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1938 r s - i i n jiad- olor- men. egen " n g 5K K. anze das llan- iede- Bri- dem ge- o a s Be« lcns- itsch, io ist eine nns- von, hau- e der -esten reits und der von fahr- UNd I h n- sport wir ricn- iehen istrie der irk. d ewe ilcr - Führer uclbar einen n aus Celle ihren ^ung- «ebnis n die ig der ' vol le und rzchn- losten, is der kitsche Ski. e und P er- c nnd d An- Post- ourch iahl- ie un- öcils- läiig stchait. Inter« >tUcr« i der )rien- Oraa« ver« ! dis uidcl- Aus. > vor- x Ifill vand> k her- d,w. e und Zu- cgani- einen laani» n>enso !eichs- u be» Nr. 78 Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Amis- Wh WssengerW ZDopW Jagdvergehen. Hehlerei. Martin Herbert A. in Hennerodorf hat sich wegen Jagd- ! vergehen in zwei Fällenu nd Senta Irene D. in Schvntdal , bei Wihschdorf ivcgen Hehlerei zu verantworten. Ter Her- l gang ist kurz folgender: A. fand anfangs Dezember aus i Witzschdorfer Revier in einer J-ichtenschonuug einen toten Hasen, sogenanntes Fallwild. Statt ihn den Jagdpächler Kellermann abzuliesern, behielt er ihn und warf ihn, da er ungenießbar und von Maden durchsetzt war, nach drei Tagen wieder weg. Am 22. Dezember wurde am Mühlgraben der Strobclschen Fabrik ein toter, ganz vereister Fuchs ange spült. Diez wei Burschen, die ihn fanden, wollten ihn in die Zschopau werfen, als A. dazukam, der den Balg an sich nahm, trocknete und das Fell abzvg. Cr bot das Fell der Angeklagten D. an, die 5 Mark dafür bezahlte und den Pelz gerben und garnieren ließ. Sie hatte sich also der Hehlerei schuldig gemacht. Beide Angeklagte erhielten Strafbefehle. A. wegen Jagdvergehen <8 2!)2 des Strafgesetzbuchs) für die zwei Fälle je 1 Woche Gefängnis, znsammengezogen zu einer Gesamtstrafe von 10 Tagen Gefängnis zuzüglich der Kosten, und die D. wegen Hehlerei <8 259 des Strafgesetzbuchst an stelle einer an sich verwirkten Gefängnisstrafe von 2 Tagen eine Geldstrafe von 6 Reichsmark zuzüglich der Kosten. Beide Angeklagte erhoben Einspruch hiergegen. A. gibt den Tat bestand zu, ihm ist die Strafe zu hoch, besonders wendet cr sich gegen die Gefängnisstrafe, da er angenommen habe, daß der innerhalb des Fabrikgrundstückcs gefundene Fuchs nicht -unter das Jagdgesetz falle. Die D. hat nicht gewußt, daß sie mit dem Kauf des Felles eine strafbare Handlung beging, sie fühlte sich schuldlos. — Der Amtsanwalt beantragt bei A. die Bestrafung nach dem Strafbefehl, bei der D. stellt er die Bestrafung in das Ermessen des Gerichts. Das Urteil lautete: Der Angeklagte A. wird wegen Jagdvergehens in zwei Fällen im ersten Falle anstelle einer Gefängnisstrafe von 7 Tagen zu 14 Reichsmark Geldstrafe, im zweiten Falle anstelle einer Gefängnisstrafe von 5 Tagen zu 10 Reichsmark Geldstrafe kostenpflichtig verurteilt. Die Angeklagte D. wurde kostenlos freigesprochcn. * Kindesraub. <8 23.") des NeichSstrasgesctzbuchS.) Frau Frieda Elsa K. in ErdmannSöorf ist nach dem Eröffnungsbeschluß beschuldigt, eine minderjährige Person mit List aus der elterlichen Wohnung fvrtgelockt und mit genommen zu haben. Der Hergang ist kurz folgender: Im Sommer 1035 hatte die Angeklagte die 6jährige Trandel St. aus Dittmannsdorf auf ihren Wunsch und mit Einwilligung der Eltern in ihr Heim nach ErdmannSborf in Pflege ge nommen. Nachdem das Kind 10 Wochen dort war, wurde es von amtswegen durch den Bezirksverband wieder weggeholt seinen Eltern zugeführt, da die Pflegecltern nicht als ge eignet betrachtet wurden ein Kind richtig zu erziehen. Am 20. September vorigen JahrcS ging nun die Angeklagte mit ihren