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Dresdner Journal : 08.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189612087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18961208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18961208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-08
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 08.12.1896
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Örtliches. DreSdt«, 8. Dezember. * S« Majestät der König besuchten heute da» Magazin seiner Lederwaren de» Hoflieferanten Bernhard Schaefer in der Prager Straße und bewirkten daselbst Weihnacht«- einkäuse * über die Gesamtratssitzung vom I Dezember entnehmen wir dem „DreSdn Anz" nachstehende Mit teilungen: l. Die Rattreferkndare I)r. Köhler und vr. Schlegel haben angezeigt, daß sie die zweiic juristische Staatsprüfung abgelegt haben Der Nal beschloß, den Genannten die Dienstbezeichnung „RatSassessor" zu verleihen und sie in das für die Ratsaffessoren geordnete Gehalt aufrücken zu lassen. — ll. Infolge der Wahl des bitheriaen Organisten an der Martin Luther-Kirche zum Kantor der Frauenkirche war die Organisten- stelle bei der ersteren Kirche für 1. Januar 18S7 neu zu besetzen. Ter Rat übertrug diese Stelle dem Seminar- musiklehrer Hörnig. — III. Zur Einrichtung einer Haus meisterwohnung im Ausstellungsgrundstücke sind in den vorhandenen Gebäuden keine Räume verfüg bar. E« wird daher die Errichtung eine« Gebäude« hierzu notwendig, in welchem zugleich Wohnung für einen Haus- und Gartenarbeiter eingerichtet werden kann. Der Rat genehmigte die Ausführung der hierüber vom Hochbauamte auSgearbeiteten Pläne und Anschläge und be willigte den auf 20582 M. 30 Pf veranschlagten Auf wand. — IV. Für die Abnahme elektrischer Energie zu Beleuchtung-Zwecken liegen Anmeldungen, welche nach dem Kabelplane voraussichtlich im Jahre 1897 berücksichtigt werden können, für rund 27000 Normallampen vor Bis jetzt sind rund 34000 Normallampen an das Lichtwerk angeschlossen Diese Inanspruchnahme überschreitet die Leistungsfähigkeit der jetzigen Maschincnanlage. Gemäß dem Anträge des Betriebsamtes für die Elektrizitäts werke genehmigte daher der Rat die Erweiterung der Maschinenanlage des Lichtwerkes durch Aufstellung einer neuen Dampfdynamomaschine von 800 bis 950 Pferdestärken und einer ebensolchen Reservemaschine, und bewilligte hierzu wie zur Ausführung der notwendigen Änderungen und Ergänzungen an den sonstigen Maschinen anlagen des Werkes die Summe von 500100 M. zu Lasten des Erweiterungssonds der Gasfabriken — V. Von dem Haushaltplanentwurfe auf 1897 wurden folgende Positionen, allenthalben nach den Vorschlägen des Kassen ausschusses, festgestellt: Position 24, Alte Wasser leitungen, Brunnen, Druckständer:c. mit 86074 M. Aus gabe, 5134 M Einnahme, 80940 M Zuschuß; Position 25, Gartenanlagen und Baumschulen mit I76297M. Ausgabe, 21 955M Einnahme, 154342 M. Zuschuß; Position 27, Baupolizei mit 72 730 M Aus gabe, 60000 M. Einnahme, 12 730 M Zuschuß; Position 28, Wohlfahrtspolizei, mit 391 292 M Aus gabe, 120 120 M Einnahme und 271 172 M Zuschuß; Position 29, Feuerlöschanstalt, Feuerpolizei und Mineralöllagerhof mit 281181 M Ausgabe, 168780 M. Einnahme und 112401 M. Zuschuß; Position 30, Beitrag an die König! Polizcidirektion in Höhe von 215 600 M.; Anhangs, Wasserwerk mit 1388 380 M in Einnahme und Ausgabe. Zu den Beschlüssen unter lll und IV ist noch die Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen * Aus amtlichen Bekanntmachungen. An einem am 25. vor. Mts in das Tierspital der Königl. Tierärztlichen Hochschule aufgenommenen und daraus