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Rr. IS» SeMchtt SWUs Am 12. Juni 1986. Spruch des Tages. In der Jugend ist jung sein leicht, Schwerer und schöner, wenn'S Haar sich bleicht. Jubiläen und Gedenktage. 13. Juni. 1886 König Ludwig II. von Bayern verunglückt KIS Steg Mackensens über die Russen au, San in Galizien. Sonne und Mond. 13. Juni: S.-A. 3.36, S.-U. 20.23; M.-A. 0.00, M. U. 13.23 Beschwerdebuch! Da muß einem doch die Geduld reißen! Ich bin wirk lich kein Meckerer und Nörgler. Aber was zuviel ist, ist zuviel. Und deshalb fordere ich das Beschwerdebuch. Wor über ich mich beschweren will? Na, über das Wetter! Ist das Juniwcttcr? Soll das Sommer oder doch wenigstens Vorsommer sein? Ich wüßte nicht, daß es durchaus au der Ordnung ist, wenn man im Juni den Ofen heizt. Selbst die ältesten Leute, die man doch in sülchen Fällen immer heranholt, können sich nicht entsinnen, daß man im Juni am Ofen gesessen hätte. Mein Etat ist vollkommen über den Haufen geworfen worden. Denn wer rechnet damit, selbst wenn er der beste Hausvater ist, daß er im Juni Kohlen kaufen muß!? Ich habe mich um diese Jahreszeit nie sehr viel mit d.er Wetterkunde befaßt. Es war mir früher im Juni eine Selbstverständlichkeit, daß morgens, wenn kch dem Bett entstieg, die Sonne durch das Fenster lachte, daß mittags das Thermometer den 2tt-Grad-Strich erreichte und daß ich abends in lauen Lüften spazierengehen oder im Garten sitzen konnte. Und was hat man in diesem Jahr? Die Sonne lacht nicht, sie ver lacht mich scheinbar. Denn so bald ich mich ihrer zu freuen beginne, dann zieht sie sich hinter eine Wolkenwand zurück, und ein kühler — oder sagen wir besser ein kalter — Wind bläst mir um die Nase. Jeden Morgen lese ich zuerst den Wetterbericht und studiere die Wetterkarte mit den bedeutsamen Kurven und Pfeilen. Und immer wieder lese ich das gleiche: Frische polare Kaltluft dringt von Nordwesten in unser Gebiet; Warmluft zieht nach Südosten ob. Wir kommen in den Bereich eines Tiefs, das über Island liegt und nach Osten oder was weiß ich wohin sich ausdehnt. Dann wird wieder von Wirbeln gesprochen und dergl. mehr, und immer wieder ist das Ende vom Liede: Schlech tes Wetter, kalte Tage, Ofenheizen, schlechte Stimmung usw. Und scheint dann einmal die Sonne etwas wärmer und schöpft man wieder Hoffnung, dann meldet der Wetterbericht bombensicher: Gewitterbildung und neue Abkühlung. Das kann doch wirklich dem Geduldigsten zuviel wer den. Und deshalb verlange ich jetzt das Beschwerdebuch. Uber wen ich mich beschweren soll, das weiß ich nicht so ganz genau. Zumindest über das Wetter! Mögen die die Beschwerde zur Kenntnis nehmen, die sich für diesen Sommermißbrauch verantwortlich fühlen! * Opsertag der Inneren Mission! Eino Opfergabe für die Innere Mission! Haben Sie schon eine Plakette für die Innere Mission? Mit diesen Worten wird man Dich, lieber Volksgenosse, heute oder morgen um ein Opfer bitten. Pocht man auch an Deiner Tür oder vielmehr an Deinem Herzen an, dann öffnet es und gib freudig Dein Scherflcin! Wofür? Für die In nere Mission! Sie ist ein Werk christlicher Nächstenliebe in Wort Und Tat. Sic äußert sich in: Anstalten für Gefähr dete, Trinker, Strafgefangene und schwererzichbare Kinder („Fricdwch-August-Stift" in Waldkirchen), Herbergen zur Heimat, Krankenanstalten, Bahnhofsmission, Diakonissen häusern, Erholungsheimen für Erwachsene und Kinder, Sic- chenheimen, Altersheimen, Arbeitsstätten, Arbeiterkolonien, Säuglingsheimen, Kindergärten, Kinderhorten und Erzie hungsheimen. Vielen Menschen gilt es also zu helfen, die der Hilfe bedürfen. Hilf auch Du mit und opfere! * Rotkreuztag! Näher