Mann nach Dittmannsdorf und suchte nun die kleine Trandel mit List unter Vorspiegelung eines Kaufes einer Schürze aus der elterlichen Wohnung zu entfernen und nahm sie mit nach Zschopau, wo sie die Kleine bei ihrer Tante nnterbrachte. Bereits am andern Tage konnte das Kind durch die Polizei den Eltern wieder zngesührt werden. In der Hauptverhandlung verteidigte sich die Angeklagte mit großem Redeschwall ohne jedoch überzeugend zu wirken. Tie Zeugen sprachen sich jedoch im Sinne der Anklage aus. Der Amtsanwalt hält die Angaben der Angeklagten für un glaubhaft. Die Beweisaufnahme habe die Schuld einwand frei ergeben. Er tritt für mildernde Umstände ein und be antragt 30 Reichsmark Geldstrafe, ersatzweise 10 Tage Ge fängnis. — Der Verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Fabian, Augustusburg, sucht alle Momente zusammen, die zu Gunsten der Angeklagten sprechen, und beantragt die Freisprechung. Die Angeklagte schließt sich an. Das Urteil lautete: Tic Angeklagte wird wegen Ver gehens gegen 8 235 des Strafgesetzbuchs zu 21 Reichsmark Geldstrafe, ersatzweise 7 Tage Gefängnis, kostenpflichtig ver urteilt. TaS Gericht billigte der Angeklagten mildernde Umstünde zu, weil sie nicht aus unedlen Motiven gehandelt habe. Mio-MMM Donnerstag, den 2. April. Dentschlandsender. 6,00 Guten Morgen, lieber Hörer. 6,10 Fröhliche Morgenmustk. 7,00 Nachrichten. 0,40 Kindergymnastik. 11,05 Siedlcrfrau nnd hauswirtschaftliche Lehrerin. 11,30 Der Bauer spricht — der Bauer hört. 12,00 Konzert. 13,45 Nachrichten. 14,00 Allerlei — von Zwei bis Drei. 15,00 Wetter, Börse, Programm. 15,15 Bei Agnes Miegel zu Gast. 15,45 Adel und Untergang. 16,00 Musik am Nachmittag. 18,00 Freut Euch des Lebens! 18,30 Auch die Großstadt kann ein Tierparadies sein! 18,45 Sportfunk. 10,00 Und jetzt ist Feierabend. 10,45 Deutschlandecho. 20,00 Kurznachrichten. 20,10 Wagner-Abend. 21,10 Die Nacht vor dem Frühling. 22,00 Wetter, Presse, Sport, Deutschlandecho. 22,30 Eine kleine Nachtmusik. 23,00 Wir bitten zum Tanz! Leipzig. 5,50 Mitteilungen für den Bauer. 6,30 Morgenmustk. 7,00 Nachrichten. ' : ' 8,00 Gymnastik. 8,20 Für die Hausfrau. , (Urheberschutz durch C. Ackermann, Nomanzcntralc Stuttgart) 5. Fortsetzung. Magda war ganz wirr zumute. Also würde sie weit, sehr weit wcgreisen von Rolf Breitner. Das Herz tai ihr jammervoll weh bei dem Gedanken, aber sie dachte, daß es wirklich am allerbesten war, wenn sie so weit als mög lich aus seiner Nähe wegkäme. Es wurde verabredet, das; Magda sich morgen früh mit Frau Witte am Bahnhof treffen solle. Schon um vier Ahr fuhr der D-Zug nach Frankfurt hier durch, den sic beide benützen wollten. Frau Witte bat liebenswürdig: „Besorgen Sie sich auf der Polizei noch einen einfachen Reisepaß für unter wegs, aber besorgen Sie ihn gleich nachher, es nimmt ja keine besondere Zeit in Anspruch." Magda nickte: „Jawohl, gnädige Frau." Frau Witte verabschiedete sich unter dem Vorwand, noch beim Zahnarzt vorsprechen zu müssen. Gerhard Weiß lud dann Magda ein, heute das Mittagsmahl in seiner Familie cinzunehmen. Magda dankte. Sie sehnte sich danach, bald wieder allein zu sein, denn es war alles noch so wund und auf gewühlt in ihr. Sie blieb den ganzen Tag im Hotel, abge sehen von der Stunde, die sie brauchte, um sich den Reise paß ausfertigen zu lassen. Diesen Tag durfte sie sich ja noch ihrem Schmerz hingeben, von morgen früh an war sie verpflichtet, gute Laune zu heucheln. Denn niemand gab einer Gesellschafterin monatlich dreihundert Mari dafür, daß sie eine traurige Miene zur Schau trug. Als der Zug bei Tagesanbruch