umgestandenen Hunde eines hiesigen Einwohners ist die Tollwut festgestellt worden Nach den angestellten Er örterungen ist der Hund, mit einem Beißkörbe versehen, nur am 24. vorigen Monats von der Kleinen Brüdcrgasse bis auf die Schloßstraße gelaufen, von dort aber wieder zurückgeholt worden, als er auf einen anderen — kleinen glatthaarigen — Hund zufuhr, aiM>cinend um ihn zu beißen. Der Rat hat in diesem Fav nach Lage der Ver hältnisse von der Verfügung einer Hundesperrc zwar ab- schen können, da jedoch die Gefahr der Tollwut immerhin nicht ausgeschlossen ist, werden alle Besitzer von Hunden aufgefordert, ihren Hunden ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und bei Wahrnehmung irgend welcher ver dächtiger Erscheinungen zur Vermeidung von Geldstrafen bis zu 150 M unverzüglich bei einer WohlsahrtSpolizei- wache Anzeige zu erstatten. — Veranlaßt durch neuerdings erhobene Klagen, erläßt der hiesige Rat in der heutigen Nummer des „Dresdner Anzeiger" eine Bekanntmachung, welche die Regelung des Fahrens der elektrischen Straßenbahnwagen sowie des Verkehrs des Publi kums auf den Straßenbahnen bezweckt Aus dem Polizei berichte. Im Hintergebäude eines an der Oppellstraße gelegenen Grundstücks hat vcr- wichene Nacht eine 36 Jahre alte Frau sich und ihre drei Knaben im Alter von 11, 7 und 4 Jahren ver giftet. Das Ofenrohr wurde verstopft vorgefunden, fodaß Kohlenorydgas in die Stube dringen mußte, in der die betreffenden Personen sich aufhielten * Der Verein „Jnvalidendank" bietet auch beim bevorstehenden Jahreswechsel Jedem Gelegenheit, sich durch Eintragung in eine am Ncujahrstagc in hiesigen Zeitungen erscheinende Liste seiner Glückwünsche gegen einen Bei trag zu wohlthätigen Zwecken zu entheben, und erklärt sich von jetzt ab zur Annahme »on Anmeldungen hierzu bereit. (S Ank ) * Die Firma I. Bargou Söhne, Wilsdruffer Straße 54 (am Poftplatz) hat der Etadtauslage der heutigen Nummer unseres Blattes ihre neue WeihnachtS- preiSuste über Epielwaren al« Sonderbeilage bei gegeben. * Der Etadtauslage unsere« heutigen Blatte« liegt ein Prospekt der Verlagsbuchhandlung von Alexander Köhler hier über „SelbsterlebteS in Ostafrika von Kapitän Spring" bei Da« darin angekündigte Buch eignet sich für die reifere Jugend als Weihnachts geschenk E« sind in dem Buche weniger die wissenschaft lichen Ergebnisse der Springschen Expedition niedergelrgt, als vielmehr leichtoeiständUch und anschaulich die allgemeinen Erlebnisse de« Verfassers geschildert Worn Weihna<Htürncrrkte. In dem aus der Prager Straße 6 seit einer langen Reihe von Jahren bestehenden Magazin des Königl Hoflieferanten Bernhard Schäfer wird, wie bekannt sein dürste, in Lederwaren, Bronzen, Emailleartikeln, Fächern, Fantasiemöbeln re., überhaupt in Luxusartikeln und Gebrauchsgegenständen aller Art ganz hervorragend Schöne« und künstlerisch Wertvolles geboten; der genannte Geschäftsinhaber steht als tüchtiger Fachmann mit den an gesehensten und leistungsfähigsten Firmen von Paris, Wien, London, Berlin re. in Verbindung (Hr. Schäfer ist z. B. persönlicher Teilhaber der französischen Soeietö ckos lll-onz.es sowie Vertreter der berühmten Ledcrwaren- fabriken Weidman-Wien und Lehmann Offenbach). Bei der außerordentlichen Reichhaltigkeit des Geschäftes be schränken wir uns deshalb darauf, aus einige hervorragende Neuheiten in Bildhauerarbeiten und in den hauptsächlichsten Luxusartikeln hinzuweisen Neu sind z. B außer einer in Marmor naturgetreu ausgeführten Statette des hoch seligen Kaisers Friedrich, sowie einer Marmorbüste, den „Frühling" darstellend, welche dem Vernehmen nach von den Bildhauern Herzig