Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
schenbcrg und Werth, die sich Hoffnungen auf diese Stelle gemacht hatten, erbitterte. Der kaiserliche Gesandte in München, Graf Khevenhiller, deutete selbst an, wessen sich der Kurfürst vom Kaiser zu versehen habe, indem er in einer Audienz, die ihm derselbe gewährte, nicht nnr den Waffenstillstand bitter tadelte, sondern auch erklärte, der Kaiser verstehe das Anerbieten des Kurfürsten, ihm die Truppen bei ihrer Abdankung zu überlassen, nicht so, als ob es ihm verwehrt sein könne, sie au sich zu ziehen. Fer dinand l U erhob so den Anspruch, der alleinige Herr des bairisch österreichischen Heeres zu sein uud er hatte dieser Anschauung schon im Jahre 1640 unumwunden Ausdruck gegeben, indem er damals in einem an die bairischen Offiziere abgeschickteu Mandat ausdrücklich erklärte, daß das dem bairischen Kurfürsten unter gestellte Heer ihm (Ferdinand) „ganz und gar absolute zugehöre". Eine Berechtigung, sich des bairischen Heeres zu bemächtigen, kann man dem Kaiser nicht absprecheu, dagegen auch nicht in Abrede stellen, daß der Weg, der hiezu eingeschlageu wurde, der Loyalität ermangelte. Werth hatte mittlerweile den Kurfürsten persönlich seiner Treue versichert und war dann nach Landshut gereist, um dem Befehle seines Herrn entsprechend dem dahin berufenen Offiziers korps Weisungen bezüglich seines weiteren Verhaltens zu er teilen. In Landshnt trug er jedoch den Obersten der sämtlichen Reiterregimenter auf, nach Vilshofen zu marschieren und ließ den gleichen Befehl auch an die Obersten der Regimenter zu Fuß ergehen; er hoffte nun mit ihnen den Weg nach Böhmen ein schlagen n»d dort sich der kaiserlichen Armee anschließcn zu können. Allein der ganze Anschlag scheiterte schon im Beginn; die Obersten kamen zur Kenntnis dessen, was man mit ihnen beabsichtige und versagten den Gehorsam und ebenso wenig wollten die Soldaten in die Dienste des schlecht zahlenden Kaisers treten. Werth mußte sich in Gesellschaft des Gcneralwachtmeiftcrs Spork flüch ten und froh sein, das nackte Leben gerettet zu habe». Statt der bairischen Armee von 20000 Mann langten diese beiden n*