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Rr. 1L1. Zschopauer Tageblatt «»b Auzeiger BWWllg des Araberaufstandes Kleinkrieg im Lande - Vereitelter GesavgvisAnrm - Nene Todesopfer Der Araberaufstand in Palästina, der wegen der judenfreundlichen Haltung der Mandatsregie rung ausgebrochen war, nimmt allmählich die Form eines erbitterten Kleinkrieges an. Die blutigen Zusammenstöße zwischen Polizei und Militär einerseits und arabischen Nationalisten anderer seits haben wieder mehrere Todesopfer ge fordert. So wurden Polizisten und Soldaten in N a b l u s aus dem Hinterhalt beschossen, worauf sie das Feuer erwiderten. Es gab drei Tote. Von den umgebenden Hügeln ertönten die ganze Nacht über Schüsse. Auch au vielen andern Orten wurden die Truppen, und Polizeistreitkräfte angegriffen beziehungsweise entspannen sich Schießereien. In einem Falle wurde sogar eine fahrende Tankabteilung aus dem Versteck beschossen. Die Tankbesatzung erwiderte das Feuer mit den Maschinengewehren. Unzählige bewaffnete Fellachen haben sich in die Gebirge zwischen Kalkylia, Tulkarm, Nablus, Dschennin und Safed in Nordpalästina zurückgezogen. Trotz militärischer Bedeckung werden viele Autobusse im innerstädtischen Verkehr von Jerusalem unterwegs beschossen. Mehrere Autobusse muß ten deshalb zu ihren Ausgangspunkten zurückkehren. Die arabischen Kaufleute haben die Wcchselzahlungen ein gestellt, so daß tatsächlich ein Wechselmoratorium besteht. In Jerusalem kam es zu ciuem neuen Zu sammenstoß zwischen britischen Truppen und arabischen Demonstranten. Die Araber versuchten ein Gefängnis in Nur-el-Shcur Mgstgmß an die evangelischen Gemeinden. Der Vorsitzende des Rcichskirchenausschusses, O. Zoellner, richtet an die Gemeinden "folgenden Mngstgru'ß: , : „Wir hören sie mit unseren Zungen die großen Taten - Gottes reden. So berichtet die Pfingstgeschichre. Martin Luther, der deutschen Erde treuester Sohni pries seinem Volke in deutscher Zunge Gottes Wundertat. Da wurde deutsche Sprache — Band deutscher Volkheit uni . Künberm ewiger Wahrheit. : Tausendjähriges Sehnen will sich hegte erfüllen: Ge- eintes Volk wird Gestalt im neuen Reichl > Die glte Botschaft des lauteren Evangeliums in nuferen Zungen dem jungen Volk im neuen Reich: Das ist die Sendung der Kirche Luthers." " Aus eigener Kraft geschaffen. Die Weihe des Deutschen Marine-Ehrenmals in Laboe bei Kiel. Am 30. Mai wird in Laboe bei Kiel das Deutsche Marine-Ehrenmal geweiht. Der Bundcsführer des NS.-Deutschen Marinebundes, der das Ehrenmal aus den Spenden seiner Mitglieder erbauen ließ, äußerte sich über die Entstehung des Ehrenmals wie folgt: Die Er richtung dieses Ehrenmals wurde bereits im Jahre 1926, , zehn Jahre nach der Skagerrakschlacht, beschlossen. Jetzt, zum 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht, steht dieses Denk mal bereit, seine Weihe zu empfangen. Der Vundesführcr, Fregattenkapitän a. D. Hintz- m anu, betonte dann, daß das Marine-Ehrenmal technisch natürlich weit schneller hätte aufgebaut werden können. Es waren ideelle Gründe, die die lange Bauzeit bedingte. Man hatte nämlich Richtlinien festgelcgt, nach denen das Ehrenmal für die im Weltkrieg gebliebenen Marinekame- caden aus eigener Kraft ohne Inanspruchnahme staatlicher oder sonstiger allgemeiner Mittel oder Spenden errichtet werden sollte. Dann sollte auch nur nach dem Stand der jeweils aus den laufenden kleinen Monats opfern der Kameraden des Bundes bereitgestellten Mitteln der Bau abschnittsweise durchgeführt werden. Diese Richtlinien sind auch eingehalten worden. Rund drei Viertel der Gcsamtbausumme von etwa einer Mil lion Mark haben die Bundeskameraden — es sind heute etwa 50 000 — aufgebracht. Der Rest ist im wesentlichen von