rückt der einzige Tag des Jahres, an Sem die Frauen und Männer des Deutschen Noten Kreuzes, aus gerüstet mit Plaketten, Postkarten und Sammelbüchsen, kommen dürfen um von Dir, lieber Volksgenosse, einen Bei trag für die Notkreuzarbeit zu erbitten. Nach einem Erlaß des Herrn Reichsministers des Innern ist die Sammlung des Roten Kreuzes bis zum 30. September 1936 die letzte in diesem Sommer. Die Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes in Zschopau (bestehend aus Männcrzweig- verein Sanitätskolonne und Albertverein) bittet herzlich, kaufen Sie von den Sammlern nicht nur ein Abzeichen oder eine Postkarte, sondern geben Sie auch darüber hinaus. Alle, die Ihr eigenes Arbeitseinkommen habt, gebt den Sammlern reichlich, damit cs ein voller Erfolg für das Note Kreuz wird. Beweist es durch die Tat, daß Ihr alle für die örtlichen Sanitätseinheiten etwas übrig habt. Wie Euch das Rote Kreuz bei Unfällen usw. Hilst, so sollt auch Ihr einmal im Jahre dem Noten Kreuz helfend zur Seite stehen. Für das, was Du Volksgenosse heute den Sanitä tern und Helferinnen gibst, kann Dir vielleicht morgen schon in Form der ,.Ersten Hilfe" die Gegenleistung geboten wer den. Ueber die Tätigkeit der gesamten Sanitätskolonne Zschopau einige Zahlen. Ausgeführt wurden im ver gangenen Jahr: 63 Transporte nach den Krankenhäusern oder den Woh nungen, 1050 erste Hilfeleistungen bei Straßenunfällen usw. (ohne den täglichen Hilfeleistungen in den Betrieben), 1875 Stunden Dienst bei sportlichen Veranstaltungen und versch. mehr. ' Nun, lieber Volksgenosse, urteile selbst, handle danach und hiss dem Noten Kreuz ausgiebig! Die Aufgaben sind groß. Zur Erfüllung dieser Aufgaben braucht das Note Kreuz auch Deine Hilfe dringend! Wir wünschen und erbitten diese Hilfe nicht für uns persönlich. Wir betrachten die Rot kreuzarbeit als eine Ehrenpflicht dem deutschen Volke ge genüber. * Vortragsabend im Note« Kreuz. Ju einem gut besuchten Vortragsabend der Arbeits gemeinschaft vom Note» Kreuz am 10. Juni besprach Tr. Neinicke Alarm und erste Hilfeleistung durch die Sanitäts kolonne. In Zwiegesprächen mit Vertretern von Zschopau, Gornau und Witzschdvrf ergab sich ein sehr interessantes Bild von der vielseitigen Tätigkeit der Sanitäter und Sani täterinnen. Nur wenige ahnen, wie umfangreich die Arbeit des Noten Kreuzes ist. Der 22 Mann starke Halbzug Gornau verzeichnete allein im letzten Jahre 295 Hilfe- lcistnngen, davon 39 Verkchrsunfülle, 66 Betriebsunfälle und 28 Transporte. In 55 Fällen waren die Verletzungen so schwer, daß der Arzt hcrbeigcholt werden mußte. — Welchen Wert die Sanitätseinrichtungcn des DKW-Werkes haben, die auch von erfahrenen Sanitätern der Kolonne betreut werden, zeigten einige Zahlen. Manchmal wurden in 24 Stunden 96—100 Mann behandelt, monatlich durchschnittlich 7—800 Personen in der Tanitätsstube und außerdem noch viele andere in den 8 Nebenstationen. Fast überall macht man aber die traurige. Beobachtung, daß sich die Unfälle be ständig vermehren, trotz aller Bemühungen des Staates. Rechnet man dazu noch die Arbeit des Noten Kreuzes bei Aufmärschen, Wettspielen usw., so wird die Bedeutung und die Volksverbundenheit des Noten Kreuzes in das rechte Licht gerückt und die Pflicht jedes Staatsbürgers immer deutlicher, diese Organisation mit allen Kräften zu unter stützen. Umrahmt wurden die Darbietungen durch die Vorfüh rung kleiner Objekte mit dem Mikroprojektionsapparat. Man sah Teile von Bienen, Hummeln und Fliegen und da zu verschiedene Arten von Flöhen in 600 facher Vergröße rung. Dr. HauSding gab dazu die Erklärungen und führte auch lebende Riesenschmetterlinge, Molche und „Blühende Steine" vor. Mehrfach wurde auf den Notkrcuztag hingewiesen, der am Sonntag, früh 148 Uhr in dem Festzuge nach dem Markte und der Kranzniederlegung am Ehrenmale seinen Höhe punkt findet. Die nächste Mütterbevatungsstunde in Zschopau findet am Montag, dem 15. Juni, nachmittags 2 Uhr im Rathause statt. Es können dort Kinder bis zum 6. Lebens jahre vorgestellt werden. * Chemnitz. Todesopfer des Verkehrs. Nachts wurden auf der Frankenberger Straße ein Motorradfahrer und ein Lichtenwalder Einwohner mit Kopfverletzungen aufqefunden und in das Krankenhaus gebracht. Dort ist der Motorradfahrer seinen Verletzungen erlegen. Soweit festgestellt werden konnte, war der Lichtenwalder Einwoh ner von dem Kraftrad angcfahren worden. Ehrenfriedersdorf. Freilichtbühne „Grei fensteine". Das Grenzlandtheater Obererzgebirge bringt auf der Freilichtbühne „Greifensteine" am Sonntag „Weh dem, der lügt!" von Grillparzer. Das Werk wurde für die Notwendigkeit der Freilichtbühne einer Umarbei tung unterzogen, um es in seiner ganzen Ursprünglich keit und Fröhlichkeit in dem Nnnd des Felsemheaters le bendig werden zu lassen. Die Handlung spielt nicht nur auf den drei Hauptbühnen, die zwischen den ragenden Felsen liegen, auch der Talkessel und die Zngangspfade j werden zum Schauplatz der Handlung. Für Sonntag, j 21. Juni, wird als Erstaufführung „Neurodc", ein Spiel ! von deutscher Arbeit von Kurt Hevnicke, vorbereitet. Annaberg. Gustav-Adolf-Verein. Die 86. Jahreshauptversammlung des Leipziger Hauptvereins der Gustav-Adolf-Stiftung wird am 22. und 23. Juni in Annaberg abgehalten. Neben Schulnngsvorirägen und Sitzungen der Unterabteilungen finden auch eine große öffentliche Frauenversammlung und ein Festgottcsdienst statt. Annabera. 6 0 Jahre vereint. Die 60. Wieder kcbr seiner Verchel'cknmg konnte in Crottendorf das hoch- betaate Ehepaar Albert Schlegel feiern. Dem Jubilar wurden die Glückwünsche des ganzen Dorfes zuteil. Burgstädt. 10 0 6 Mark gewonnen. In einem Gasthaus zog ein Händler ein Sos der Arbeitsbeschaffungs lotterie und gewann 1000 Mark. Dresden. Todesfall. In Bad Wiessee starb im Alter von 66 Jahren Ministerialrat i. R. Geh. Banrat Franz Ancke. Er war nach erfolgreicher Ban- und Ver- waltnnastätigkeit im Jahr 1919 an die Spitze der siaat- "chen Hochbanverwaltnng ins Finanzministerium bern- wn worden. Der Verstorbene war elf Jahre lang Präsi dent des sächsischen Technischen Oberprüfungsamtcs. Nach 12jähriger Dienstzeit trat er am 1. April 1935 in den Nhe- stand. Dresden. Anschauungsunterricht auf dem Dampfer. Der kommissarische Leiter des Volksbil- dnnasministerinms hat das Vorhaben der Sächsisch-Böh mischen Damvfschisfahrts-A.-G., allen Dresdener Schul klassen im Jahre des 100jährigen Bestehens der Personen- schiffabrt auf der Elbe eine Dampferfahrt zu ermöglichen, unterstützt. Schon in den nächsten Tagen werden Dresdener Schulkinder an den zu diesem Zweck freigegebenen Wander tagen Fahrten in die Umgebung Dresdens und nach Rathen unternehmen. Die Fahrpreise sind durch Staffelung so gestellt, daß sich auch die weniger bemittelten Kinder von der Fahrt nicht auszuschließen brauchen. Zehn Prozent aller Fahrtteilnehmer werden kostenlos befördert. Geringswalde. Durch eigenes Verschulden verunglückt. Ein junger Mann hatte sich auf die Verbindungsstange zwischen zwei von einer Zugmaschine gezogenen Wagen gesetzt. Als der Wagenzug Holzhausen durchfuhr, stürzte der Mann auf die Straße. Von dem nachfolacnden Wagen wurden ihm beide Beine zermalmt. Er wurde ins Krankenhaus Leisnig gebracht. Hohenstein Ernstthal. Neuer Gemcindelei - t e r. Der Ortsgrnppcnleiter und stellvertretende Bürger