Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
38 tuieren werde. Der Konvent wandte sich darauf an Oxenstierna mit der Anfrage, in welcher Weise Schweden für seine Dienste entlohnt zu werden wünsche, welcher Frage später ein Anbot folgte, das in einer Geldentschädigung, in einem steten Bündnisse und in der Abtretung der von Schweden besetzten katholischen Gebiete bestand. Die Frage und das Anbot beantwortete Oxenstierna (am 8. August) indem er sagte, daß Schweden zwar eine Realentloh nung verlange, aber die okkupierten katholischen Gebiete nicht auf die Dauer zu behalten wünsche, weil sie ihm nicht gelegen seien, es erwarte deshalb, daß die Bundesgenossen sie übernehmen und dafür der Krone Schweden besser gelegene Gebiete zum Tausch anbieten würden. Nun trat eine Spaltung zwischen den oberen und den beiden sächsischen Kreisen ein, die letzteren er klärten, die Antwort des Reichskanzlers deute offenbar an, daß Schweden den Besitz von Pommern wünsche, welches Land ihm aber nicht überlassen werden könne, weil Kurbrandenburg einen unzweifel haften Anspruch darauf habe. Da Oxenstierna trotz alles Drängens der brandenburgischen und pommerschen Gesandten auf Pommern nicht verzichten wollte, so erkaltete auch der Eifer des Kurfürsten Georg Wilhelm für das gemeinsame Bündnis der sechs Kreise und er trat jetzt nur noch für eine „Separatkonjunktion" der beiden sächsischen Kreise ein, die in bezug auf das Heerwesen und die gemeinsame Kasse eine selbständige Stellung einnehmeu sollten. Oxenstierna erreichte also in Frankfurt nicht sein Ziel, weder wollte es ihm gelingen das Bündnis der sechs Kreise unter Schwedens Direktion, über dessen Kriegsmittcl dasselbe unbe schränkt verfügen sollte, zustande zu bringen, noch konnte er erreichen, daß die künftige Entlohnung Schwedens durch die Einräumung von Pommern schon jetzt bestimmt wurde. Die Aufmerksamkeit des Konvents in Frankfurt war mittlerweile durch die Vvu Sachsen mit dem Kaiser in Leitmeritz eingelciteten Friedensverhandlungen in Anspruch genommen und wenn diese