Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648 Geschichte des dreißigjährigen Krieges
Titel
Der schwedische Krieg seit Gustav Adolfs Tode und der schwedisch-französische Krieg bis zum westfälischen Frieden 1632 bis 1648
135 Anstrengungen Richelieus gekommen, wenn das Bündnis zur Wirtlichkeit geworden wäre. Zu gleicher Zeit suchten Cinq-Mars nnd seine Anhänger den König für den Frieden mit Spanien zu gewinnen, ihn gegen Richelieu aufzuhetzen und sogar eine ge waltsame Beseitigung desselben vorzuschlagen. Bielleicht hätte Ludwig den Einflüsterungen nachgegeben, wenn Cinq-Mars seine Sache besser geführt und sich nicht dnrch seine lächerliche Eitelkeit und Unwissenheit den König selbst ent fremdet hätte. Da kam die Nachricht, daß die französischen Trup pen im Kampf gegen die spanischen Niederlande durch den neuen Statthalter (der Kardinal-Jnfant Ferdinand Ivar im Dezember 1641 gestorben) Francisco de Mello erhebliche Verluste erlitten und mehrere festen Plätze verloren hatten und daß der Marschall Guiche bei Hvnneeourt (am 26. Alai 1642) geschlagen worden sei. Diese Niederlage machte der friedlichen Stimmung des Königs ein Ende, er sah ein, daß er nur durch entschlossenes Handeln Frankreich den Vorrang vor Spanien verschaffen könne und schloß sich deshalb inniger als je der Politik Richelieus an. Zufällig erhielt der letztere gerade in diesen Tagen eine Kopie des Ver trags, den der eitle Cinq-Mars mit Spanien eingegangen war und er hatte nun nichts Eiligeres zu thun, als sie dem König zuzuschicken. Die Folge davon war, daß gegen den Günstling und seinen Gesinnungsgenossen de Thou ein Prozeß eingeleitet und Gaston von Orleans nur deshalb verschont wurde, weil er durch seine Geständnisse das notige Bewcismaterial gegen die Angeklagten lieferte. Das Urteil lautete auf die Todesstrafe, die an beiden Gefangenen vollzogen wurde. Bei der glücklichen Entwicklung der äußeren Verhältnisse in Frankreich, die dnrch die inneren Verschwörungen kaum berührt wurde, ist es begreiflich, daß Richelieu die Friedensvcrhandlungen nicht von sich wies, weil er den Gelvinn des Elsaßes hoffen konnte, nachdem Frankreich darin festen Fuß gefaßt hatte. Aus diesem Grunde schloß er einen Prälinünarvertrag mit Ferdinand III