und Syrs herrühren, mehrere Weidmansche Kunstarbeiten in Leder, ferner englische Ar tikel in Stöcken, Schirmen und Lampen, Pariser Fächer, sowie kostbare Kassetten, Mappen, Paravents :c. Eine gleichfalls sehr reichhaltige Weihnachts a us- stellung finden wir in dem eines vorzüglichen Rufes weithin sich erfreuenden Glasgeschäftc des Königl. Hof lieferanten W. Wehrle, Prager Straße 17. In dieser Ausstellung sind die neuesten Erzeugnisse der deutschen, böhmischen, französischen, belgischen und englischen Fabriken vertreten; ganz besonders sind die mit maurischer Malerei versehenen Eyperngläser sowie die mit Gold versehenen Bronzecyperngegenstände zu nennen, welche zu reizendem Zimmerschmuck sich eignen Besonders beachtenswert sind auch englische Tafelaufsätze und Blumenvasen; weiter finden wir eine ansehnliche Zahl von Neuheiten in Krystall- gläsern, Römern, Pokalen :c, in denen ja diese Handlung von jeher alles Gangbare und Gesuchte in größter Mannigfaltigkeit geboten hat Vcnetianische Gläser sind in reicher Auswahl und zu billigen Preisen erhältlich, ebenso des weiteren echt englisches Primroseglas in Form von Salat- und Kompotschalcn, Kuchcntellern :e. Hr. Wehrlc, welcher die Niederlage der rühmlichst bekannten Gräflich Schaffgotschschen Glasfabrik Joscphinenhüttc hat, führt neben den kostbarsten Luxusartikeln auch alle ein facheren Gebrauchsgegenstände (Bowle , Bier-, Wein-, Punsch- und Likörservice, Wassergläser rc). Das in weiten Kreisen als solid bekannte, bereits seit 16 Jahren aus der Prager Straße 33 befindliche Magazin für Herrenmodewarc», Reise- und Jagdartikel des Hoflieferanten H. Warnack hat auch Heuer wieder für mancherlei Neuheiten gesorgt, die namentlich von Herren als recht willkommene Geschenke auf dem Weihnachtstisch angesehen^werden dürften. Aus der reichen Auswahl dieser Gegenstände seien Kravatten, Handschuhe, Eachenez, Regen schirme, Stöcke, Haus- und Schlafröcke, Reisekoffer und Taschen (leer und mit Toilettccinrichtung), Reisenecessaires, englische Reise- und Wagendccken, PlaidS, Havelocks, Reise paletots, Zigarrenetuis, Portemonnaies, Brieftaschen rc, namentlich auch für Jäger und Landwirte Joppen, Pelze, Westen, Gamaschen, Regen- und Wettermäntel, sowie schwedische Lederjoppen und Ledcrwcstcn hcrvorgehoben Letztere schützen in wirksamster Weise gegen "Nässe und Kälte und sind z. B Jägern als äußerst praktisch und die Gesundheit fördernd zu empfehlen. Hr. Warnack hält nach wie vor an dem Grundsatz fest, nur gute Ware zu möglichst mäßigen aber festen Preisen zu liefern. Die im Erdgeschoß und ersten Stockwerk des Kauf hauses auf der Scestraße befindliche Teppich- und Möbel- stosshandlung des Königl. Hoflieferanten Heinrich Heß zählt infolge der Rührigkeit und des durchaus reellen Ge- schäftsprinzips ihres Inhabers unbestritten zu den leistungs fähigsten hiesigen Firmen Schon die in den vier Eck schaufenstern ausgelegten Sachen zeigen den Interessenten, wie mancherlei Apartes und Feines Hr. Heß führt; jedoch erst bei einem Gang durch die inneren Verkaufsräume lernen wir kennen, welche Mannigfaltigkeit z B in mit hoch eleganten Stickereien versehenen Portieren, Tischdecken rc, echt persischen Teppichen in allerlei Größen, sowie Kelims in hervorragend schönen Exemplaren, Gardinen und Decke» in den verschiedensten Farben rind Stilarten, Dekorations- ShawlS, Divandecken :c. hier geboten wird. Sehr bedeutend find ferner die Lager in allerhand Möbelstoffen, Reise-, Schlitten- und Wagendecken, Linoleum, Ziegen- und Angorafellen, Tapeten rc. Als besonders beachtenswert sind auch verschiedene indische Artikel (Schalen, Vasen rc.) aus