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Mopauer« Tageblatt «nd Anzeiger Das .Zschopaucr Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Sonali.Bezugspreis 1.7 > RM. Zustellgeb. 2v Psg. Bestellungen mrn breite Millimeierzeile im Textteil 2b Pig.; Nachlaßttaffel Z Ziffer- und Wochenblatt 1 Sr Lfchovan «nd Am«ese«d ^»»weisgebühr 2ü Psg zuzügi. P°n° 1.7 RM. Zustellgeb. 2" Psg. Bestellungen werden in uns. GelchästSst.,von den Boten, sowievon allenPostanslalten angenommen ?l n z ei g en p re i s e: Tie 46 mm breite Millimeterzeile 7 Psg,: die 93 Das .Zschopau er Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschait Flöha und des StadlraiS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e G. m. b H. Zschopau Gemeindegirolviuv: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Ar. 4a8-4 — Fernsprecher dir. 7 >2 Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndori, Wilisäuhal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wilschdorf, Scharsenstein, Sclilößchen Porschendorf b»» 2b. Ma! 193H 1V4. Ia!»«gaaA 121 W Ne Fm, wie Vir sie ms MW 2>teiGSminister Hetz vor der RG.-Kra«enMaft Berlin, 25. Mai. (Drahtbericht.) I« der Berliner Deutschlandhalle fand am Mon tagabend eine eindrucksvolle Kundgebung der NS.-Fraucn- fchast statt. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, war bei dieser Kundgebung zugegen, uud ^cinc . Rede stand im Mittelpunkt der ganzen Veranstaltung, zu - der etwa 20 000 Frauen gekommen waren. Der Reichsminister leitete seine Rede mit dem Be merken ein, daß in Deutschland die ehrenvolle Wertung der Frau als Mutter, als Kameradin des Mannes und als gleichwertiges Glied der Volksgemeinschaft selbstver ständlich sei. Er setzte sich dann kurz mit den Ansichten auseinander, die im Ausland über die deutsche Frau ver treten würden, und stellte den fremden Ansichten über die Frau von heute jenen Frauentyp gegenüber, den das neue Deutschland will. „Wir wünschen uns Frauen, in deren ' Leben und in deren Wirken frauliche Arl erhalten bleibt — Frauen, die wir zu lieben vermögen! Wir gönnen der übrigen Welt den Jdealtyp der Fran, den sie sich wünscht, aber die übrige Welt soll uns ge fälligst die Frau gönnen, die uns am gemäßesten ist. Nicht jener .Gretchentyp', unter dein man sich im Aus land ein etwas beschränktes, ja ungeistiges Wesen vor stellt, sondern eine Frau, die auch geistig befähigt ist, dem Manne in feinen Interessen, in feinem Lebens kampf verständnisvoll zur Seite zu stehen, die ihm das Leben schöner uns inhaltsreicher werden läßt, ist das Frauenideal des deutschen Mannes von heute. Es ist eine Frau, die vor allem auch M u t r zu sein ver mag. Und es gehört Wohl zum Größten, was der Natio nalsozialismus vollbrachte", so führte der Stellvertreter ! des Führers weiter aus, „daß er es ermöglichte, daß so viel mehr Frauen als öyedem heute in Deutschland Mütter sein können. Sie sind nicht nur Mütter, weil es etwa der Staat will, weil es die Männer wollen, sondern sie sind Mütter, weil sie selbst stolz darauf sind, gesunde Kinder zur Welt zu bringen, sie für die Nation zu erziehen und so bewußt zu wirken für die Erhaltung des Lebens ihres Volkes. Wir wissen, daß noch immer nicht alle dieses Glückes teilhaftig werden können. Und wir denken nicht daran, diesen nun das Los zu be reiten, das früher in der sogenannten guten alten Zeit ein Mädchen traf, welches ohne Mann blieb und irgendwo ohne Beruf versauern mußte. j Sie können selbstverständlich wie bisher allen nur er denklichen Berufen nachgehen, können zu diesem Zweck eine entsprechende Ausbildung geniesten. Sie können auch auf Universitäten gehen und sich dort auf Berufe vorbereiten, die ein wissenschaftliches Studium zur Voraussetzung haben, vor allem für Berufe, die besser durch Frauen als durch Männer ausgeübt werden." Das neue Deutschland wolle keine Frauen in Berufen sehen, die sie zu abstoßenden Mannweibern oder lächer lichen Karikaturen machten, sondern Frauen, die eine Er gänzung und-einen Ausgleich zum männlichen Wesen darstellten. „Vielleicht werden Frauen der übrigen Welt, die heute uns noch nicht verstehen, einmal neidvoll auf das neue Deutschland mit seinen neuen Ideen, die im Grunde ganz alte, weil zutiefst in der Natur wurzelnde Ideen sind, blicken. Und sie werden vielleicht zugleich neid voll blicken auf die Trägerinnen dieser Ideen!" Rudolf Heß gedachte dann in Worten des Dank""- aller arbeitenden Frauen für ihre tägliche Leistung für Deutschland. „Nicht zuletzt gilt der