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Zsch»pa«er Tageblatt «xt Anzeiger Kr. 1L1. s von den Meeren als ozeanischer Wasserdampf der Erde gleich sam als Betriebskapital für ihre Wasserwirtschaft wieder zu- rückgcgeben. Da man die Niederschlagsmengen über den zum Meere abwässernden Landflächen auf jährlich über 100 000 Kubik- Kilometer veranschlagt und nur 31 000 direkt ins Meer ab- sließen, so bleiben noch etwa 70 000 Kubik-Kilometer übrig. Diese Wassermengen verknusten, nachdem sie durch das Grnndwasser, durch Binnenseen und Brunnen oder durch die P' anzendecke wanderten, ohne also erst zum Meer gekommen zu sein. Wo bleibt also der Schnee vom vorigen Winter? Er fergt sich in den großen Kreislauf des Süßwassers ein, fließt zum Teil mit den Flüssen in die Meere, um von dort wieder durch < Verdunstung m die Luft über dem Lande und in Form von Niederschlägen auf die Erde zurückzukehren, oder er geht als Wasserdampf in die Luft, nachdem er die Quellen und die zu neuem Leben erwachende Pflanzenwelt gespeist hat. — Born Himmel kommt es, zum Himmel steigt es..., _ Wo ist der SAee vom letzten Winter? Bm Himel lmml v, M Himmel AG es ... Don H. M. Fröschau-Frankfurt. ' Die Hochwasser, die sich jetzt in unseren Strömen talwärt» wälze», bilden gewisiermatzen einen letzten Wintergrub. DaS Schmelzwasser der Schneefälle begegnet uns da noch einmal... - > Während im letzten Winter über allgemeine Trockenheit geklagt wurde, entwickelte sich das Frühjahr ganz gegenteilig. Wenigstens ist bis Ende Mai größere Feuchtigkeit zu erwarten. Und bisher hat ja der Himmel schon erhebliche Wassermassen, Regen und Schnee, heruntergeschickt. Diese Wassermengen scheinen spurlos zu verschwinden, und doch sind sie nicht nur ein melancholisches Sinnbild für das Dahinschwinden alles Irdischen, sondern auch wichtige Elemente in dem Wasser haushalt der Natur, der Erde, eine notwendige Grundlage sür alle Lebensvorgänge. Die Zeit der vielfach bang erwarteten Schneeschmelze am Winterausgang bringt oen Flüssen und Seen der gemäßigten Zo nen in der Regel den höchsten Wasserstand des Jahres, während die zweite Hochwasserperiode beim Herbstregen gewöhnlich nicht so deutlich hervortritt. In den Wochen der Schnee schmelze, in denen die Ueberschwemmungsgefahr oft groß ist, spielen die Wassermengen eine besondere Rolle. Man hat den Anteil des Schnees an der gesamten Nieder schlagsmenge des Jahres im norddeutschen Flachland mit etwa 12 bis 18 v. H. östlich der Elbe und 8 bis 12 v. H. westlich der Elbe berechnet. In den Wintermonaten kann dieser Hundertsatz natürlich außerordentlich steigen, und zwar bis zu 60, in den Gebirgen sogar bis zu 100 v. H. Die Schneedecke stellt darum einen gewaltigen Speicher für Wasser dar und kann beim schnellen Tauen gefährlich werden. - Man hat schon versucht, zahlenmäßig genau festzustellen, wieviel Wasser als Schnee im beginnenden Frühjahr auf Fel dern und Bäumen lagert, wieviel Schmelzwasser man aus der Schneehöhe erhalten würde. Man nimmt an, daß 10 Millimeter Neuschnee Schmelzwasser von 1 Millimeter Höbe ergeben. Und dies drückt man fachlich mit der Wasserwert ziffer 1 aus. Bei altem Schnee sind die entsprechenden Werte 2 und 3, bei Firnschnee 5 und mehr, und bei Gletschcrschnee 9 bis 10. . f-" Was wird nun aber aus diesem Schnee? Wo blieb der Schnee vom letzten Winter? * ' Da müssen wir uns die Verhältnisse im Wasserhaushalt der Erde