mit der Hand getriebenem Kupfer vorhanden, die nebst einigen Stickarbeiten erst vor wenigen Tagen direkt aus Bombay hier eingetroffen sind und sicher jeden Kenner befriedigen werden. Nachrichten aus den L'andeskileu. Die gestern in Leipzig vollzogene Stadtverordneten wahl in der ersten Abteilung hat zu einem glänzenden Siege des Wahlkomitees der eisten Abteilung geführt Nach dem Gesamtergebnis der Wahl in allen drei Ab teilungen werden von den 24 Stadtverordneten, die aus- zuscheiven hatten, nur 9 dem Kollegium weiter angehören, wogegen 15 neugewühlt sind. — Gutem Vernehmen nach ist auch die Leipziger Universität ausgefordert worden, sich an der Sächsisch-Thüringischen Ausstellung in Leipzig im nächsten Jahre zu beteiligen Ob bez inwieweit eine der artige Beteiligung stattsinden wird, ist noch nicht bestimmt. — In einer im Restaurant „Zum Johannisthal" in Leipzig abgehaltcnen Buchbinderversammlung wurde in Rücksicht auf die bevorstehenden Lohnkämpsc die Abhaltung einer Generalversammlung de« Verbandes der Buchbinder Deutschlands befürwortet Sodann wurde noch mitgetcilt, daß der Buchbindcrvcrbaud 8000 Mitglieder zähle, von denen auf Leipzig 1200, auf Berlin 3000 entfielen In einer in der Gastwirtschaft „Flora" in Leipzig ab gehaltcnen Versammlung der Schmiede wurde bekannt ge geben, daß die Bemühungen des in der letzten Versammlnng ernannten Komitees, die Herausgabe der in Verwahrung der Schmiedekrankenkasfe befindlichen Gewerkschaftssahne der Schmiede zu veranlassen, nicht den gewünschten Erfolg gehabt hätten. Die Versammelten beschlossen nach lebhastemMeinungs- austausche zwischen den Vertretern der Krankenkasse cincr- und der sozialdemokratischen Gewerkschaftsbewegung ander seits, die Angelegenheit einem Rechtsanwalte zu über geben Der zur Abminderung der Steigungsverhält nisse in den Fluren von Plauen i. V. und Meßbach vorgenommene Straßenverlegungsbau der Reichenbach- Plauen-Hofer Straße ist gestern dem öffentlichen Ver kehr übergeben worden — Aus Einladung des Kauf männischen Vereins zu Limbach hatte sich dortsclbst eine sehr zahlreiche Versammlung eingefunden, welche sich mit der Frage des Baues einer elektrischen Bahn zwischen Limbach und Waldenburg beschäftigte — Vorgestern abend gegen 8 Uhr brannte in Hartha aus einer Reihe an der Döbelner Straße gelegenen Scheunen die mittelste, Hrn Bruno Lange in den Höll- lochhäuscrn gehörige Scheune nieder Durch schnelles Eingreifen der Feuerwehr blieben die anstoßenden anderen Scheunen vom Feuer verschont Brandstiftung wird ver mutet Vermischtes. * Der Kaiser jagte gestern in den Fürstlich Schaum- burg-Lippeschen Jagdrevieren, die in den beiden etwa drei Stunden voneinander entfernten Wildparks einen so reichhaltigen und vorzüglichen Hochwildbestand, von Sauen und Rehwild abgesehen, haben, wie er in gleicher Weise in Deutschland kaum noch vorhanden ist Im Schaumburger Walde, einem etwa eine Stunde von der Bahn Minden-Wunstorf in nordwestlicher Richtung sich erstreckenden, über eine Ouadratmcile großen alten Sauwalde, der sich, nahe bei Minden beginnend, bis zum Steinhuder Moor hinzieht, befindet sich der eine Wildpark in der Nähe des Jagdschlosses Baum Auf einer künst lichen Insel im Steinhuder Moor liegt die 1761 bis 1765 erbaute Musterfestung Wilhelmstein, ehemals mit Kriegs schule, in welcher Scharnhorst seine erste militärische Er ziehung erhielt und die jetzt zum Staatsgefängnis ein gerichtet ist. Der andere Wildpark liegt am Bückeberge, einem sich längs der erwähnten Bahn von Südwestcn nach Nordosten erstreckenden Höhenzuge. An diesem liegt, eine Wegstunde oberhalb Stadthagen, das Jagdschloß