mit „Tante Vogel — die jetzt nicht mehr Frau Binder, wie sie sich hier in der Stadt genannt, sondern zunächst nur noch Frau Witt^ hieß — und mit Magda die Bahnhofhalle verließ, lösten sich heimlich ein paar große Tropfen aus den schönen dunkelblauen Mädchenaugen; sie galten dem noch immer -geliebten Mann. Magdas Herz krampfte sich plötzlich vor Abschiedweh zusammen in wahnsinnigem Schmerz. Aber was sollte sie tun? Er hatte sie fortgehen lassen vorgestern Abend, hatte sie nicht zurückgerufen, war ihr nicht gefolgt. Sie fröstelte, und es war ihr mit einem Male, als müsse sie aus deni Zug springen und zurückloufen zu Rolf Breitner. Ihr fiel erst jetzt ein, daß er ja gar nicht wußte, wo sie sich be fand, falls er je Reue verspürte und ihr schreiben wollte. Sobald sie das Ziel ihrer Reise erreichte, wollte sie ihm schreiben. Das, was zwischen ihnen geschehen, schien ihr jetzt gar nicht mehr so wichtig. Sie waren beide über« reizt gewesen an dem bösen Abend. Sie mußten beide einander entgegenkommen, mußten beide etwas nach geben. Sie lächelte leicht, sie fühlte sich wieder hoffnungs voller. Rolf liebte sie ja doch, sie zweifelte nicht mehr. Er hatte ihr ja so oft seine Liebe beteuert. Sie wollte vorläufig bei Frau Witte bleiben und erst ein paar Wochen vor der Hochzeit heimfahren zu dem Ge liebten. Sie war ganz sicher, sie würden sich beide sofort nussöhnen, sobald sie ihm geschrieben. Frau Witte beobachtete dann die Jüngere ebenso auf merksam wie unauffällig, aber sie empfand kein Mitleid mit dem schönen blonden Geschöpf. Sie überlegte kühl und nüchtern, auf welche Weise sie die echte Magda Even hoff beseitigen wollte, damit eine falsche Magda Even- hoff die Rolle der Millionenerbin übernehmen konnte. Sie dachte an die Millionen Dollars, die sie selbst für ihre Hilfe erhalten sollte, und sah die Zukunft im blendendsten Licht, Sie gehörte zu den furchtbaren Menschen, die für Geld auch vor einem Mord nicht zurückscheuen. Ahnungslos und zufrieden fuhr Magda einem bösen Schicksal entgegen. Das Häuschen in Marseille. Im Bahnhof von Marseille, der größten Hafenstadt Frankreichs, war starkes Gedränge. Magda hatte geglaubt, Frau Witte würde unter- wegs einmal Rast machen, aber sie schien es sehr eilig zu haben. Man fuhr ohne den kleinsten Aufenthalt bis hier her durch. Magda hatte unterwegs an Rolf Breitner schreiben wollen, leider hatte sie aber keine Gelegenheit dazu ge funden. Sie atmete nun auf, am Ziel zu sein, sie freute sich auf das Ausschlafen, im Eisenbahnabteil hatte sie kei- neu Schlaf finden können. Diese Nacht würde sie tief und fest schlafen und morgen konnte sie ja daun den Brief schreiben. Das Auto, das man bestiegen, fuhr erst durch hellere, dann durch immer dunklere Straßen; feuchtwarme Lust kam durch das halbgeöffnete Fensterchen und machte Magda noch müder. Die Fahrt dauerte ziemlich lange; aber Marseille war groß, sagte sie sich, und das Häuschen schien weitab vom Bahnhof zu liegen. Endlich, in einer ziemlich dunklen Straße, hielt das Auto und man stieg aus. Frau Witte hatte erklärt, das große Gepäck ließe sie morgen vormittag holen. So trug denn jede Dame beim Aussteigen nur ein Handköfferchen und ein Handtäschchen. Frau Witte bezahlte den Chauffeur und ging, von Mag da gefolgt, auf ein Haus zu. Sie ging auffallend langsam und stöhnte: „Ich bin gräßlich müde, ich kann kaum noch!" Frau Witte sah noch immer dem Chauffeur nach, als interessiere sie das sehr. Magda tat es um jede vertrödelte Minute leid; sie begriff nicht, warum Frau Witte dem Auto so lange nach- schaute, bis es verschwunden war. Plötzlich rief Frau Witte in ärgerlichem Ton: „Der dumme Kerl hat uns ja falsch gefahren! Daß ich das aber Mittwoch, den 1. April 19S8 Der neue ReichofUmvramaturg. An Tielle des früheren Reichssilmdramaiurgcn Krause wurde der betaniue Lyriker Haus-Jürgen Nicreny in dieses Ami öerufen. «Zcherl.» 