Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
6 lohnung sicher gestellt sein würde, welche Bedingung sie dem General Horn und dem Herzog Bernhard von Weimar schriftlich übergaben. Oxenstierna war anfangs darüber empört, mußte sich aber zuletzt entschließen, den Unzufriedenen Ländereien ini Werte von vielen Millionen Gulden, die den Katholiken wegge nommen waren, einzuräumen. Auch Bernhard von Weimar ver langte seinen Lohn und da seine glänzenden Feldhcrrngaben seine Bitte dringend befürworteten, so verstand sich Oxenstierna zur Befriedigung derselben und übertrug ihm das Herzogtum Franken (20. Juli 1633). Man empfand es zn allen Zeiten nicht bloß auf katholischer, sondern auch auf protestantischer Seite als eine Schmach, daß ein Fremder diese Verfügung treffen konnte und daß ein dentschcr Fürst dieses Geschenk aus fremder Hand an nahm. II. Gegen die protestantischen Truppen kämpften die Kaiser lichen in Schlesien unter dem Kommando des Marradas, am Niederrhein und in Westfalen kommandierte der Graf Gronsfeld die ligistischen Truppen und wurde von den Spaniern unterstützt; gegen Horn und Bernhard von Weimar verteidigten sich die kaiser lichen Truppen unter Aldringen und die bairischen unter Maxi milian. Zu allen diesen kam die Waldsteinische Armee, die ini Winter 1632/33 in Böhmen durch neue Werbungen verstärkt wurde. Waldstein hatte sich, wie wir erzählt haben, von Lützen zu rückgezogen und war dann nach Hinterlassung von Besatzungen in einzelnen festen Plätzen nach Böhmen gegangen, um daselbst zum größten Jammer des Kaisers das Winterlager aufzuschlagen. In Prag setzte er ein Kriegsgericht ein, welches das Verhalten zahlreicher Personen wegen ihrer bei Lützen bewiesenen Feigheit untersuchen sollte. Elf Offiziere und vier gemeine Reiter wurden infolge des Urtcilsspruches enthauptet, neun Knechte gehängt und dieses Urteil auf demselben Platze vollzogen, wo die Exe kutionen im Jahre 1621 stattgefunden hatten. Glänzend dagegen waren die Belohnungen, die Waldstein denjenigen zu teil werden