den Kameraden im Marineoffizierverband und in der aktiven Kriegsmarine beigetragen worden. Nordmarktreffen in Kiel. Die politischen Soldaten der Bewegung in Schleswig haue» sich in Kiel zu einem großen Normnarklresfen zu- lanimengejuuden. Stabsches Lutze nahm den Vorbeimarsch i ab. tTchcrl.) zu sturmen. Nachdem Hochländertruppen aus Hederah herbcigeeilt waren, entwickelte sich ein Gefecht, in dessen Verlauf e i n britischer Soldat getötet wurde. Aus Safed und anderen Orten Nordpalästinas werden Bombenwürfe gemeldet. Bei Nazareth griffen Araber die Polizei an, die darauf Feuer gab. Eine Araberin wurde getötet. Auf der Landstraße von Afuleh nach Jerusalem wurde eine Autokarawane unter militärischer Bedeckung von Arabern beschossen. Die Soldaten erwiderten das Feuer. Zwei Araber wurden verwundet, mehrere Angreifer verhaftet. Die Oberleitung der arabischen Bewegung veröffent licht einen Aufruf, in dem den verbannten Streikführern für ihre Tätigkeit gedankt und betont wird, daß alle Araber die Zwangsverschickungen, die auf jüdischen Druck hin zurückzuführen seien, als Herausforderung empfänden. Der Kampf werde lus zur Erreichung des Zieles fortgesetzt werden. Die arabischen Bürgermeister der Städte in Palästina haben gegen das Verbot der Mandatsregie rung, eine allgemeine Bürgermcisterversammlung in Ramallah abzuhalten, Verwahrung eingelegt und gedroht, im Falle der Nichterfüllung der arabischen Forderungen am l. Juni zum Streik der Stadtverwaltungen übcrzu- gehen. Die Stadtverwaltung von Nablus hat mit dem Streik bereits begonnen. Die Städte Jaffa, Gaza und andere werden am l. Juni folgen. Lialienische Erbitterung über die Reise des Negus. Die Reise des Negus nach London wird von der römischen Abendpresse als die „neueste Erfindung der Sanktionisten für ihrs ttalienfeindltche Propaganda" stark beachtet. Nach Ansicht des Londoner Korrespondenten des „Giornale d'Jtalia" wird diese Reise „immer mehr zu einer Gewitterwolke", die die , ,> -.... Möglichkeit einer Rückkehr zu normalen Beziehungen zwischen Italien und England zu vernichten drohe. Detroit, 25. Mai. (Drahtbericht). Die Polizei von Detroit im Staate Michigan ist einer gemeingefährlichen Geheimfelte auf die Spur gekommen, die sich die „Schwarze Legio n" nennt. Zahlreiche Todesfälle, die man ursprünglich auf Selbstmord ziiruck- führte, scheinen dem geheimnisvollen Wirken dieser ^ekte zuzuschreiben zu sein. Die Polizei macht die Sekte für mindestens 50 Morde verantwortlich, die nächt licherweile begangen worden sind. Die Mitglieder der Organisation nannten sich auch „R itter der Na ch t wohl in Anspielung auf ihre nächtliche Tätigkeit. Die Er^ mittlungen haben ergeben, daß die „Schwarze Legion allein im Staate Michigan über 135 000 ein-'eichrieben- Mitalicder verfügte. Bisher sind 13 Personen verhaftet worden. > den polizeilichen Mitteilungen geht weiter her vor, Laß die Legionäre bei ihren nächtlichen Versamm lungen und bei Vollstreckung ihrer Strafurteile schwarze Kutten mit Kapuzen, die über das Gesicht gezogen werden und nur zwei Schlitze für die Augen lassen, tragen. Die Kapuzen sind bemalt mit dem Totenkopf und zwei gekreuzten Knochen. Verräter des Organisationsgeheim nisses trisft die Todesstrafe. Die „Schwarze Legion" soll nach den bisherigen Dar stellungen in ihren Methoden und Zielen dem Ku-Klux- Klan gleichen und angeblich nur ehemalige Mit glieder des Ku-Klux-Klan aufnehmen. Sie bezeichne sich „Patriotische Gesellschaft" und sei militärisch organisiert. Ihre Mitglieder seien bewaffnet. Sie erstrebe hundertprozentiges Amerikatu m. Als ihre Hauptfeinde sehe sie die Kommunisten, die Juden, die Katholiken und die Neger an. Ihre Satzungen seien puri tanisch streng. Im Hause eines verhafteten „General majors" sei belastendes Material beschlagnahmt worden, wonach sogar einfache Sittenvergehen der Mitglieder durch schwerste körperliche Züchtigungen bestraft werden. Zur Durchführung ihres Programms schreckt die Legion angeblich selbst vor dem Mord nicht zurück. Ein Arbeiter und Legionär namens Poole aus Detroit, der seine im Kindbett liegende Frau mißhandelt hatte, ist nach Angabe der Polizei in einer geheimen nächtlichen Gerichtsverhandlung zum Tode verurteilt und später hin- gerichtet worden. Ferner wurden zwei junge Männer, die Frauen anderer Männer belästigt hatten, an einen Pfahl gebunden und ausgepeitscht. * Schwere Kabrikbrände. Eine der größten holländischen Zigarrenfabriken und zwei französische Baumwollspinnereien eingeäschert. In Eindhoven (Holland) entstand in der Zigarrenfabrik Kissel van Hussel, einer der größten Zigarrensabriken Hollands, ein Brand, durch den die ge samten Fabrikanlagen mit allen Nebengebäuden völlig eingeäschert wurden. Zwei Millionen Zigarren ver brannten. ' Die Polizei nimmt an, daß es sich um Brand stiftung handelt. Der Tat dringend verdächtig ist eine noch unbekannt gebliebene Bande von Brandstiftern, die in Eindhoven einen Brand nach dem andern anlegt, ohne daß es gelingt, die Verbrecher zu fassen. In einer bedeutenden Wollspinnerei in Rou - baixbei Lille brach Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß Polizei eingreifen mußte, um eine Panik in dem Stadtviertel zu verhüten. Bald stand eine zweite Spinnerei in Flammen. Beide Fabriken wurden vollständig einge äschert. Der Negus, schreibt das Blatt, komme mit der Ab sicht «ach England, seine Sache von dort ans propagan distisch zu betreiben, und nichts verwehre ihm technisch eine solche aktive politische Propaganda. Man wisse, daß er in London für die Fortsetzung und Verstärkung der Sank tionen werben solle und daß er auch nach Genf zu gehen beabsichtige, um sich dem Völkerbundsrat zu stellen. DaS Feuer der Leidenschaften, das noch durch Veranstaltungen der Sanktionisten und Jtalienfeinde genährt werden solle, werde bestimmt die englisch-italienischen Beziehungen nicht verbessern. Das Blatt führt eine Erklärung der „Morning- post" an, wonach ein Empfang des Negus in London als Kaiser von Abessinien ein persönlicher Angriff gegen den König von Italien wäre, und fährt dann fort: „Die englisch-italienische» Beziehungen werden täglich gebrechlicher, und der ganze europäische Horizont verdunkelt sich dadurch in beängstigender Weise. Wie in den Alarmtagen des Sep tember geht das schreckliche Wort Krieg um, und die Lage wird nur noch düsterer durch den Umstand, daß niemand weiß, was die englische Regierung will. Die Warnung des römischen Vertreters der „Morningpost" fällt ins Leere, wie auch alle Erklärungen Mussolinis an die Aus landsmesse betreffend England unbeachtet bleiben. Die offiziöse Presse ignoriert diese Erklärungen Mussolinies, und die antiitalienische Presse deckt sie mit negativen Kom mentaren zu. Fast scheint es, als ob eine unheilvolle Hand die Presse dazu aufreizt, den Zwischenfall hervorzurufen.. Oie englische Gesandtschaft bleibt in Addis Abeba, Im englischen Unterhaus antwortete Außenminister Eden auf die Frage, ob Großbritannien die Absicht habe, die Verstärkung der englischen Schutztruppen in der briti schen Gesandtschaft in Addis Abeba zurückzuziehen, weil die Lage noch keineswegs sicher sei: dies sei auch der ita lienischen Regierung mitgeteilt worden. Die Regierung: habe nicht die Absicht, ihre Gesandtschaft zurückzuziehen. Der britische Gesandte werde jedoch in Kürze Addis Abeba verlassen und zu Urlaubszwecken nach England kommen, «-Hindenburgs nach Südamerika gestartet Das Luftschiff „Hindenburg" ist unter Führung vorr