Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
2 entweder Schweden das alleinige Direktorium über die gemein schaftlichen Truppen eiugeräumt werden müsse, oder Kursachsen neben Schweden höchstens das Direktorium über die eigenen Truppen führen dürfe. Wenn die protestantischen Neichsstüude mit diesen Bedingungen nicht ciiwerstanden wären, so sollten sie sich über eine den Schweden zu leistende „Rekompens", die aber nicht in Geld bestehen dürfe, einigen, daun wollte sich Schwe den zurückziehen und den Reichsstäudcn die Ordnung ihrer An gelegenheiten überlassen. Keine dieser Bedingungen war nach dem Geschmacke des Kurfürsten, der jetzt um keinen Preis dulden wollte, daß Schweden noch länger die angcmaßtc Rolle spiele, welche auf den Unter gang des alten deutschen, dem Kurfürsten von Sachsen ebenso wie dem von Baiern teuern Staatswesens gerichtet war. Eben sowenig wollte er den Schweden jene „Rekompens" zugestehen, die sie forderten, nämlich Pommern und Magdeburg; wenn ihnen Land und Leute bewilligt wcrdeu sollten, so sollten die Katho liken beides hergebcn nnd nicht Kurbrandeuburg und Kursachsen, von denen der eine es auf Pommern, der andere auf Magdeburg abgesehen hatte. Die Antwort, die Oxenstierna in Dresden er hielt, war demnach ausweichender Art, man wollte sich nicht eher erklären, als bis man sich mit Brandenburg berate» hätte. Oxeusticrua reiste nuu nach Berlin, wo er dieselben For derungen vorbrachte und wenigstens nicht in so kühler Weise verabschiedet wurde wie iu Dresden. Der Kurfürst war damit einverstanden, daß er die protestantischen Reichsstände zu einem Konvente zusammenberufe, was Johanu Georg nicht gestatten wollte, weil er dieses Recht für sich in Anspruch nahm, und ebensowenig lehnte Georg Wilhelm eine reale „Rekompens" für Schweden ab, wenn er gleich Pommern hievon ausnehmen wollte. Weiter ' gingen jedoch seine Zugeständnisse nicht nnd wie viel selbst zu diesen die Aussicht auf eine Verbindung des Kurprinzen mit Christine von Schweden beigctragen haben mag, lassen wir dahingestellt. Oxenstierna sah ein, daß er mit Kurbrandenburg ebensowenig