Dank den deutschen Frauen im Auslande, die über die Jahre der Schmach und Er niedrigung hinweg in einer unerschütterlichen Liebe zum großen Deutschen Reich gestanden haben. Die ungebrochen durch wirtschaftlichen Boykott und per sönliche Anfeindung ihr Deutschtum sich bewahrt und ihren Kindern in die Herzen gepflanzt haben. Die den Weg zur nationalsozialistischen Bewegung fanden und die Heufe draußen das neue Deutschland und die Frau dieses neuen Deutschland vor einer noch vielfach feindlichen Um welt präsentieren. Wir wissen es und wir vergessen es nicht, was diese deutschen Frauen draußen geleistet haben und was sie noch leisten. Sie sind es in erster Linie, die der deutschen Heimat, die in der Fremde geborenen Söhne und Töchter erhalten!" „Ich bin gekommen", sagte Rudolf Hetz weiter, „nm daran zu erinnern, datz der Führer anerkennend fest gestellt hat, datz in den Zeiten, da es der Bewegung schlecht ging, die Frauen zu den treuesten An hängern der Bewegung gehörten. So wie die instinktive Treue der Frauen in erster Linie mithalf, eine große geschichtliche Epoche für Deutschland einzu- leitett, so bleibt ihr Treuegesühl immer ein entscheiden der Faktor im Leben Deutsthlands!" - - * »'Jede deutsche Frau gehört ins Deutsche Frauenwerk Vor der Ansprache des Stellvertreters des Führers, Rudolf Heß, brachte die Reichsfrauenführerin, Frau Scholz-Klink, vor den 20000 Frauen den Willen der deutschen Frau zur Mitgestaltung am Reich Adolf Hitlers zum Ausdruck. Die Nationalsozialistische Frauen schaft, das Deutsche Frauenwerk, das Frauenamt der DAF, der deutsche Frauenarbeitsdienst und der Bund Deutscher Mädel hätten sich hier zum ersten Mal in der Geschichte der Nationalsozialistischen Bewegung zusammengefunden. Heute wisse die deutsche Frau, daß ein Aufbau des deut schen Polkes nur möglich ist, wenn die Frau sich der Waffe bediene, die sie sich geschmiedet hätte, wenn sie ihre Arbeit aus eigener schöpferischer Art heraus gestalte. Die national sozialistische Frau hätte sich die Aufgabe gestellt: Nicht Kampf gegen den Mann, sondern Aufbau zusammen mit dem Manu. Eingehend schilderte Frau Scholz-Klink das Werk der Frauenämter der Deutschen Arbeitsfront. Ueberall stehen die Frauen neben den schaffenden Männern als Bera terinnen. 136 nationalsozialistische Mütterschulen seien in andenbalb Jahren errichtet worden. Der Frauenarbeits dienst habe die einzige Aufgabe, Dienst der deutschen Ju gend an der überlasteten deutschen Mutter zu sein. Aus der NS-Frauenschaft würden die Führerinnen heraus genommen und in das Deutsche Frauenwerk hineinge schickt, um das ganze Deutsche Frauenwerk national sozialistisch zu gestalten. Tas Deutsche Frauenwerk werde in den nächsten Monaten und Jahren die Arbeitsarund- lage für die gesamte deutsche Frauenarbeit abgeben. Die Zeit sei hoffentlich nicht fern, wo der Name Deutsches Frauenwerk umgewandelt werden könne in den Ehrbegriff „Nationalsozialistisches Frauen- wcrk". Jede deutsche Frau, die irgendwie tätig sein wolle, werde gern ausgenommen als Einzelmitglicd in das Deutsche Fraucnwerk. Winds Politik MNber Aolm Kabinettsumbildung im Zeichen der nationalen Verteidigung London, 25. Mai.-(Drahtbericht.) Das Tagesgespräch in England ist die vcr- meintlich bevorstehende Umbildung des Kabinetts Baldwin und die englisch-italienische Spannung. Die englische Zeitung „Morningpost" bezeichnet den englisch-italienischen Gegensatz als viel ernster, als es im allgemeinen noch in einem großen Teil der englischen öffentlichen Meinung der Fall sei, und zwar vor allem deshalb, weil die Jugend Italiens nunmehr in ausgesprochen eng- landfeindlichem Sinne erzogen werde. Das gehe so weit, daß sogar die Schulbücher neu ge schrieben worden seien und England darin als derFeindJtaliens seit den Tagen der Renaissance bezeichnet werde. Englands Wollen sei sehr behindert: Einerseits sei London das Haupt des Völkerbundes und müsse eine Politik der kollektiven Zusammenarbeit ver treten, auf der anderen Seite aber sei London die Haupt stadt des britischen Weltreichs und der Verfechter eigener britischer Interessen. Diese Doppelrolle schließe einen schwerwiegenden Gegensatz ein, der England vor allem daran hindere, sich mit den von Italien so stark beein flußten arabischen Umtrieben zu beschäftigen. Die britische Lsfentlichkeit werde die „arabische Ne- volle" erst dann in ihrer vollen Bedeutung erkennen können, wenn sie über die Grenze nach Aden hinüber» h schlage. Die Ausweisung britischer