ansehen. „Vom Himmel kommt es, zum Himmel .steigt es, und wieder nieder zur Erde muß es, ewig wechselnd..." Mit diesen Worten hat Goethe den Kreislauf des Wassers be schrieben. Und tatsächlich verdunstet beständig an unserer Erdoberfläche Salzwasser, um in dampfförmigem Zustand die Luft zu erfüllen. Die gesamte Verdunstungsmenge, die Jahr sür Jahr vom Meer in die Atmosphäre abgegeben wird, hat man auf 385 000 Kubik-Kilometer berechnet. Dabei bedeutet ein Kubik-Kilometer einen Würfel, dessen Kante einen Kilo meter lang ist, und die gesamte Elbe mit allen ihren Neben flüssen dürfte bei hohem Wasserstand eben soviel Wasser ent halten, wie ein solcher Würfel faßt. Es ist also eine ungeheure Menge Flüssigkeit, die während des Jahres an die Luft ab gegeben wird. Die Flüsse führen alljährlich etwa 31000 Kubik-Kilometer Wasser den Ozeanen zu- Diese Menge wird Der M der Kleive« MO Eine Volkssage um Schloß Ivenack, erzählt von Siegfried Kuhlmann. In sanft gerundeter Landschaft, am Südausgang der Mecklenburger Schweiz, liegt wenige Kilometer nördlich der Reuterstadt Stavenhagen das schöne Ivenack. Berühmt durch seine mächtigen Eichen ist der Tiergarten, früher Gehege mehrerer Damwildrudel, heute dem Durchgangsverkehr freigegeoen. Mitten im Tiergarten erhebt sich leicht ansteigend ein bewaldeter Hügel, dessen Höhe eine von zwei mächtigen Pfeilern eingefaßte Stein bank krönt. „Anna-Lieschen-Berg" nennt der Volksmund jenen Platz und erzählt von Anna-Lieschen diese Geschichte... Vor langer Zeit, als noch der See den Fuß des Berges umspülte und nur wenig Menschen die Stille des Waldes störten, lebte auf Schloß Ivenack ein junger Graf. Unter dem Gesinde seines Vaters aber war ein Mädchen, so edel und zierlich im Wuchs, züchtig und liebreizend im Wesen, daß oft des jungen Herrn Blick wohlgefällig auf ihr ruhte. Doch im Getriebe des Tages sah Albrecht die Magd nicht oft, ritterliche Uebungen und das Weidwerk füllten seine Zeit. Anna-Lieschen aber schaffte m Küche und Keller als jüngste Magd. Nicht leicht war ihr Leben. Schon so lange sie denken konnte war sie allein gewesen, nur einmal hatte die alte Kati ihr von der Mutter erzählt, die bald nach Lieschens Geburt gestorben war, von deren Fleiß und Freundlichkeit aber noch jetzt, nach siebzehn Jahren, die Alten des Lobes voll waren. Sonst wußte sie von der Mutte: nichts, ganz unten in ihrer Truhe aber verwahrte sie sorgfältig die wenigen Andenken an die Tote... Gern hielt sich Anna-Lieschen von den Mägden fern, sie fühlte sich einsam unter ihnen, nie hatte sie ihre lustigen Spiele mitmachen mögen. Allein saß' sie an einem Mittsommerabend auf der Fisch brücke am See und sah zum Waldwärterhäuschen hinüber, dessen Türme sich im Wasser oes Sees spiegelten. Da hörte sie hinter sich Schritte, schon wollte sie forteilen, doch eine Stimme hielt sie zurück, deren Klang sie gehorchen mußte. Es war Albrecht, er suchte den Frieden oieses Plätzchens und war sehr froh, Anna- Lieschen hier zu finden. Und an diesem Abend lernte er die Magd seines Vaters lieben, alle Schranken des Standes fielen vor dieser Liebe. Als Anna-Lieschen in ihrer Kammer war, brannten ihre Wangen und ganz tief in ihrer Seele klang ein Ton, den sie nie gehört hatte, sie war zum ersten Male glücklich. Aber der Herr erfuhr von der Liebschaft seines Sohnes und schickte die Magd zum Waldwärter, und dem Sohn gebot er mit ungewöhnlicher Schärfe, nie