Brands hof, in dessen 'Nähe die Jagden stattzufinden pflegen In beiden Wildparks sollen sich an 500 Stück Hochwild be finden Der verstorbene Fürst Adolph Georg hegte mit ganz besonderer Vorliebe diesen Wildbestand, zu dessen Blutausfrischung vor längeren Jahren aus den fürstlichen Besitzungen in Ungarn und Slavonien Hirsche dortiger Raffe hierher verpflanzt worden sind. Durch Kreuzung hat sich nun in den Fürstlich Schaumburg-Lippeschen Jagd revieren ein Wildstand von außerornedtlicher Feistheit und Stärke des Geweihes entwickelt, der die Anerkennung aller Jäger findet Da sich der Kaiser bei einer seiner dortigen Jagden über die Art und Nasse des Hochwildes lobend äußerte, machte der Fürst dem Kaiser etwa 20 junge un garische Hirsche zum Geschenk, die in den Kaiserlichen Forsten ausgesetzt wurden und sich dort gut entwickelt haben sollen Statistik und Volkswirtschaft. * Die Gereralversc.mmlung der A ktienbrauc rei Er langen vorn». Gebrüder Reif genehmigte einstimmig die vor- gclegte BUanz, sowie die Verteilung der vorgeschlagencn Dividende von 7 Proz Dieselbe ist sofort hier beim Bank hause Grbr. Arnhold zahlbar. * Die deutsche Mehlaussuhr zeigt seit zwei Jahren eine erhebliche Abnahme und ging von >894 mit 1883735 Doppelzentnern im Werle von 20350000 M, 1895 auf 1607 305 Doppelzentner im Werte von 18280000 M herab; in den ersten neun Monaten d Js. wurden nur 1080 010 Doppel zentner auSgesührl, gegen 1130585 Doppelzentner im gleiche» Zeitraum de- Borjahre-. Zum großen Teil ist dieser anhal tende Rückgang der immer stärker sich geltend machenden Kon kurrenz der französischen Mühlcnindustrie auf deni WeU- nmrkte zu,»schreiben. Den französischen Exportmühl n ist durch die seit Juli diese- Jahre- von der französischen Regierung cin- gesühiten verschleierten Ausfuhrprämien der Wettbewerb mit dem Au-lante außerordentlich erieichtert. Der Zoll, der ihnen auf auSgeslihrtes Mehl zurückvergütet wird, liefert mehr, als sie für den cingesührten Weizen an Zoll zu zahlen haben Die fran zösische Rüilenindustrie ist dadurch in die Lage versetzt, den deutschen Müllern den Absatz nicht nur ini Auslande, sondern auch in Deutschland selbst, in noch höherem Maße als bisher streitig zu machen Bereits im vergangen-n Jahre war die Einsnhr von französischem Mehl in Deutschland auf 9450 Doppelzentner gestiegen, nachdem sie im Jahre l8!»4 nur 3750 und 1896 nur 740 Dopptljenlnrr betragen hatte. Der durch die Handelsverträge ohnedies statt geschmälerte deutsche Eingangszoll auf Mehl ist geringer, als die französische Ausfuhrprämie. Die Handelskammer in Mühlhausen, die hierin mit Recht die Gesahr einer andauernden Überschwemmung des südwestlichen Deut chlands mit sranzösischc» Mühlensabrikaten erblickt, hat deshalb an maßgebender Stelle den Vorschlag ge macht, mit Österreich Ungarn und Rußland, denen gcgnüber der deutsche Mehlzoll gebunden ist, die Vereinbarung zu treffen, daß ausländische Mnhlensabr kaie, sür die eine Aussuhlvergütung gewährt wird, bei ihrer Einfuhr nach Deutschland mit einem Zuschläge bis zu 100 »o des Eingangszolles zu belegen sind. Die „B B.