet der Aufnahme sei unvergleichlich groß, rs berücksichtige Kiel, Grünau, Berlin, das Olympische Dors, den Fackellaus und die griechischen Olympiastätten. Leni Riefenstahl sprach dann von der Schulung der Kame ramänner und von der Prüfung des Materials, von der Einrichtung besonderer Aufnahmcstützpunklc, wie Gruben. Türme usw. Auch die Aufnahmefähigkeit der Wochen schauen sei ihr unterstellt. Ter gesamte Stab werde etwa l l50 Mann betragen. ! Freier Zugang zu kolonialen Rohstoffen? Nach einer Londoner Meldung hat ein beratender Ausschuß des sogenannten nationalen Friedensrates einen ! Bericht über die Kolonialsrage veröffentlicht. Darin wird u. a. der Abschluß eines durch alle Kolonial mächte garantierten internationalen Abkommens vorge- schlagen, das gleiche Z u g a n g s m ö g l i ch k e i t e n zu den kolonialen N o h st o s s c n f ü r a l l e L ä n - der Vorsicht. Ferner wird empfohlen, die in britischen Dominien herrschende „wirtschaftliche Diskriminierung gegen ausländische Staaten cinzustcllen." , Beihilfen zum Ankauf und zur Erhaltung hochwertiger männlicher Zuchttiere. Der Reichs- und preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat für die B e s ch a f f u n g undfür die Erhaltung guter männlicher Zucht tiere den Landesbauernschaften wieder namhafte Beträge zur Verfügung gestellt. Die Mittel dürfen nur als Beihilfen oder Erhaltungsprämien Verwendung finden. Die Beihilfen sind auf Antrag beim Ankauf hoch wertiger Hengste, Bullen, Eber, Schaf- und Ziegenböcke zu vergeben. Vom I. September 1936 an dürfen sie nur für angekörte Tiere mit der Deckerlaubnis für die Zuchtklasse H I gewährt werden. Die Beihilfen, deren Höhe sich jeweils nach dem Zuchtwerl richtet, dürfen für Tiere von Herdbuch, und Stammzüchtern nicht bewilligt werden. Die Erhaltungsprämien können auch Herd» buch- und Stammzüchtern unter bestimmten Vorausseyun- gen bei der ersten Ankörung eines besonders wertvollen Tieres mit der Deckerlaubnis für die Zuchtklasse X I in Aussicht gestellt, jedoch erst bei der zweiten oder auch bei weiteren Vorführungen auf einer Hauptkörung vergeben werden, für dis auf einer Sonderkörung bereits eine Be schaffungsbeihilfe gewährt worden ist. S Kurze Nachrichten. Berlin. Der Präsident des Deutschen Noten Kreuzes Hai dem Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, und dem stellvertretenden General- direktor Kleinmann das Ehrenzeichen Erster Klasse des Deutschen Noten Kreuzes mit dem Stern verliehen. Danzig. Danzig steht ganz im Zeichen des Be suches des deutsche» Kreuzers „Leipzig". Mit reichem Flaggenschmuck grüßt die Bevölkerung der alten deutschen Hansestadt das deutsche Kriegsschiff, das bis Sonntagabend in Danzig bleibt. Mährisch-Ostrau. Wie daS sudctcndeutschc Tagblatt der Partei Konrad Henleins „Tic Zeit" berichtet, wird die deutsche Staatsrealschule in Mährisch-Ostrau entsprechend einem Auftrage des Prager Unterrichtsministeriums be ginnend mit dem Schuljahr l936 37 nach und nach ab- gebaut werden. Schon im kommenden Schuljahr werden die drei untersten Klassen nicht mcbr eingerichtet, so daß im Jahre 1946 die Anstalt nach 59jäbrigem Bestehe» ihre Pforten schließen wird. Die Realschule ist die einzige Schule dieser Art für das Sudclcndeutschtum im gesamten nordmährisch-schlcsischen Industriegebiet. Dublin. Der irische Ministerpräsident D e Valcra gab bekannt, daß die neue Verfassung, die den Posten eines britischen G e n e r a l g o u v e r n c u r s ab- schafft, im Winter in Kraft tritt. Das irische Volk werde sich dann ans den eigenen Reiben einen überpartei lichen, dem Voll selbst verantwortlichen Staatspräsidenten wählen. Sommerlagcr - Hitler-Jugend