Kapitan Lehmann am Montag um 20.40 Uhr nach Süd amerika gestartet. Das Luftschiff führt diesmal eine große Menge von Fracht mit, darunter ein Sportflugzeug, das für Rio de Janeiro bestimmt ist. An Bord befinden sich vierzig Passagiere, außerdem werden über 200 000 Briefe befördert. Kampf mit einer Selbstmordkandidatin in 1000 Metern Höhe. In Boston mietete sich ein junges 22jährige^ Mädchen ein Flugzeug zu einem einstündigen Spazier flug. Als das Flugzeug 1000 Meter Höhe erreicht hatte, versuchte sie, sich ins Leere zu stürzen, um sich das Leben zu nehmen. Wie durch ein Wunder gelang es dem Piloten, das Mädchen mit der einen Hand festzuhalten und mit der andern Hand die Maschine ohne Zwischenfall zur Erde zu steuern. Eifersuchtsdrama auf der Straße. In der Hindenburg- allee in Danzig ereignete sich ein aufregender Vorfall.» Ein Mann trat auf drei ältere Frauen zu und gab nach kurzem Wortwechsel auf die 44 Jahre alte Witwe Helene Humboldt mehrere Schüsse ab. Die Frau wurde lebens gefährlich verletzt. Als ihre Schwester dem Täter die Waffe entreißen wollte, übergoß er die Frau mit Schwefelsäure und ergriff danach die Flucht. Die beiden Frauen sind lebensgefährlich verletzt. Vermutlich handelt es sich um eine Eifersuchtsszene. Ein halbes Jahrtausend Danziger Pctrischule. Die Danziger Oberrealschule zu St. Petri und Pauli begeht vom 24. bis 26. Juni die 500-Jahr-Feier ihres Bestehens. Im Mittelpunkt der Feier wird die Enthüllung von Gedenktafeln für die im Kriege gefallenen Lehrer und« Schüler stehen. Die Mücken sind wieder da. Die Tragikomödie der niederländischen Mückenplage, die.Optimisten bereits als beendet ansahen, weil infolge des Witterungsumschlages die Mücken wie mit einem Zauberschlage verschwunden schienen ist, in einen neuen Akt eingetrelen: die Mücken sind wieder da. Der erste Sonnenstrahl ließ sie in den weiten: Gebieten an den Gestaden des Assel meeres in un absehbaren Schwarmwolken wieder auftauchen. Am unbewachten Bahnübergang vom Zuge erfaßt. Irr der Nähe von Upsala (Schweden) ereignete sich ein tragi scher Unglückssall, dem eine junge schwedische Abiturientin sowie deren Mutter und Schwester zum Opfer fielen. Frau Andersson wollte ihre Tochter, die die Reifeprüfung ab legen sollte, nach dem Wochenende im elterlichen Heim zur Schule zurückbringen. Während sie selbst am Steuer saß, wurde das Auto, in dem sich auch ihre beiden Töchter be fanden, an einem unbewachten Bahnübergang vom Zuge er faßt und vollständig zertrümmert. Frau Andersson und ihre jüngste Tochter wurden getötet, die Abiturientin stard auf dem Wege ins Krankenhaus. Das Unglück ist wahr scheinlich darauf zurückzuführen, daß der Zug eine halbe- Stunde Verspätung hatte, weshalb Frau Andersson an nahm, daß er längst vorüber sei. Der älteste Mann Europas? Wie aus Kowno be richtet wird, erhebt Litauen Anspruch darauf, den ältester* Mann Europas, wenn nicht gar der Welt, in seinen Grenzen zu beherbergen. Es handelt sich um den litauischen Bauern Krusonis-Gedonis, der nachweislich H7 Jahre alt sein soll. Er hat vor 96 Jahren zum ersten Male geheiratet. Der älteste Sohn ist nach Amerika ausgewandert und zählt auch schon 92 Lenze. Zum zweiten Male heiratete Krusonis im Alter von 100 Jahren. Kriegsfregatte aus der Zeit Peters des Großen ge funden. An der kurländischen Küste bei Daul-» Hafen ist auf dem Meeresgrund das Wrack eine? Krfetz-- fregatte aus der Zeit Peters des Großen gefunden wor den. Vermutlich handelt es sich um die Überreste der russischen Fregatte „Moskwa", die nach alten Nachrichten vor mehr als zweihundert Jahren an der kurländischen Küste gesunken ist. Die „Schwarze Legion" Alli dm SMM einer merilMischm WeimrWisalim - Wrße SWm lük mW«« Mlieder Nah und Fern.