-Z." meint, es ei scheine ausgeschlossen, daß diesem Vorschlag von feiten der Regierungen stattgegeben werde, da die Heeabsipung des deutschen Mehlzolles von 10,50 auf 7,30 M. im Zusammenhang mit der Ermäßigung der Gerreidc- zöllc stehe und unsere Landwirte sonst mit Recht auch eine Erhöhung der Getreikezölle verlangen könnten. Eher dürsten die bereits von dem Verband deutscher Müller gestellten An träge Erfolg haben. * Die Republik Eolumbia bahnt, nachdem ihre im Jahre 8173 umgewandclte Staatsschuld seit dem 1 Oktober 187» notleidend geblieben ist, einen erneuten Ausgleich an Von jener Schuld sind jetzt t och 1913500 Psd Sterl im Umlauf, aber die daraus unbezahlten Zinsen bringen rie Gesamtsumme aus 3440273 Psd. Sterl Der Kongreß der Republik hat sich sert der vorigen Woche mii ter Angelegenheit beschäftigt Tie dem Vertreter des Londoner, Eouncil os foreigns Bondholders", welcher in Eolumbia anivesend war, gemachten Vorschläge lauten: Es nurden neue Bond» in Höhe von 27ooooo Pso. Sterl aiisgegcben, welche 3 Jahre lang vom 1 Jannrr 1897 »b 1'^0« Zinsen tragen »uv alle 3 Jahre um je im Zinssätze bi» auf 3"„ steigen Ta- Noininalkap tal ker alten Bonds wird al pari konvertiert und der ausgelaufene -sins zu 43 des Rennneiles Tie Tilgung eisolgt durch einen Amortisationsfonds von jähO ch. dessen Wük-ainl t am l Januar lSOo beginnt und nachher jede 3 Jahr uni bis auf 1'^P jährlich steigt Tie R gicrung vc,pflichtet fich, a Konto des Sch Uvdienstcs am >. e nes jeden Mona s ent sprechende Beträge dem A;enteu der BondSinhabrr in Bogota anzuleseip * Tic Entwickelung der Plnuenichen gest-ckten Spitzen zu einem großen Verbrauchsgerenstand rst im wesentlichen den Fortschritten der Technik zn verdank.n und den überaus großen Anstrengungen aller der Fabrikanten, die sl.ts bemüht waren, durch Hervorbringung schöner preiswerter Neuheiten die Kauf lust lebendig zu erhalten Rach dieser Richtung hat cm großer Teil der Plauenschen Fabrikanten ehrlich gearbeitet. In einem aus Fachkreisen stammenden Artikel im „Vogtl. Anz" wird aber aus wohlerwogenen Gründen vor dem billigen Preis stellen ocwarnt Von d r niedrigen Preisstellung habe niemand Rutzen, weder der Importeur, noch der 'Grossist, noch der Detaillist Vor allem leide der Lohnsticker darnuter Jede Preisdnickerei werde in der Hauptsache auf ihn abgeladen nnd der allgemci: en Tlückerci könne sich zuletzt niemanv entgegen- stellen, ' Ter englische Generalkons. I in Eh ri stiaui a belichtet an das Londoner Auswärtige Amt, daß die deutsche Industrie in Norwegen mit der englischen in crsolgrcichen Wettbewerb trete. Obwohl de „englische Ware besser sei als die deutsche" — das ist in allen englischen Konjularberichtcn eine stehende Phrase — würde doch mehr von Dentichland gekanst, weil die deutschen Industriellen das Land dnrch Norweger oder norwegisch sprechende Vertreter bereisen ließen und dem Geschmack und den Wünschen der Bevölkernng mehr Rechnung trügen als die englischen Ten Engländern wird das gleiche Verfahren empfohlen. Ein großer Artikel scikn Sägeblätter Kreissägen beziehe man saft allein aus England, Sägeblätter und Bandsägen aber fast nur aus Dentjch- land Tic cuglijchcn seien zu hort und wcuigcr brauet bar als die dculscheu. Ktlrikb-rkztdM dir ui3cr k 5. blini!;inrmüilini.i hrtnadiii Tiän^diilr. Kohlentransporte in Tonnen zu 1000 in den Wochen vom 2». bis 5 Dezbr 1896. vom l. biS 7 Dezbr 1895 Sächs ! a d Zwickauer Bezirke 43580 40858 Stein s - - Lugau-ölSn - 24001 2 ^4^5 kohlen l - - Dresdner 8003 8335 zusammen 71.244 7!»i!7^ Schlesische Steinkohlen . . . WS9l solo Steinkohlen and. Ursprungs . 2017 2981 Böhmische Braunkohlen . . l04lü7 IO71O7 Altenburgische Braunkohlen . 20105 24135 Braunkohlen and. Ursprungs 7808 5652 Kohlen überhaupt . . . . 227982 228593 Durchschnittlich jeden Tag . 