8,30 Konzert. 9,40 Kindergymnastik. 1000 Wetter, Tagesprogramm. 11,30 Zeit, Wetter. 11,45 Für den Bauer. 12,00 Konzert. 13,00 und 14,00 Zeit, Presse, Wetter, Nachrichten, Börje 14,15 Allerlei von Zwei bis Drei! 15,00 Heute vor ... Jahren. 15,05 Kunstbericht. 15,50 Wirtschaftsnachrichten. 16,00 Flämische Erzähler. 16,20 Lo treiben wir den Winter aus. 17,00 Zeit, Wetter, Wirtschaftsnachrichten. 17,10 Der Organisatoreffekt. 17,30 Musikalisches Zwischenspiel. 17,40 Wittenberg und die deutschen Bnivcrntätcn in der Re formation. 18,00 Konzert. 19,00 Kaffeekränzchen im Lalon Fisi. 19,45 Umschau am Abend. 20,00 Nachrichten. 20,10 Mozart der Meister. 21,10 Unterhaltungskonzert. 22,00 Nachrichten, Lport. 22,20 Träume und Nachtgcsichtcr. 23,00 Tanzmusik. nicht sofort bemerkt habe, ist mir unverständlich. Ich bin zu müde, sonst hätte es nicht geschehen können. Wir müs sen nun leider von hier aus beinah? noch fünf Minuten laufen. Schade! Sie tun mir auch leid, liebes Kind!" Obwohl Magda müde zum Umfallen war, tat sie frisch, ja lachte sogar: „Die fünf Minuten werden auch noch herumgehen." - Man ging durch totstille Straßen. In den Häusern schien alles zu schlafen, man begegnete niemanden als zwei Männern, die sich im Schatten der Häuser hinschobcn. In Magda stieg der Gedanke auf, daß dies kein be sonders feines Viertel mar, in dem man sich befand. Und fünf Minuten waren längst abgelaufen. Soviel sie zu schätzen vermochte, dauerte es reichlich eine Viertelstunde, bis man am Ziel war. Vor einem kleinen alleingelegenen Hause machte Frau Witte endlich halt. Rechts und links lag je ein unbebautes Grundstück zwischen dem Haus und den Nachbarhäusern. Frau Witte schloß mit einem bereitgehaltenen Schlüs- sei auf, schob Magda in den dunklen Flur und folgte ihr. Crst nachdem sie die Tür von innen zugeschlossen, ließ sie eine kleine Taschenlampe aufleuchten. Magda sah im Flur einen großen Spiegel, einen Kleiderständer und ein paar Stühle. Schon öffnete Frau Witte eine Zimmertür. Ein hüb« scher, fast eleganter Naum zeigte sich, aber alles wirkte etwas verstaubt. Frau Witte erklärte: „Ich engagiere die Dienstboteir immer erst, wenn ich hierher komme. Ich war seit einem Jahr nicht mehr hier. Morgen besorge ich eine Köchin und ein Hausmädchen. Bis dahin müssen wir uns also selbst helfen." Magda war gewiß nicht verwöhnt und sie war auch kein Angsthase, aber sie würde jetzt die Anwesenheil eines Dienstboten angenehm empfunden haben. — Es lag sc ein bedrückender Hauch von Oede und Verlassenheit über dem Hause. Frau Witte entnahm ihrem Handköfferchen eine Kerze, entzündete sie und ließ etwas von dem flüssig ge wordenen Wachs auf einen Tisch tropfen, drückte die Kerze darauf fest. „Mit ein bißchen gutem Willen werden wir bis morgen ganz gemütlich durchkommen. Nachher zeige ich Ihnen Ihr Zimmer und Sie richten es sich darin so beguem wie möglich ein für die eine Nacht. Von mor gen ab verspreche ich Ihnen dafür auch allen Komfort." Magda mußte doch lächeln. „Gnädige Frau, an Kom fort bin ich in meiner vorigen Stellung wirklich nicht ge wöhnt worden." Frau Witte schlug vor, jetzt etwas zu essen. Sir sagte: „Ich habe noch allerlei Vorräte im Kösser." Magda schüttelte den Kopf. „Ich verspüre gar keinen Hunger, gnädige Frau." tForlictziing wlgl.)