dorthin zu gehen, um Anna-Lies chen zu sehen... Der Sommer ging zur Neige, im Park färbte sich das Laub, da traf ein Unglück die Ivenacker Herrschaft, der Graf stürzte auf der Jagd so unglücklich, daß ihm niemand mehr helfen konnte. Albrecht war bei ihm. Und seinem Sohn gab der Sterbende einen kostbaren Stein, der das Wappen seines Geschlechtes trug. „Vor nelen Jahren", begann er mühsam, „brach ich dieses Siegel aus einem Ring. Wem jener Ring gehört, der ist meines Blutes." Nach Tagen wurde der Vater in der Familiengruft beigesetzt. Und nun erst konnte Albrecht über den seltsamen Stein nach denken, den ihm der Vater in seiner letzten Stunde gegeben hatte. Aber je mehr er grübelte, um so weniger Sinn sah er in dieser Sache. Ein Wunsch jedoch wurde stärker in ihm von Tag zu Tag... Anna-Lieschen Wiedersehen! Ein heimlicher Brief bestellte sie zum Tiergartenberg... Anna-Lieschen fieberte freudevoll, als der Bote gegangen war. Am Abend zog sie ihr schönstes Kleid an und schmückte sich mit allem, was sie von ihrer Mutter geerbt. Albrecht wartete schon. Er sah aus den See und achtete ihrer nicht. Leise kam Anna-Lieschen ihm näher und plötzlich war sie bei ihm. Keins sprach ein Wort. Schön und stolz saß sie vor ihm, schlank im Wuchs, und in der Haltung wie seinesgleichen. Eine goldene Kette trug sie um den schlanken Hals und am Finger einen breiten Ning, Andenken an die tote Mutter. Am Finger einen breiten Ning... Albrecht konnte nicht wieder wegsehen... daS war kein Frauenring, breit lag die Platte auf dem zierlichen Finger, fein ausgestanzt in der Form eines Wappenschildes. Und dieses Wappenschild kannte Albrecht. Seltsam ruhig suchte er in seinem Wams nach dem Stein. Jetzt hielt er ihn in der Hand, jetzt griff er nach Anna-Lieschens Arm, paßte den Stein in den Ning... und er saß fest in der Fassung, wie gefügt durch Meister hand. In Albrecht brach ein Altar ein. Angstvoll hatte Anna-Lieschen sein Tun betrachtet, ihre Augen fragten und Albrecht antwortete: „Es hat sein sollen, daß ich dich nicht lieben darf, aber wie eine Schwester will ich dich chren, komm morgen zu mir ins Schloß." Und er stand auf und ging. Anna-Lieschen sah ihm nach. Sie ist nicht nach Hause gegangen. Den Reif hat sie vom Finger gezogen und auf ein nasses Taschentuch gelegt. Der Wald vogt ha» ihn gefunden. Aber Anna-Lieschen fand man nicht. Albrecht ließ zwei Gedenksteine setzen. Nie ist eine Frau auf seinem Schlosse gewesen. ^üls-fallzcnäu >«»»»»» irkLxrircnurr o»ac» ornm (1. Fortsetzung.) „Nein," meinte er endlich, „das kann ich mir nicht ge rade vorstellen. Aber was tut das? Ueber Adam und Eva sind wir schließlich alle miteinander verwandt, und außerdem brauchen Sie ja nicht Bruderherz zu ihm zu sagen." „Wir haben nichts miteinander gesprochen, was über das Allernotwenoigste hinausging. Kein Blick, kein Wort hat an die gemeinsame Jugendzeit erinnert. Aber trotzdem ... er wird versuchen, mich ans dem Wert zn entfernen." „Aber das ist ja Unsinn!" protestierte Ohlendorfs. „Sie sind einer der besten Konstrukteure, uud wenu die Amag mal wirklich ihren neuen Motor bauen sollte, so wie man ihn sich denkt, mit aller Ersparnis an Brenn stoff, Herrgott... das kriegt Korff doch ohne Sie nie zu sammen! Und das weiß er auch. Gerade Sie als Spe zialist im Vergaserban dürften ihm doch geradezu un entbehrlich sein! Nein, nein! Das schlagen Sic sich nur aus dem Kopf, Kollege