32509 A2656 Er begnügte sich mit dem Mystiker Maximus, dem Mentor Julians, der ihm eine Fülle von Gesichten herausbeschwört und ihm besonders in Kain und Judas Jscharioth dir Macht des Negativen nachweist, um mit Hegel zu sprechen, die List der Vernunft, welche sich der Leidenschaften der Menschen zur Erreichung ihrer Zwecke bedient nnd durch das Verbrechen die Weltgeschichte vorwärts treibt Julian erscheint ihm berufen, das dritte Reich zu gründen, das allerdings in einem mystischen Dunkel bleibt. Die Vorliebe Ibsens für das Rätselhafte und Runenhafte spielt hier eine große Nolle Er hat den Mystiker Maximus zum geistigen Agens seines Helden gemacht — andere Dramatiker würden sich ohne Mithilfe der Magie beholfen und sich mit ge schichtlichen oder freierfundenen Vorgängen begnügt haben, um die Umwandlung des Cäsars zu erklären. Ibsen führt uns ja auch die Greuel des christlichen Despotismus, der in Konstantinopel herrscht, mit dramatischer Ver dichtung vor Der Ermordung des Eäsars Gallus folgt die Vergiftung der Gattin Julians durch den Kaiser. Diese selbst aber, in welcher Julian in thörichter Schwärmerei das reine Weib erblickt hat, bekennt ihre Sünden, sie ist nur eine Buhlerin, welche vor Julian seinen Halbbruder Gallus geliebt hat — und niemals ist mit einem tiefer einschneidenden Sarkasmus der legendarische Wunderglaube verspottet worden, als in der Katakombenszene, wenn oben die Kirche sich austhut, alle an der Leiche der Heiligen hinknien und die Wunder betrachtet werden, welche von ihr altsgehen. Das ist für Julian, der diese Galiläerin kennt, Grund genug zum Abfall — er opfert den heidnischen Göttern. Kaiser Julian in den späteren Akten, in denen mehr al« die Hälfte der Auftritte der Bühnennotwendigkeit zum Opfer fallen mußte, bietet noch immer ein psychologisches Interesse — anfangs tolerant, wieder durch die Ausschreitungen der Christen zur tyrannischen Verfolgung derselben angestachelt, versällt er nunmehr in Größenwahn und stirbt zuletzt im Perserkrieg durch den Sperr seines christlichen Jugendfreunde« Agathon, der selbst durch Mißhandlungen irrsinnig geworden ist Toch zersplittert sich die Handlung hier vielfach ins Historicnhafte und hat nicht mehr dcn dramatischen Nerv wie früher. . . (Lpz. Ztg) Gestern sand in Weimar die Feier des Jubiläums der deutschen Bühnengenossenschast statt. Der Fest akt im Hoftheater nahm einen glänzenden Verlaus; Se. Königl Hoheit der Großhcrzog und zahlreiche Ehrengäste und Delegierte wohnten demselben bei Nach der „Fest- ouverture" von Lassen hielt der Präsident, Hermann Nissen, die Festrede Schriftsteller Paul Schlenther hielt einen Vortrag über „Mime und Nachwelt", Klara Ziegler sprach eine Dichtung von Martin Greif auf die Genoffenschaft, Max Pohl eine solche von Ernst v Wildenbruch auf die dramatische Kunst. Am Nachmittag fand eine Festtafel, am Abend die Ausführung von Byrons „Manfred" im Hostheater statt. Die Titelrolle wurde von Ludwig Wüllner etwas schleppend, aber deklamatorisch wirksam gegeben Der Großherzog und die Erbgroßherzogin wohnten auch dieser Veranstaltung bei. Nach der Vorstellung ver sammelten sich die Teilnehmer an den Jubiläumsfeier lichkeiten im Künstlerheim. — Der Großherzog hat das Protektorat über die Deutsche Bühnengenossenschaft über nommen. * Das „B. T." schreibt: Friedrich Haase hat nun mehr seine Memoiren vollendet, sie werden demnächst dem Druck übergeben Um dem Werk eine möglichst große Verbreitung zu verschaffen, ist die Ausgabe in Lieferungen beschlossen worden Ein besonderes Interesse gewinnen die Aufzeichnungen des Künstlers durch zahlreiche Illustrationen aller Persönlichkeiten, welche mit Haase in der langen Zeit seiner öffentlichen Wirksamkeit in Berührung traten, wie überhaupt die Schilderungen seiner Beziehungen zu namhaften, bedeutenden und berühmten Zeitgenossen einen größeren Naum des Buches einnehmen al« d.c Darstellung seiner eigenen Lebensgeschichte * Anton v. Werner hat ein neues großes