Berichterstatter auS Abessinien habe der ganzen afrikanisch-arabischen Wett vor Augen aefüürt. in welchem Matze das britische Ansehen verloren BMerilkg heitzt Sicherung In der jüngsten Zeit erregten die Versicherungsskandale der Phönix in Wien und der große englische Versicherungs betrug anläßlich der Zollerhöhung für Tee allgemeines Aufsehen. Es sind dies aber Einzelfälle, die nur unter be sonderen Verhältnissen entstehen konnten. Fast jeder Deut sche hat sich doch nun irgendwie und irgendwo versichert und wird deshalb die berechtigte Frage gestellt haben, ob ein solcher Betrugsfall in Deutschlanöü berhaupt möglich sei. Um es gleich vornweg zu nehmen, das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherungen übt eine strenge Staatsaufsicht aus und schützt dadurch diev ielen Millionen deutscher Versiche rungsnehmer. Dieses Reichsaussichtsamt hat außerordentlich große Be fugnisse und stellt strenge Anforderungen an die Kapital stärke der Gesellschaften. Geschäftsplan, persönliche Zuver lässigkeit der Versicherung und Fernhaltung jeder Speku lation sind einige der Hauptaufgaben. Durch diese strenge Ueberwachung wird aber die Sicherheit der Versicherten ge währleistet und eine solide Geschäftsgebahrung gehört zur Tagesordnung. Der Erfolg dieses Reichsauffichtsamtcs spricht zweifellos für sich. Di« Bevölkerung hat das Ver trauen zu den Versicherungen, das früher einmal geschwun den war, wieder restlos zurttchgewonnen, Der jetzt vorliegende neueste Geschäftsbericht des „Allianz- und Stuttgarter Vereins" legt von dieser Tatsache eine klares Zeugnis ab. Die Besserung der Wirtschaftslage und der große Spar wille des Volkes bewirkten diesen Aufschwung der deutschen Versicherungen. Im Jahre 1935 wurden ungefähr zwei Millionen neue Versichcrungsaufträge abgeschlossen und man schätzt die Zahl der in Deutschland zur Zeit abgeschlos senen Lebensversicherungen auf 22 Millionen. 1935 wurden an Prämien insgesamt 877 Millionen Mark ausgezahlt. Schon diese Summen allein beweisen die große volkswirt- schaftlichcB edeutung der Versicherten, wenn man weiterhin bedenkt, daß die Zahl der Versicherten durch Gruppenver sicherung sich auf annähernd R> Millionen erhöht. Die Gesamtsumme der Versicherungen beläuft sich auf 18 Milliarden Mark, von denen 10 Milliarden Mark in Inva liden-, Angestellten- und privater Lebensversicherung ange legt sind. Zu dieser Summe, die den deutlichen Sparwillen des deutschen Volkes beweist, kommen noch 14 Milliarden Mark an Spareinlagen bei den Sparkassen. Die Versicherungen spielen im Wirtschaftsleben eine dopclpte Nolle. Sie bringen eine Sicherstellung der Ver sicherten und eine Sammlung von Kapital, das auf der an deren Seite der deutschen Volkswirtschaft wieder zugeführt werden kann. Für Wohnungsbau, Arbeitsbeschaffung usw. wurde bis Ende des Jahres 1935 ein Kapital von 4,9 Mil liarden aus den Lebensversicherungen angelegt. Da jetzt für eine ausreichende Sicherheit der ersparten Groschen gesorgt wird, hat jeder arbeitende deutsche Volks genosse die Möglichkeit, sich durch Sparen einen sorgenfreien Lebensabend zu sichern. —d Habe. Diese Ausführungen sind um so bedeutsamer, als die „Morningpost" bisher immer versucht hat, eine Span nung zwischen England und Italien hinwcgzulcugncn oder auszuglätten. Die gesamte englische Presse berichtet nun in großer Aufmachung über eine politische Tce- gesellschaft, die auf dem Landsitz des führenden konservativen Politikers und Untcrhansmitgliedcs Lord Winterton stattfand. Die Tatsache, daß maßgebende Persönlichkeiten der konservativen Opposition, wie E burchill und Austen Chamberlain, daran icilnahmcn, wird aus nahmslos mit den Plänen zur Umbildung des britischen Kabinetts in Verbindung gebracht. Hierzu schreibt die englische Presse, daß die schwierige außenpolitische Lage die drohende Kriegsgefahr mit Italien und die natürliche Schwäche der britischen Rüstungen Anlaß zu ernstesten Besorgnissen, be sonders in den Kreisen der Rechtskonservativen bilde und eine durchgreifende Umbildung des Kabinetts noch vor dem für nächstes Jahr in Aussicht genommenen Rücktritt Baldwins nötig mache. Vor allem müsse der Minister präsident durch einen weiteren Minister, der ibn im Unier- haus vertreten solle, entlastet werden, um Baldwin damit mehr Zeit für die dringenderen Aufgaben der Außenpolitik und der nationalen Verteidigung zn lassen. In politischen Kreisen meint man, daß das politische Wochenende bei Lord Winterton dem Zweck gedient habe, Baldwin zu per-