Hambacher!" . Doch Hambacher schien mehr zu wissen, als er zu sagen geneigt war. „Unentbehrlich? ... Du lieber Gott! Kein Mensch ist unentbehrlich!" Er stand auf und matz das kleine Zimmer mit lang samen, weitansholenden Schritten. „Sehen Sie, Sophie, meine Fran, sie schien mir un entbehrlich. Ist sie's? Ich weiß nicht. .. scheinbar nicht , . . vielleicht doch. Aber auf alle Fälle lebe ich noch immer ... auch ohne sie und das Kind .. . nein, nein! Ich sehe da ganz klar. Mag ich auch, wie Sie so uctt sagen, der reine Tor sein . . . aber vergessen Sie uns nicht: Ihr Kollege Hambacher rechnet unwahrscheinlich gut uns sicher. Das nächste wird sein, daß man Sie oder mich hin- ausfcgt. Wen sie nun da oben als den Gefährlicheren ansehcn? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich mich. Ziem- lich sicher sogar. Sie steckt man dann vielleicht in eine andere Abteilung, nachdem Sie Ihre Ferien genommen haben. So wird es kommen. Nun frage ich Sie eins, Ohlendorfs: Wollen Sie mein Erbe sein?" Ohlendorff fuhr aus seinem Sessel empor. War der gute Hambacher ttbergeschnappt? Sein Erbe? Als hätte der andere diese Gedanken ihm vom Gesicht gelesen, fuhr er lächelnd fort: „Nein, nein, lieber Ohlen- oorff! Ich bin nicht wahnsinnig. Aber da gibt es zwei Dinge, um die ich mich sorge. Das eine ist dies: Ich bin Lem langgesuchten Sparvergaser auf der Spur. Was Las heißt, brauche ich keinem Fachmann wie Sie cs sind, zu erläutern. Der Patentinhaber wird ein Millionär sein." . „Menschenskind!" Ohlendorfs war atemlos aufgesprungen. „Das haben Sie fertig ...?" „Nicht ganz, nicht ganz!" winkte Hambacher beschwich tigend ab. „Aber wie gesagt, ich glaube auf der richtigen Spur zu sein. Es kann allerdings noch viel Zeit ver gehen. Sie wissen das ja selber: Erfinden ... das gibt's heute nicht mehr. Niemand findet heute noch zufällig etwas, wie etwa der selige Berthold Schwarz fein Pulver! Wir Ingenieure von heute sind weder Erfinder noch Entdecker, sondern Arbeiter. Wir ringen der Natur ihre Geheimnisse mit dem unzerstörbaren Glauben an unsere Arbeit und mit der unerschütterlichen Zähigkeit unserer Ausdauer ab. Sehen Sie, ich hab' gearbeitet bis zur Besinnungslosigkeit... oder nein, seien wir ehrlich ... um dieser Besinnungslosigkeit willen . . . aber nnn fühle ich, daß meine Kraft nicht reicht. Darum gebe ich die Aufgabe weiter. Ein anderer, jüngerer, fängt da an, wo ich aufhörte. Was liegt daran, wer den letzten Ham merschlag tut, bevor er „fertig" sagt? Das Werk ist die Hauptsache. „Und nun, nach dieser Vorrede . .." sein feines, ver legenes Lächeln wandelte sein fast asketisch glänzendes Antlitz wieder in das Gesicht des bekannten OSwald Hambacher ... „nun frage ich Sie: Wollen Sie, wenn ich einmal nicht mehr sein werde, der Erbe sein? Oh, es fällt Ihnen nicht mühelos in den Schoß! Noch ist alles Theorie! Nichts ist praktisch geschehen, nnd cs könnte fein, daß die ganze großartige Erbschaft nichts anderes für Sie bringt als Enttäuschungen. Also überlegen Sie gut!" Kopfschüttelnd betrachtete Ohlendorff den Grau köpfigen. „Hambacher . . . was sind Sie für ein seltsamer Mensch! Fast möchte ich Ihnen um den Hals fallen, wenn es nicht so kindisch wäre . . . Wissen Sic, einer meiner Lehrer am Gymnasium sah Ihnen ähnlich. Wir hätten uns für ihn ins Wasser gestürzt, wenn er's ver langt hätte. Heute ist mir zum erstenmal wieder so zu mute wie damals, wenn er