meister der Stadt Elsterberg, Fritz Falk, ist als haupt amtlicher Bürgermeister für die Gemeinde Gersdor« berufen worden. Fglk ist gleichzeitig Vizepräsident der Handwerkskammer in Chemnitz. Königstein. Opfer der Elbe. Durch das Hoch wasser der Elbe ist bei Strand ein männlicher Leichnam ans Ufer gespült worden. Es handelt sich bei dem Toten um den 48 Jahre alten Joseph Paul aus Pockau bei Aussig. Leipzig. Finnische A u s t a u s ch s ch ü l e r. Un ter Führung des Lektors am Finnischen Normallhceuw in Helsingfors. Maotti Vaula, sind, über Berlin kommend wo sie einen Kranz am Ehrenmal niedcrlegtcn, 22 finn ländische Schüler und Schülerinnen zn vierwöchigem Auf enthalt in Leipzig eingetrosfen. Freitag werden die Gäste im Reithans empfangen. Im Austausch fahren im Juli die gleiche Anzahl Leipziger Schüler und Schülerinnen nach Finnland. Oberwiefcnthgs. Hundert Jahre im Dienst des Liedes. Der hiesige Männergesangverein kann in diesem Jahr auf ein hundertjähriges Bestehen zurück blicken Er verbindet seinen Gedenktag mit einer Grenz- landknndgebnng der Sänger des Kreises Obererzgebirge, die am 4. und 5. Juli stattfindet. Oschatz. Vereinigung von Landkranken kassen. Das Obervcrsicherungsamt hat die Vereinigung der Landkrankenkassen Dahlen und Umgebung sowie Stauchitz und Umgebung mit der Landkrankenkasse Oschatz- Land mit Wirkung vom 1. Juli 1936 ab genehmigt. Kameni. Wechsel im Bürgermeisteramt Der langjährige Bürgermeister von Crostwitz, Jakob Kockel, ist von seinem Amt znrückgetrctcn. Der Gemeinde- älteste Skala sprach dem Scheidenden in der letzten Sitzung des Gemeinderates Dank und Anerkennung für die gelei stete Arbeit ans. Zu seinen, Nachfolger als Bürgermeister wurde der Bauer Paul Graf berufen. Radebeul. Sonderausstellung im Karl- Mav - M usen in. Am 25. Juni jährt sich zum 60. Mal die große Jndianerschlacht am Little Bighorn, bei der Ge neral Custer an der Spitze seines Kavallerie-Regiments im Kampf gegen die Indianer den Untergang fand. Aus diesem Anlaß bcranstaltet das Karl-May-Museum in Rade beul in diesem Jahr eine Custer-Ausstellung. Dank der Unterstützung des Kriegsministeriums der Vereinigten Staaten und durch den jetzigen Kommandanten des 7. Ka vallerie-Regiments in Fortbleß in Teras ist es gelungen, eine Fülle von Darstellungen der Schlacht zusammcnzu- tragen. Zittau. Der Führer und Reichskanzler hat an seinen zurzeit in Zittau weilenden früheren Regi mentskommandeur, Generalmajor a. D. Philipp Engel hardt, znm 70. Geburtstag folgendes Telegramm gerichtet: Zur Vollendung Ihres 70. Lebensjahres sende ich Ihnen, hochverehrter Herr General, meine aufrichtigsten und herz lichsten Glückwünsche. Ich gedenke dabei Ihrer großen Verdienste, die Sie dem Vaterland in Afrika und in Frank reich im Frieden und im Krieg geleistet haben; und ich erinnere mich besonders unserer gemeinsamen Fronterleb nisse in Flandern. Als äußeres Zeichen meiner Verbun denheit bitte ich Sie, mein in nächster Zeit Ihnen zugehen des Bild auzunehmen. Mit dem Wunsch, daß Ihre be währte Arbeitskraft dem Vaterland noch lange erhalten bleiben möge, bin ich Ihr Adolf Hitler." Das Gesicht des sranzösischen Streiks. Statt wcrtcschasseuüe Arbeit zu leisten, benutzen nun die streitenden französischen Arbeiter ihre Mußestunden, um eine aufreizende Ttreikpropaganda zu betreiben. Das Bild zeigt eine kleine Sammlung der von den Streikenden für die Propaganda bereitgestellteu Gegenstände. Man erkennt eine Guillotine, Särge, Kreuze, womit deutlich genug be wiesen ist, daß der Streik statt der Erzielung höherer Löhne nunmehr bolschewistischen Umsturzbestrebungen zn dienen beginnt. iAssoeiated Pren, M.)