Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
ließ, die sich bei Lützen hervorgethan hatten; mehrere Kriegsleutc bekamen hohe Geldsummen, Holte sogar eine Herrschaft zugcwiescn. Im Laufe des Muters machte der kaiserliche Obcrfcldhcrr die größten Anstrengungen, uni die zahlreichen Lücken in seinem Heere zu ergänzen, damit er im Frühjahr doppelt und dreifach stärker als jeder seiner Gegner hervorbrechcn und den Sieg an seine Fahnen fesseln könnte. Nicht so zuversichtlich mar der Kaiser. Der Tod des Schwe- dcnkönigs erfüllte ihn anfangs mit großen Hoffnungen, allein dieselben zerrannen, als er sah, daß Waldstein die günstige Lage nicht ausnutzte, sondern sich sogar nach Böhmen zurückzvg und so die eigenen Mittel aufzehrte, statt die des Feindes zu schmälern. In Wien machte sich deshalb eine große Friedcnsschnsncht gel tend und man Mar gern bereit, die Vermittlung anznnehmen, zu der sich Dänemark und der Landgraf von Darmstadt anbotcn. Der Landgraf suchte den Frieden zu fördcru, weil er sich nur dann vor seinem Kasseler Vetter lind vor den Schiveden sicher fühlte nnd Dänemark sah sich durch jeden Geminn, den Schweden auf deutschem Boden machte, in seiner Existenz bedroht und hatte deshalb die Unternehmung Gustav Adolfs ununterbrochen, wenn auch erfolglos angefcindct. Der Landgraf reiste ans die Einladung des Kaisers nach Leitmeritz, traf da mit den beiden kaiserlichen Gesandten dem Abt von Kremsmünstcr und dem Freiherrn von Questenberg zusammen, welche ihm mitteilten, daß sich der König von Dänemark als Vermittler angcbotcn habe und angenommen worden sei und daß mail in Breslau mit den Friedcnsverhandlungen iu den ersten Tagen des Monats Mai (U>33) beginnen wolle. Der Landgraf verlangte zuerst Auf klärung über drei Punkte: wie sich der Kaiser zu der vou Schwe den verlangten Entlohnung verhalten, ob er den Pfalzgrafen resti- tnieren lind endlich wie er die evangelischen Stände bezüglich des Restitutivnsedikts zufrieden stellen werde? Die Erklärnngen, welche die kaiserlichen Gesandten über den letzten Punkt abgaben, zeigten, daß eine Einigung zwischen den streitenden Parteien