Werk „Kaiser Wilhelm II beglückwünscht den Grafen Moltke zu seinem 90. Geburtstage" vollendet. Augenblicklich be findet sich das Gemälde in den Werkstätten der Photo graphischen Gesellschaft, welche danach große Photographien Herstellen läßt. — Die im Jahre 1884 aus Kosten der preuß Aka demie der Wissenschaften und mit Unterstützung des preuß. Kriegsministeriums, welches die Untersuchungsmaterialien und den Beobachtungsraum zur Verfügung stellte, be gonnene Bestimmung der Gravitationskonstante und der mittleren Dichtigkeit der Erde ist nunmehr zu Ende geführt worden In der letzten Gesamtsitzung ver Berliner Akademie hat Geh Rat vr. Kohlrausch, der Präsident der physikalisch-technischen Reichsanstalt, einen vorläufigen kurzen Bericht über die von dem ordentlichen Professor der Physik vr. Franz Richarz in Greifswald und dem Privatdozentcn vr. Otto Krigar - Menzel in Berlin ausgeführte Untersuchung vorgelegt. Eine ausführliche Veröffentlichung wird in kurzem erfolgen * Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hoftheater. Im Königl. Opernhause wird Hr. Hof- opernsänzec Kurt Sommer aus Berlin am 9. und 10. Dezember ein zweimaliges Gastspiel absolvieren. Hr. Sommer wird am Mittwoch den 9. als Edward in Goldmarks „Heimchen am Herd" und am Donnerstag den 10. als Belmonte in Mozarts „Entführung aus dem Serail" auftreten Nefidenztheater. Morgen, Mittwoch nachm '^1 Uhr geht zu ermäßigten Preisen das Weihnachtsmärchen „Die Wunderblume" oder „Muttersegen — Kinderglück" von Gustav Starcke, Musik von Rudolf Dellinger, in Szene Abends ',8 Uhr wird mit den Gästen Frau Johanna Busca und Hrn Carl Witt das Schauspiel „Die offi zielle Frau" gegeben Von diesem Stück finden nur noch wenige Aufführungen statt. * Morqcn, Mittwoch abend (7 Uhr) findet das Konzert des Cello-Virtuosen Hrn Friedrich Grützmacher aus Köln unter Mitwirkung der Konzertsängerin Frau Frieda Köhler-Grützmacher und des Pianisten Hrn Walter Bachmann im Musenhause statt — Ebenfalls morgen abend ('?8 Ihr) wird in der großen Ausstellungs halle das mehrerwähnte Konzert zur Prüfung der Akustik abgehaltcn — Der Tonkünstler-Vcrein veranstaltet am Frei tag, dcn ll d Mts , den ersten dieswinterlichcn Auf führungsabend im Saale des Gewcrbehauses Das Programm enthält: Sonate (op 45, li-ckur) für Piano forte und Violoncell von Mendelssohn-Bartholdy; O.uintett (I'-Jur) sür 2 Violinen, 2 Violen und Violoncell von Anton Bruckner; Ouintett (o>» 16, l^-cknr) für Piano forte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott von L. van Beethoven. Zu dein Zwecke, dcn jetzigen Bestand des ehr würdigen Meißner Doms auf die Dauer zu sichern und ihn im Geiste der alten Meister auszubauen und zu er neuern, ist bekanntlich im März d. I. ein Meißner Dom bau-Ver ein gegründet wordcn Dieser erläßt jetzt einen Aufruf an alle christlich und deutsch gesinnten Männer und Fraucn, sich durch dcn Eintritt in dcn Ver ein zu dcn Bestrebungen desselben zu bekennen und seine Thätigkcit zu fördern. Die Kosten dcS Baues selbst sollen durch cinc Lotterie ausgebracht werden (S. Ank.) * Die Weihnachtsausftellung in Emil Richter« Kunsthandlung (Prager Straße) ist durch eine Anzahl von guten Kunstwerken vermehrt worden, so durch ein Werk von Prof Vautier: „Rast aus dem Heimwege", zwei Gemälde von Andreas Achenbach („Auf hoher See" und „Blankenberaher Fischerboote"), ferner durch einen Studienkops von Prof Ludwig Knauß, Landschaften von Liesegang, L. Munthe, O. Hoffmann, Flockenhaus, A Leu u. m a — Von den Gemälden von E Lengnick sind zwei in hiesigen Privatbesitz ttbergegangcn
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