einem über den Kopf strich. Hier... ich gebe Ihnen die Hand drauf! Ja, ich will Ihr Erbe sein, Ihr Arbeiter, Ihr Sachwalter, wenn Sie einmal nicht mehr mögen . . ." Sie reichten sich die Hände. Hambacher schenkte von neuem ein. „Auf das Gedeihen der Erbschaft!" Es war still. Nur der Nachklaug der schwingenden Gläser tönte durch das Zimmer. „Alles, was dazu notwendig sein wird, werden Sie ßu gegebener Zeit vorfinden, lieber Freund. Der Notar ist nicht nur mein Sachwalter, sondern auch ein guter Freund von mir." Lachend winkte Ohlendorfs ab. „Du lieber Gott! Sie sind noch nicht fünfzig! Reden mir in dreißig Jahren weiter von dieser Sache." Aber Hambacher blieb ernst. Leise sagte er dann: „Der Arzt hat mir noch ein halbes Jahr gegeben." „Ein . . . halbes Jahr?! . . . Unsinn! Net Ihrem Aussehen und Ihrer Frische werden Sie achtzig, und Sanu bin ich selbst ein alter Mann!" „Nein, Ohlendorfs! Ich darf mich darüber nicht hin- wcgtäuschen. Ich hab' in den Tagen, als ich meine Fran verlor, etwas mehr von meinen Kräften auSgegebcu, als ich durfte. Na . . . uud der Vorrat reicht eben uur für eine bestimmte Zeit. Mein Arzt ist sehr ehrlich uud äußerst zuverlässig." Ohlendorff versuchte vergeblich Einwendungen zu machen. Es gelang ihm nicht, Hambachers traurige Ge wißheit zu erschüttern. So ging dieser Abend sehr ge* dämpft zu Ende. Düster stand ein Dritter im Zimmer, unsichtbar heranfbcschworen, der Unerbittliche, dem nie, mand entrinnt. ^ ... ^ t An einem der nächsten Tage wurde Hambacher zum Chefingenieur gerufen. Als er zurückkam, lächelte erl „Was ist geschehen?" fragte Heinz Ohlendorfs. „Was will er von Ihnen?" » . HambaMr^schütteltc den Kopf. „Jetzt nichts mehr. Man hat mein Pnlt durchstöbert und will Pläne gefunden haben. So sagt er jedenfalls." Unerhört!" ^Das ist eine Gemeinheit!" „Wer ist der Schweinehund, der sich dazu hergibt?!" So erscholl es ringsum. Die Kollegen hatten ihrs Zetchenständer verlassen uyd waren näher gekommen. Der Lärm der Motoren, die draußen vor den Glas wänden auf den Prüfständen donnerten, verschlang sonst jedes Wort. „Ja . . . wer es war? Ich weiß cs nicht. Ich will'S anch nicht wissen!" fuhr Hambacher fort. „Jedenfalls glaubt Herr Korff einen Vertrauensbruch darin zu sehen, daß die Pläne in meinem Pnlt lagen nnd nicht im Tresor..." „Blödsinn! Vollkommener Blödsinn! Wir haben doch alle unsere angefangenen Sachen in den Pulten?!" Hambacher ging achselzuckend an seinen Platz. De« Ablauf der gewohnten Arbeit zwang jeden wieder zu seinem Werk. — Am anderen Morgen kam Hambacher nicht ins Büro. Line Entschnldgiung traf auch nicht ein. Ohlendorff nahm sich vor, ihn nach Betriebsschlutz aufzusuchen. Er traf ihn nicht an. Die Tür war verschlossen. Auf seiu hart näckiges Klingeln kam der Hausmann die Trevoe ber- anfgeschlnrft und erklärte, Herr Hambacher sei gestern abend verreist. Wohin? Ja, das wisse er auch nicht. Er habe die Miete für den nächsten Monat noch bezahlt und bloß einen kleinen Handkoffer bei sich gehabt. Ob er zurückkommt? — Ja natürlich! Warum soll er deun nicht zurückkommen? Seine Sachen seien doch noch alle oben. Aber wann . . . das habe er nicht ge sagt. Nachdenklich stieg Ohlendorff hinab. Das Ganze wollte ihm nicht gefallen. Weshalb kam Hambacher nicht in den Betrieb? Wohin die eilige Abreise? Und vor allem das Heimlichtun? Er wußte sich aus allem keinen rechten Bers zu machen. — (Fortsetzung folgt).